BIN ICH ESSGESTÖRT? welchge Essstörung habe ich?

Hallo

ich bin 24 Jahre alt und vermute, dass ich wieder essgestört bin. wieder, weil ich vor ein paar jahren schon mal stationär in einer klinik war wegen bulimie.ich glaube ich hatte eine typische bulimie.ich war dünn, mir lag alles daran bloß nicht zuzunehmen.ständig war ich mit essen, nicht essen , erbrechen beschäftigt und ständig kreisten meine gedanken ums essen. den tag über machte ich viel sport, ständig und ernährte mich sehr bewusst. ich hatte dann immer heißhungeranfälle wo ich alles was ich mir sonst verbat in mich hinein schlung und es dann wieder auskotzte.

dann kam eine zeit in der ich sychisch total weit unten war und mir das gewicht total egal war.ich konnte meine ganzen sorgen ums gewicht nicht mehr verstehen und das ging über zwei jahre so wo ich völlig entfernt von mir und allem anderen war.

jetzt ist ein halbes jahr vergangen seid dem ich wieder krampfhaft versuche abzunehmen, weil ich durch diese zeit und auch medikamente **kg zugenommen habe sodass ich jetzt mittleres übergewicht habe. ich hasse mich jetzt so sehr.
ich ernähre mich jetzt eigentlich ganz normal nach ernährungsplan aus der klinik und bewege mich viel.ich habe auch schon wieder **kg abgenommen.allerdings nicht dadurch, sondern dadurch,dass ich das essen ständig ausgekotzt habe.ich kenne sämmtliche tricks mich zu übergeben und habe mir dieses verhalten damals in meiner essgestörten zeit regelrecht antrainiert.
jetzt ist es so, dass ich mich immer noch normal ernähre und keinen wirklichen heißhunger habe ,ich aber aus innerer leere,einsamkeit,langeweile esse,was auch immer, brot oder chips, und mich dass übergebe. eigentlich so jeden zweiten tag und am wochenende mehrmals. mein gewicht bleib im moment so. ich versuche aber weiter abzunehmen und versuche das einigermaßen gesund mit sport un regelmäßigen mahlzeiten. nur das was ich zwischen meinem mahl- und zwischenmahlzeiten esse erbreche ich.
danach fühle ich mich meißtens schlecht-ich weiß nicht warum- aber ERLEICHTERT. manchmal wiederhole ich den vorgang auch. und das kotzen an sich tut mir sooo gut. ich habe das gefühl auf die ganze welt zu kotzen.alles ist zum kotzen.

aber da ich jetzt übergewichtig bin und keine fressanfälle mehr habe, weiß ich nicht ob das noch eine bulimie ist? und wenn ja was ich jetzt machen soll.weil ich kann einfach nicht mit der langeweile , dem alleinsein und der inneren leere umgehen. ICH HABE GAR NICHT DAS GEFÜHL---KRANK---- ZU SEIN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! ich fühle mich nicht krank.ich fühle mich eben alleine oder komme mit einem größeren komplex nicht klar.es ist zu zuviel oder zu wenig....
was soll den krank sein? was heißt krank?
stimmt alles mit mir und ich kann so weiter machen?

danke fürs lesen
ainabell

hallo und willkommen!

um dir mal deine frage zu beantworten sollten wir vielleicht als erstes ein großes vorurteil klären: bulimiker sind keineswegs immer dünn! eigentlich ist sogar ein großteil eher im normal- bis übegewichtigen bereich. als du "dünn" warst, warst du also somit keineswegs "die typische bulimikerin", sondern sogar eher eine atypische. durch ständiges essen und erbrechen nehmen die meisten nämlich nicht ab, sondern eher zu. die menge an kalorien, die im laufe der zeit 'zusammengefressen' werden, wirst du nämlich auf lange sicht kaum noch los. leider wissen das viele nicht, selbst wenn sie selbst daran erkrankt sind, und dieses halbwissen ist gefährlich weil es somit oft verhindert, als krankheit erkannt zu werden ("ich bin ja gar nicht dünn, dann kann es ja keine bulimie sein")... das stimmt eben so nicht. für bulimie braucht man keinen bestimmten BMI, anders als bei der magersucht.

Ich bin selber übergewichtig und essgestört.
Ich find es traurig, dass in den Menschen so intus ist, dass essgestörte Menschen dünn sein müssen.
Als ich bei einer Gesundenuntersuchung gesagt hab, dass ich ne Essstörung habe, hat der Arzt gemeint "Also waren sie auch schon mal ganz dünn."
nein war ich nie....
Und in der Klinik ist mal ne Mitpatientin zu mir gekommen und hat gemeint "Du Louve, darf ich dich was fragen?! Du hast heute in der Gruppe gesagt, dass du Bulimie hast. Aber ich dachte Bulimiker sind extrem dünn? Und das bist du ja nicht..."
Und ich kenne viele Menschen mit Essstörung. Und die haben die unterschiedlichsten Figuren. Vom UG übers NG bis zum ÜG ist alles dabei.
Also nur weil du ÜG hast, heißt das nicht, dass du keine Essstörung hast. Und das was du da beschreibst, klingt definitiv nach einer Essstörung!

Heißt das ich habe immer noch eine bulimie?

Es ist so, dass ich bereits in einer therapeutischen wohngemeinschaft lebe und meine betreuerin will mich jetzt in hamburg zur waage ev. schicken bzw, dort mit mir gemeinsam hingehen. ich weiß aber nicht was das bringen soll. ich fühle mich ja nicht krank. warum soll mein verhalten selbstschädigend sein? ich weiß das erbrechen ist nicht gut für den körper, aberrauchen ist auch nicht gut. alkohol auch nicht. es ist ja nicht jeder der alkohol trinkt alkoholiker und warum soll deswegen jeder der kotzt eine bulimie haben?

Liebe grüße ainabell

Meiner Meinung nach ja.
Und so weiter machen solltest du definitiv nicht!

aber was spricht dagegen?

liebe ainabell, zu dem thema gibt es MASSENHAFT literatur und homepages. googel doch einfach mal "risiken bulimie" und du wirst mit sicher hundert seiten überhäuft. es greift in den stoffwechsel ein, es greift in den hormonhaushalt ein, auf langfristige sicht greift es die speiseröhre an, der magen kann sich gefährlich erweitern und die magenwände dünner werden, es kann dich psychisch belasten, man vernachlässigt alltägliche dinge und vielleicht sogar job und karriere (es gibt genügend frauen, die durch den kreislauf von fressen und erbrechen kaum noch rausgehen!), es macht sich finanziell oft stark bemerkbar. der mensch ist eben prinzipiell nicht dazu gebaut, kopfüber überm klo zu hängen und mit mechanischer hilfe sein essen hervor zu würgen. das ist eine enorme belastung für den gesamten körper!
ich kann verstehen dass du die argumente rauchen oder alkohol bringst, aber findest du denn das DAS etwa gesund wäre? auch starker alkoholkonsum kann auf lange sicht lebensbedrohlich werden, ebenso wie das rauchen.

wie gesagt, stöber ruhig mal ein wenig im internet und belies dich dazu etwas, dann kannst du besser damit umgehen und weisst auch, womit du es zu tun hast.