Hey ihr alle!
Mein Freund und ich sind seid einem Jahr zusammen und ich ziehe in ein paar Monaten zu ihm. Ich weiß, ziemlich überstürzt für sone kurze Beziehung, aber haben uns bisher noch nie gestritten und immer viel Spaß zusammen. Nur leider will mir ein Gedanke nicht aus dem Kopf: Was ist, wenn ich die Bulimie bis dahin nicht unter Kontrolle habe? Er weiß davon und versucht mich auch so gut es geht zu unterstützen, aber....könnte sowas das Zusammenziehen zum Albtraum werden lassen? Ich möchte gern eure Meinung/Rat oder auch eigene Erfahrungen

Ganz lieb die Schattenelfe

Hey , haha, schon wieder ich

Hab glaub i-wo gelesen, dass Du sonst alleine wohnst, oder? (hast mal was wegen Whg. kündigen geschr.)

Naja, dann ist ja immerhin, wenn ihr zusammenwohnt, jemand da, der evtl. mit Dir zusammenisst/kocht und Dir weiterhin gut zuspricht

Als ich mit meinem Ex zusammengezogen war, war ich Hardcore-Bulimikerin.. ich habs mir voll gegeben am Anfang, weil ja keine Eltern mehr da waren, die mich kontrollieren könnten und mein Ex mich auch in Ruhe ließ, weil ich ihn glaub halb ermordet hätte, wenn er mich von der Bulimie iwie abgehalten hätte
Naja, dann esstechnisch positive Wendung: Ferne zu Eltern, tat mir sehr gut (hab so ein seltsames Verhältnis zu denen ). Ich kotzte immer weniger, freute mich mit meinem Ex zusammen zu essen, prahlte vor ihm immer, wenn ich nicht gek* habe und er hat sich dann auch sehr gefreut und ja, war dann eigtl. ok Also klar, manchmal habe ich dann schon gek* naja, eher aus Überfütterung als aus Angst, zuzunehmen
Aaaaaber: Mir war meine Figur mittlerweile egal, mein Freund mochte mich auch mit mehr Kilos Ist bis heute so geblieben

Also, ich würde es an Deiner Stelle versuchen KANN schon was bringen
Und sich von Streitereien nicht groß beeindrucken lassen... ich war nämlich so ein "Spezialist" und habe manchmal aus Wut extra gek*, nur um meinem Ex es heimzuzahlen oder so naja, hätte nicht sein müssen^^

glg

hallo schattenelfe,

Schattenelfe hat geschrieben:Ich weiß, ziemlich überstürzt für sone kurze Beziehung

das heißt nicht, dass es nicht gut gehen kann.
ich hab meinen mann an einem samstag kennengelernt und bin dann den darauffolgenden dienstag bei ihm "eingezogen". gut, ich hatte noch ne wohnung, in die ich hätte zurückgehen könne, aber meine klamotten etc waren seit diesem tag bei ihm. 6 monate später haben wir uns eine gemeinsame wohnung gemietet.
das ist jetzt 4 jahre her. wir haben eine gemeinsame tochter und sind verheiratet.
so viel dazu

ich würde mich nicht allzu sehr unter druck setzen. dass du die bulimie bis dahin los bist, bezweifle ich. es ist eine krankheit, die man nicht so einfach von einem tag auf den anderen wieder ablegen kann.

dein freund weiß von der krankheit - das finde ich gut. wenn du willst, kannst du ihn auch bitten, mit dir zusammen zu essen. das hat mir sehr viel geholfen.

lass es auf dich zukommen.
dein freund liebt dich und will dich unterstützen. das ist doch super.
sag ihm, was dir auf dem herzen liegt.

und besser als alleine wohnen ist es allemal

liebe grüße
jersey

ah der kleine tanzende bär schon wieder ich finds irgendwie schön immer wieder von dir zu hören coco
mein verhältnis zu meinen eltern war auch nicht unbedingt das beste, weshalb ich ja auch alleine wohn allerdings ging das ganze ja ziemlich in die hose und mein essverhalten ist nicht besser, sondern nur noch schlimmer geworden. aber das, was du erzählst klingt nach einem sehr lieben freund und ich hoffe, dass das auch bei mir so sein wird. wie geht es dir denn jetzt mit dem essen? und wohnst du immer noch mit deinem ex zusammen?

zu jersey: das was du erzählt hast über dich und deinen mann. tut mir leid aber ich konnte nicht anders als belämmert zu grinsen und zu sagen: ohhh. ich liebe solche storys im sinne von: gesehen-gefunden.
ich hoffe auch, dass es sich so einrichten lässt, dass wir gemeinsam essen können und vor allem hoffe ich, dass der umzug mir dabei hilft meine gesamten probleme ein bisschen einzudämmen.
böse irnoie: in meinem problem packet haben wir heute für Sie: eine essstörung, eine depression, ganz frisch vom markt aber natürlich können sie auch das gesamt packet borderline bestellen mit vielen aanderen extras. kommen Sie nur und staunen sie.

schon mal entschuldigung wenn das herablassend war, ich kann nur nicht anders als so mit meinen problemen umzugehen -.- ich bin komisch

Ich bin damals auch schon nach nem Jahr mit meinem (jetzt) Ex-Freund zusammengezogen und es hat auch alles gut geklappt. Er hat nie bemerkt, dass ich Bulimie habe, hat mich zwar ab und zu darauf angesprochen was ich so ewig im Bad mache, aber wir können ja gut lügen

Habe jetzt einen neuen Freund, der auch will dass ich zu ihm ziehe (wir sind aber erst 3 Monate zusammen). Seit dem ich mit ihm zusammen bin, ist mein Essverhalten auch besser geworden. Wir essen gemeinsam und ich kann mich von der Menge her etc. nach ihm richten, was mir sehr hilft. Bin mir noch nicht sicher ob ich schon zu ihm ziehen soll, wie gesagt drei Monate ist ja extrem kurz, außerdem weiß ich nicht, wie lange das anhält mit der ich nenne es jetzt mal "Bulimie-Unterdrückung"
Zur Zeit habe ich nur FA´s wenn ich in meiner Wohnung bin, bei ihm nie.

Hey Chrissy,
Um ehrlich zu sein finde ich nicht, dass man darauf stolz sein sollte die engsten Personen um einen herum gut anlügen zu können. Aber ich finde es schön, dass dein neuer Freund dir gut tut und dein essverhalten besser geworden ist. Trotzdem solltest du es nicht unterdrücken, sondern dich Vllt. Mal mit ihm zusammensetzen und darüber reden. Ich denke es ist einfacher zusammen zu leben wenn der Partner davon weiß.

lg. Schattenelfe

Schattenelfe,

es kann auch sehr belastend sein, wenn der Partner von der Bulimie weiß..
aus meiner Sicht heraus, sollte man es dem Partner sagen, wenn man wirklich den Willen und die Kraft hat, damit aufzuhören.. viele davon können die Bulimiei aber nicht richtig los lassen..ich gehöre dazu.. bin seit 2 Monaten auch in einer neuen Beziehung..mein Freund weiß ALLES von mir..außer das Geheimnis mit der Bulimie..

und das wird auch so bleiben..

zum Einen macht es ihn hilflos und machtlos, mit ansehen zu müssen, dass ich mich ständig übergebe..
Zum Anderen setzt es uns unter Druck, wenn wir plötzlich kontrolliert werden..

wenn man wirklich auf dem Weg der Heilung ist, kann diese Kontrolle gut sein..aber solang man noch drinsteckt, ist es meiner meinung nach eher eine Belastung..

Im Übrigen denke ich nicht, dass Chrissy stolz darauf ist, Leute aus ihrem Umfeld gut anlügen zu können.. man wird eben erfinderisch und will von der Bulimie ablenken.. ich kann sie da voll und ganz verstehen..geht mir ähnlich...

Ich bin da sicher nicht stolz darauf, die Leute anzulügen. Aber ich habe diese Krankheit nun mal schon sehr lange (fast 12 JAhre) und im Laufe der Zeit wird man erfinderisch. Ich hätte mir NIE vorstellen können, mit meinem Ex über die krankheit zu reden. Da wäre ich voll beobachtet vorgekommen die ganze Zeit und kontrolliert. Außerdem glaube ich nicht, dass er mir irgendwie hätte helfen können.

Hey ihr beiden,
Es tut mir leid wenn das vielleicht wie ein Vorwurf klang oder Vllt. Auch zickig, weis nur dass ich mich immer furchtbar fühle wenn ich jemanden angelogen habe und sie mir dann auch noch glauben. Ich möchte dann am liebsten schreien.
Ich kann die Komplikationen mit Bulimie und Beziehung gut nachvollziehen obwohl ich wirklich das gefühl habe, dass er mir sehr hilft auch wenn er nicht immer weis wie.

es kann auch sehr belastend sein, wenn der Partner von der Bulimie weiß..
aus meiner Sicht heraus, sollte man es dem Partner sagen, wenn man wirklich den Willen und die Kraft hat, damit aufzuhören.. viele davon können die Bulimiei aber nicht richtig los lassen..ich gehöre dazu.. bin seit 2 Monaten auch in einer neuen Beziehung..mein Freund weiß ALLES von mir..außer das Geheimnis mit der Bulimie..

und das wird auch so bleiben..

zum Einen macht es ihn hilflos und machtlos, mit ansehen zu müssen, dass ich mich ständig übergebe..
Zum Anderen setzt es uns unter Druck, wenn wir plötzlich kontrolliert werden..

wenn man wirklich auf dem Weg der Heilung ist, kann diese Kontrolle gut sein..aber solang man noch drinsteckt, ist es meiner meinung nach eher eine Belastung..



denke,dass du da recht hast.ich bin im nov mit meinem freund zusammengezogen.da waren wir 15 monate zusammen.ich liebe ihn sehr,aber jetzt wo wir zusammenleben,merke ich umso mehr,was für eine belastung diese krankheit ist.er weiss nichts davon,nur dass ich nen ganz schönen figur-und ernährungstick habe.ich kotze nur,wenn er nicht zu hause ist oder nachts ,wenn er schläft.aber es ist sehr schlimm für mich,die angst,dass ers merkt.manchmal hab ich FA,obwohl ich gar kein verlangen danach habe,quasi um die gelegenheit zu nutzen.als ich noch meine eigene wohnung hatte,hab ich mich nie so dermaßen unter druck gefühlt wie jetzt,allerdings hab ich ich jetzt auch zum ersten mal das gefühl wirklich aufhören zu wollen.ich hätte nie gedacht,dass unser zusammenleben so schwierig für mich werden würde.hab mir das vorher ziemlich schöngeredet,weil ich in seiner gegenwart immer normal essen konnte,seis wenn es das we bei mir verbracht,oder 2 wochen in unserem gemeinsamen urlaub.dachte,dass das dann immer klappt.aber das war ein großer irrtum.die gegenwart eines anderen menschen kann die bulimie nicht heilen.

Nicki1980 hat geschrieben:die gegenwart eines anderen menschen kann die bulimie nicht heilen.

ich glaube das ist der springende Punkt! ich habe das Gefühl dass es leicht geschieht, dass man sein Wohlbefinden an der anderen Person aufhängt. Das ist praktisch, dann ist man nämlich nicht mehr selber zuständig. Wenn die Person da ist/sich gut verhält/... dann darf es einem gut gehen, wenn dies nicht der Fall ist, kommt der Umkehrschluss... Das kann doch so nicht aufgehen, schliesslich müssen wir gesund werden, müssen wir mit uns selber klar kommen, und genau wir - niemand anderes - können das für uns tun.

Wenn wir die Gesundung externalisieren, sind wir nicht die, die selber agieren, sondern nur die, die reagieren.

Ich glaube schon, dass ein Partner oder eine Partnerin eine entscheidende Rolle in der unserer Gesundung haben kann. Ich habe das auch bemerkt, in der Anwesenheit meines Freundes gelang es mir, zu vergessen und unbeschwert zu sein, und die Bestärkung, die ich von ihm erhalten habe, hat mich als Person transformiert. Aber nur weil man Zeit zusammen verbringt/ zusammen zieht/ sich liebt/ sein Problem anvertraut/... wird man eben noch nicht gesund! Dazu braucht es einen riesen Einsatz von sich selber, die grosse Motivation, Gesund werden zu wollen, und die Überzeugung, es irgendwann auch zu können.

Ich ziehe übrigens auch mit meinem Freund im Sommer zusammen. Ich freu mich sehr darauf. Kotzen tu ich zum Glück nun aber schon länger nicht mehr. (Dafür habe ich noch andere Baustellen.)

@ Schattenelfe: Wie kams denn, dass ihr zusammenziehen wollt? Ist er dein erster fester Freund?

ja,man muss selber gesund werden wollen und dafür kämpfen.eine glückliche partnerschaft kann dabei helfen,aber auch in einer glücklichen partnerschaft gibts streit und schwierige zeiten,und die muss man ja dann auch durchstehen.die bestätigung von meinem freund nützt mir allerdings wenig.er steht immer auf mich,ob ich mehr oder weniger wiege.ich hatte massiv abgenommen,war ihm egal,jetzt hab ich wieder etwas mehr drauf,aber nicht annähernd soviel,wie als wir uns kennengelernt haben,ist ihm auch egal.aber so ist er generell.ob ich mich jetzt total aufbrezel,mit kurzem rock,stiefeln und allem drum und dran oder im trainingsanzug rumlaufe...
sollte mich eigentlich freuen,dass er so auf mich abfährt,aber ich mich irritiert das mehr...
bin jetzt wohl etwas vom thema abgekommen,schlimm???

lagom hat geschrieben:

Nicki1980 hat geschrieben:.

Wenn wir die Gesundung externalisieren, sind wir nicht die, die selber agieren, sondern nur die, die reagieren.

das problem mit dem agieren und reagieren hat leider mein wochenende total kaputt gemacht, aber ich verstehe was du meinst udn versuche auch mehr zu reagieren als zu agieren, nur manchmal fällt es mir doch sehr schwer. beispiel: am freitag hab ich mich perverserweise echt wohl in meinem körper gefühlt, weil ich das gefühl hatte, den winterspeck los zu sein und wieder einigermaßen in dne spiegel gucken zu können. mein freund hat davon scheinbar keine notiz genommen und mcih so behandelt wie immer. dabei war alles was ich hören wollte nur ein kleines kompliment. als das nicht kam, kam dafür wieder eine kleine FA.

ich finds super, dass du mit deinem essenproblem schon besser zurecht kommst. du musst nicht antworten wenn du nicht willst, aber was sind deine andere baustellen? ich hab auch noch ein paar, vielleicht hilft es darüber auch mal zu reden.

es gibt eigentlich mehrere gründe warum ich zu ihm ziehe. zum einen wohne ich allein, was meinen problemen und meiner genesung ziemlich im weg steht. zum anderen wollte ich gern die schule wechseln, weil ich so gern mein abi auf einer schule mit künstlerischem profil machen wollte. ich hoffe, dass das was ich gern mache und auch gut kann vielleicht doch für einen späteren beruf reicht. zu allem anderen kommt noch hinzu, dass er und ich sehr weit auseinander wohnen und so alles einfacher wäre, wobei das wirklich nur ein bonus ist und kein wirklicher grund. noch ein großer grund ist aber auch, dass wir einfach nicht genug voneinander bekommen und unbedingt den nächsten schritt wagen wollen. zu meiner überraschung kam die idee auch von ihm und er zeigt bisher noch keine panik, was ich sehr angenehm finde, weil meine bisherigen freunde ja schon panik in den augen bekamen, wenn ich mal gefragt habe, ob ich ein t-shirt zum schlafen bei ihnen lassen kann.

und wie kommt es, dass ihr beiden zusammenziehen wollt, nicki?

Hi Schattenelfe,

ich schreib mal aus der Sicht eines Freundes. Beides kann/ist belastend, es nichts zu wissen oder es zu wissen.
Man bekommt mit, dass es dem Partner schlecht geht und wenn er dann längere Zeit verschwunden ist und wiederkommt und so tut als ob nichts gewesen wäre, macht man sich als Partner Gedanken, ob es vielleicht an einem selbst liegt, dass der andere sich so verhält, Ausreden findet, sich in Lügen verstrickt usw und das nagt genauso an den Nerven bzw. der Beziehung. Da man mit der Zeit denkt es gibt kein Vertrauen mehr in der Beziehung.
Ich bekomme es mit, wenn meine Freundin/Partnerin in FA steht (auch am Telefon), das kann ich ab und an raushören (an der Art wie sie spricht) bzw an ihrem Verhalten sehen, auch wenn sie es zu verheimlichen versucht.
Wenn sie es mir nicht gesagt hätte, so denke ich würde ich an mir zweifeln bzw mich fragen was mache ich falsch, das sie sich so verhält.
So weiß ich, dass es nicht immer an mir liegt und das macht es etwas leichter für mich. Ist schwierig zu beschreiben.
Vielleicht bin ich bin da einfach sensibler wie andere, keine Ahnung.
Ich bin froh das ich es weiß, ab und an kann ich ihr auch helfen und das macht die Sache hoffnungsvoller und stärkt unsere Beziehung.