Hallo!
Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich neu hier bin und mich grade erst angemeldet habe, weil ich total verzweifelt bin.
Ich erhoffe mir Ratschläge und Tipps, denn ich selbst bin ratlos.

Die Person um die es geht ist meine etwas ältere Schwester. Ich habe mich die letzten Tage viel über Bulimie informiert und die Zeichen sind eindeutig - fast alle beschriebenen Symptome treffen zu.

Sie leidet jetzt schon mehrere Monaten unter der Essstörung. Realisiert habe ich dies aber erst wesentlich später, als mein Vater mir erzählte, dass er bereits einige male bemerkt hatte.
Meine Eltern wissen davon und haben, wie sie mir sagten, schon mit ihr geredet und Hilfe angeboten. Sie jedoch hat sich eher angegriffen gefühlt und streitet alles vehement ab.

Vor kurzer Zeit bat mich mein ratloser Vater nun mit ihr zu reden, da ich eigentlich immer eine sehr ehrliche und enge Beziehung zu meiner Schwester hatte. Doch ich traue mich nicht sie darauf anzusprechen, da ich Angst habe, dass sie mich, nicht mehr an sich heran lässt und sich vollkommen verschließt.

Ich fühle mich im Moment einfach total hilflos und bin traurig, aber auch gleichzeitig so wütend auf sie!!
Bitte helft mir.. ich will ihr unbedingt helfen..

LG

Hallo und willkommen Lisa,

ich hab erst mal nichts schreiben wollen, weil ich selbst nicht betroffen bin, sondern nur im Forum angemeldet bin wegen einer Freundin, die Bulimie hat. Aber vielleicht hilfts euch trotzdem ein wenig.

Wenn du es nicht schon getan hast, dann ist es natürlich ein Anfang, deiner Schwester mitzuteilen, was du und deine Eltern denken und dass ihr euch Sorgen macht. Mach ihr klar, dass sie sich an dich wenden kann, wenn sie darüber reden möchte, dass du ihr zuhören wirst und sie unterstützen würdest, aber wenn sie dazu noch nicht bereit ist, dann versuch lieber nicht ihr zu sehr "auf die Pelle zu rücken". Es kann sein, dass sie sich sonst gedrängt fühlt (muss aber nicht sein). Vielleicht ist es bei ihr auch noch zu "frisch" als dass sie es als Krankheit oder als Problem sehen könnte. Versuche (auch wenn das sehr schwer ist) nicht gekränkt zu reagieren, wenn sie sich dir noch nicht öffnen kann oder will, denn das hat nichts mit dir zu tun. Auch wenn du dich enttäuscht oder traurig fühlst (für seine Gefühle kann niemand etwas), lass das nicht negativ in Form von Wut oder Zorn in eure Beziehung einfließen. Frag sie vielleicht auch, ob sie Lust hat auf gemeinsame Unternehmungen, bei denen du auch gar nicht das Thema B ansprechen solltest. Das Leben soll sich ja nicht komplett darum drehen.

Es ist klasse von dir, dass du deiner Schwester bei allem was passiert helfen möchtest und dass du dich hier informierst. Mir hat das auch sehr geholfen. Daher weißt du vermutlich schon einiges von dem, was ich geschriebe habe. Ich wollte trotzdem nen kleinen Text da lassen Ich wünsche dir und deiner Schwester alles Gute!

LG

Hallo Scott,
erstmal vielen dank für deine liebe Antwort, ich fühle mich total verstanden von dir!
Du hast mich in meinem Beschluss die nächsten Tage auf sie zu zugehen und zu reden bestärkt (Obwohl ich das Gefühl habe, dass sie das nicht so gerne will..).

Inzwischen hat sie immerhin mit meinem Vater geredet und es zugegeben, was wie ich finde, schon mal der erste Schritt in die richtige Richtung ist.

Mal sehen wie sich die Situation hier weiterentwickelt..
Nochmal vieelen Dank und liebe Grüße

littlelisa hat geschrieben: Du hast mich in meinem Beschluss die nächsten Tage auf sie zu zugehen und zu reden bestärkt (Obwohl ich das Gefühl habe, dass sie das nicht so gerne will..).

Auch wenn sie erst mal eine ablehnende Haltung einnimmt, über kurz oder lang wird sie bestimmt von selbst mit dir darüber reden wollen. Mach ihr vorsichtig klar, dass du dann für sie da sein wirst. Langfristig gesehen, wird sie bestimmt erkennen, was sie an dir und deiner Familie hat und dass sie sich dir/euch anvertrauen kann.
Ja, dass sie mit eurem Dad geredet hat ist wirklich toll. Wenn du mit ihr redest, sag ihr das ruhig, dass du auf sie stolz bist, dass sie diesen Schritt gegangen ist. Denn dazu ist Kraft nötig und es braucht viel Vertrauen.
LG

Scott hat geschrieben: Auch wenn sie erst mal eine ablehnende Haltung einnimmt, über kurz oder lang wird sie bestimmt von selbst mit dir darüber reden wollen.

Uuund das weißt du woher?

Das weiß ich nicht. Ich glaube "bestimmt" ist doch das falsche Wort. "Vielleicht" trifft es vielleicht.

(Hab mich wohl leiten lassen durch den Wunsch, lisa aufzumuntern, eine zu optimistische Sichtweise zu schildern. Damit ist aber keinem geholfen. Oder ich hab von meiner Situation auf andere geschlossen, das wäre genauso falsch. Tut mir in jedem Fall leid.)

Optimismus ist gut.
Zu viel Optimismus kann nur leider auch zu Enttäuschungen führen.
Sollte trotzdem kein Angriff gegen dich sein.

Deine Aussage klang mir ein bisschen zu sehr nach "wird ganz bestimmt alles gut werden", weißt du?

nein, du hast ja recht danke für den Hinweis.