ich weiß nicht mehr weiter :(

#1
Hallo ihr Lieben,

ich weiß eig gar nicht so genau wie ich es beschreiben soll, bzw ob mir hier überhaupt jemand helfen kann. :roll:
Ich wurde Mitte November aus einer Klinik entlassen, wo ich 12 Wochen stationär war.
Ich kann mich noch an mein ersten Tag erinnern, wo ich von mein Essvertrag erfahren hatte. Ich hab unglaublich viel geweint, als man mir erklärt hat, dass ich dort nicht abnehmen darf.(Im nachhinein ist es eig logisch :? )
Jedenfalls konnte ich mich daran nicht halten, da ich zu diesen Zeitpunkt leichtes Übergewicht hatte.
Durch das Abnehmen war ich somit dann 8 Wochen eingesperrt.
Im Endeffekt hat mir der Aufenthalt aber sehr weitergeholfen und meine Therapeutin hat mir erklärt, dass es sinnvoll wäre eine Intervalltherapie zu machen. Nach einigen Wochen grübeln bin ich davon nun auch überzeugt, leider macht es mir auch richtig viel Angst.
Ich hab so eine Panik vor dem Essvertrag, dass ich erst wieder begonnen habe unregelmäßig zu essen, dann wieder erbrechen und nun ist es wieder fasten bis ich es nicht mehr aushalte und dann wieder breche.
Ich will so viel wie möglich abnehmen, bevor ich wieder in die Klinik gehe. mir ist aber auch bewusst, dass ich somit mehr und mehr wieder in die aktive Phase der Bulimie rutsche. Ich weiß einfach nicht weiter. :cry: :cry: :cry: :cry:

Ich hab mit mein Psychiater darüber gesprochen. Er meinte, dass ich vilt doch lieber nur eine ambulante Therapie mache und hat mein Antidepressiva erhöht.

Leider habe ich keine ambulante Therapeutin. Ich war auf der Suche, dachte hätte eine gefunden, wurde aber von ihr weg geschickt.
Nun bin ich weiter auf der Suche. Leider haben diese erst im Sommer freie Termine.
Während eines Vorgesprächs habe ich aber mit einer darüber geredet und sie gab mir den Rat, mich jetzt schon einweisen zu lassen und nicht erst im Frühling, so wie ich es für mich geplant hatte.
Nur mir ist es echt peinlich, dass ich es nicht mal 6 Wochen außerhalb der Klinik schaffe, wo man sich doch mit mir drinnen 12 Wochen intensiv auseinandergesetzt hatte.

Meine Hausärztin habe ich auch nach Rat gefragt, aber leider hatte ich das Gefühl, dass sie mich überhaupt nicht ernstgenommen hatte. Sie meinte in einen relativ aufgebrachten, fast wütenden Ton, dass ich endlich mein Leben in die Hand nehmen soll und mich nicht dauernd einweisen lassen sollte. Das würde auch nichts bringen.

Ich würde es so gerne alleine schaffen, aber es geht nicht. Für mich ist es fast unmöglich einzukaufen.
Jedesmal renne ich eine halbe Stunde durch die Kaufhalle und versuche irgendwas zu finden. Meistens geh ich dann mit Jogurt und Gemüse raus. Sobald ich vor etwas anderen stehe, denke ich mir, dass es sowieso nicht drinnen bleibt. Von daher spare ich mir das Geld von vorneherein.

Ich bin echt am Ende.
Momentan schau ich nach einer Selbsthilfegruppe.
Ansonsten weiß ich nicht mehr weiter. :oops: :oops:

Ich weiß auch nicht, ob mir hier irgendjemand helfen kann. :?:

Danke schonmal an alle, die sich die Zeit zum durchlesen genommen haben.
Alle Enttäuschungen sind gering im Vergleich zu denen, die wir an uns selbst erleben.

Re: ich weiß nicht mehr weiter :(

#2
Ganz pragmatisch, du schreibst es doch selbst:
Es geht nicht, dass du es selber schaffst.
Allerdings muss ich deiner Hausärztin wiedersprechen: Dein Leben auf die Reihe wirst du wahrscheinlich nur kriegen, wenn du so schnell wie möglich wieder zurück in die Klinik gehst!
Sonst bist du zu Hause und gibst aus dem blöden Wunsch, abnehmen zu wollen, deiner Bulimie wieder den Raum, den sie vor der Klinik hatte.
Du schreibst ja selber, dass du am Ende bist. Ich glaub nicht, dass da was Ambulantes reicht.

Wann könntest du denn wieder in die Klinik?
Um die Zeit zu überbrücken, könntest du dich ja auch in die psychosomatische Abteilung eines Krankenhauses oder einer Psychiatrie einweisen lassen. Das geht schnell und du bist in einem geschützten Raum, in dem du dich erstmal erholen kannst.

Re: ich weiß nicht mehr weiter :(

#3
CHristie hat recht - wenn es momentan nicht alleine geht dann geht es halt nicht.

Ich war von Ende März bis Ende Juni auch stationär. Und ich hatte ne scheiß angst vor der entlassung. Und wir haben schon in der KLinik festgestellt, dass ich noch nicht bereit bin alleine zu hause zu recht zu kommen. ALso haben sie mich gleich beim stationären in der Tagesklinik noch angemeldet. Und ich war jetzt nochmal 15 Wochen in der Tagesklinik. Also insgesamt über ein halbes Jahr im Krankenhaus. Und ich hab dieses halbe Jahr gebraucht um endlich das Gefühl zu bekommen wieder alleine leben zu können. (bzw mit selbsthilfegruppe, psychotherapie und nachbetreuungstagen in der klinik - also eigentlich weit weg von alleine aber halt keine tägliche unterstützung mehr)
Und ich kenn auch dieses Gefühl, dass man es noch ausnutzen muss bevor man in die Klinik kommt....ich hab die Tage vor der Klinik extrem mit der Bulimie und dem SVV verbracht. Weil ich wusste dass ich in der Klinik ja sowieso dagegen arbeiten muss. Demnach war es bei mir gut dass ich relativ kurzfristig erfahren hab, dass ich nen platz hab.

Wenn du die Chance hast bald wieder in die KLinik zu gehen würde ich es nützen! Ja irgendwann kommt der Punkt wo man auch wieder alleine zurecht kommen muss aber wer sagt dass dieser moment jetzt ist?

Schick dir viel kraft!
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: ich weiß nicht mehr weiter :(

#4
danke, dass ihr mir geantwortet habt.

ich war nochmals in der Klinik, um dort nach Rat zu fragen.
Als ich dort ankam, traf ich die Schwester, mit der ich damals am besten reden konnte.
Ich sah sie und begann sofort mit weinen. Zudem zitterte ich plötzlich und hatte das Gefühl, jeden Moment keine Luft mehr zu bekommen.Ich hatte plötzlich wieder eine unglaubliche Angst vor der Klinik, und vor mein Reaktionen.
So kenne ich mich gar nicht.
Mir war gar nicht bewusst, wie sehr mich die Krankheit im Griff hat.

Ich hatte es keine 3 Minuten auf der Station ausgehalten.
Das zeigt mir einerseits wie sehr sich alles in mir gegen eine Genesung wehrt aber andererseits auch, dass ich es nicht alleine schaffen werde. Im Gegenteil, ich werde immer besser darin, mir zu schaden und dann alles geheim zu halten.

Diese Reaktion schrie mein noch halbwegs gesunden Menschenverstand an: Ich muss mir helfen lassen, wenn es allein nicht mehr geht.


Danke nochmals, dass ihr euch die Zeit genommen habt um mir zu antworten :)
Alle Enttäuschungen sind gering im Vergleich zu denen, die wir an uns selbst erleben.

Re: ich weiß nicht mehr weiter :(

#6
Ich habe dort angerufen um einen vorstationären Termin zu bekommen, leider hatten sie keinen.

Einige stunden später rief mich meine Bezugstherapeutin an und erklärte mir, dass es momentan zu früh wäre für eine weitere Einweisung. Ich würde mir damit nur selber schaden und es wäre sinnvoll vorher eine ambulante Therapie zu beginnen.
Leider habe ich erst für Sommer feste Termine.
Der Gedanke, dass ich schnell einen Therapeuten finden muss, damit ich im mich im Frühling nochmal einweisen lassen kann setzt mich enorm unter Druck. Später ist meinerseits nicht möglich, da ich eine Ausbildung beginnen möchte.

Ich hab solche Angst, dass ich das zeitlich nicht schaffe.
Mir ging es die Woche auch nicht allzu gut.

Seit diesen Telefonat hab ich enorme Zahn- und Kopfschmerzen. Wobei ich mir sicher bin, dass diese psychosomatisch sind.
Denn plötzlich tun mir auf der rechten Seite 4 Zähne gleichzeitig weh, und die Kopfschmerzen sind auch nur rechts.
Dann habe ich viel im Bett verkrochen(habe jeden Tag ca. 12 Stunden geschlafen), hatte mehrere Essanfälle und drinnen blieb es auch nicht.

Jetzt 5 Tage nach dem Telefonat hab ich mich wieder stabilisiert.
Die schmerzen sind nur noch schwach und die Schlafzeit ist wieder normal.

Nun hab ich auch die Kraft weiter nach einen Psychologen zu suchen.

Vilt kann mir jemand von euch einen Tipp geben, dass ich nicht wieder runter rutsche.
4, 5 Absagen... damit komm ich klar aber wenn es dann wieder so 20 bis 30 sind muss ich stark bleiben.

Vor ca 8 Wochen habe ich eine Therapeutenliste abtelefoniert und es war schrecklich, dass nur 2,3 gesagt haben, dass sie mir in einigen Wochen einen Vorstellungstermin geben können.
Alle Enttäuschungen sind gering im Vergleich zu denen, die wir an uns selbst erleben.