Wir sind die besten Schauspieler und noch viel mehr!

#1
Hi ihr,

wenn ich mal so überlege, alle ES's liegen doch ziemlich dicht beieinander. Ich mein, es gibt ja Geschichten, sowie man auch hier lesen kann, da geht's von Magersucht zu Fresssucht und von der Fresssucht dann zu Bulimie über. Ganz schön erschreckend eigentlich...?! Naja, wenn ich jetzt vielleicht mal die Fresssucht aus dem Sortiment nehemn darf, dann sind Bulimiker/innen und Magersüchtige doch die perfekten Schauspieler! ich mein, wie sonst kann man eine Krankheit sooo lange geheim halten? das ist zwar eigentlich nicht so lustig, aber wir sind die allerbesten im Ausreden-erfinden. Wenn mich früher jemand darauf angesprochen hat, warum ich so wenig esse, hatte ich immer eine Ausrede. Wir sind die besten Planer überhaupt! ich mein, jeder tag (zumindest bei Magersucht) muss ziemlich sorgfältig geplant werden. Da muss man beachten, dass niemand sich einem in den Weg stellt, versteht ihr?
Das soll jetzt auf keinen Fall eine verherrlichung der essstörungen werden-ganz bestimmt nicht! Denn schließlich versuchen wir alle, aus ihnen heraus zu kommen. Wir kämpfen so hart-womit wir auch gleich bei der nächsten guten Eigenschaft wären-das könnten wir in vielen anderen Bereichen auch gebrauchen.
Warum also verschwenden wir unsere doch so nützlichen Fähigkeiten bei unseren Krankheiten :evil: ? Die sind das nicht wert!
Puh, sind irgendwie ganz schön viele Gründe, dass wir eigentlich ganz schön stolz auf uns sein können :lol: !
Leute, wir alle schaffen es mehr oder weniger schnell raus aus dieser Sch*! Und wenn wir es erst einmal geschafft haben, dann können wir all unsere doch so schönen Fähigkeiten (die wir im Laufe der ES erworben haben und die sich immer mehr ausgeprägt haben) auf ganz andere bereiche übertragen, die sich sicher mehr lohnen, als die ES- seis nun Bulimie, oder Magersucht oder ganz was anderes... :wink:
Ich kann nur noch mal betonen:
WIR ALLE HABEN EINEN GRUND STOLZ ZU SEIN!
ich wünschte, diese vielen Talente hätten wir auch ohne die ES bekommen-aber manchmal geht das Schicksal eben ziemlich schwierige Wege, die wir nicht nachvollziehn können... :cry:
Naja, Hauptsache jedoch ist, dass wir uns ein bisschen Mut machen und uns gut zureden, dass diese Krankheit nicht nur ein Feind ist, oder hätten wir sonst so viele Talente?
Ganz austöten kann man die ES natürlich nicht. Es gibt zwei Möglichkeiten.
:arrow: Man bekämpft sie so lange, bis sie halbtot in einem drin ist und darauf wartet, genug Kraft gesammelt zu haben, um erneut auszubrechen(was aber nicht passieren muss!-das ist dann die kämpferische Fähigkeit)
:arrow: oder aber man schließt Frieden mit der Krankheit :wink:
Man bekämpft sich nicht gegenseitig, hat einen Waffenstillstand. man kann für die Erfahrung dankbar sein (z.B. dass man nach der ES viel mehr zu schätzen weiss, weil man die Tiefen des lebens genau kennt)oder auch für die vielen Fähigkeiten, die sie uns mitgebracht hat.

Beides geht sehr wohl.
Entscheidet euch für den Weg, der für euch am besten ist!

Ich hoffe, es hat euch ein wenig motiviert!

H E A G A D L, TRIXI :wink:

#2
Liebe Trixi, du hast recht, wir haben wirklich grund stolz zu sein, weil wir mit sicherheit alle sehr begabte und intelligente frauen sind, sonst hätten wir es nie geschafft so lange eine sucht zu verheimlichen. ich erinnere mich nur zu gut an meine magersucht und die tricks und lügengeschichten und ausreden, die ich immer wieder gefunden hab. meistens hatte ich auch absolut kein schlechtes gewissen bei der ganzen schauspielerei, weil ich ja glaubte, im recht zu sein...
ich habe in meiner Therapie gelernt, die krankheit nicht als einen feind zu betrachten. die bulimie ist eine art wie andere auch mit problemen umzugehen, nur halt die falsche, weil man sich damit selber schadet. versucht doch auch mal festzustellen, ob ihr euch nach einem FA und dem K* dann besser fühlt!! ist vielleicht anfangs nicht einfach, weil man sich selbst so verabscheut, aber manchmal ist mir tatsächlich klar geworden, dass ich danach dann ruhiger und erleichterter war. also nicht alles unnütz :)

#3
Ja aber nicht nur auf diese faähigkeiten sollten wir stolz sein, nein auch auf unsere sensibilität, die uns erkennen läßt das es anderen auch schlecht geht, die uns nicht spotten läßt. Das Feingefühl haben wir den "normalen" voraus!
Und das Beste, es bleibt uns auch wenn wir die Krankheit hinter uns haben.
cron