Hallo,

ich brauche euern Rat. Ich bin seit 2 Monaten in eine fremde Stadt gezogen, da ich da meinen Traumjob bekommen habe. Der Job ist anstrengend aber gefällt mir, nur ich fühle mich furchbar einsam. Ich war noch nie so schnell in Freundschaften schließen. Ich vermiss meine Freunde, mein gewohntes Umfelt, ich vermiss die normale Kommunikation. Am meisten vermiss ich meinen Freund. Ich hasse diese Fernbeziehung. Ich bin fast 5 Stunden unterweg bis ich ihn sehe und gebe dafür um die 60 Euro aus (für hin und zurück). Klar gesagt: es ist Luxus: ich hab das Geld nicht, ich hab die Zeit nicht und ich kann auch nicht jedes Wochenende hier weg, da meine Arbeit ist teilweise auch ins Wochenende zieht. Natürlich sagt er da, dass er dann kommt, wenn ich nicht kommen kann. Aber das macht mich nicht glücklicher. Ich hab mich nicht hier eingelebt, denn wie soll ich leute kennenlernen, wenn ich am Wochende weg bin, oder mir ein kostengünstiges Hobby suchen. Momentan geb ich alles für Fahrkarten aus. Ich bekomm mommentan nicht viel Geld. Und ehrlich gesagt, ich will mich nicht hier einleben, denn ich will hier eigendlich gar nicht sein, da ich bei ihm sein will. Ich fühl mich total Heimatlos. Aber die Arbeit gibt es nur hier und ich mag sie weiter machen zumindestens bis ih die Berufserfahrung da habe (das sind aber noch mindestens 4 Jahre). Dilemma

Könnt ihr mir bitte Rad oder eure Meinung schreiben.
lg Karo

Könnt ihr mir helfen

Huhu,

das ist echt traurig, aber eigentlich gibt es da gar nicht viel zu sagen ... denn was soll man machen? Da GIBT es nur die drei Möglichkeiten: Fernbeziehung, du ziehst zurück, er zieht zu dir.
Das ist bitter, aber so siehts aus. Und am Ende des Tages muss man die Entscheidung treffen: Wo's einen mehr hinzieht und was einem im Moment wichtiger ist.
Und mehr kann man gar nicht sagen, ausser, dass die Situation natürlich mega bescheuert und schmerzhaft ist und mir das ganz arg für dich leid tut
Du kannst natürlich auch jetzt "so weitermachen" und mit der Situation unglücklich sein, ohne aber eine bewusste Entscheidung zu treffen ... wobei dich das sicher nicht glücklicher macht. Mir hilft der Gedanke, dass ICH mich ganz BEWUSST entscheide für meine aktuelle Lebenssituation. ICH hab entschieden, mein Leben. Das muss nur mir gut gefallen. Deshalb rufe ich mir, soweit möglich, immer ins Bewusstsein, dass auch nur ich allein verantwortlich bin für meine Zufriedenheit und was im Moment geschieht. Ich bin kein Opfer der Umstände - ich entscheide mich, wo und bei wem ich sein will und was ich tun möchte.
Ruf dir das vielleicht nochmal ins Bewusstsein, setz dich hin und versuch mal auf dein Herz zu hören, auf deine inneren Bedürfnisse.
Und dann entscheide bewusst, was du tun möchtest, wie du mit der Situation umgehen magst. Einfach, um vielleicht dem Gefühl des Ausgeliefertsein entgegen zu wirken, denn das bist du nicht. du darfst dich bewusst entscheiden, du darfst sogar unglücklich mit deinen Entscheidungen sein und sie trotzdem genau so treffen. Solang du von innen heraus sagen kannst: Das habe ICH so entschieden.
Denn zur Entscheidung selbst kann dir hier keiner was sagen: Es ist dein Leben.
Jetzt könnten zehn Leute sagen "ich würde zurückziehen" oder "ich würde noch warten" oder "ich würde hierbleiben". Aber das bringt dir im Grunde genommen gar nichts - weil deren Leben nicht deines ist.
Dass die Situation an sich gemein und traurig ist... darin können wohl alle übereinstimmen

Liebe Grüße und viel Kraft bei deiner Entscheidung,
Wispy

Huhu!

Die Frage wäre: Liegt das mit dem "kein Anschluss kriegen" im Hauptgrund am Vermissen deines Freundes unddem Umstand dass Du dich deshalb nicht einleben willst/kannst? Oder ist es eher die Gesamtsituation. Ich mein, das geht jetzt erst 2 Monate. Es ist klar, dass man sich da noch nicht eingelebt hat. Zumal die Schnelligkeit des Einlebens ja auch unterschiedlich ist, wie die Menschen selbst. Würdest Du sagen, dass du sonst jemand wärst, der sich schnell eingewöhnt? Ich denke eher nicht, so wie das klingt. Also solltest Du Dir einfach auch ein bisschen mehr Zeit geben.Wie wäre es zum Beispiel Du sagst: Ok, 1 Jahr und dann schauen wir mal weiter.
Die nächste Frage wäre: Würdest Du denn zurückgehen für Deinen Freund? Was macht es mit Dir, wenn Du die Situation einfach mal durchspielst gedanklich.
Wäre es Deinem Freund möglich, zu Dir zu ziehen? Muss ja nicht sofort sein. Nur so ganz grundsätzlich. Gäbe es die MÖGLICHKEIT?
Wie sieht er das Ganze denn? Ist es eher so, dass er sich damit ganz gut arrangieren kann oder ist es so, dass es für ihn schlimm ist (und es dadurch für Dich auch nicht besser wird?) Wie lange seit ihr schon zusammen und wie stellt ihr Euch die Zukunft vor? Was habt ihr besprochen, bevor Du gegangen bist.
Das Thema ist schwierig, aber wie Wispy schon sagt: Letztlich hilft es Dir nix, wenn einer von uns sagt: Ich würd dies oder jenes machen. Wir sind ja nicht Du.
Was machst Du denn für einen Job? Hört sich ja spannend an.
Ich denke schon, dass eine Beziehung auch so funktionieren kann. Das kommt ja auch immer auf die Menschen an und wie man damit umgeht. Die Frage ist: Bringt es Dich weiter, wenn Du Dich dort nicht einlebst? Und 4 Jahre durchziehst? Oder kann man vielleicht irgendwas an der Situation eher ändern? Sorry für soo viele Fragen..

LG Nadine

hey, danke für eure lieben antworten,

ich hab im Kopf schon mal alle mir bekanten Möglichkeiten zurchgespielt. Und bin momentan dabe mir einen anderen Arbeitsplatz anzuschauen (der allerdings nicht wirklich Perspektive bietet). Mein Freund möchte nicht zu mir ziehen. Er mag seine jetzigen Ort und ich will auf keinen Fall dafür verantwortlich sein, das es ihm schlecht geht. Ich bin nur etwas entäuscht, dass es ihm nicht so geht wie mir, für ihn müsste sich nix verändern. Eigendlich wollten wir zusammenziehen, aber momentan liegt das noch in ferner Zukunft. Vielleicht würde ich mich ja wohler fühlen, wenn ich Anschluss hätte, ich hab nur i-wie das Gefühl ich verlier ihn. Machmal merke ich, dass sobalt man länger an einem Ort war, man den anderen nicht mehr so braucht. Außerdem wollte ich, als ich mich um die Stelle bewarb mir ein eigenes Leben aufbauen (vor allem nach der ganzen Bulimie geschichte), ich wollte nicht hin und her gerissen sein.
Wahrscheinlich ist es das Beste wenn ich erst mal da bleibe und mich einlebe ohne am Wochenende zurück zu gehen. Ich muss mich nämlich eingewöhnen. Momentan hab ich nix außer das essen. Und das tut nicht gut.
So einfach lässt sich da leider keine Lösung finden. Beruf ist immerhin langfristiger als eine Beziehung, zumindestens sagen mir das alle.
lg Karo

Karoline25 hat geschrieben:Beruf ist immerhin langfristiger als eine Beziehung, zumindestens sagen mir das alle.

!! Nonsens! Das KANN so sein, muss aber nicht. Andersrum genauso!
Aber mich regen die ganzen Leute in dieser Karriere-Gesellschaft echt auf, die einem ständig propagieren, dass Liebe weniger Stellenwert hat. Dass Glücklich-sein weniger Stellenwert hat, als -mal ganz banal ausgedrückt- Geld.

Wenn du dich selbst in der Beziehung nicht mehr ganz so wohl fühlst, ist das natürlich was ganz anderes. In erster Linie gehts um dich und DEINE Bedürfnisse. Handel nach denen und nicht nach "Allen, die sagen, dass...."

Deshalb sagte ich ja: Schau, was DIR im Moment wichtiger ist. Wenn das der Traumjob ist - okay

Wispy hat geschrieben:

Karoline25 hat geschrieben:Beruf ist immerhin langfristiger als eine Beziehung, zumindestens sagen mir das alle.

!! Nonsens! Das KANN so sein, muss aber nicht. Andersrum genauso!
Aber mich regen die ganzen Leute in dieser Karriere-Gesellschaft echt auf, die einem ständig propagieren, dass Liebe weniger Stellenwert hat. Dass Glücklich-sein weniger Stellenwert hat, als -mal ganz banal ausgedrückt- Geld.

Wenn du dich selbst in der Beziehung nicht mehr ganz so wohl fühlst, ist das natürlich was ganz anderes. In erster Linie gehts um dich und DEINE Bedürfnisse. Handel nach denen und nicht nach "Allen, die sagen, dass...."

Deshalb sagte ich ja: Schau, was DIR im Moment wichtiger ist. Wenn das der Traumjob ist - okay

Das sehe ich ganz genau so.

Oh ja, ich kann dich ganz gut verstehen, Karoline. Es geht hierbei aber wirklich nur um euch, beziehungsweise um dich und darum, was du willst!

Im Allgemeinen denke ich aber auch, dass eine gut funktionierende Beziehung auch die Distanz gut aushalten kann. Mir geht das gerade ähnlich, ich arbeite in Schleswig-Holstein, bin am Wochenende in Hamburg und mein Freund lebt in Süddeutschland. Das ist auch sehr anstrengend, aber gehen tut das auch.

Viel Glück und Kraft wünsche ich dir!

ich würde mich auf dauer auch fragen was dich glücklich macht. die liebe und ei erfülltes sozialleben oder ein erfüllter job?
ich finde zwei monate im übrigen gar nicht soooo kurz. es sollte ausreichen um zu fühlen ob man sich zumindest einleben KÖNNTE. es auf biegen und brechen versuchen halte ich für gefährlich: wenn du dich in einem halben jahr immernoch fremd fühlst und die beziehung aufgegeben hast, hast du gar nichts.
dass ihm die situation nicht so nahe geht würde ich nicht so eng sehen. meiner hat auch total gern ma seine ruhe während ich tage ohne ihn total doof finde und am liebsten ständig da wäre... das ist vielleicht dieses lonesome rider ding das die männer gern mal brauchen

Hallo!

Oh man, ich kann gut nachvollziehen, wie sehr Dich das belastet

Hast Du bei Deinem Freund das Thema mal angeschnitten und richtig ausdiskutiert?

Ich kann es voll verstehen, dass Du ihn nicht unglücklich machen willst, indem er gezwungenermaßen in Deine Stadt/zu Dir zieht. Aber andererseits sehe ich keinen Grund, weshalb Du alles Leid aushalten sollst. Hmm, verzwickte Lage.

Wenn er Dir anbietet Dich zu besuchen, dann nimm es doch an Er sollte normalerweise ja auch etwas in die Beziehung investieren und nicht nur Du - sei es Geld oder Zeit etc. Sonst funkt das immer so einseitig, während er es sich gemütlich macht (ist jetzt nicht in negativer Weise gemeint ).

Alles Gute noch!

hallo,
ich will mich ja nicht zwischen meine job und meinem Freund entscheiden. Ich hab heute ein Vorstellungsgespräch gehabt. Es lief ganz gut. Es ist viel näher bei meinem Freund, ca nur eine Stunde. Die Fahrkosten würden sich sehr reduzieren und man könnte sich sogar mal unter der Woche sehen ohne großen Aufwand und ohne Tage vorher zu planen. Eventuell könnte ich anfang diesen Herbstes dort anfangen. Mein Freund ist ziemlich begeistert. Ich würde wenn ich ehrlich bin auch gerne näher zu ihm ziehen. Ich weiß halt nicht ob sich da wirklich so viel ändern würde. Ich denk nicht dass wir uns unter der Woche wirklich sehen würden, er arbeitet bis 6 und ich auch. Wenn da würde ich es wegen der Zeit machen und es wäre gut für die Beziehung. Wahrscheinlich spar ich gar nicht so viel, denn die Mieten sind dort teurer. Und ich bin ein Egoist, die häng ziemlich an meiner jetzigen Stelle. Und ich weiß nicht ob es sich lohnen würde umzuziehen, wenn wir sowieso nicht zusammenziehen.
Ich muss noch mal mit meine Freund reden.
lg Karo

Eine Stunde hört sich schon besser an

Warum könntet ihr nicht gleich zusammenziehen? Oder sind die Zug- bzw. Straßenbedingungen blöd?

LG

Hey Karoline!

Das hört sich doch schon sehr viel besser an!

Ich weiß allerdings auch nicht, ob ich unbedingt umziehen würde, wenn man dann doch nicht zusammenzieht.
Viel Erfolg!!

danke =),
ich hab mit ihm geredet..... das wird nix mit dem zusammenziehen, ich bin total entäuscht. Für mich war klar das die Fernbeziehung kein Dauerzustand seien würde, aber er will nicht weg aus seinem Dorf. Ob das jetz mit seinem Job zu tun hat, oder er einfach jetz noch nicht weg will weiß ich und warscheinlich er selbst auch nicht. Vielleicht hab ich mich da auch etwas reingesteigert. (Klammer ich?) Ich finds nur so entäuschend weil er mich anscheinend gar nicht so doll vermisst, wie ich ihn. Im enteffeckt aber auch ganz logisch, ich meine:er geht mit freunden weg und ich sitz hier alleine in meiner Wohnung. Er kommt nach Hause es sind Leute da.
Ich hab nur gedacht, das er mit mir sein Leben leben will und ich nicht der Wochenendfüller bin. War i-wie ein tatal mieses Gespräch, er hat es einfach gar nicht gerafft, für ihn war alles klar : ich könnte doch nicht ernst halft glauben, dass er er sein Leben da aufgibt sich ne neue Stelle sucht und zu mir zieht, das wäre ihm zu unsicher, da bei mir alles noch noch nicht sicher wäre(und ich vermute mal ich ihm da zu sprunghaft bin). Kam mir tatal naiv vor, dabei hatte er des öffteren Andeutungen gemacht, dass er evt. nach einiger Zeit zu mir nachzieht. Ich wollte halt einfach nur ein Ziel von Auge haben was vielleicht keine 4 Jahre dauert.
Seitdem ich jetz auch schon ein paar Kontakte geküpft hab und mir neinen Verein gesucht hab, lässt es sich hier echt leben. Nur läuft ausgehtechnisch, Freunde mässig noch nix richtiges. Ich glaub sogar das das noch kommt, mit ein bisschen Zeit. Hab jetz beschlossen mich hier erst mal einzuleben. Wenn ich nach nem Jahr merk, das ich mich damit nicht wohl fühle, such ich mir was näher drann bei ihm. lg Karo

Ich will eigentlich nur einige Sachen in den Raum werfen, die man mitbedenken sollte:
Zu viele Sprünge innerhalb einiger Arbeitsstellen machen sich nicht gut im Lebenslauf.. Also wenn du schon näher zu ihm ziehen SOLLTEST, dann bedenke, dass es eine stelle sein sollte, die du auch länger in Betracht ziehst. Abgesehen davon, verbringen wir fast die Hälfte des Tages an der Arbeit und mit den Kollegen. D.h. man muss sich einleben, sich einen Ruf und Namen machen. Immer wieder die Zelte abbrechen, führt immer wieder zu einem Neuanfang.. Vielleicht ist es auch gerade für uns bulimiker wichtig, da eine Konstante zu bewahren.

Dann eine frage: magst du ins verraten was du für einen Beruf ausübst? Kannst mir auch gerne eine pn schreiben.. Würde mich nur mal so interessieren.

Wir kennen deinen Freund nicht.. Sondern nur von dem Standpunkt aus wie du ihn beschreibst.. So wie du ihn beschreibst, hätte ich auch meine Probleme damit.. Natürlich hat er seine gewohnte Umgebung. Dennoch vermisst man den Menschen, den man liebt, gleichermaßen und wünscht sich doch eine gemeinsame Zukunft und versucht wenigstens Kompromisse zu finden.. Höre ich bei deinem Freund weniger raus wenn ich ehrlich bin.