Also, na ja, wie soll ich anfangen... Ich gehe in die 9te Klasse eines Gymnasiums (bin bald 16 Jahre alt) und
so ein bisschen leicht verwirrt... und zwar hat meine Biolehrerin auf einem Ausflug vor den Osterferien durch ein Versehen
meine Narben vom Ritzen gesehen und wollte dann mit mir reden. Na ja, sie hat sich erst einmal so angehört, was
ich zu sagen hatte, und ist dann mit mir zur Schulsozialarbeiterin gegangen. Ich habe ihr alles erzählt. Alles, auch das mit der Bulimie.
Irgendwie ist es beängstigend, dass sie so viel über mich weiß... Sie hat gemeint, sie kann mich so verstehen, sie hatte in
ihrer Kindheit auch so Probleme... und gestern hat sie mich nach der Sitzung nach Hause gefahren, weil ich so nen langen Schulweg habe, und dann habe ich ihr noch etwas gesagt, das ich nicht bei der Schulsozialarbeiterin ansprechen wollte, und sie hat gemeint, sie
hätte noch Zeit. Und dann haben wir bei mir hinter dem Haus einen Spaziergang gemacht, und sind bei mir zu Hause im Garten gesessen und ich habe ihr das erzählt, was mich noch belastet hat... Tja, dann hat sie angefangen, von sich zur erzählen... dass ihr Vater vor zwei Jahren an Lungenkrebs gestorben ist, und dass ihre Eltern sich wegen dem Rauchen immer gestritten haben. Dass ihre Mutter ein Diätfreak war, und dass sie **kg wog (wonach sie gar nicht mehr aussieht!) und dass sie dann auch anfing mit Bulimie, aber inzwischen alles wieder unter Kontrolle hat.
Wow. Ich war iwie überwältigt, und habe sie gefragt, ob an der Schule noch jemand davon weiß, und sie hat nein gemeint.
Nur ihr Mann und fünf Freundinnen und jetzt ich. Und dann hat sie mich total unsicher angesehen, und gefragt, ob das für mich ok ist, dass sie das erzählt hat, oder ob sie das lieber für sich behalten hätte. Ich habe ihr gesagt, dass ich sie total verstehen kann. Dann hat sie mich umarmt...
Irgendwie fühle ich mich geehrt, dass sie es mir erzählt hat^^ und bin leicht verwirrt und sehr traurig.
Weil sie nächstes Jahr gehen wird, sie hat an unserer Schule nur eine Lehrerin vertreten, die schwanger war.
Sie hat es geschafft, dass ich gerne in den Biounterricht gehe, obwohl Bio mein absolutes Hassfach ist. Sie hat es geschafft, dass ich mit zur Schulsozialarbeiterin gehe, sie hat es geschafft, dass ich am Donnerstag auf eine Beratungsstelle gehe (natürlich mit ihr

Jetzt noch die Frage: Irgendwie hat sich zwischen uns mehr eine Freundschaft als eine Schüler- Lehrer- Beziehung gebildet. Ist das ok? Also ich weiß ja, dass Liebesbeziehungen solcher Art verboten sind, aber Freundschaften? Und wenn sie eh gehen wird? In drei Monaten??? Danach werde ich sie vielleicht nie mehr wiedersehen! Ich bin so verwirrt und so traurig

Grüße ,
Heartbeat