Kontakt verloren

#1
Hallo,

obwohl nur indirekt über meinen Mann betroffen bin ich traurig daher tristesse.
Seine Tochter (wir sind eine Patchworkfamilie) die nie bei ihm gelebt hat leidet an Bulimie, wahrscheinlich SVV und vielleicht auch an der Borderline Störung wir wissen wenig. Ihre Mutter hält überhaupt keinen Kontakt zu uns. Ich habe mich sehr viel mit den Themen in Literatur und auch im Internet beschäftigt. Inzwischen ist sie stationär therapiert worden 3 Monate lang und behauptet nun sie sei gesund. Ich kann mir das nicht vorstellen.
Ich denke sie kann oder will vielleicht nicht mit uns über ihre Probleme sprechen.
Sie zeigt sich manchmal absolut abweisend, ja sogar arrogant, völlig unzugänglich...um dann an anderer Stelle so zu tun als wäre nie etwas gewesen! Oftmals habe ich versucht Kontakt aufzunehmen, sie war eingangs auch erfreut, aber immer wenn ich dann versuchte mit ihr über Ursachen ihrer Probleme zu sprechen reagierte sie völlig ungehalten bis wutausbrechend. Sie zögerte nicht beleidigend zu werden, verhielt sich mir gegenüber abwertend.
Dieses schwankende von Stimmungen abhängige Verhalten ist von so einem "rationalen" Menschen wie mir nicht nach zu vollziehen, aber dennoch möchte ich es um sie zu verstehen und den Kontakt vielleicht doch wieder herstellen zu können.
Im Moment weiß ich keinen Rat, ich bitte um Eure Hilfe.
Ich freue mich auf jede Antwort

Grüße von Tristesse

Viele Zeit später; ich freue mich, sie nimmt Kontakt auf will uns besuchen und fordere sie auf doch diesen Kontakt zu nutzen um "Altes" aufzuarbeiten. Dann völlige Blockade, beleidigende Abwehr. Ich bin dann auch stur und beharre auf meinem Standpunkt, Probleme müssen konstruktiv und vor allem direkt angesprochen werden.

#2
hallo tristesse,

ist ein sehr schwieriges Thema und vorallem können dir wahrscheinlich auch besser betroffene Mütter und Väter hierbei helfen (vielleicht auch deshalb noch keine Antworten, obwohl du hast ja erst heute gepostet -> Geduld! :) )...aber ich denke mir, dass es sehr schwer für sie ist, so rational, effizient, konstruktiv und direkt auf ihre Probleme angesprochen zu werden, die es jetzt sofort zu lösen gilt....

So einfach ist es nicht! Für dich als nicht betroffene und wie du schreibst, rationalen und konstruktiven Menschen erscheint vieles, was ihr Probleme bereitet, als einfach, als handelbar und lösbar. Da habt ihr aber ganz unterschiedliche Sichtweisen, sonst wäre sie nicht ernsthaft krank. Ich glaube, das wichtigste als Angehörige ist immer, sich zu informieren, Bereitschaft und "Fähigkeit" zu zeigen, dass man für den Betroffenen da ist, wenn sie / er es braucht und niemals zu drängen oder Druck auszuüben. Nur weil sie jetzt in der Klinik war und weil du es gerne lösen und und klären möchtest, heißt das noch lange nicht, dass sie dazu bereit ist und dass sie gesund ist / wird.

Natürlich aber musst du ihr Grenzen setzen. Auf sie zu gehen, Verständnis und Bereitschaft zu Konfliktbereinigung zeigen heißt nicht, dass sie auf dir herumtrampeln kann und darf. Es schliesst NICHT aus, dass du ihr sagst, was dich kränkt und stört, welches Verhalten an ihr du nicht magst, weil es deine Grenzen überschreitet. Sie darf kotzen, sie darf zickig sein beim Essen, sie darf SVV an den Tag legen, sie darf wütend oder zurückgezogen sein, aber wenn du das Gefühl hast, sie beleidigt oder tyrannisiert dich, dann musst du ihr das auch sagen. Dazu hast du ein Recht. Aber zwinge sie nicht, jetzt und sofort das Problem lösen zu müssen, das hat gar keinen Sinn und damit erreichst du auch nichts.

Es ist ein schwieriger Prozess. Aber es gibt hier schon einige Angehörige, die damit sehr gut umgehen können. Und damit meine ich vorallem auch die Art und Weise wie sie für sich selbst damit umgehen. Denn es ist wichtig, wenn nicht sogar noch wichtiger für dich, dass du dir Hilfe suchst und damit umgehen lernst. Sie können dir sicher auch ganz wichtige und gute Tipps geben.

lg
djinn

#3
Hallo tristesse,

natürlich hat du nichts falsches gesagt, und ich bin eigentlich erst duch deinen Hilfeschrei im 2. Thread auf diesen hier gestossen. (War 2 Tage nicht online).
Ich bin eine (bzw. war) eine Mutter eines schwer ES-Kranken Mädchens.
Meine Tochter ist vor 4 Jahren an den folgen dieser schrecklichen Krankheit gestorben. Auch ich war vom Vater meiner Tochter getrennt und ich denke, dass meine Tochter sicher damals auch ihrem Vater und seiner damaligen Lebensgefährtin kein Vertrauen, was die Krankheit betrifft, schenken konnte.
Du musst vorerst einmal verstehen, dass für ES-Kranke nur ganz wenige auserkoren werden, denen das Vertrauen über ihre Krankheit zu sprechen, geschenkt wird. Das dürft ihr also in keiner Weise persönlich sehen.
Warum die Mutter des Mädchens keinen Kontakt zu Euch hält, darüber möchte ich mir kein Urteil bilden. Kann mir nur vorstellen, dass sie selbst sowieso mit der Situation überfordert ist und sie mit Anschuldigungen und Schuldsprüchen zugeschüttet wird.

Also wirklich helfen werd ich dir wohl auch nicht können mit meinen Zeilen, kann dich aber nur bitten, Geduld zu haben und dem Mädchen das Gefühl zu geben, wenn sie mag, zu dir kommen zu können und mit dir darüber zu reden. Wenn sie nicht mag, muss das für dich genauso o.k. sein. Denn Druck auszuüben bei einer ES-kranken ist so ziemlich das schlechteste was du tun kannst.
Soviel gleich zu deiner Bemerkung, dass du ein rational denkender Mensch bist. Das kannst du gleich vergessen. Rationell wirst du hier in keiner Weise weiter kommen.
Und wenn du ein Problem damit hast, deine Denkweise für diese Krankheit(auch bezgl. Standpunkt beharren und konstruktiv und direkt zu sein) zu ändern, dann lass es lieber.
Es verlangt sehr viel Fingerspitzengefühl, das richtige Vertrauen von Ihr zu erhalten.
Und noch einmal ohne ihr uneingeschränktes Vertrauen wirst du ihr nicht helfen können.

Viele Liebe Grüße
Hedi

hi

#4
hallo!

ich kann dich sehr gut verstehen, was in dir vorgeht...........
meine tochter ist 21 und hat auch bulimie.

die mädels hier im forum werden das jetzt nicht so gerne hören wollen,
aber - was die eßstörung betrifft - kannst du ihr nur helfen, indem du
ihr NICHT hilfst.

du kannst ihr aber insoferne helfen, indem du sie als vollwertigen
menschen betrachtest, indem zu ihr liebe spüren läßt und ihr
zur seite steht,wenn sie dich braucht.

quäle sie auf keinen fall mit fragen und mache ihr auch keine vorwürfe,
sondern biete ihr an, daß sie JEDERZEIT mit allem,was sie bedrückt zu dir kommen kann.

es ist viel vertrauensarbeit,die ihr bewältigen müßt und eins noch---
habe geduld,nämlich mit dir und auch mit ihr.

wenn du mehr wissen willst,rühr dich einfach.

ciao
schmetterling1

Re: hi

#5
schmetterling1 hat geschrieben:die mädels hier im forum werden das jetzt nicht so gerne hören wollen,
aber - was die eßstörung betrifft - kannst du ihr nur helfen, indem du
ihr NICHT hilfst.
Ich hoffe, dass du damit Recht hast. Diese Gewissheit, dass dir niemand zur Seite steht - nicht einmal mit ein wenig netter Worte - habe ich nun vor etwa 2 Wochen am eigenen Leib erfahren müssen. Somit will ich auch nicht abstreiten, dass die vergangenen 2 Wochen mich psychisch als auch physisch fast gänzlich runiniert haben. Bitte nicht misszuverstehen, niemanden gebe ich die Schuld für meine Situation, aber ich kann dir auch sagen, warum mich solche Reaktionen immer und immer wieder aus der Bahn werfen:

Ja, ich gestehe, ich bin meiner eigenen Sensibiliät nicht gewachsen. Dennoch könnte ich mir niemals vorstellen, einem Menschen so eine Gleichgültigkeit spüren zu lassen! Entweder bin ich an dem Wohlbefinden meiner Mitmenschen interessiert oder nicht. Aber sich als einer auszugeben, der es zu scheinen mag, aber letzten Endes vollkommen kühl ist - geht über jegliche Grenze hinaus.

Hierzu fällt mir gerade ein, dass der irische Dramatiker Shaw einmal sagte:

"Das größte Übel, das wir unseren Mitmenschen antun können, ist nicht, sie zu hassen, sondern ihnen gegenüber gleichgültig zu sein. Das ist absolute Unmenschlichkeit."

Und was Tristesse betrifft, da gibt es wohl noch jemanden, der Gott sei Dank, noch diese annehmbare Menschlichkeit besitzt - und das lässt mich hoffen! :wink:

Dennoch Schmetterling, habe ich auch deine nachgehenden Zeilen gelesen und nichts mehr hätte ich mir vor 2 Wochen auch gewünscht und dies spricht absolut für dich!

Liebe Grüße, Amy
"Das Menschlichste, das der Mensch besitzt, ist seine Sprache!" (Theodor Fontane)

#6
hallo tristesse,

du hast zwar schon einige antworten erhalten, aber irgendwie scheinst du damit ja noch nicht zufrieden zu sein
ich sehe, dass du ab und zu hier eingeloggt bist und wahrscheinlich ja schaust, ob noch jemand geantwortet hast, schreibst aber nichts zu den antworten

ist wahrscheinlich nicht dass, was du hören wolltest, aber ich denke, ich kann dir da auch nichts anderes zu sagen als das, was schon gesagt wurde

was ich mal hegört habe ist, dass bulimiker anders ticken würden... und manche bulimiker denken es selbst
das problem ist eben wirklich, dass das mädchen wohl probleme hat. ist sie nur durch euch darein gekommen oder gabs noch andere auslöser?
ich kann mir kaum vorstellen, dass "ein erlebniss" jemanden darein werfen kann... essstörungen sind normalerweise symptome, die das leiden der person zum ausdruck bringen, was sich über jahre aufgebaut hat.

und ich stell mir vor, wie es sein würde, wenn eine "nebenursache" mich konfrontieren könne und mir sagen würde, dass sie mir helfen würde
ich würde wahrscheinlich denken, dass die person null ahnung hat und würde auch abblocken

und nunja... ob sie überhaupt mit wem sprichst und mit wem sie spricht, ist nunmal ihre sache, wie jeder andere mensch auch diese entscheidungsfreiheit geniesst

weisst du denn, ob sie eine vertrauensperson hat? das ist das wichtigste für das mädchen und ihr (ich denke mal, dass nicht du alleine hinter dem beitrag stehst) solltet versuchen, wenn ihr kontakt zu ihr haben wollt, sie zu verstehen und nicht direkt auf probleme anzusprechen

oder würdest du auch auf einen körperlich behinderten zugehen und ihn direkt nach gründen fragen, wenn du ihn nicht gut kennst?

#7
so, bekam von tristesse ne pm und hab es so verstanden, dass es eigentlich öffentlich sein sollte, daher kopiere ichs mal hierher, lasse nur den teil weg, den sie mir noch wegen bewerbungsgespräch geschrieben hat ;)
Hallo,

erst einmal bin ich doch erleichtert, dass geantwortet wurde. Lange habe ich gezögert hier etwas nieder zu schreiben.
Ihr habt alle wohl richtig erkannt das ich da wohl zu ungeduldig voran gehe. Mein Hauptproblem bleibt aber darin bestehen, das ich nach wie vor nicht nachvollziehen kann wie Ihre Reaktionen zu werten sind. Ich habe über Bulimiker gelesen....sollte dies nicht richtig sein fühlt sich jetzt bitte keiner auf den Schlips getreten.... das sie durchaus unter Verlassensängsten leiden. Diese Ängste aber nicht ausdrücken können oder wollen, sondern sich hinter einem zur Schau gestellten Selbstbewußtsein verstecken. Was beim gegenüber beim Gegenüber natürlich völlig anders ankommt.
Ich hartte zum Beispiel den Eindruck als ich den Vater des Mädchens kennenlernte, hatte sie bedenken es könnte sich an der Wichtigkeit ihrer Person im Leben ihres Vaters jetzt etwas ändern.
Was aus meiner Sicht völlig unbegründet ist. Das war so der Anfang weiterer Differenzen. Zu diesem Zeitpunkt wußten wir von ihrem Leiden garnichts. Mir ist auch völlig unverständlich wie die Mutter des Mädchens jetzt jungen Frau über diese Zeit nichts gemerkt haben will.
Leider macht sich mein Mann weniger Gedanken um die ganze Situation und meint man könne der Tochter nicht helfen.
Nachdem ich von der Erkrankung erfahren habe sah ich viele ihrer Reaktionen unter einem völlig anderen Aspekt, gerne würde ich da einfach neu beginnen.
Dann kommt aber meine "Macke" zum tragen, wir haben ja irgendwo alle eine, ich bin im Leben der Rationalist geht nicht gibt es nicht und um meinen EX zu zitieren "gnadenlos ehrlich". Ich rede um nichts drum herum und fühle mich nur wohl wenn ich anstehende Probleme kläre und das möglichst gründlich. Da gibt es für diesen oder jenen Zeitgenossen schon mal Probleme mit, in der Summe bin ich mit dieser Einstellung im Leben erfolgreich gewesen.
Hier bin ich mir sicher muß umdenken. Das fällt so einem wie mir nicht leicht, aber ich WILL es... Ein Wunsch wäre den Kontakt wieder herzustellen und der Tochter wenn sie es will unterstützend zur Seite stehen zu können.
Ich kenne keine Person der sie vetraut, was nichts heißen muß es könnte vielleicht ihr Freund sein aber ich weiß es nicht.
Ich denke wenn ich sie anspreche würde sie vielleicht sogar Kontakt mit aufnehmen. Dann muß ich über meinen Schatten.....sie hat viele beleidigende und abwertende zu mir gesagt...sie hat versucht idem sie andere benutzte mich zu diffamieren.
Ich wollte dann von ihr eine Erklärung........zur Folge hatte dies den völligen Kontaktverlust.
Was soll ich tun? Meint so jemand das was er da sagt....oder ist es ein Teil der Erkrankung.....cih kann das so schlecht einschätzen. Wenn ich da ein wenig voran käme ....könnte auch mein "Schatten" kleiner werden....das wäre schön

Herzlichste Grüße an alle die mir geantwortet haben
über weitere Antworten freue ich mich sehr
Tristesse

Sorry Pinar in der Vorschjau sehe ich, das ich nur dir antworte dabei möchte ich das für alle sichtbar haben wie mache ich das?

#8
hallo tristesse,

wie in der pm versprochen, kommt von mir auch ne antwort dazu ;)

also erstmal möchte ich dir sagen, dass man dinge, die man über bulimiker liest, nicht verallgemeinern und auf alle beziehen kann. wir bulimiker haben zwar alle das problem mit dem essen, aber nunmal völlig verschiedene ursachen. klar, dass jemand, der oft verlassen wurde und enttäuscht wurde verlassensängste entwickelt, wobei ejder mensch doch irgendwie angst davor hat, von einem geliebten menschen verlassen zu werden oder?
ich denke aber, dass jeand essgestörtes, der z.b. mit m*ssbr**ch oder ähnlichem nicht klar kam und daher den weg in die bulimie gefunden hat, nicht unbedingt diese verlassensängste entwickelt
verstehst du den unterschied?

und eine sache haben wir bulimiker auch gemeinsam... allesamt sind wir gute schauspieler, wir haben gelernt, den mitmenschen etwas vorzumachen... etwas vorzuspielen
um schon mal auf die mutter des mädchens vorzugreifen, hier werden dir sicher viele leute bestätigen können, dass sie jahre lang krank sind, sich regelmäßig übergeben und die familie, freunde oder sogar der ehemann oder die ehefrau davon NICHTS mitbekommen haben oder immernoch nichts davon wissen, daher kann man der mutter keinen vorwurf machen

und was den vater angeht, kann es natürlich schon sein, dass das mädchen (oder die junge frau, aber ich rede mal weiter von dem mädchen, wie alt ist sie denn?) angst hatte, nicht mehr wichtig zu sein. hat sie denn regelmäßigen kontakt zu dem vater gehabt und war sie seine nr. 1?
sowas mag sicherlich schwierig sein,w enn ein mädchen zu sehr an den vater klammert, aber vielleicht sollte es auch ein hilferuf sein? natürlich stell ich es mir für dich auch nicht einfach vor. hast du kinder mit in die ehe gebracht? dann wäre es sicherlich so, dass das mädchen noch mehr angst haben könnte, verdrängt zu werden.
weiss dein mann eigentlich, dass du dir sorgen um sie machst und hier schreibst? dass ein vater sich keine sorgen macht, dazu kann ich eigentlich nichts sagen. es macht mcih sprachlos und entzieht sich eigentlich vollständig meiner vorstellungskraft, aber ich denk, er hat auch seine gründe dafür oder?

wenn sie einen freund hat, dem sie vertraut (wohnt sie eigentlich noch bei der mutter? und wie gehts ihr da?), dann kann man doch etwas sorgloser sein, da die liebe einem viel helfen kann, wie du bestimmt auch schon erfahren hast, hoffe ich doch mal

und zu deiner frage, ob jemand sowas ehrlich meint, wenn er sowas sagt, kann ich natürlich nicht viel sagen. ich weiss ja nicht, was sie für dinge gesagt hat, ob sie einfach verletzt war oder ähnliches, aber ich denke, dass man nicht sagen kann, das man bulimiker nicht ernst nehmen darf oder ähnliches...

naja, was du letztenldich machst, das musst nunmal du wissen, aber ich wünsch dir glück, egal was du tust

nur fleissig weiter hierher schreiben, wie es läuft, ok?
wir sind doch hier alle sehr neugierig

liebe grüße (und viele weitere antworten)
pinar

#9
Hallo Pinar,
danke für Deine Erklärungsversuche. Zunächst ein paar Antworten. Die Tochter ist jetzt 20 Jahre alt sie lebt inzwischen mit ihrem Freun,d zusammen. Bis dahin lebte sie bei ihrer Mutter. Als sie Kind war wurde der Kontakt zum leiblichen Vater sehr stark reglementiert. Zu der damaligen Zeit gab es das gemeinsame Sorgerecht als Selbstverständlichkeit leider noch nicht. So konnte die Mutter es verbieten das er mit der Tochter und seiner damaligen Lebensgefährtin in den Urlaub zu fahren. Die Beziehung meines Mannes zu dieserr Lebensgefährtin war sicher auch sehr pragmatischer Natur, er tröstete sich über den Verlust seiner Familie eben zu schnell entschlossen hinweg. Die Mutter der Tochter verlies ihn wegen eines anderen Mannes als die Tochter ein Kleinkind war. Ich denke er trug sich damals mit Selbstmordgendanken. Er ist verschlossener als ich, was nicht heißt das er sich nicht sorgt. Er kann nur nicht so offen aus sich heraus gehen. So ist er innerlich dankbar das ich das für ihn übernehme. Mir ist daran gelegen das er glücklich ist. Dazu gehört ein glückliches Verhältnis auch zu seiner Tochter.
Natürlich war sie seine Nr. 1 bevor ich in sein Leben trat, Du fragtest das. Jas ist sie in der Rolle der Tochter auch heute noch. So wie sie es immer war.
Ich habe einen Sohn, er passt sich gut ein. Ich habe allerdings auch kein so gestörtes Verhältnis zu meinem EX wie mein Mann umgekehrt zu seiner ehemaligen Ehefrau. Wir sind gute Freunde geblieben, er war zum 16. Geburtstag meines Sohnes mit seiner jetzigen Frau und deren Tochter bei uns zu Gast. Ich bin stolz darauf, diese oft problematische Klippe gut gelöst zu haben.
Mein Mann weiß das ich mir Gedanken mache um das Thema Bulimie und vor allem um die Gleichbehandlung seiner Tochter im Vergleich zu meinem Sohn. Das ist sicherlich auch ein Hauptgrund, warum ich mich intensiv mit dem ganzen Thema auseinandersetze.
Die junge Frau lehnte mich jedoch so verletzend ab.....ps....nachdem sie mich vorher nahezu idealisierte.........das ich eben über den besagten Schatten....gehen muß. Ich möchte es gerne....aber mir fehlen noch Einblicke in dieGedankenwelt. Stimmt das, das gesagt wird über Bulimier...ich hasse dich,verlass mich nicht?

Ich hoffe wieder niemandem zu nahe getreten zu sein.
O.K. Du sagst eine Nebenursache macht keinen Bulimiker aus...............ich kann die Menge und vor allem Dauer dieses Leidens überhaupt nicht einschätzen.
Es sind eben ..Verzeihung....verdammt viele Fragen offen...

Ich könnte noch endlos schreiben, will aber mit meinem Privatkram niemanden belästigen.......

Also liebe Pinar ein wunderschönes Wochenende
herzlichste Grüße
Tristesse

#10
Tristesse - in all deiner Ehrlichkeit scheint es dir schwer zu fallen, deinen Standpunkt zu verlassen, um einmal deinen Blick über all die guten Antworten auf deine Frage schweifen zu lassen.

Ich habe das Gefühl, es geht dir nur darum, folgende Antwort zu erhalten: "ja, Bulimiker haben Verlassensängste und das Beschimpfen der Menschen, denen sie vertrauen, ist ein einziger Schutzmechanismus. Bitte bleib stark und sag ich "...???..." und mach ??? und sie wird sich dir anvertrauen."

Vielleicht bis du wirklich nicht die richtige Person, um mit ihr nach den Ursachen ihrer ganz eigenen Problematik zu wühlen??
Warum ist dir das so wichtig? Fühlst du dich schuldig?
Warum sollte SIE glauben, dass du dich für sie interessierst und für sie da sein möchtest?

Trotz allem rate ich dir, ihr weiter die Möglichkeit zu bieten, Kontakt zu euch aufzunehmen - aber bitte! Denke daran, dass SIE den Kontakt zu ihrem Vater nur aufrechterahlten kann, wenn sie EUCH besucht - und lass das bitte auch zu! Gib ihr die Chance, ihre Vater-Tochter-Beziehung zu pflegen, ohne sie sofort mit ihrer Problematik zu konfrontieren!

Und Tristesse, sei rational und ehrlich im Umgang mit dir selbst! Stell dir wirklich einmal die Frage, was dich so intensiv zu diesem Hilfe-Gedanken drängt! Vielleicht kommst du da auf einen ganz guten und ehrlichen Gedanken
und vielleicht kannst du diesen Gedanken deiner "Stieftochter" erzählen; indem du ihr gegenüber ehrlich bist, ihr von deinen eigenen Ängsten, Sorgen und Fehlbarkeiten erzählst, machst du dich angreifbar - und gewinnst Vertrauen.

Liebe Grüße, Izumie

#11
Hallo Izumie,

das verstehe ich jetzt weniger. Ich schrieb doch meine Beweggründe! Ich möchte nicht in den Vergangenheiten anderer wühlen. Ich möchte verstehen....es würde mir genügen wenn ich oberflächlich wäre...meine Problematik zu klären. Und so gsehen hätte ich keine da SIE nicht gegenwärtig ist. Aber!!!!!!!!!!!! ich möchte das SIE gleiche Chancen bekommt undich natürlich auch. Ich denke an meinen Mann den das alles bedrückt und mich damit automatisch auch mich. Ich habe mein bislang erfolgreiches Leben immer auf einem gesunden Familienumfeld gebaut. Das heißt nicht das alles die heile Welt war.... Probleme sind Aufgaben in Arbeitskleidung!!!!!!!!!!!!
Vielleichtmöchte ich noch nicht einmal ihr Anvertrauen bezüglich ihrer Erkrankung. Ich möchte nur auf sie entsprechend eingehen können und Fehlurteile meinerseits weitestgehend ausschließen. Daher frage ich Betroffene wo ich Dinge vieleicht falsch einschätze. Sorry und da kann ich nur von Erlebtem berichten.
Frage ob ich schuldig bin. Eine Weile habe ich tatsächlich geglaubt ich sein an dem Kontaktverlust von Tochter und Vater MITschuld. Trotzdem sind mir so viele Dinge an IHR aufgefallen, dass mir als REALO bald klar war o.k. DU alleine kannst DAS nicht ausgelöst haben. Seitdem bin ich auf der Suche.
Im übrigen würde ich es IHR gerne erzählen, manchmall hoffe ich insgeheim irgenwo ist SIE hier vielleicht.!!!
Aber Angst habe ich nicht, Sorgen diesbezüglich schon einige............smile wer behauptet nicht fehlbar zu sein wäre krank...
also meine Stärken und Schwächen kenne ich schon so ein paar Jahrzehnte
ob ich alle immer und zu jeder Zeit zugebe na ja, aber im Interesse dieser
familiären Sache werdeich Energie, Ehlichkeit und Ausdauer zeigen.

Liebe Izumie sei nicht so mißtrauisch
Grüße von Tristesse

vergiechbare Schicksale

#12
Hallo an alle,

nach den Fragen von Izumie vielleicht zum besseren Verständnis meiner Fragen die hier offensichtlich nicht gut ankommen. ich habe mich viel belesen und damit bisher versucht mir die Dinge um meine Stieftochter zu erklären. Da dies nicht wirklich fruchtbar ist, verusche ich den Kontakt zu Menschen auf beiden Seiten herzustellen die vielleicht ein ähnliches Schicksal haben. Ich könnte mir vorstellen das dies sehr hilfreich wäre. Undnoch einmal an dieser Stelle.......ich habe keine akuten Ängste von denen ich mich befreien muß.......die Tochter ist (leider) in unseremLeben nicht gegenwärtig. Menschen diegleichgültig wären, würden diese bequeme Chance nutzen und alles so belassen.
Meine Gedanken, Wünsche und Lebensziele sehen da anders aus...ich muß umdenken ihr seht in meinen Zeilen sicher den Pragmatiker. Deshalb bin ich hier IHR könntet mir helfen mich auch in Eure Situation zu versetzen....vielleicht gelänge mir das mit Euch umgekehrt auch.... Tolles Ziel....ich befürchte der Weg ist ziemlich steinig. Dennoch werde ich nicht davon abgehen............
übrigens suche ich diesen Weg schon seit Mai vergangenen Jahres...als ich von der Krankheit der Tochter erfuhr.

ich würde mich freuen Gespräche hier auch vertiefen zu können

Herzlichste Nachtgrüße
Tristesse

#13
hey tristesse,

habe brav mitgelesen...
naja, wollte was dazu sagen, dass du uns verstehen möchtest.
ich find es sehr löblich von dir, dich so in uns hinein zu versetzen zu wollen

allerdings kann ich dazu nur sagen: sei froh, dass du es nicht kannst.
sei froh, dass du nicht weisst, was manche hier durchgemacht haben, sei froh, dass du nie mit diesen dingen konfrontiert wurdest
als beispiel... hier gibts leute, die erbrechen und hungern nicht nur, die verletzen sich auch selbst
hier gibts leute, die wurden gemobbt, leute die wurden misshandelt und leute, die wurden v*rg*wa*ig* und weiteres

also frage ich mal, wie sich bitte jemand in so einen menschen hineinversetzen kann? wie will man die ängste der opfer verstehen können, wenn man es nicht selbst erlebt hat?
und wenn man die gründe und dadurch entstehenden ängste nicht verstehen kann, wie will man dann verstehen, warum sich jemand den finger in den hals steckt?

so viele fragen... hast du dich dieses alles schon mal gefragt?

Ja bzw. nein

#14
hallo Pinar,

ich will nicht "löblich" betrachtet werden ich meine dies ernst!!!!
warum soll ich froh sein das ich mich NICHT hinienverstzen kann. Ich MÖCHTE meine Stieftochter verstehen und dazu muß ich es lernen mich in diese Welt versetzen zu können. Ich selbst muß mich als Frau auch in einer Männer dominierten Branche durchsetzen, seit Jahren und jeden Tag grüßt das Murmeltier...!!!!
Hier geht es mir nicht um Beruf Karierre oder materielle Dinge. Ich möchte und wenn es sein muß über lange Zeit Seelenfrieden generieren.
Opfer..............mir ist nie so etwas wiederfahren...
o.k. ich mußte Klavier spielen lernen...ich hasste es aber der Privatlehrer war in Ordnung, bis ich eines Tages zur Stunde erschien und er offensichtlich leicht angetrunken war. Ich erhielt Stunden und seine Hände waren zwischen meinen Schenkeln...
Ich erzählte meinen Eltern nichts,ich fühlte mich schuldig weiß nicht ich ekelte mich hinterher vor ihm.
Seit dem gingen meine Leistungen im Klavierunterricht rapide berg ab. Ich war damalsca. 11 Jahre alt. Ein Großonkel wollte mich auch noch mal grapschen, ich verlor sein Erbe nicht gering....war mir ehrlich gesagt piep egal. Ich war 19 er war ca 88. In der Schule ganz früher hänselte man mich, zu dünn nicht frühreif...keine Tittchen sieht aus wie Schneewittchen....

Heute bzw. seit vielen Jahren ..lebe ich mein Leben.Eigentlich so ca. seit dem 20. Lebensjahr ist für mich vilese einfacher geworden, ich zog zu Hause aus.In der Folge keinGeld hier und da Engpässe..na ja ist wohl normal.
Übrigens mein Vater war Alkoholiker...mit allem was dazu gehört, er lebt nicht mehr. Ich habe meiner Mutter viele Vorwürfe gemacht.........heute bin ich 44 und habe mich mit ihr versöhnt. Sie ist die weitaus Schwächere von uns und ich helfe ihr wo ich es kann.
Ich habe keine heile Welt hinter mir, ich hatte das Glück+Energie dies bewältigen zu können.
Und jetzt bitte ich um Eure Hilfe....ist das o.k. weil ich dieses Problem nicht nur mit Power bewältigen kann. ...und auch noch Geduld ...in meinem Alter...............uihhhhhh bringen muß

ABER ICH WILL ES

Hoffentlich geht das jetzt gut
Tristesse

#15
tristesse - ich glaube, so wird das nichts; ich glaube, deine Methode wird dich nicht weiterbringen, dein guter Wille, deine vermeintliche Stärke, deine Rationalität werden dir in dieser Form nichts nützen.

Versuche, die Sicht zu tauschen. Versuche dir ein Bild zu machen von der gesamten Familie, wer steht wo?
Ich meine - versteh doch - weshalb sollte deine "Stieftochter" dich als Vertrauenspartner auserwählen? Ich denke, du bist wirklich die falsche Person - denn du bist, auch wenn SIE vielleicht schon fast erwachsen ist, die neue Frau vom Vater und somit vielleicht ein potentieller Grund, weshalb SIE weniger Aufmerksamkeit/Liebe erhält.

UND: wenn sie sich dir anvertraut und mit dir ihre Problematik bewältigt - hintergeht sie dabei nicht ihre Mutter? Also, ich denke, das würde einfach neue Konflikt auslösen - bzw alte Konflikte wieder zum Leben erwecken.

Ich fürchte, du mußt sie erstmal "in Ruhe lassen" - warum hast du damals deinen Eltern nichts von dem grabschenden Klavierlehrer erzählt? Verdammt, es IST nicht alles zu erklären!
Und ich denke weiter: alles zu seiner Zeit! Und aus deinem Beitrag ist herauszulesen, dass du Geduld nicht als deine größte Stärke ansiehst - na schön,
vielleicht bekommst du hiermit noch eine interessante neue Lebensaufgabe?
Laß ihr Zeit und geh vielleicht einen Schritt zurück - damit sie einen Schritt auf dich zugehen kann!