Hi!
Naja, sollte nur ein Denkanstoß sein, dass mit der ambulanten Therapie.

Ich selbst studiere Medizin und dachte mir zu Beginn, dass ich definitiv keine Zeit haben würde für Therapie. Ich habe das sogar in meinem ersten Beratungssgespräch so kommuniziert: Ich habe einen total netten Psych-Prof von uns, der sich auf das Thema ES spezialisiert hat - kontaktiert, um ihn zu fragen, ob das, was ich habe, denn eine ES sei. Ich habe mit ihm einen Termin ausgemacht und mit ihm gesprochen, aber er war sich unsicher, wie er mich einschätzen soll und bat mich Fragebögen auszufüllen, um zu sehen "ob ich engmaschige Betreuung bräuchte". Niun, ich bin in das Gespräch gegangen, mit der Erwartung, dass er die Augen verdreht und meint, dass sei keine ES, daher war ich auch nicht darauf vorbereitet, dass ich Zeit für Therapien aufopfern muss. Ich erklärte ihm, dass ich für Therapie eh keine Zeit haben würde und er sah mich nur mit lieb-ernsten Blick an und meinte ganz ruhig "Naja, wenn's notwendig ist, dann geht's halt nicht anders" und nach Durchschau der Fragebögen war für ihn klar: Es geht nicht anders. Es musste sich also ausgehen und ich habe einen Versuch gewagt und nicht bereut! Natürlich nimmt es viel Zeit in Anspruch, weil es nicht nur die eine Stunde reden ist, sondern es beschäftigt einem danach noch weiter, worüber man geredet hat und so braucht es auch danach noch Zeit, aber es ist absolut machbar! Es hat mir oft sogar Kraft gegeben, die ich ohne der Therapie nicht gehabt hätte! Also es ist DEFINITIV hinzubekommen!!!
Ich kann dir nur dazu anraten deinen Mut zusammenzunehmen und bei der Beratungsstelle anzurufen, um einen Termin auszumachen - es wird nicht besser, wenn du länger darauf wartest!
Was meinst du mit der Frage, wie das mit der amb. Thera abläuft? Wie eine Therapie aussieht? Oder das organisatorische?
lientje hat geschrieben:Ist aber echt toll das du es jetzt so gut hinbekommt, kostet unheimlich viel Kraft, nicht ?! Na dann auf die nächsten 45 Tage
Danke für deinen Zuspruch!

Nun, es gibt Momente, wo es anstrengend ist, ja, keine Frage. Aber die meiste Zeit geht's ganz gut und ohne viel Überwindung. Und es ist wahnsinnig schön ohne ES!

Ich habe oft versucht durch Anstrengung von der ES loszukommen, aber das klappt nicht, solange die Hintergründe noch da sind. Es hat lange gebraucht, aber ich bin durch die Therapie an einen Punkt angelangt, wo ich die ES nicht mehr brauche und sie langsam aber sicher ablegen kann. Noch stehe ich auf wackeligen Beinen, zu lange war die ES eine Krücke für mich, aber selbst wenn ich wieder hinfallen und rückfällig werden sollte, weiß ich jetzt, dass ich noch alleine stehen kann!

Und du kannst das auch schaffen!!!
Toi-toi-toi!
Kibi