Re: Mein langer WEG...

#107
So ich versuche mal ein paar worte zu schreiben und mich auch hier mit zu entschuldigen.
Dass ich so lange mich aus dem Forum rar gemacht habe, ich kann nicht mal versprechen, dass ich jetzt wieder aktiver hier schreibe und mitlese und so weiter, dennoch bin ich es euch irgeendwie schuldig so eine Art Update zu liefern.
Ich weiß nicht ob ich das hier schon geschrieben habe, aber ich habe 7 Tage vor der Verjährungsfristende eine Anzeige bei der Polizei gemacht. Und dann bin dann sofort in die Klinik gebracht worden, ich bin seit 5 Monaten auf der Geschlossenen(Akutstation) und versuche gerade einen Platz in einer Traumaklinik zu bekommen, die ich zu nächst abgelehnt haben, weil ich zu hoch auf Benzos eingestellt bin, heißt ich muss erst von dem Zeug runter etwas Stabilität an den Tag legen und dann bekomme ich noch mal eine Chance mich dort vorzustellen, es ist nicht leicht von den Benzos runter zukommen, weil die ebn sehr schnell abhängig machen und ich habe recht hohe Dosen bekommen. Aber Schritt für Schritt geht es jetzt doch runter.
Mir geht es nicht unbedingt gut dabei, aber ich mache Fortschritte.
Am Anfang war es so, dass keiner mich anfassen durfte und ich meine wirklich keiner, nicht mal meine beste Freundin und das will echt was heißen, die darf sonst alles bei mir machen, hinter mir stehen mich anfassen mich in den Arm nehmen. Das ist inzwischen besser geworden, auch Einkaufen geht wieder fast Angstfrei, langsam habe ich mich da wieder ran getastet und habe am Samstag einen relativ guten Tag gehabt. Ich hab inzwischen freien Ausgang kann also raus und rein wie ich will. Aber dahin zu kommen war auch ein langer Weg. Mit vielen Rückschlägen, leider muss ich auch zu geben was die Bulimie angeeht bin ich wieder ziemlich tief gefallen. Aber sie tollerirern es, wünschen nur Ehrlichkeit was das angeht und führe also brav mein esstagebuch, das einzig wichtige daran ist für mich das ich die Gefühle aufschreibe um wirklich zu schauen, was gerade in mir vorgeht. Und ich schreibe jeden Tag eine Greencard und auch wenn der Tag noch so schlecht war, ein Moment habe ich bisher immer gefunden, der es wert war aufgeschrieben zu werden.
Ich möchte Leben, das ist für mich ganz klar, jedoch vergesse ich das manchmal einfach und mir knallt da irgendwas durch. Und leider bin ich dann auch nicht mehr zu stoppen. Bei einem unglücklichen zusammentreffen von ungünstigeen umständen ging es so weit, dass ich fast meine linke Hand verloren hätte und zwei OPs in zwei Tagen hinter mir hatte in zwei Tagen steht mir die dritte OP an und ich muss ehrlich zugeben, dass ich eine scheiß Angst habe davor. Es war mir eine Lehre, so hoffe ich zumindestns ich kann für mich keine Hand mehr ins Feuer legen. Die Erinnerung sind für mich immer present und das macht es mir so schwer damit umzugehen. Aber wenn ich sie jetzt verdränge, dann weiß ich das ich da nie wieder ran gehe bis sie mir um die Ohren fliegen und das sind sie ja schon nach der Anzeige.
Ich habe vermehrt wieder Dissoziationen und daran erinnere ich mich was passiert ist und es fühlt sich an wie als würde es jetzt gerade passsieren, das was damals getrennt wurde fügt sch jetzt wieder zusammen. Ich kann mich auch nach der Dis erinnern was in mir hoch gekommen ist, aber es ist mir unmöglich dass in Worte zufassen. Und so stehe ich wieder allein mit den Schmerzen da und kann damit nicht umgehen.

Wenn es schlecht läuft habe ich morgen noch eine Gastro, weil ich da echt Probleme mit habe zur Zeit. Aber das zeigt sich morgen. Ich hoffe ich komme noch daherum, ich will das alles nicht.

So nun komme ich noch mal zu der Anzeige zurück, ich hätte sie keinen Tag später machen dürfen, das war wirklich auf dem letzten Drücker ich habe mir jetzt einzelne Wort aus mir rausquetschen müssen und versucht es so genau zu beschreiben wie es mir möglich war, es ist nicht so das ich das in meinem Kopf nicht könnte, sondern es ist viel mehr so, dass mir die Wortee im wahrsten Sinne im Hals stecken bleiben und ich fast das Gefühl habe daran zu ersticken. Nicht gut und das ganze hat eine Art Kettenreaktion ausgelöst und immer neue/alte Erinnerungen kommen zum Vorschein. Wahrscheinlich wird das Verfahren eingestellt es ist nur noch nicht klar unter welchen Bedingungen. Irgendwie frustriert mich das ganz schön, auf der anderen Seite ist es für mich auch sehr entlastent, denn dann kann ich mich endlich dem widmen was ich schon die ganze Zeit vorhatte, nämlich die Vergangeheit Vergangeheit werden zu lassen.

Ich habe einen sehr hohen Preis dafür bezahlt, dass ich zur Polizei gegangeen bin, ich konnte mein Studium dies Jahr nicht aufnehmen und musste dann feststellen, dass ich wohl auch dieses Jahr nicht mehr arbeiten werden können und ich nicht weiß wann ich das wieder kann. Das waren für mich echte Tiefschlääge, weil das einfach große Ziele für mich waren, meine Arbeit gibt mir Stabilität und ich blühe darin auf und auf das Studium habe ich mich echt gefreut. Ich muss eigentlich mal wieder was für meinen Kopf tun, aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Ich beiße mir manchmal wirklich in den Hintern, dass ich die Anzeige gemacht habe, weil der Preis den ich dafür zahle sehr hoch ist. Aber genauso weiß ich, wenn ich es nicht gemacht hätte, hätte ihc mir in den Hintern gebissen weil ich es einfach verstreichen lassen habe.

So ich weiß ich habe hier viel wirres Zeug geschrieben, ich hoffe ihr versteht mich dennoch, ich wollte einfach mal eine Erklärung da lassen.

LG nudel

Re: Mein langer WEG...

#108
Liebe Nudel...

du bist ein wahnsinnig mutiger Mensch, den ich persönlich sehr bewundere...
und das meine ich wirklich ernst!!
Du hast dich das getraut was ich mich niemals trauen würde...

Du hast deiner Vergangenheit Raum gegeben...
und versuchst mit ihr umzugehen...
und das wirst du auch noch schaffen...

wie du dich den Dingen stellst, trotz aller Widrigkeiten verdient den grössten Respekt..
auch wenn es dir vielleicht nicht so vorkommt...

ich wünsche dir alles erdenklich Gute für die Zukunft und wünsche dir das sich der ganze "Aufwand" gelohnt hat!!
Du hast es mehr als verdient!!

ganz ganz liebe Grüsse
deine M.

Re: Mein langer WEG...

#109
Bin immer noch in der Klinik. Aber ich habe jetzt eine Zusage von einer Traumaklinik bekommen, allerdings nur zur Probe ob ich in das Setting passe und ob ich mir das vorstellen könnte da mit zu máchen. Es war ein harter Kampf dahin zu kommen ausschlaggebend war wahrscheinlich der Satz meiner behandelden Ärztin: "Frau Nudel ist auf einem sehr niedrigen Niveau stabil!" achso gut. Dass ist immerhin was. Inzwischen ist meine Mauer aus Sarkasmus und Ironie vollkommen eingerissen und ich fühle mich vollkommen Schutzlos allles kommt so durch ohne dass es gefiltert wird und das setzt mir ziemlich zu. Bei der kleinsten Kleinigkeit fange ich an zu heulen. Sonst gab es einfach einen blöden Spruch, von mir der gar nicht erst über die Denkzentrale geschickt wurde sondern gleich zur Zunge. Was mich oft wahrscheinlich ziemlich einsam gemacht hat. Dadurch wirkte ich irgendwie unnahbar, aber im Endeffekt war es wohl relativ leicht ihn zu zerstören, aber jetzt bin ich nackt und fühle mich klein und hilflos und alles geht mir wirklich nah. Und ich komme da auch nicht raus. Naja ich habe das schon die letzten Tage gemerkt Freitag war ein negativ Punkt nach über 4 Monaten habe ich mich wieder deutlich selbstverletzt. Was mich doch wieder sehr schwanken lässt und ich das Gefühl habe, dass ich alles was ich mir erarbeitet habe, wieder zerstört habe. Was aber nicht so ist, denke ich. Aber ich habe die letzten Tage sehr starke Schmerzen gehabt und habe nichts dazu gesagt nur im äußersten Notfall habe ich mir meinen Schmerzbedarf geholt. Heute Nacht war es wieder besonders stark und ich konnte nicht schlafen trotz Schmerzmedis, heute Morgen habe ich mir dann wieder eine Tablette abgeholt. Die Bezugspflege meinte dann zu mir: "wofür brauchen sie denn jetzt?" ich habe ihr das erklärt und dann meinte sie: "Schmerz ist sehr subjektiv!" Ich:"glauben sie dass ich keine Schmerzen habe?" sehr unfreundlich und laut:"DREHEN SIE MIR NICHT DAS WORT IM MUND UM!" Und ich wollte mich dann erklären und habe dann auch gesagt, dass ich das halt so wahrnehme und darauf kam dann: "na dann ist ihre Wahrnehmung falsch!" was bei mir dazu fürt das ich alles in Zweifel ziehe, obwohl ich gerade daran arbeite meine Wahrnehmung zu überprüfen eben genau mit solchen Spiegelungen, mein Ich richtig einschätzen zu können. Daraus wurde dann eine ganze Kasskade an Gedanken und der schluss war, wenn meine Wahrnehmung falsch ist, dann bilde ich mir also alles nur ein und ich bin nicht krank. Und damit ist der Tag für mich vollends gelaufen und ich komme gar nicht mehr raus.

Lg nudel

Re: Mein langer WEG...

#111
So meine lieben, ich bin jetzt 1 1/2 aus der Klinik entlassen. Ich war genau 7 Monate auf der Akutstation und ich bin nicht wirklich weiter gekommen, naja vielleicht auch doch ich lebe und ich weiß wie es weiter gehen soll. Es ist sehr schwer für mich, wieder meinen Alltag aufzunehmen somal ich noch nicht wieder arbeiten kann, weil ich einfach meinem Beruf nicht gereecht werden würde. Ich bin ziemlich häufig Dissoziert und am Anfang war es extrem schwer, dass ich überhaupt Berührung zu lassen konnte, nicht mal von meiner besten Freundin in den Arm nehmen lassen und das tat mir schon ziemlich weh, so dass ich davon sogar geträumt habe. Es war eine harte Zeit, ganz langsam wurde es besser. Aber auch heute ist es noch nicht gut.
Was mich ziemlich traurig macht ich bin in meiner Bulimie wieder sehr zurück gefallen, es gab eine Zeit da hatte ich wieder täglich mehrmals erbrochen und das restliche Essen auf ein absolutes Minimum reduziert. Dadurch habe ich mir viel kaputt gemacht, vor allem meine Haare die durch diverse Psychopharmaka eh schon sehr gelitten haben, haben mir relativ bald die Quittung gegeben und sind abgebrochen nahezu komplett, von meiner Löwenmähne ist nicht mehr viel übrig geblieben.
Da ich mich strikt gegen Neuroleptika geweigert habe, gab es nicht mehr so viel auswahl für Medikamente, so haben sie mich auf jegliche Art von Benzos (Bensodiazipine´) eingestellt. Die meine Gefühle auch gedämpft haben, aber relativ schnell körperlich und psychisch abhängig machen. Was ich dann auch gespürt habe, als ich nämlich ein Vorgespräch für eine Traumaklinik gemacht habe, war klar, dass ich erst von den Benzos runter muss. Und ich hatte dann deutliche Entzugserscheinungs, womit es wieder deutlich schwerer viel mich stabil zu halten und es ist mir nicht immer gelungen.
Ich bin in der Zeit dreeimal operiert worden und habe auch sonst so alles mitgenommen, was es so gab. Bis dahin, dass ich zwei Tage vor der Entlassung mir noch einen schönen Norovirus eingefangen habe, was für ein scheißtiming:-). Aber ich durfte dann gehen, trotzdem. Ich habe dort aber auch wirklich viele Menschen kennengelernt und daraus sind auch einige Freundschaften entstanden. Das bleibt einfach nicht aus, ich hatte aber auch viele witzige und traurige Momente, schlaflos und schlafvolle Nächte. Achja Anfang Dezember bin ichc um eine Narbe reicher geworden -ohne mein direktes Zutun-. Ich habe mir bei einer Schnellballschklacht gedacht ich könnte dioch mal testen, wie dick mein Dickkopf wirklich ist und habe mich mit einem Stein angelegt, der in meinem Ausrutschfall lag, ich habe mich mit dem Stein auf unetschieden geeinigt. Nur der Stein musste nicht in die Notaufnahme... So von den anderen Abenteuern werde ich euch dann bei Zeiten nochmal berichten.
LG nudeklA

Re: Mein langer WEG...

#112
So inzwischen sind drei Wochen vergangen, seit ich entlassen wurde, ich versuche meinen Alltag zu gestallten, meine Bude auf Vorderfrau zu bringen regelmäßig zu essen und die Kontrolle etwas in den Hintergrund zu stellne. Das fällt mir extrem schwer auch dass ich nicht wieder komplett in die Bulimie zu verfallen. Auch das erfordert sehr viel Kraft. Ich habe mich wider in der Traumaklinik gemeldet, habe aber noch keine Antwort bekommen, wann es endlich los geht. Das frustiert mich, wenn ich wüsste, dass ist der Tag an dem es los geht, dann würde ich mehr zuversicht an den Tag legen.
So versuche ich nicht komplett zu verzweifeln, mir fehlt mein Beruf und ich würde gerne wieder zurück, aber das macht wenig Sinn, denn wenn ich bald wieder in die Klinik gehe und wieder unterbrechen muss, macht sich bestimmt nicht gut bei meinem Arbeitgeber, zu dem würde ich im Moment meinem Beruf überhaupt nicht gerecht werden. Und meine THerapeutin, gab mir zu bedenken, dass ich vielleicht da nie mehr drin arbeiten könnte, da es für mich eben doch sehr belastenden ist und das macht mich wirklich traurig, wie gesagt ich liebe meinen Beruf.
Mit meiner Anzeige gibt es immer noch nocht neues, von meiner Anwältin habe ich seit Monaten nichts gehört, ich weiß überhaupt nicht wie es weiter geht. Ich weiß nicht wie der stand der Ermittlungen ist und das ganze macht mich langsam echt fertig. Im August wurde mir gesagt, dass das Verfahren eingestellt werden soll und das es so um die 6-8 Wochen noch dauern würde, aber statt dass es eingestellt wurde, wurde mein Vater und mein Bruder noch verhört, nach der Aufforderung meiner Anwältin.
Jetzt ist das neue Jahr und seit 8 Monaten weiß ich nichts genaues und bange jeden Moment.
Zu dem macht mir der Tod von zwei Freunden zu schaffen. Auf der Beerdigung von Paulina eingeladen worden und war auch da, was die Familie nicht gesagt hat, war dass ich die einzige Freundin war, die eingeladen wurde und sonst fand es nur im engsten Familienkreis statt ich habe mich da ein bisschen unwohl gefühlt.
Die zweite Todesnachricht habe ich Sylvester erfahren Vivien hat sich mit einer Überdosis das Gehirn weggeballert, es ist unklar ob gewollt oder ob es ein Unfall war. Vivien hinterlässt zwei Kinder und ist ein Jahr älter als ich gewesen.
Und eigentlich habe ich mich entschlossen, dass ich weiter leben will, dass das nicht mein Weg ist und dennoch löst sich eine Sehnsucht dafür raus.
Nach dem Motto, die haben es geschafft und sind gegangen, warum kann ich das nicht so einfach. Meine Therapeutin hat darauf gesagt, dass sie es geschafft haben dass ich jetzt da traurig rumsitze und nicht weiß wie ich damit umgehen soll.
Es ist einfach grausam und eine komplette innere Zerissenheit. Ich will endlich Leben verdammt. Ohne die ständige Angst, ohne dass ich immer mehr merke dass meine Kraft mich verlässt oder dass ich keine Perspektive mehr erkennen kann. Voll Freude und Lebensmut und Lebenswillen.

LG nudel

Re: Mein langer WEG...

#113
Seit etwas über einer Woche, muss ich mich wieder verstärkt mit mir auseinandersetzen und irgendwie bin ich an mir gescheitert. Letzten Freitag habe ich mir einen Film im Kino angeschaut, den ich unbedingt sehen wollte. Die neu Verfilmung von Verblendung, ich habe dass Buch gelsen, ich habe die erste Verfilmung gesehen, die echt heftig war und jetzt eben auch die zweite, ich habe gewußt, dass es heftig ist, ich habe mir fast gedacht, dass diese Verfilmung noch heftiger wird. Und eigentlich habe ich auch gewusst, dass mich das triggern könnte. Aber ich musste es sehen. Ich war froh, dass ich nicht alleine war, aber ich war häufiger an der Überlegung aus dem Film zu gehen, aber ich wollte mir ja selbst was beweisen.
An dem Tag ist es noch gut gegangen, aber dann fing meine Abwärtsspirale an und ich fand mich wieder in einem Gedankchaos aus dem ich so nicht mehr raus kommen konnte, aber auch das wollte ich nicht wahrhaben.
Ich war dann bei meiner derzeit behandeln Psychaterin, zum Nachgespräch, erst da merkte ich oder besser wurde mir bewusst, dass ich wieder ziemlich weit unten angelangt war und irgendwie brach ich in Tränen aus, stellte mir die Frage ob ich mich bewusst oder unbewusst mich auf andere Arten selbstschädige. In dem Moment konnte ich auch für nichts mehr garantieren, ich war wieder kurz davor, mir das Leben zu nehmen.
Gottseidank merkte dass meine Therapeutin und hakte nach auf die Frage war ich ehrlich, mehr oder weniger, ich habe es nicht mehr ganz ausgesprochen, sie hat dann das Gespräch abgebrochen mit den Worten: "Dann nehme ich sie jetzt stationär auf!" "Nein dass will ich nicht! Da komme ich ja nie nach Hamburg!" "Naja wenn sie sich suizidiren, nützt ihnen das auch nicht in Hamburg!" ein unschlagbares Argument...
Also folgte ich ihr auf die geschlossene Station, wiedermal. Ich hasste diese Entscheidung, ich hasste sie zumindestens in diesem Moment. Ich war sauer, aber schlussendlich habe ich mich damit abgefunden.
Ich wollte nur noch heulen und mich verkriechen und nichts mehr mit den Leuten zu tun haben, aber ich wollte auch nicht aufgeben, mich nicht aufgeben. Nicht wieder zurück, zurück in den Schutz, zurück in die Abhängigkeit. Ich war kurzum mies drauf, aber ich konnte mich halten, ohne noch weiter in die Depri reinzurutschen, mich selbst zu verletzen. Und dennoch war er wieder ganz klar da der Wunsch zu gehen.
Aber ich konnte nicht mehr weg und das war auch gut so.
Am nächsten Morgen, habe ich dann wieder mit meiner Ärztin geredet und habe ihr auch erzählt, dass ich sauer war und sie war begeistert. Das habe ich nicht verstanden, ich war sauer auf sie und sie fand das gut???? "Mensch, Frau nudel, dass ist ja mal eine angemessene Reaktion!" Hä????
Egal ich wollte weg und hatte ihr das auch gesagt und sie ließ mich auch.
Aber dennoch hat sie mich das Alles sehr nachdenklich gemacht und ich habe über mein Verhalten nachgedacht.
Ich schaue Filme, wo ich weiß, dass sie mir nicht gut tun, dennoch muss ich sie immer wieder schauen.
Oder gestern zum Beispiel, habe ich überraschend Besuch bekonmmen. Meine beste Freundin und ihr Mann sind vorbei gekommen und ich hatte gute Laune und ich war glücklich darüber, es war ein wirklich schöner Abend und heute habe ich nichts bessers zu tun, als mir Viedeos bei Youtube anzuschauen, die sich um Bulimie, Borderlin und Suizid drehen, höre mir Lieder an, die mich mies drauf bringen und ich weiß nicht mal, warum ich dass mache.
Ich verstehe mich einfach nicht mehr.

Re: Mein langer WEG...

#114
Oh man was ist bloß los mit mir ich weiß gar nicht mehr was mit mir los ist. Ich traue mir selber nicht mehr über den Weg und hasse und verabscheu mich für das was ich gestern getan habe.
Also ich hatte ja gestern schon gesagt, dass es für mich im Moment schwer ist, das ich schnell von der einen Seite zur anderen kippe und dass ich mir im Moment sehr vorsichtig mit mir umgehen muss und dass ich dennoch ganz häufig Dinge die ich mache die mir selber nicht gut tun, obwohl ich das weiß dass sie mir nicht gut tun.
Ich bin jemand der stark gegen Drogen angeht und sie immer abglehnt hat und auch eben das Kiffen, nie ausprobieren wollte, weil ich auch ganz klar davor Angst habe, weil ich nicht weiß was passiert und ich es nicht einfach auskotzen kann, wenn ich merke es, dass ich mit der Wirkung nicht umgehen kann. Und obwohl ich dass alles von mir behaupte habe ich gestern das erstmal und sicher auch das letzte Mal in meinem Leben gekifft, am Anfang war es auch ganz nett, ich habe gelacht über ein Bild was ich mir vorgestellt habe, es war wirklich sehr lebendig... und irgendwie auch komisch. Ich habe dann aber schon gemerkt, dass mir schlecht wird und wollte nur noch dass es aufhört. Naja irgendwann bin ich dann in die Dissoziation gedriftet und sie war nicht schön, ist lange nicht mehr passiert, passe einfach immer die ganze Zeit auf.
Aber unter den Drogen, ist mir das nicht mehr gelungen. Das einzige was "Vorteilhaft" war, ist dass ich den Hund von meiner Freundin in meiner Nähe hatte und der mich "begleitet" hat. Ich wußte ich war nicht alleine dort, es war das erste Mal, dass ich jemanden mitnehmen konnte und irgendwie habe ich mich dadurch gestärkt gefühlt, nicht mehr ganz alleine zu sein.
Ich weiß wirklich nicht was mich da geritten hat. Es war für mich einfach unvorstellbar und unglaublich dämlich.

Achja und eigentlich hätte ich heute einen Termin bei meiner THerapeutin, denn ich absagen musste, weil ich keinen Cent mehr habe um da hin zu fahren und das wo ich das heute echt gebraucht hätte, um mi´ch selber zu verstehen, was ich da mache und wie ich da wieder raus komme, ich willl dass alles nicht.
Und seit gestern ist mir permanent schlecht, ich weiß gar nicht was ich noch machen soll, ich will gar nichts mehr essen. Nur wenn ich an Essen denke wird mir schon schlecht und ich kriege dieses Geefühl überhaupt nicht los.
HILFE!!!!

Re: Mein langer WEG...

#115
hey nudel.
Und seit gestern ist mir permanent schlecht, ich weiß gar nicht was ich noch machen soll, ich will gar nichts mehr essen. Nur wenn ich an Essen denke wird mir schon schlecht und ich kriege dieses Geefühl überhaupt nicht los.
vielleicht kommt das ja auchnoch von dem gras.
die meisten werden zwar gefräßig aber manche wollen dann halt garnichts mehr essen.
vielleicht ist es morgen schon weg.

das mit deine thear ist allerdings ziemlich bescheuert...
kannst du dir nicht irgendwo ein bischen geld leihen um dorthin zu fahren?
oder (ich wiß ja nicht, wo du lebst) einfach schwarz fahren?

und... wovon wirst du den restlichen monat leben?
"You," he said, "are a terribly real thing in a terribly false world, and that, I believe, is why you are in so much pain."

Re: Mein langer WEG...

#116
Nein Schwarzfahren mache ich nicht, da ist mir das Risiko zu groß. Das kann ich mit mir nicht vereinbaren, ich muss mal schauen, wie ich das jetzt weiter mache, ich versuche gleich erstmal bei Ihr anzurufen.
Und ja ich glaube, es hängt mit dem Gras zusammen, aber ich will einfach nur dass es aufhört, aber es hat auch was mit mir zu tun ich mag mich nicht mehr anschauen, ich fühle mich nur noch ekelig und weiß dass es alles Symptome sind die der Verdrängung dienen. Ein teufelskreis

Re: Mein langer WEG...

#117
Immerhin ich habe heute einen neuen Termin bekommen und meine Mutter gebeten, dass sie mir von meinem Sparbuch Geld überweist. Und Übermorgen muss ich dann wohl mein Krankengeld einreichen weiß nicht wie ich das sonst machen kann.

Re: Mein langer WEG...

#119
So ich war heute bei ihr und es war wie immer verdammt anstrengend, aber ich war ehrlich, also wirklich, weil ich einfach weiß und auch merke dass es mir so einfach weiteer hilft und ich einfach mich besser selber kennenlerne und mich langfristig so stabilisieren kann. Sie hat mir nicht den Kopf abgerissen, wie ich vermutet habe, sondern mich gefragt, warum jetzt und nicht früher. Ich glaube ein Teil der Antwort kenne ich inzwischen nach langem nachdenken.
Ich habe mich bei meiner Freundin einfach sicher gefühlt und gewusst es kann nichts passieren, aber wie es vom Drogenhasser zum selbstkonsumierer kam weiß ich immer noch, aber sie hatte gleich eine Vermutung wo ich das her hatte.

Re: Mein langer WEG...

#120
Wenn es helfen würde, würde ich wohl mit dem Kopf gegen die Wand schlagen, ich ertrage meine Gedanken nicht mehr, diese scheiß Erinnerungen, diese Kraftlosigkeit, diese Motivationlosigkeit dieses ewige Zweifeln und warten.
Ich mag mich einfach nicht mehr, ich weiß dass es jetzt nach jammern klingt und ich mich auch wie eine selbstmitleidauflösende Person fühle, verbessert dass nicht wirklich *grummel*.
Ich war vorhin im Drogeriemarkt und wollte einfach nur ein klein verpacktes Utensil kaufen, ich war vollkommen neben der Spur und hatte nur noch den einen Gedanken und ich war kurz davor.
Irgendwie bin ich aber noch wieder zu mir gekommen und habe nur meine Fotos abgegeben und dann schnell aus dem Laden. Dann in den Supermarkt und dass essen ist auch schon wieder draußen.
Ich weiß nicht wie ich das weiter aushalten kann und soll. Ich werde mich an meine Zusage halten, aber es ist so verdammt schwer und ich weiß nicht was ich machen soll.