meine story

#1
Hallo ihr Lieben.

Ich dachte ich melde mich jetzt mal in einem Forum an..

Kurz zu mir.
Ich bin 21 Jahre alt. Angefangen zu erbrechen habe ich vor ca 4 Jahren. Ein Jahr später erfuhren es meine Eltern (besser gesagt ich habe es ihnen als vorwurf an den Kopf geworfen) Anschliessend war ich in ambulanter Therapie und daraufhin 3 Monate in einer psychosomatischen Klinik. Hat natürlich, wie euch sicherlich klar, nichts richtig geholfen.

Ja,.. ich weiss gar nicht so recht was schreiben. und wie manche Dinge, die ich schreiben würde, von anderen( von euch) aufgenommen werden.

Ich seh so oft keinen Sinn im Leben. Wobei ich weiss wie lächerlich das ist. und es gibt Menschen den geht es richtig schlecht. Ich bin auch noch Krankenschwester(in Ausbildung) . Und trotzdem stecke ich so oft in einem Loch. Ich verachte mich. Nicht nur meinen Körper. sondern alles.. Dann gibt es aber wieder Phasen, in denen ich Sport treibe, sehr wenig esse und mich dann ganz toll fühle. (meinen Bauch blende ich da etwas aus).. Aber kennt ihr das ? wollt ich auch perfekt sein ? und findet an allen anderen menschen Dinge, die nicht perfekt sind ?..

am Schlimmsten ist es, wenn ich einfach nur (entschuldigt den Ausdruck) FRESSE.. In mich reinstopfe.. widerliches, schnelles reinwürgen.. und nicht immer erbreche ich,.. Klar das ist vllt gut. Gesund. denn erbrechen ist so ungesund,, na und.. für mich ist viel schlimmer das schon fast binge eating... ich bin normal gewichtig, aber an manchen tagen ( meist sind es immer gleich 3-4) esse ich schonmal bis zu * kcal... keiner könnte sich das bei mir je vorstellen...

naja. ich schreibe etwas durcheinander.. aber es kam einfach grade so aus mir heraus.
noch eine frage hätte ich: erbricht ihr manchmal in Tassen oder Behälter, die neben eurem bett stehen, wenn ihr fressattacken im bett habt? und kommt es bei euch einfach hoch, sodass ihr gar nicht mehr mit der Zahnbürste (o.ä.) nachhelfen müsst?

so ich bin gespannt, was jetzt so kommt.

Liebe Grüße

HOPE (ja, ich habe noch ein gaaanz kleines bisschen Hoffnung)
Zuletzt geändert von Caruso am Mi Apr 09, 2014 21:52, insgesamt 1-mal geändert.

Re: meine story

#2
Hi Hope!

Herzlichen Willkommen hier!

Ich dachte ich schreibe dir mal, da ich schon ziemlich ähnlich denke wie du... ich finde auch nicht so wirklich meinen sinn im leben. bin jetzt 24 und habe seit ca. 3 jahren bulimie. 2 jahre richtig schlimm und nun seit nicht ganz einem jahr komme ich ganz gut damit klar (also mit dem K**) es kommt nur noch sehr selten vor und die fressattacken sind seeeehr selten geworden.

allerdings ist es auch nie aus meinem kopf.. ich bin auch sehr selten richtig glücklich und zweifle eig immer an mir und meinem leben. ich finde seit jahren nicht den richtigen weg und fühle mich so als würde ich im kreis laufen.. ich bin auch normalgewichtig, habe aber immer mal wieder meine phasen im UG und dann wieder für meine verhältnisse "zu viel" .. von mir würde es auch keiner denken das ich früher ganz schlimme FA´s hatte und alles in mich reingestopft habe. Viele haben es bewundert wie viel ich doch essen kann.. naja nur wussten sie ja nicht dass das essen oft nicht drinnen bleibt.

Darf ich fragen wie dein verhältnis zu deinen eltern ist? weil du geschrieben hast das du es ihnen "an den kopf geworfen" hast.. ich gebe auch viel meiner vergangenheit und kindheit die schuld an meiner heutigen situation und meiner ständigen suche nach dem glück...

Krankenschwester hört sich toll an, das wollte ich auch immer einmal werden! nur die schichtarbeiten sind sehr anstrengend oder?

weiß es denn irgendjemand außer deiner eltern? kannst du dich jemanden anvertrauen?

wie geht es dir denn im moment?

lg,

lovely

Re: meine story

#3
Hi Hope,

was Du schreibst, verstehe ich gut. So ging es mir früher auch. Inzwischen bin ich Ehemalige mit sehr seltenen Fressanfällen, die sich aber Essmengen-mäßig absolut im Rahmen halten. Ich empfinde mich grundsätzlich als von der Bulimie geheilt.

Der wichtigste Auslößer für den Heilungsprozess war bei mir die Wiedererlangung von Entspanntheit ud Lebensfreude. Dabei hat mir a) ein Klinikaufenhalt, b) die Tatsache, dass ich mich erstmalig so richtig verliebt hatte (wenn auch im Endeffekt unerwiedert...) geholfen. Prinzipiell finde ich, dass Verliebtheit ein sehr großer Ansporn zu Gesundheit ist.

Genauso bedeutsam war aber die eigene Wertschätzung. Wie ich die erlangt habe, weiß ich so wirklich nicht bzw. durch Therapie und die Bekanntschaft mit neuen Leuten, und durch Leistung... Mein Gedanke war oft: wenn das Leben eh scheiße ist, wenn ich ganz gerne sterben möchte, dann kann mir stattdessen doch auch einfach alles egal sein. Sprich ich habe mich von Normen, Konventionen usw. befreit.

Klingt alles sehr abstrakt, und ich weiß auch nicht, ob Dir das so nun irgendwas bringt... Aber zu lernen, sich selbst zu lieben, und die "Quellen" dafür zu finden, ist m.E. das wichtigste. Sprich - als konkrete "Handlungsanweisung"... für Dich: Was findest Du denn toll an Dir? Und was finden andere toll an Dir? Jeder Mensch hat Dinge, die ihn positiv von anderen unterscheiden (denke ich), und vielleicht hilft es Dir, diese zu finden.

Jo. Jedenfalls: Willkommen im Forum und alles Gute für die nahe Zukunft!!!
Laona