Hallo!

Aus gegebenem Anlass muss ich euch um eure Meinung fragen:

Werden die FA weniger, wenn man nach einem FA nicht kotzt?

Ich habe im letzten Jahr fast ein ganzen halbes Jahr ohne Kotzen durchgehalten. Es ging, aber manchmal war es total hart. Hatte auch meine FA, aber danach nicht gekotzt. Eben, weil es nicht in Frage kam und ich es nicht tun wollte.

Leider, wie es so ist, lief mein Leben wieder einmal drunter und drueber und ich habe mir die FA und das Kotzen "gegoennt" und jetzt steck ich wieder voll drinnen. Ich darf nicht einmal etwas einkaufen gehen und weiss schon, dass ich nicht bei den Suessigkeiten vorbeigehen kann.

Jetzt frag ich mich, ob die FA wieder weniger werden, wenn ich das Kotzen wieder konsequent streiche. Oder, werde ich dann Fresssuechtig? Oh gott... das ist alles so ein sch... Ich hasse das!

Vielleicht hat ja jemand Erfahrung und Tipps.
Ich kann so nicht mehr weitermachen!

Lg,
Veilchen

Was hindert dich denn daran, es auszuprobieren?
Die Angst "fresssüchtig" werden? Nix für ungut, aber süchtig nach Essen bist du schon. Sind wir alle. Aus welchen Gründen auch immer.
Es geht wohl eher um die Angst, dass die Konsequenzen deiner Sucht, in Form einer Gewichtszunahme, für andere sichtbar werden könnten. Was nachvollziehbar ist. Bloß, wenn dus wissen willst, wirst dus ausprobieren müssen. Auf Erfahrungswerte anderer kann man sich da kaum verlassen. Dem einen hilfts, dem anderen nicht.
Und, mal ganz platt formuliert, zurück kannst du eh immer. Wenn du das willst. Die Vision von dir als Fresssüchtige, die ihrem Schicksal vollkommen ausgeliefert ist, hat sie erst einmal diesen einen Schritt gewagt, ist, ich meins nich böse, vielleicht ein wenig zu dramatisch, mh? Das wirst du schon zu verhindern wissen.

LG

Hallo!

Ja, ich werds probieren. Zu verlieren hab ich ja nichts. Das mit dem dicker werden kam bei mir erst wieder DURCH die Bulimie. Als ich das halbe Jahr konsequent darauf verzichtet habe, wars viel besser.
Nicht nur deshalb, aber auch deshalb, denke ich, dass es der richtige Weg fuer mich ist!

Ich halt euch gerne auf dem Laufenden...

Wer sich motiviert fuehlt kann sich ja gerne anschliessen und wir koennen Erfahrungen ausstauschen!

LG

Bin voll dabei. HAbe seit mehr als drei Jahren Bulimie, teilweise über längere Zeiträume nicht gekotzt jedoch FA's gehabt, da ich immer noch unter meinem sehr rrstriktivem Essverhalten gelitten habe.
Unterdessen esse ich alles (wenn auch immer noch ein bisschen zu wenig), doch in letzter Zeit ist mir aufgrund verschieenster Gründe die Kontrolle über meine Essstörung total entglitten und es geht mir so schlecht wie nie, fresse und kotzte täglich meist mehrmals und habe dadurch mehr zugenommen als mir lieb ist.
Vorgestern habe ich beschlossen nicht mehr zu kotzen, habe immer noch Fressattacken, doch fallen diese weniger schlimm aus. So werde ich versuchen dabei zu bleiben nicht mehr zu kotzen, denn ganz im Ernst, wir wissen alle, dass die Bulimie NIE besiegt werden kann, wenn man weiter kotzt...

So bin ich nun mehr oder weniger guter Dinge un werde mein bestes geben nicht mehr zu kotzen, denn ganz im Ernst, das Kotzen ag zwar die Erlösung sein und helfen all den Druck ab zu bauen, doch schlussendlich finde ich es perönlich echt scheisse udn merke unterdessen auch wie ich meinen Körper mit dem Kotzen langsam aber sicher zestöre!

Also; no more pukeing!

hey liebe larka,

war schon lange nicht mehr hier und deshalb umsomehr erfreut, dass sich noch ein respone auf meinen beitrag gefunden hat:) und nochdazu so einer! Ein bisschen ist es nun ja schon her- also wie siehts bei dir aus?

Ich bin noch voll dabei. Habe relativ oft einen FA, aber in Summe geht es mir VIEL besser. Und trotz der teilweise grossen FA habe ich sogar noch abgenommen:)) Das wissend, find ichs dann auch gar nicht mehr so schlimm, wenn ich dann mal wieder einen FA habe. Aber ich weiss, wenn ich wieder zu kotzen beginne, dann kann ich nicht aufhoeren und es dauert nicht lange und ich mache es wieder mehrmals taeglich. Finde keine Loesungen mehr fuer meine Probleme, gehe allen Konflikten aus dem Weg, betaeube mich mit Fressorgien und matere mich so nieder, dass ich sowieso nicht mehr aus dem Haus kann geschweige denn mich meinen Problemen stellen kann, weil ich so sehr mit mir selbst (dem Essen und Kotzen und wie schlimm denn nicht alles ist) beschaeftigt bin.

Ich habe das Antidepressivum schlecht hin gefunden- SPORT. Das hilft mir meinen Stress abzubauen und einen neue Sicht auf die Dinge zu bekommen. Immer gelingt es nicht, aber immer oefter:)

Wuerde mich freuen wieder von dir zu hoeren!

LG

Mir hat es eigentlich nicht so geholfen, die Fressanfälle drinzulassen. Also sie sind dadurch weder weniger geworden in der verzehrten Essensmenge noch in der Häufigkeit. Leider. Und das auch nach einiger Zeit, ich hatte ja noch Hoffnung.
Was ich allerdings denke: Man kommt trotzdem besser von der Bulimie weg. Denn einen Fressanfall drinzulassen bedeutet, für mich zumindest, immer noch zusätzliche Qual. Dieses unerträgliche Völlegefühl, die verstärkten Verdauungsprobleme und nicht zuletzt die drastischere Gewichtszunahme. Zu Kotzen ist dann immer wie eine Erlösung oder halt auch ein Ventil und macht dieses Verhalten bzw. das Fressen fast schon legitim, da mit deutlich weniger Konsequenzen verbunden (also ich meine jetzt die Konsequenzen. v.a. schlechtes Gewissen und Gewichtszunahme, die uns Essgestörte am meisten interessieren).
Es ist schwer zu sagen.
Ich denke, es ist wohl bei jedem individuell. Das waren nur meine Erfahrungen.

Liebe Grüße, Maximchen

Hallo an alle
Ich kann aus meiner Erfahrung auch nur sagen: Ich habe während besonders starken B-Phasen immer zugenommen.
Klingt vielleicht komisch, ist aber so.
Deshalb denke ich, es ist ein wichtiger Schritt, nicht zu erbrechen.
Auch wenn du weiterhin FAs hast.
Ich hab es geschafft eine Woche nicht zu erbrechen, hatte zwar weiterhin FAs, aber meine Mentalität hat sich etwas verbessert.
Ich kann zwar immer noch nicht normal essen (also auch mit anderen usw..) allerdings die Tatsache, dass man weniger Sodbrennen, Bauchschmerzen, weniger brüchige Nägel und Haare, keine "verbrannten" (also ich meine jetzt wegen der Magensäure beschädigten) Mundwinkel, hat,
motiviert und hilft einem auch die FAs zu verringern.
Es ist sehr schwierig, sich ein gesundes Essverhalten anzueignen, und man muss Babyschritte machen, aber ich glaube fest daran, dass auch du es schaffen wirst von den FAs und B wegzukommen.
Blieb stark!
LG, Vali.
PS: Lass dich nicht von Gewichtszunahme runterziehen. Die ist meist nur Einbildung, da mit B meist auch gestörtes Selbstbild zusammenhängt. Es wäre auch ein guter Schritt, für deine Heilung dich nicht mehr zu wiegen oder - ganz drastisch - die Waage einfach ganz loszuwerden.

Hallo Leute!

Ich muss leider sagen, dass ich kläglich versagt habe. 3 Monate oder so hab ich es geschafft, doch dann hab ich nachgegeben.

Ich hasse es, wenn sich alles wieder wiederholt...
Es ist dann einfach so schwer immer wieder die Kraft aufzubringen. Ich hab das schon so oft durchgemacht. "Lange" (halbes jahr oder so) Episoden ohne Kotzen und dann immer wieder diese Einbrüche. Das geht jetzt schon seit über 6/7 Jahren so.
Ich möchte einfach wieder "normal" sein!

Immer wieder fasse ich Mut und mache mir große Vorsätze. Ich bin wild entschlossen und dann^^
Ich enttäusche auch meine Freunde dadurch, da auch sie schön langsam nicht mehr an mich glauben...

Ich fühl mich so schwach. Warum schaffe ich es nicht??

Liebes Veilchen,

lass dich dadurch nicht fertig machen. Du hast drei Monate geschafft und einen Rückfall gehabt - ehrlich: SO WHAT!
Überleg mal, wie es Rauchern geht, die aufhören. Oft schaffen sie es Monate lang und dann kommt diese eine Situation, in der sie schwach werden.

Start einfach von Neuem und wirf nicht das Handtuch.
Es ist eben eine lang "antrainierte" Form, mit negativen Gefühlen umzugehen und es dauert, bis man so ein Muster ablegt, aber eine Sucht loszuwerden ist eben nicht einfach uns es ist ein langer Prozess, aber glaub einfach dran, dass irgendein Rückfall der letzte sein wird - und vielleicht wars ja auch der!!
Und wichtig ist nicht, ob du andere dadurch enttäuschst - mach es einfach nur für dich!

hm, was mir hier auffällt ist, dass viele denken, die bulimie würde tatsächlich nur mit dem erbrechen kommen und verschwinden. ich mein, es ist wirklich super, dass ihr das so lange schafft bzw dass ihr es überhaupt schafft, eine zeitlang kotzfrei zu sein, aber irgendwie glaube ich, ihr verlagert nur das symptom. "fressanfälle" sind immernoch ein genauso alarmierendes zeichen wie das anschliessende kotzen. bulimie fängt im kopf an, und nicht erst beim gang ins bad. wenn es euch so quält und so beschäftigt und ihr diese FAs immernoch vorweist, seid ihr noch lange nicht fertig mit der reise. ich will niemandem hier mut absprechen oder leistungen runterreden, aber ich hab nun inzwischen selber seit neun bis zehn jahren bulimie, und davon waren teilweise monate kotzfrei. mein fehler war nur, dass ich mich eben nur auf das symptom des kotzens konzentriert hab und dann dachte, der rest kommt von selbst. aber weil es mich im kopf immer begleitet hat, war es auch sofort wieder da, als sich die erste gelegenheit bot wieder reinzurutschen. darum klammert euch nicht so an irgendwelche kotzfreien zeiten und daran, FAs drinnen zu lassen - arbeitet lieber daran, das komplette verhalten zu überdenken. ich persönlich fand es z.b lange nicht so schlimm, mal einen rückfall zu haben und zu kotzen, wenn ich dafür aber sonst bemerkt habe, dass ich essen nicht mehr (oder nicht mehr allzu häufig) als ventil benutze. ihr könnt die esstörung nicht mit einem weiteren zwang bekämpfen, ihr müsst sie erstmal auseinandernehmen. wenn ich probleme mit der wirbelsäule habe und davon kopfschmerzen kriege, ist es nur ein vorübergehender erfolg, wenn ich die kopfschmerzen behandelt habe....

Ja, das stimmt schon was du sagst!

Aber irgendwo muss man ja anfangen. Ich habe bemerkt, dass wenn die Option 'Kotzen' nicht mehr besteht, ich auch ganz anders mit meinen Problemen umgehe. Ich muss mich oft stellen und kann nicht entfliehen. Ich bin dann auch oft unausstehbar, grantig etc.
Und ich fühl mich dann unendlich stark, wenn ich nicht kotze und noch besser, wenn ich sogar den Fressanfall vermeiden konnte. Das sind kleine Schritte, aber das Ziel ist klar. Man muss sich den Problemen stellen und genau das passiert auch, wenn man aufhört zu kotzen! Zumindest bei mir.
Das bedeutet aber leider auch oft, dass ich mich oft extrem schlecht fühle und es nicht mehr auszuhalten scheine. Aber es vergeht.
Menschen und auch wir lernen dann mit den Gefühlen umzugehen und daher ist erstmal 'clean' sein für mich der erste Schritt- ein wichtiger. Ohne den es für mich nicht geht!

Bin jetzt übrigens schon wieder viel besser drauf und rapple mich gerade auf!:)

naja, aber ich glaube da bist du eher die ausnahme. wenn dem so wäre, müsste man ja in einer therapie schlichtweg drauf achten, dass nicht gekotzt werden kann, und schon würde sich das irgendwann von allein so einpendeln. stattdessen wird von kopf bis fuß der ganze mensch behandelt (also im idealfall). ich glaube nämlich, dass es eben nicht 'vergeht'. ich glaube, dass es mal ein paar wochen oder monate gut geht, aber ich glaube nicht, dass viele von uns tatsächlich so reflektiert sind, sich dann andere konfliktlösungen zu überlegen. was du schreibst klingt total super und wenn das so funktioniert ist es auf jeden fall ein schritt, prinzipiell aber glaube ich, es ist niemandem geholfen, wenn man sich jeden tag mit fressanfällen quält und jeden kotzfreien tag zählt, wenn man sich ein jahr später immernoch nicht mit sich selbst auseinandersetzt oder sogar denkt "och, jetzt bin ich ein jahr kotzfrei, das läuft doch gut mit der bulimie".. ich merke das igendwie sehr oft im forum oder auch bei bekannten, und das finde ich einen totalen fehlschluss, weil es viele mädels davon abhält, wirklich noch an eine therapie heranzugehen (weil man ja eben nicht mehr kotzt und darum denkt, man hätte es im griff)... versteht ihr?

Ich versteh dich sehr gut!

Ich war schon in Therapie und ich hab auch schon- als es mir gut ging- ein halbes Jahr nicht gekotzt und auch keinen FA gehabt. Aber da war ich gerade frisch verliebt und alles lief einfach toll. Doch das ist wohl eher die Ausnahme und darauf zu hoffen, dass sich auf einmal alle Probleme in Luft auflösen und auch, dass man Probleme von heute auf morgen besser lösen kann ist wohl Wunschdenken.
Ich weiß nicht, ob jemand, der aufhört zu kotzen durchgehend täglich mit Fressanfällen zu rechnen hat. Das war auch mein Befürchten, jedoch ist es gottseidank nicht eingetreten. Und ich kenn auch niemanden, bei dem das so war. Also irgendwann hören sie auf.
Ich muss wohl auch dazusagen, dass ich immer zu meinem Partner damit kommen konnte und ich mich stundenlang ausreden durfte. Er war eine große Unterstützung. Ich denke, irgendjemanden sollte man als Stütze haben. Ob Therapeut, Freund oder Familie. Jemanden der einem versteht. Und seis jemanden aus einem Forum.

Ich kann auch nicht sagen, obs bei mir dann schlussendlich funktioniert. Aber ich wills zumindest versuchen!
Bin aber auch gerne für andere/weitere Ideen sehr dankbar!

LG,
Veilchen

Ich hab die Lösung und auch endlich den Beweis dafür, dass es Leute gelungen ist durch KONSEQUENTES NICHT FRESSEN (aushalten der Gefühle) der Bulimie zu entfliehen!!!

Es steht alles im Buch "Brain over Binge"

Erfahrungsbericht kommt bei Zeiten!

Sicher ist vieles richtig, was die Vorredner hier schon angemerkt habe, dass man nicht nur am Symptom herumbasteln sollte. Ich melde mich hier ja nur recht selten zu Wort, weil ich der "Krankheit" auch nicht diesen großen Stellenwert geben möchte. Aber da komme ich vom Thema ab. Wollte nur mal von meiner kürzlich gemachten Erfahrung berichten.

Ich schaffe es nie sehr lange kotzfrei zu bleiben aber meine letzte zwar sehr kurze aber gute Phase hat mich doch sehr inspiriert. Ich hörte von alleine auf, ohne es mir jetzt streng vorzunehmen, irgendwie war ich so in Arbeit verwickelt, hatte positiven Stress und hatte ein paar gute Erlebnisse, sodass es mir sehr leicht fiel. Ich wollte einfach für den kommenden Sommer wieder etwas abnehmen, habe wieder gewalkt, was mir nicht nur eine straffe Figur sondern auch ein viel besseres Gefühl vermittelte und mich sogar von FAs weitgehend abhielt. Ich glaube physiologische Prozesse im Körper spielen auch eine sehr große Rolle, die Psyche wird meiner Ansicht nach da auch eher überschätzt. Egal, selbst wenn FAs auftraten, ich nahm es hin und wollte es durch mehr Bewegung und Kalorien sparen wieder ausgleichen. Klar, ist das auch nicht das optimale Verhaltensmuster aber es half mir etwas und ich fühlte mich sehr gut, da ich auch wieder abnahm. Also ohne das Symptom ist es durchaus möglich trotz gelegentlicher Fressanfälle abzunehmen. Dann kam allerdings ein für mich enttäuschendes Erlebnis und leider gab ich wieder nach, aus Angst meine schöne Abnahme durch den FA zu zerstören. Aber genau das war der Fehler, sofort war ich wieder im Kreislauf drin, die FAs wurden schlimmer, ich hatte auch allgemein wieder das blöde Bedürfnis viel essen zu müssen und jetzt habe ich wieder innerhalb von zwei Wochen wieder ordentlich zugenommen. Das ärgert mich sehr, die Konsequenzen, die ich daraus ziehe, Kotzen gleicht nichts aus, es katapultiert nur wieder ins übermäßige Essen zurück, die Gewohnheit, die man sich so mühevoll versucht hat abzutrainieren und ab diesem Moment ist alles wieder zerstört.

Deswegen plädiere ich dafür es drin zu behalten. Das ist vielleicht nur der erste Schritt, danach kommt, wie ihr richtig angemerkt habt, die viel umfangreichere Aufgabe sich auch die FAs abzugewöhnen, regelmäßig zu essen, Essen nicht als Ventil zu benutzen. Deswegen habe ich auch großes Interesse an dem von dir vorgestellten Buch, Veilchen danke dafür. Ich habe davon auch schon mal gehört, aber es ist noch nicht gelesen. Alle Ratgeber bisher haben bei mir wie bei vielen von euch nämlich nichts gebracht. Aber diese Diskussion ist wohl besser im entsprechenden Thread untergebracht. Allen Mitstreitern hier noch viel Erfolg, es muss doch irgendwie zu schaffen sein.