Hey Kittycat,
es tut mir leid, dass es für Dich so eine schwere Zeit dort ist und Du das Gefühl hast, dass es (erstmal?) nicht wirklich etwas bringt.
Als ich in der Klinik war, hatten wir auch nur sehr kurze Einzelsitzungen. Der Rest wurde immer in der Gruppe ausgekaspert, wenn überhaupt. Allerdings mussten wir auch ein Tagebuch schreiben, das von den Therapeuten gelesen wurde (aber wir erhielten nie direktes Feedback dazu!). Dazu bekamen wir ein Heft, wo wir am Abend alles reinschreiben sollten, was uns durch den Kopf ging. Müsst ihr sowas auch tun? Wenn nein, vielleicht kannst Du (in der Einzel"stunde") fragen, ob Du diesen Kanal zusätzlich nutzen kannst.
Zu den sehr kurzen Einzelstunden: vielleicht ist da ein Konzept dahinter. ( Den Verdacht hatten wir damals zumindest.

) Denn was würde passieren, wenn alle ihr Thema an ein-zwei Sitzungen in den Raum werfen könnten (so schwer das dann auch nochmal fallen würde)? Bräuchte man dann nicht gleich noch nachhaltige Einzelbetreuung hinterher? Vielleicht erlauben sie euch nicht schneller voranzustürmen, weil sie die Folgen nicht tragen könnten (allein schon, weil bestimmt kein Einzeltherapeut für jeden von euch da ist)?
Aber wenn Dich das Thema so belastet und stört, vielleicht könntest Du es in einer der nächsten Gruppensitzungen ansprechen? Vielleicht erklären sie es Dir dann.

Und vielleicht geht es auch anderen so.
Hast Du vielleicht auch die Möglichkeit, eine andere Gesprächspartnerin zu finden? Vielleicht unter den Mitpatientinnen? Oder eine Schwester? Wir hatten damals eine ganz liebe Nachtschwester, die ab und zu bei uns Schicht hatte. Mir hat es geholfen, in ganz schlimmen Nächten durch den Gang zu tigern, bis ich zumindest ein kurzes Gespräch mit ihr hatte. Es tat einfach gut, dass noch jemand zuhörte... und uns nicht einfach nur Pflicht wahrnahm.
Die Verschlechterung in der B. gehört leider wirklich dazu.

Ich hatte in der Klinik solche extremen FAs, wie noch nie zuvor in meinem Leben.

Wissen die Therapeuten, dass es bei Dir gerade so arg ist? Vielleicht kannst Du versuchen, sie direkt nach Stabilisierungsmethoden fragen?
An das Stricken wirst Du Dich hinterher irgendwann mal schmunzelnd erinnern.

Klingt finster, aber ist so.
Auch wenn das jetzt furchtbar klugsch***end klingt: Gib Dir und der Therapie etwas Zeit! Das Aufarbeiten ist ein sehr sehr langwieriger Prozess. Muss gestehen, ich habe manche Erkenntnisse aus der Klinik erst 10 Jahre später wirklich akzeptieren und umsetzen können.

Und war vor Ort auch häufig arg frustriert. Damit will ich Dir auf keinen Fall die Hoffnung oder den Enthusiasmus nehmen, sondern nur andeuten, dass die Arbeit an einem Trauma oft richtig lange dauern kann. Und die stationäre Therapie ist auf diesem Weg ein ganz wichtiger Schritt, auch wenn man es in der Klinik vielleicht noch nicht ganz so sieht.
Daher: Hab Mut, über Deine Eindrücke von der Therapie zu sprechen! Auch so lernst Du, Deinen Bereich abzustecken.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft!
Liebe Grüße,
weirdFairy