Re: Gespalten innerhalb der eigenen Persönlichkeit?

#47
@Egal
Ich kann dich -eigentlich- gut verstehen, dass du so sauer wirst, ist nur "normal".
Sachlich zu bleiben ist aber etwas sehr wichtiges ^^
Meine Eltern haben es mir sooo lange eingeprügelt (im übertragenen Sinne, nicht wort wörtlich :D ) bis ich es endlich konnte. Okay ich kann es heute noch nicht perfekt, aber ich Arbeite an mir. Uhhh wie ich hier manchmal am liebsten ausrasten würde ^^ Aber ich halte mich zurück, weil ich ein schlechtes gewissen bekomme, wenn ich jemand anderen verletze. (Bin ein kleines Sensibelchen wie meine Mutter so schön sagt ;) )
Und wenn ich irgendetwas falschen dazu beigetragen haben sollte, entschuldige ich mich, denn das war nicht meine Absicht :)

Und nuuun zum Thema.
Ich weis nicht, ob man Mp auch ohne Trauma "bekommen" kann. Aber vielleicht weist du einfach (ich weis nichtmehr wer das geschrieben hatte sry .. ) noch nicht, ob du ein Trauma hast, oder was für eine Art, und wie weit es überhaupt reicht. Und man weis ja auch nie genau, wenn der Mensch sehr labil ist, wie schnell es passieren kann.

Da ich auch nicht wirklich Kenntnisse in diesem Gebiet habe, ist alles was ich schreibe nur Spekulation. Und bitte korrigiert mich, sobald ich völlig falsch liegen sollte :)
Und ich DENKE, man erkennt selber gar nicht, was ein Trauma ist, oder woher es kommen könnte.
Ich weis nicht ob ich ein Trauma habe, oder ob ich mir das einfach nur einbilde. Ich habe viel mitgemacht, und für mich war die ein oder andere Situation schon recht unnormal. Und bei uns sind (damals zumindest) sehr heftige Situationen, an der Tagesordnung gewesen. Ich kannte es nie anders, und auch heute würde ich sagen, dass so ein Verhalten "Normal" ist. Denn meine Schwester ist damals sehr ausgerastet. Und wie meine Eltern reagierten, war nicht immer gut. Natürlich nicht, sie sind auch nur Menschen und machen Fehler^^
Und wenn heute mein Bruder so sein würde wie meine Schwester, dann empfänd ich das auch als "Normal". Immerhin bin ich mir solchen Situationen Aufgewachsen. Und diese haben mich nur noch Stärker gemacht. Ich fing immer an zu heulen, wenn man mich angeschrien hat, und heute nur wenn ich richtig richtig wütend bin. Oder wenn mich jemand mit den Worten verletzt .. Aber das ist eigentlich (glaube ich) bei jedem so ^^

Und um auch mal zum schluss zu kommen (könnte den ganzen Tag weiter schreiben hahaha) Wir sind alles nur Menschen, und wenn wir Fehler machen, muss man uns darauf Aufmerksam machen, damit wir das verstehen, und beim nächsten mal besser machen können ;)

LG Knuffeline
Leb jeden Tag als wäre es dein letzter!
Veni Vidi Vici! Ich kam, ich sah, ich SIEGTE!

Re: Gespalten innerhalb der eigenen Persönlichkeit?

#49
Ich habe mich Seite für Seite hier durchgelesen, ich denke, ihr alle wisst nicht so recht, worüber ihr redet :D

Es wäre ratsam, in eine Therapie zu gehen und nicht auf Eigendiagnose sich seine eigene Identität zu verunstalten. Das ist schon gefährlich, wenn man sich selber diagnostiziert oder wie hier, eine Fremddiagnose bei anderen Usern nur mittels Lesen und nicht detailierten Beschreibungen macht. Es sei denn, hier gibt es wirklich einen geschulten User, der Therapeut oder Psychiater ist, ich meine, ein Fachmann/-frau hier sich mal äußert. Alles andere ist nur ein (gefährliches) Ratespiel und bringt niemandem etwas, bis auf unnötigen Schaden und Trigger bei Traumatisierten.

Übrigens, ein Trauma kann auch von ganz scheinbar ungefährlichen Erlebnissen herrühren. Zb. kann auch jemand unbewusst traumatisiert sein, wenn er als kleines Kind nur einmal von der Mutter für 15 Minuten vergessen wurde, oder ein Verhalten einer Person, das einen nur irritiert (Scheidung, unerklärliche Wutanfälle, Trotzreaktionen, Verlassenwerden, auch mildere Verhalten/Reaktionen..) - das Gehirn speichert das alles und vergisst niemals - zumal wir nicht einmal wirklich wissen, was ein (Unter-)Bewusstsein ist und ob es dieses Phänomen auch gibt.

Kriegserlebnisse, Bombenterror, Sklaverei, Folter, Gefangenschaft, Misshandlung, m*ssbr**ch - ein Trauma kann auch keine Gründe haben (keine = wir können das Trauma nicht bewusst mit einem Erlebnis in Verbindung setzen; es ist im Unterbewusstsein/es ist uns nicht bewusst - durch Verdrängung, oder auch wirklich durch ein Nichtwissen/kein Zuordnen können)
Zuletzt geändert von Lilie am Sa Okt 05, 2013 9:16, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Gespalten innerhalb der eigenen Persönlichkeit?

#52
ich finde lillies beitrag ehrlich gesagt ziemlich gut und unterstreiche diesen. ich bin natürlich auch kein psychologe, allerdings sehr interessiert an dem gebiet und bei dem was ich gelernt habe (ob im psychologie unterricht oder auch sonstwo) kann ich dem text eigentlich nur zustimmen.

zb mal was vom pawlatschen erlebnis kafkas gehört?
und klar isses möglich dass einem selber das gar nicht so auffällt.


als ich mit meinem damaligen freund einmal am bahnhof in berlin stand (ich war etwa 18), erzählte ich ihm davon, dass ich diesen bahnhof immer damit verbinde, dass mein vater und ich meine mutter dort immer zum bahnhof brachten, bevor sie ein paar tage auf dienstreise fuhr. für mich war das immer die hölle, sie war tagelang weg und ich heulte mir am bahnhof ständig die augen aus, selbst in der schule fehlte sie mir einmal so sehr dass ich anfing zu weinen. ich weiss bis heute noch, welches lied oft im radio gespielt wurde wenn wir zu zweit wieder zurück fuhren etc.
ICH fand das normal - ein kind eben, dass seine mutter vermisst.
mein freund starrte mich an: "du bist ja sogar JETZT noch völlig in der situation, wenn du davon erzählst, es ist kein wunder dass du denkst alle verlassen dich."
ich hielt das für quatsch, habe nie wieder daran gedacht.

bis eine jahre später aufgesuchte psychologin mir nach mehreren sitzungen deutlich aufzeigte, dass es tatsächlich GENAU solche situationen waren, in denen ich mein vertrauen zur umwelt verlor.
ich wäre bis dato nie auf die idee gekommen, das als traumatisierendes erlebnis zu bezeichnen.

Re: Gespalten innerhalb der eigenen Persönlichkeit?

#53
Ich habe ein Buch über Trauma, Ich-Verluste und Dissoziationen und habe alles Wichtige heraus gearbeitet - ich würde alles hier rein posten, aber ich möchte nicht, dass der User "Egal" kommt und durch ihr persönlichkeitsgestörtes Verhalten meinen Beitrag wieder zunichte macht; ich habe die Sorge, mich hier voll einzubringen, mir die Mühe zu machen, nur um mir dann von einer Nichtwissenden Bösartiges anzuhören nur weil sie frustriert ist, während ich alles Wissenschaftliche hart erarbeitet habe.

Wer von mir meine Texte haben möchte bezüglich Trauma, Persönlichkeitsstörungen (was ist eine PS, wo liegen die Ursachen, Klassifikationen DSM-5 und ICD-10), was ist eine dissoziative Störung, der meldet sich kurz bei mir per PN.

Literaturhinweise gebe ich auch per PN, dann kann ich sicher gehen, dass es sich um wirklich Interessierte handelt und es werden sich keine User melden, die nur streiten wollen und das Forum und den Moderator verunglimpfen (Vorwurf siehe Stichwort: Machtmissbrauch) - wer streiten will, der soll das nicht in einem Bulimie-Forum machen, der soll vielleicht zb. mal seinen Chef anschnauzen, wenn dieser ihn so frustriert und seine Probleme selber angehen, statt hier traumatisierte User anzufauchen und sie in ihrem Verhalten und Rektionen aus einem Trigger heraus bloßzustellen. Das hat schon etwas Menschenverachtendes und null Toleranz.

LG, Deborah

Re: Gespalten innerhalb der eigenen Persönlichkeit?

#58
Huhuu ich bins nochmal! :D

Alsooo ich finde hier gibt es garkeinen grund so zu stacheln.
Und es ist total normal, dass persönliche Erfahrungen anders sind wie die, die im Buch stehen. Genauso ist es mit der B. Im internet findet man immer und immer wieder dieses blöde klischee! Und ich selber habe ganz andere Erfahrungen gemacht. Zwar sind sie recht ähnlich, aber dennoch meines erachtens nicht zu vergleichen.

Und genauso ist es hier auch.
Ich finde hier könnte jetzt mal ein schlussstrich gezogen werden, denn dieses stacheln, oder dieses "ich weis mehr ihr seid doch alle doof" getue könnte aufhören. Jeder hat sein eigenes Wissen. Und man weis erst dann richtig bescheit, wenn man beim arzt war, und sich professionelle Hilfe geholt hat, welche eine fertige Diagnose erstellt hat.

Ich finde jeglicher Beitrag hier ist hilfreich.
Und es ist kein Beinbruch, wenn man Korrigiert wird. Ich weis kritik ist sau schwer zu ertragen. Damit habe ich meine Erfahrungen, aber dennoch sollte man sich vorher überlegen, was den anderen anstacheln könnte, und somit besser darauf achten, wie man etwas formuliert. Und wenn man schreibt, man habe sein Wissen aus Büchern. Kann man dieses Wissen mit persönlichen Erfahrungen anderer ergänzen.
Oder man schreibt sofort, dass das was man schreibt nur Spekulation ist!
Keiner hier ist ein voll Profi. Aber man kann immer aus den Erfahrungen anderer Profitieren!

LG Knuffeline
Zuletzt geändert von Knuffeline am Mi Okt 16, 2013 21:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gespalten innerhalb der eigenen Persönlichkeit?

#60
egal,

du musst das mal so sehen: wer als kind durch ein krokodil beide beine verliert, wird sicher für den rest des lebens vorsichtig mit krokodilen sein.

wer als kind durch einen krokodilsbiss den kleinen finger verliert, wird nichts desto weniger sein leben lang vorsichtig mit krokodilen sein.

die seele eines kindes ist doch nicht vergleichbar mit der eines erwachsenen und so vieles passiert ganz unbewusst. du kannst als kind gar nicht selbst entscheiden ob dich das jetzt traumatisiert oder nicht. es setzt sich eben einfach fest: du kannst deiner mutter nicht vertrauen. natürlich ist es nicht weiter schlimm wenn die eltern mal ein paar tage weg sind, ein anderer würde sagen es ist doch nicht weiter schlimm wenn ein fremder einmal zu oft den hintern berührt - fakt ist: kinder sehen das anders.
cron