ich kann nicht mehr

#1
weiß eigentlich gar nicht wie ich anfangen soll, hoff nur, dass mir irgendjemand hier einen rat geben kann!

weiß gar nicht wie lang ich das schon mache. und eigentlich konnte ich mich noch nie wirklich damit konfrontieren- ich "hab's" halt immer gemacht! mich nicht damit beschäftigt, aber momentan entgleitet mir das ganze. ich habs nicht mehr unter kontrolle. hatte bis april 2 1/2 jahre einen freund. vorher hab ichs regelmäßig getan. und in der beziehung nur teilweise. konnte damit aufhören, weil ich mich von ihm so akzeptiert gefühlt habe. hab ihn dann, wie ich damit aufgehört hab, mal drauf angesprochen, aber ich glaub er wusste nicht wie er damit umgehen sollte. hab vor einigen monaten wieder damit angefangen, so ab und zu halt, wenn der heißhunger kam. ich hab eigentlich schon immer kalorien gezählt. es dreht sich eigentlich mein ganzer tagesablauf darum, wieviel kalorien ich esse usw. ich steh bei der u-bahn und überlege was ich essen darf was nicht. mein leben hat nur mit essen zu tun. seit nem monat hab ichs nicht mehr unter kontrolle. ich fresse fast jeden tag alles mögliche in mich rein, ich kann dann nicht mehr stehen, sitzen oder sonst was. hab richtige magenschmerzen. ich hass mich dann so dafür und will einfach nur das es raus ist. hab magenkrämpfe und irrsinnige halsschmerzen. und jedesmal währenddessen schwör ich mir: ES IST DAS LETZTE MAL!! DAS TUST DU DIR NIE WIEDER AN!! und in den letzten tagen übertreib ichs nur noch. ich fress, kotze und fress dann am selben tag nochmal mich wieder voll und dann das ganze von vorn. obwohl ich genau weiß, was das alles mit sich bringt, denk ich mir, na dass kannst ja noch in die reinstopfen u. das, du kotzt es dann ja eh nochmal raus. tag für tag!
hab angst nur ein *kg zuzunehmen. ich kann nicht mehr. weiß nicht mehr was ich machen soll...

#2
Hi Du,

was Du da beschreibst, ist der "ganz normale" Alltag einer Bulimikerin ...
Diese ständige, gedankliche Beschäftigung mit Essen/Nichtessen, dieses Sich-Vollstopfen bis zur Schmerzgrenze, die panische Angst vor Gewichtszunahme, dieser stetig wiederkehrende Vorsatz "Das war jetzt das letzte Mal" ... Wer von uns kennt all das nicht zur Genüge?

Tja, was kann ich Dir raten? Hab' ja selbst das Problem ... :cry:
Weiß jemand (Eltern, Freunde) von Deiner Bulimie? Hast Du schon mal über eine Therapie nachgedacht?

Ich wünsch' Dir ganz viel Kraft;
und auch, wenn das jetzt kein Trost ist - es geht sehr vielen von uns genauso wie Dir!

Liebe Grüße,
Shaun

...

#3
ich hätte nicht gedacht, dass es so viele gibt die die selben gedanken wie ich haben. hab schon oft den satz gelesen, naja dann ists heut auch schon egal. genau so gehts mir immer. meiner mutter hab ichs mal erzählt, da hab ich aber schon damit aufgehört gehabt u. ich hab ihr versprochen, dass ichs nicht mehr tu. hm... so viel zu einem dahin gesagten versprechen.
heut war eigentlich ein guter tag, fühlte mich schlecht wegen gestern und hab den ganzen tag nix gegessen, eigentlich auch keinen hunger gehabt. hab bissl weintrauben u. nen apfel gegessen. bin vor 1 1/2 stunden heim u. meine mom hat gekocht und ich hab mir geschworen-heute tust dus nicht! und ich konnte nicht widerstehen. gefressen und gefressen...und jetzt sitz ich da u. wollte nur kurz mal reinschauen u. sagen, dass ich heute den kampf dagegen wieder einmal verloren hab...

#4
hi du
meine eltern denken auch ich habe aufgehört bzw sind nach wie vor davon überzeugt dass ichs geschafft hab . Hab ihnen das vor etwa drei Jahren gesagt und seitdem ist das Thema vom Tisch. Mein Mutter hat damals mein Tagebuch gefunden (ich depperlaskind habs offen auf dem Tisch liegen lassen, sie hat es 100% NICHT gesucht!) und war schockiert und hat sehr sehr lange mit mir darüber geredet, dass sie mit mir zu einem Psychologen gehen würde, dass sie mir auf jeden Fall helfen will, da raus zu kommen. Mein Vater hat nicht viel mit mir darüber geredet, aber ich weiß, dass er mir auch helfen würde, wenn er wüsste, dass ich damit wieder angefangen hab. Ich liebe meine Eltern dafür, dass sie mich so unterstützen wollen und frage mich deshalb, ob es nicht besser wäre, wenn sie es wüssten. Andererseits habe ich Angst davor, sie zu enttäuschen (das würde ich ganz bestimmt, auch wenn sie es vor mir verbergen würden) und ihnen noch mehr Stress aufhalsen (sie sind gerade bis zum Hals in der Arbeit beschäftigt). Außerdem steht mir jetzt nach den Ferien die Kollegstufe bevor und ich will nicht wegen Therapie so lange ausfallen...ich weiß ich weiß meine Gesundheit sollte mir wichtiger sein aber ich in halt ein Dummie :roll:

...

#5
hab gestern nach meinem wiederholten FA es meiner mutter gesagt, dass ich es wieder tu u. dass ich nimma kann! weil ich wirklich momentan verzweifelt bin-ohne ende!!! hab schmerzen u. so schlimm wie momentan wars nie- hab eigentlich gedacht (wahrscheinl. nur mir eingeredet) ich hab das alles unter kontrolle, aber so wies jetzt läuft ist es schlimm.
meine mutter hat nur zu mir gesag: fang nicht wieder damit an! und ich hab gemeint: dass hättest viell. vor einigen jahren zu mir sagen sollen, jetzt steck ich schon so tief drinne, tiefer gehts eigentlich gar nicht mehr.
weil ich noch daheim wohn ist es oft so, dass meine mutter am abend kockt und dann kann ich nicht anders und denk mir einfach-egal, heut noch!
ich kann mich einfach nicht beherrschen u. sie meinte jetzt, dass sie mich in dem unterstützt einfach nicht mehr am abend zu kochen u. sich mir mir zu beschäftigen. eigentl. hätt ich ausbildungsmäßig genug zu tun-abends-aber trotzdem-ich schaff es nicht mich abzulenken! mein vater weiß auch nichts davon, ich glaub er würd mich auch unterstützen, aber ich denk mal, er wird das nicht so ganz verstehen, ich glaub auch meine mutter ist ratlos. was soll sie auch anders sein. wer kann sich schon in die lage versetzen, der das alles nicht hat? wie kann essen der mittelpunkt im leben sein u. wie kann ein mensch sich aufs essen bezogen nicht unter kontrolle halten u. wer tut sich-seinem körper/seele so etwas an??
ich würds deiner mutter schon sagen, weiß nicht wie genau die familienverhältnisse sind, aber mir gehts jetzt besser und ich hoff, dass das ganze jetzt (mit meinem geständnis) besser wird und ich mein essverhalten halbwegs unter kontrolle krieg. bin heut bissl positiver eingestellt u. wie ich jetzt grad heimgekommen bin, muss ich zugeben, ich hab wieder überlegt... was machst jetzt, aber heute gehts mir gut-sofern man das bei mir sagen kann...