Hallo,
schonmal im Voraus vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, das durchzulesen!!! Es ist lang ich weiß >< aber bei mir schwirren auch so viele Gefühle rum

Ich habe da ein WG Problem, ein Freundschaftsproblem…
Ich verstehe mich nicht besonders gut mit meiner Mitbewohnerin, aber diese zieht in nächster Zeit aus als stellt das kein Problem mehr dar. Wann genau steht noch nicht fest. Sie sucht nach nem Job und will dann da in die Stadt ziehen.
Ich habe 2 Freundinnen gefragt ob sie evt. Interesse hätten für das Zimmer meiner Mitbewohnerin.

Johanna
Mit Johanna verstehe ich mich unheimlich gut, vor ihr ist mir einfach nichts peinlich. Ich würde mich richtig darüber freuen mit ihr eine WG zu haben. Johanna ist im Auslandssemester und kommt im Januar wieder. Es wäre perfekt gewesen, denn sie würde auch richtig gerne mit mir zusammenziehen. Aber zu dem Zeitpunkt hatte Johanna einen Freund. Und darum wollten die gerne zusammenziehen, wenn Johanna wieder zurück ist.

Maria
Mag ich sehr gerne, sie ist offen und tolerante, aber nach dem Prinzip „ich finds ok, wenn andere dies das tun, aber selber kann ich es mir nicht vorstellen“… aber es gibt da ein Problem. Maria ist dünn. Richtig dünn (nicht magersüchtig, sie war einfach schon immer so)… aber als wäre das nicht genug kommen halt auch öfters Sätze von ihr wie „ich hab heute den ganzen Tag noch nichts gegessen…“
Sie wohnt noch zu Hause und würde einziehen, wenn meine Mitbewohnerin auszieht.
Nun mit einiger Distanz zur B. dachte ich, dass ich mit ihrem Essverhalten schon irgendwie klar kommen werde. Ich wollte es dann auch ansprechen, in dem Sinne, dass sie das nicht einfach so sagen kann, sonst werde ich zur Glucke und will sie die ganze Zeit vollstopfen
Ihr von meiner noch nicht ganz überwundenen Bulimie zu erzählen… das will ich nicht….

Auf einmal musste ich doch entscheiden
1 Woche nachdem ich Maria mein ok für die Wohnung gegeben habe, schrieb mir Johanna, dass sie sich von ihrem Freund getrennt hat und ob das Zimmer noch frei sei.
>< Ich war nun mit der Situation überfordert. Soll ich Maria absagen? Was ist wenn Johanna doch wieder mit xy zusammenkommt? Ist es mit Johanna überhaupt so toll? Eigentlich hab ich mich schon auf Maria eingestellt und ich habe Maria schon zugesagt.

Ich erzählte Maria über Johannas Trennung und dass diese nun nicht weiß wo sie wohnen soll… irgendwie habe ich gehofft, dass Maria dann sagt, dass es doch ideal wäre, wenn Johanna bei mir einziehen würde. Sie hätte es ja gut zu Hause.
Aber das kam nicht. Ihr kam noch nicht mal die Idee.
Denn als ich andeutete, dass ich überlege, dass Johanna das Zimmer brauchen könnte, während Maria es ja gut hat zu Hause hat … fiel diese aus allen Wolken.
Sie war so traurig und ich konnte das kaum ertragen. Ich war sauer, dass ich nun überhaupt in diese Situation gebracht wurde und ich war voller Schuldgefühle, weil Maria sich nun schlecht fühlte.

Maria meinte ich müsste dass dann halt nun entscheiden.
Und unter ihren traurigen Augen und meinem schlechten Gewissen konnte ich nicht anders als mich für sie zu entscheiden. Auch habe ich mir das Leben mit Maria in den vergangenen Wochen „Schöngeredet“ Ehrleichtert eine Entscheidung getroffen zu haben ging es mir erstmal gut.

Zweifel an der Entscheidung
Ich erzählte meiner Thera von der Geschichte.
Und sie meinte sie sei überrascht über meine Entscheidung. Da das Leben mit Maria in ihren Augen eine ganz schöne Belastung zu sein scheint, mit meiner Vorgeschichte….
Ich habe mit Johanna gesprochen und ihr meine Couch angeboten bis sie was Eigenes hat und ich freue mich schon jetzt auf die Zeit mit Johanna auf meiner Couch. Es würde mir überhaupt nicht ausmachen, mit ihr 1-2 Monate in meinem Zimmer zu leben…

Aber was/ wie nun?
Eigentlich ist es klar was ich machen muss. Johanna zusagen, und Maria erklären, dass ich Johanna gerne das Zimmer geben will.
ABER WIE???????!!!!!!
Ich habs ja jetzt noch schlimmer gemacht, indem ich ihr quasi 2 mal zugesagt habe…
Oder sollte ich lieber abwarten? Wer weiß, wann meine Mitbewohnerin auszieht. Und wenn Johanna wieder da ist fällt es mir vielleicht leichter es Maria zu sagen…
Aber wäre es nicht gemein Maria in dem Glauben zu lassen?
Es wäre so einfach, wenn ich Maria von meiner B. erzählen könnte… dann würde sie verstehen, dass es mit uns schwierig wäre. Aber ich will es ihr nicht erzählen und auch ohne B. würde ich ja noch gerne mit Johanna wohnen…
Aber wie sagt man der einen Freundin der man zweimal zugesagt hat, dass man die Andere vorzieht????!!!!
Ich habe Angst, dass es einen Bruch zwischen mir und Maria gibt, wenn ich es ihr sage, ich tue ihr damit weh und ich hasse es jemanden zu enttäuschen… andererseits haben wir zu zweit fast nie etwas gemacht sondern nur in der Gruppe… so viel würde sich nicht ändern…. Ach ich weiß auch nicht…
vielleicht habt ihr einen Rat?????

Ich bin euch jetzt schon unheimlich Dankbar!!!!
Flieder

Verzwickt. Aber ich finde, wenn beide deine Freundinnen sind und du es beiden angeboten hast, dann solltest du das Zimmer derjenigen geben, die zuerst zugesagt hat. Also Maria. Ich wuerde mich sonst an ihrer Stelle wie eine 2. Wahl Freundin fuehlen.
Vielleicht klappt es ja doch ganz toll. Ich wuerde es einfach ausprobieren.

Liebe Gruesse,
die Waldfee

Naja, zu Bedenken gilt aber auch, dass du dann (vielleicht) Jahrelang mit derjenigen zusammenleben musst! Da musst du auf DICH schauen, was dir guttut.
Und wenn du im Zusammenhang mit Maria schon von "schönreden" sprichst und eh allgemein Bedenken äußerst.... Bei Johanna hast du die nicht (aaaaußer, dass sie vll wieder mit ihrem ex zusammenkommt. viel weniger schwerwiegend finde ich, als die bedenken bzgl maria)

Flieder_ hat geschrieben:... Ich war sauer, dass ich nun überhaupt in diese Situation gebracht wurde ...

Hey Flieder,
ich sehe das anders. In diese Situation hast du dich meiner Meinung nach selbst gebracht. 1. Man überlegt vorher, wem man ein WG-Zimmer anbietet. 2. Man sollte zu seinen Entscheidungen ehrlich stehen. - Wenn du Johanna vorziehst, weil du glaubst das Zusammenleben mit ihr wird schöner, dann ist es natürlich dein gutes Recht ihr das Zimmer zu geben! Allerdings musst du dann auch mit den Konsequenzen leben.

Flieder_ hat geschrieben:... Aber wäre es nicht gemein Maria in dem Glauben zu lassen? ...

Allerdings!!!! Und nur daran zu denken, finde ich verwerflich.^^

Jeder macht mal Versprechungen, die er hinterher nicht halten kann oder nicht mehr halten möchte. Das gehört leider zum menschlichen Wesen dazu und ist sicher nicht schlimm, wenn es nicht alltäglich vorkommt. Zu seinen Fehlern zu stehen gehört zum Erwachsenwerden dazu. Also beiß in den sauren Apfel und schenk Maria endlich reinen Wein ein!

Gruß "genervt"

PS.
Aber falls dich dann deine Johanna doch noch hängen lässt, komm nicht auf die Idee Maria wieder zu fragen...

danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt um mir zu antworten.

Ich komme mir nur noch wie ein schlechter Mensch vor
Ich finde die Situation echt schwierig ...

Liebe Flieder

Hmm sehr schwierige Situation ich würde sagen, dass du dich selbst in diese unglückliche Lage gebracht hast.
Wie meine Vorredner schon gesagt haben solltest du zu deinem Wort stehen und dir VORHER Gedanken über deine Versprechen und deren Konsequenzen machen.
Natürlich ist Maria traurig. Das ist doch absolut verständlich.Versetz dich mal in ihre Lage
deine erste eigene Wohnung
dann noch eine Mädchen WG mit einer Freundin
feste Zusage (vermutlich hat sie schon Ikea unsicher gemacht so hab ich es zumindest damals gemacht )
und dann aus heiterem Himmel die Absage
Das ist fies!
Zum Essen:
Welches junge Mädchen isst denn wirklich schon regelmäßig? Ist es nicht meistens so dass die meisten bis mittag nichts essen aus der Schule oder Uni kommen und völlig ausgehungert sind? davon lässt du dich beeindrucken?

Du muss natürlich wissen was du tust und was das beste für dich ist aber vergiss nicht dass alles was du tust Konsequenzen hat und du musst für dich entscheiden mit welchen du eher leben kannst

Liebe Grüße Zoe

ps : ich weiß dass es sich ganz schön hart anhört aber ich habe die Erfahrung gemacht dass es besser ist hart aber klar zu sprechen anstatt die metaphorisch die Wange zu täscheln .....

Hallo Flieder,

ein schlechter Mensch? Mmh, das ist doch ein ziemlich unangemessen vernichtendes Urteil, das du da über dich fällst. Du hast vielleicht eine schlechte Entscheidung getroffen, dich nicht korrekt verhalten, ja...das macht aus dir aber keinen schlechten Menschen.

Jetzt mal abgesehen davon, was aus moralischer Sicht die richtige Entscheidung wäre...ich an deiner Stelle würde diesen Aspekt vernachlässigen (bin also auch ein schlechter Mensch ). Einfach, weil ich bereits die Erfahrung gemacht habe, wie belastend und unangenehm es für alle Beteiligten werden kann, wenns nicht passt. Meine ehemalige Mitbewohnerin und ich, haben uns, bevor wir zusammengezogen sind, auch gut verstanden. Danach wars nur noch krampfig und...kaputt. Lange gehalten hats sowieso nicht.
Also, wenn du wirklich ernsthafte Bedenken hast, was das Zusammenleben mit Maria angeht, tust du, meiner Meinung nach, weder ihr noch dir selbst einen Gefallen, wenn du bei deiner Zusage bleibst.

Darf ich mal fragen, warum du ihr nichts von der Bulimie erzählen willst. Würde sie das, wenn ihr zusammen wohnt, im ungünstigsten Falle, nicht eh mitbekommen?

LG