Ich wollte auch nochmal allgemein was zu meinem veganen stand sagen
Man muss mal dabei bedenken dass ich schon immer Probleme mit dem essen hatte. Als Kind aß ich nur drei Sachen wenn überhaupt, dann schmeckte mir plötzlich alles und ich aß viel zu viel, dann hab ich nur noch Süßes in mich reingehauen, dann kam ich in die Pubertät und wollte trotzdem gut aussehen also hab ich versucht auf verschiedene Art abzunehmen, mit Sport oder kaum was essen oder "gesundes" essen. Was ich damals nicht wusste war dass ich mir Essen ausgesucht habe, dass nicht lange sättigt. Das mag Cola light sein aber auch einfach ne billige Kräutermischung im Salat der so auch nicht sättigend war. Irgendwann konnte ich gegen meine Essfreude nicht mehr richtig ankämpfen und es wurde ne Esssucht draus und ziemlich schnell Bulimie. Ich war kaputt, ich wurde depressiv, ich hatte keinen Spaß am Leben. Als ich beschlossen hatte dass mir kotzen nur weh tut, bin ich dann, da ich immer noch massig Hunger hatte, mehr in Binge eating gerutscht. Mit dem Rauchen hab ich auch immer wieder mal aufgehört und somit über die letzten Jahre immer mehr zugenommen. Dann wurds langsam echt zu viel.
Jetzt habe ich mich vor gar nicht langer Zeit mit dem Gedanken beschäftigt: Was essen Veganer eigentlich den ganzen Tag lang? und: Kuscheln die auch ständig Bäume, sagen "peace" und versuchen auf keine Ameise zu treten?
Und irgendwie gefiel mir der Gedanke mal was krasseres auszuprobieren. Und ich finde es läuft erschreckend gut. Das ist für mich kaum zu glauben. Klingt jetzt sicher total übertrieben aber das ist mir egal weil ich bin im veganen Vollrausch. Ich habe kein schlechtes Gewissen mehr, wenn ich etwas esse. Das war so das Erste was mir ein richtig gutes Gefühl gab. Das kannte ich nicht. Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen, bei allem was ich aß. Ich hatte es seit Jahren nicht mehr geschafft abzunehmen, jetzt klappt es. Und ich esse trotzdem total viel aber ich merke auch richtig wenn ich satt bin.
Was mich wirklich aufgebaut hat war auch das "Skinny Bitch"- Buch. Ich dachte erst dass es tatsächlich ne blöde Diätfibel ist, aber find das was die beiden darin schreiben irgendwie alles so richtig.
Was mich derzeit nur Sorgen bereitet sind meine Freunde. Meine Eltern haben es überraschend gut verstanden. Meine Mutter neigte schon fast dazu sich anzuschließen. Mein Vater nicht, aber der achtet dabei trotzdem ganz lieb auf mich. Manche finden es bescheuert aber akzeptieren es. Allerdings ist es schwer mal auszugehen und was zu essen. Zusammen kochen tut auch keiner mehr mit mir. Da muss ich mir erstmal die richtigen rauspicken, die dafür offen stehen. Das ist anstrengend.. ich hab einfach Schiss dass ich irgendwann mal mit Freunden wegfahre oder den ganzen Tag zusammen bin und es dann heißt wir essen was und es gibt nur tierisches. Also dass es für mich dann heißt: Entweder nix essen oder das. Kann mir zwar kaum vorstellen je irgendwo zu landen wo ich mir keine Alternative basteln kann, aber finds schon tragisch. Fängt doch schon an bei: "Wir bestellen Pizza". Oder in nem Restaurant: "Könnten sie mir bitte einfach Reis machen und was Gemüse reintun, ihre Speisekarte deprimiert mich!"
Das wird echt noch anstrengend und sich dumme Sprüche anhöhren auch..
Hab mich mal durchchecken lassen von den Ärzten, was mir derzeit fehlt ist Zucker, drum nehme ich mehr Mahlzeiten am Tag zu mir und zwischendurch natürlichen Zucker aus Obst oder Ähnlichem.
Ich versuche auch außerhalb des Essen mich ethisch zu verhalten. Ich dachte anfangs auch echt dass ich das mit dem Essen nicht hinkriege weil ich vorallem Milchprodukte brauch. Allerdings hab ich mich darüber hinweg gesetzt. Essen ist so für mich selber kein Problem mehr.
Ich bin aktiv bei Organisationen die sich für Tiere oder die Umwelt einsetzen. Ich versuche Produkte zu vermeiden die nicht fair trade oder von weit weg sind. Ebenfalls Produkte wo die Hersteller nen schlechten Ruf haben. Ich achte darauf was ich mir für Anziehsachen kaufe. Leder fühlt sich irgendwie nicht mehr so richtig an, da versuch ich bei Schuhen drauf zu achten. Jedoch versteh ich nicht ganz was ich mit Wolle tun könnte..?
Ich habe vor in Zukunft nur natürliche Putzmittel zu nutzen und somit welche selbst herzustellen. Das ist billiger und besser für mich und die Umwelt. Ich werfe nichts mehr auf den Boden, ich vermeide Plastiktaschen (hab mir ne tolle neue Tasche gekauft

) und ich hab mit dem Rauchen aufgehört (ab und zu mal ein kleiner Rückfall, aber ich bin auf dem besten Weg!) Ich versuche auch weenig Alkohol zu trinken und wenn dann nur guten. Aber betrinke mich trotzdem wenn ich auf Partys bin mit allem Kram.
Ich habe mit meine Schönheitsprodukte ersetzt und meine Haut sieht schon vieeel besser aus mit dem natürlichen Kram. Meine Grenze findet sich dann wohl bei Make-up. Ich liebe Make-up, ich brauchs und ich brauch gutes. Ich versuche nichts zu kaufen von Marken die grad groß attackiert werden mit Vorwürfen zu Tierversuchen, aber das ist nicht so einfach. Jede Marke redet sich raus und man weiß nicht mehr was man Glauben soll. Und ich kann mich zwar damit anfreunden einen Kajal oder Conceiler von Alverde zu kaufen (Firma mit natürlichen Schönheitsprodukten) aber ich brauch schon nen guten Dior Lippenstift und Mascara und vorallem Puder ist mir da ganz wichtig. Da hau ich nunmal mein Geld für raus. Falls dazu noch jemand Erfahrungen oder Tipps hat,gerne. Ich finds wirklich schwer.
Liebe grüße!