Ich will keine Therapie, aber trotzdem gesund werden

#1
Hallo :)
Das ist mein erster Eintrag hier.
Es ist folgendes, ich bin seit fast 4 Jahren Magersüchtig.
erst nahm ich viel ab und musste dann ins örtliche krankenhaus, wo ich gewichtsmäßig aufgepeppelt wurde, dann kam ich in eine Tagesklimik.
Ich bekam dort einen sehr starken kontrollzwang, meiner Mutter gegenüber und hatte auch starke Bewegungszwänge.
Leider wurden diese nicht ernstgenommen und ich wurde mit der prognose ,,gesund,, aus der Tagesklinik entlassen.
Ich war so ,,gestört,, ,dass ich nur noch rannte und rannte.
ich aß zwar immer * kalorien, nahm durch die bewegung aber sehr ab und war stark untergewichtig.
dann kam ich in eine psychatrie und betrog dort mit dem gewicht (ich trank bis zu 3 liter vor dem wiegen).
dann wurde ich nach einigen wochen dort entlassen, immer noch im leichten ug.
ich hatte nun eine ambulante therapie, die aber sehr schlecht und unerfahren war.
ich und meine probleme wurden nicht ernst genommen.
ich rannte weiter.
zu allem übel kam also zu der anorexie und der zwangserkrankung noch bulilie dazu.
dann wurde ich wieder, wie schon bei der letzten Psychatrie, zwangseingewiesen.
Es war alles sehr dramatisch und grauenhaft ( ich denke auch, dass ich eine art trauma bekommen habe, da es bei beiden einweisungen regelrechte horrorzenarien waren)
ich hatte mittlerweile durch die bulimie etwas zugenommen, war im leichten ug.
dort nahm ich drastisch zu, um raus zu kommen.
die bulimie habe ich bis heute.
ms ist auch sehr stark, die zwänge sind weg.
vor einiger zeit hatte ich noch eine art kleptomanie entwickelt, wahrscheinlich in verbindungn mit de bulimie (gibt so wissenschaftliche beweise, dass es zusammenhänge gibt.
dann hat meine letzte ambulante therapeutin mir einfach ins gesicht gesagt ich sei böse.
böse, dass ich fresse und kotze, böse, dass ich klaue und böse, dass ich nicht gesund wäre..
diese therapie habe ich abgebrochen.
bin nun wieder im ug.
habe täglich schlimme fa und übergebe mich.
habe es die letzten 2 wochen nicht in die schule geschafft.
war heute das erste mal wieder *stolz*
und eig wollte ich in die schönklinik roseneck, aber dann habe ich im letzten moment abgesagt, weil ich es einnfach nicht mehr packe, so weg zu sein...
und eine ambulante therapie schaffe ich auch nicht mehr, da ich voll und ganz enttäuscht wurde und einfach nicht glauben kann, dass mir irgendein psychologe helfen kann, die haben das zwar studiert und alles,
dennoch glaube ich einfach nicht, dass ich so gesund werden kann, da ich immer weiss, das sie nach irgendwelchen büchern und plänen handeln und nicht nach meiner individuellen person.



ich weiss zwar nicht wie, aber ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand helfen könnte.
liebsten dank im vorraus.
Zuletzt geändert von Anonymous am Mi Mai 09, 2012 19:36, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Ich will keine Therapie, aber trotzdem gesund werden

#3
Hallo WillBeFree :-)

Du sagst du hast Angst vor einer Klinik? Kann ich durchaus verstehen (obwohl ich doch im Hinterkopf habe, dass uns das eigentlich ja nur helfen kann...)
Und du willst keine ambulante Therapie weiter machen. Nach deinen Erfahrungen, die du hier geschildert hast, kann ich das auch echt nachvollziehen.

Bitte, gebe den Glauben nicht auf! Dir kann geholfen werden, und ein stück weit kannst du dir auch selbst helfen, in dem du die Hilfe annimmst!

Daher mein Vorschlag: Wie wäre es mit einer Selbsthilfegruppe? Ich war mal in einer und in dieser Zeit ging es mir wirklich gut. (leider war ich dann doch noch nicht bereit gesund zu werden und habe abgebrochen.)
Aber es war die beste Erfahrung bezüglich Hilfe die ich machen konnte. Die Psychologen oder Sozialpädagogen bzw. Therapeuten sind wirklich sehr nett. Sie sind ja auch total auf dieses Thema ES spezialisiert.
Du gehst da einmal die Woche hin, bist in einer Gruppe (bei mir waren es 6 andere Mädchen) die wie du eine ES haben, und jeder berichtet. Du darfst sagen was du willst, wenn du über Themen nicht reden möchtest, dann tust du es eben nicht. Wie schon gesagt, du sagst nur was du auch sagen willst.
Aber es tut so gut unter Menschen zu sein die leiden wie du... sie schenken dir neue Hoffnung! Und du fühlst dich absolut verstanden.

die Leiterin der Selbsthilfegruppe bei mir war damals eine Sozialpädagogin, sie stand mir immer zur Seite! Wir suchten gemeinsam nach Therapieplätzen, sie gab mir so viel Mut. Sie wollte mir helfen von Zuhause auszuziehen, und als ich damals (vor einem Jahr) ins Krankenhaus kam hatte sie mich besucht und mit den Ärzten geredet (Ich hatte einer Schweigepflichtsendbindung zugesagt)...

Wie gesagt, die nehmen dich und deine krankheit wirklich ernst.

Bitte denke drüber nach! Bitte, Bitte. Und gebe dich nicht auf!
im Leben gibts Höhen und Tiefen.
Wie du dein Leben letzten Endes meisterst, ist allein Deine Wahl!

Re: Ich will keine Therapie, aber trotzdem gesund werden

#6
Huhu :)

Ich weiß nicht, aber ich denke, auch wenn ich selbst gefühlsmäßig immer wieder daran zweifele, dass bei so einem Krankheitsbild und nach einem recht langen Zeitraum einfach nur noch eine länger angelegte stationäre Therapie helfen kann. Eine Selbsthilfegruppe kann meiner Meinung nach eine super Unterstützung sein und helfen, aber ein Ersatz für eine professionelle und zielführende Therapie ist es auch nicht. Klar, wenn man negative Erfahrungen gemacht hat, dann kann ich verstehen, dass man sich dagegen sträubt. Aber ich denke, wenn man wirklich gesund werden will bzw. wenigstens einen Schritt Richtung (positiver) Veränderung gehen will, dann muss man den schweren und langen Weg einer Therapie gehen. Bringt natürlich nur etwas, wenn man sich darauf einlässt. Und sicher muss die Klinik, Therapieform etc. auch "passen". Ich wollte nie, nie, nie eine Therapie machen, meine Eltern wissen seit 7 Jahren nicht bescheid, letzten Herbst bin ich ausgezogen und studiere jetzt, aber ich kann einfach nicht mehr. Und ich weiß, dass eine Therapie wohl der einzigste Weg ist und es mir anders nur jeden Tag schlechter gehen wird. ich hab jetzt sooo lange überlegt, ob ich es machen soll, aber jetzt enke ich mir, versuche es einfach, verlieren kannst du nichts dabei, wenn es gar nicht geht, brichst du ab und versuchst es ein anderes mal woanders. Es macht mir nur furchtbare Angst und meine Eltern wissen immer nioch nichts davon. Hab einen Therapieplatz und Urlaubssemester beantragt... Denk doch noch einmal darüber nach, ob du es nicgt nochmal versuchen magst. Vllt kann dir ja auch eine Selbsthilfegruppe einen Einstieg bieten? Aber entscheiden kannst du es nur selbst und das ist auch richtig so. Ich wünsche dir alles Gute!
« On ne voit bien qu’avec le coeur. L’essentiel est invisible pour les yeux. »

Re: Ich will keine Therapie, aber trotzdem gesund werden

#7
Professionelle Hilfe, wenn ich das schon höre! Zitat meiner Psychiaterin zur meiner Bulimie: "Sie müssen halt schauen, dass Sie sich weniger übergeben." Mehr fiel ihr nicht ein. Und meine Therapeutin begrüßt, dass ich an einem Abnehmkurs teilnehme, weil sie auch nicht weiß, wie sie mit der Bulimie umgehen soll. Lasst Euch nicht verarschen von diesen Psychoscheißern, die nur dumm labern und von NICHTS eine Ahnung haben.....