B. akzeptieren?!!!!

#1
Bulemie akzeptieren?

diese frage habe ich mir nie gestellt. für mich war es klar. natürlich nein. bis ich ein beitrag hier gelesen habe.

kurz über mich: bin seit einem jahr bulemisch. und seit ich die bulemie richtig erkannt habe, noch mehr. und noch mehr seit ich mich entschieden habe dagegen zu kämpfen.
vier mal am tag zur zeit, und das jeden tag -einfach irre!!!

ABER: gestern habe ich einen beitrag hier gelesen, (weiss aber gerade nicht von wem) indem ein mädchen schrieb, das ihr therapeut ihr vorgeschlagen hat, die krankheit zu akzeptieren und sich vorräte zu kaufen um genug vorbereitet zu sein, wenn sie einen FA haben sollte. sie bräuchte dies einfach, es sei ein ausdruck ihrer kranker seele....

ich war zuerst schockiert, aber dann erinnerte ich mich auf einen bestimmten erlebnis die ich einmal hatte.
und zwar bekam ich mit 18 (zur matura-zeiten) grausige, kaum erträgliche alpträume, die sich aber so ähnlich geäussert haben wie eine epilepsie. sie kamen immer öfter und raubten mir meine ganze energie bis meine schulische leistung nur knapp vorhanden war. meine mathe und psychologie lehrerin bemerkte dies und bot mir eine gesprächstherapie. nach ein paar sitzungen, gab sie mir einen ratschlag: ich sollte meinen anfall (weiss jetzt nicht wie ich sowas bezeichnen soll) als traum wahrnehmen und AKZEPTIEREN und mich NICHT DAGEGENZUWEHREN. denn ich wehrte mich ja jedes mal dagegen, versuchte vergeblich meine augen zu öffnen, zu schreien oder meinen körper zu KONTROLLIEREN.
na ja als ich der anfall kam, versuchte ich dies. es war unerträglich aber ich schaffte es.
und jetzt mein HAPPY END: seit 4 jahren habe es nicht mehr!!!!
also, es funktioniert!!!! leider habe ich damals nicht viel "verarbeiten" können. und jetzt habe ich bulemie......

es stimmt, man sollte die bulemie akzeptieren! ABER: zusätzlich, am besten durch therapie, die vergangenheit verarbeiten. denn spätestens dann wenn man frieden mit sich selbst schliesst, verschwindet die bulemie von selbst.

ich bin heute nach langer langer zeit glücklich, ich bin dabei meine b. zu akzeptieren (mich nicht dagegenzuwehren) und fange am donnerstag eine therapie.

mfg wuwu

b

#2
Hi wuwu!
hab -nona- grad deinen beitrag gelesen.. der titel hat mich neugierig gemacht.
find ich gut, dass du das mal sagst, denn du hast -meiner meinung nach- vollkommen recht: es nützt nicht viel, sich stur gegen seine b zu stellen, denn meist führt das nur dazu, dass man sich -obwohl man sich seiner Krankheit eigentlich ja bewusst- nur noch weiter darauf versteift, und wenn man sich die ganze Zeit nur einredet, wie schlecht und wie furchtbar das nicht alles ist,.. so wird man sie nie los, die liebe b. den selbstmitleid ist uns ja allen kein Fremdwort, auch wenn wir es nicht zugeben wollen.
Wenn man aber seine b akzeptiert, so kann man sie auch besiegen. Das heißt nicht, dass jetzt jede/r, die/der b hat sagen soll: "hey, ja ich hab b, na und??!" und einfach so weitermachen soll wie zuvor, sondern einfach nur, dass man auch lernt richtig mit seiner Krankheit umzugehen und so lernt einen Weg aus ihr zu finden!
Toll, dass das mal wer sagt! *stolz auf holz* :lol:

lg grüße und ich hoff, auch du hasts bald geschafft!never give up,
lucy!!! :roll:

#3
Bulimie akzeptieren stimmt, es ist nicht gemeint resignieren duch akzeptanz, dies auf gar keinen Fall. Man muß sie ja akzeptieren, es heißt dazu stehen und es ist der erste Schritt zu besserung.
Ich frag mich nur was für ein Therapeut den vorschlag macht zu hamstern?
Ich war 1,5 Jahre in Therapie wir haben über alles gesprochen, die möglichen Auslöser der Bulimie, Faktoren der Gefühle wann die FA kommen, ich hab ihr berichtet ja ich hab und wann und wieoft und NIE wäre sie in dieser Zeit darauf gekommen das ich mich dafür wappnen soll.
Sie will ja aufzeigen das warum und der Person auch das verständnis geben und die Kraft dies besser zu verarbeiten nicht dauernd über die Krankheit selbst zu sprechen oder was ich futterte - das soll es ja nicht sein. Ich wurde also normaler Mensch behandelt, ich erzählte frei von der Seele - das tat gut, wennst nicht immer vor augen hast, du bist Krank und mei heit werd i wieder speim......
Die Therapeutin wurde zu meiner engsten Vertrauten und ich bin gern hingegangen. Punkte die mir nicht offensichtlich erschienen, die aber wesendlich an der Ursache beteiligt waren hatte sie nur näher hinterfragt, sonst war ich am Plaudern.
Ich hab viel über mich gelernt und daraus resultierte auch das ich anfing mich zu akzeptieren, die gute und die böse Seite verschmolz und nun kann ich mit mir was anfangen.
Endlich Lebe ich.

#4
hmmm...

eines ist sicher: die krankheit ist ja auch individuell verschieden, oder?
ich habe diesen rat zu herzen genommen, denn das schockierende daran ist: ich habe nach langer langer zeit, schon zwei tage lang keinen bedürfnis zu fr. und ko. ( wenn man bédenkt 4mal am tag täglich!!!)
ich sage mir alle 2 stunden: "wenn dieses bedürfnis kommt, bin gerüstet und lass es geschehen", "es kann und wird vielleicht dazu kommen, aber es ist halt ein ausdruck meiner kranker seele" usw.
es klingt wie eine resignation, ist es aber nicht. ich beginne ja bald eine therapie, um die seele zuerst zu heilen und nicht zuerst direkt die bulemie.
bulemie ist ein handeln, die seele aber doch was anderes- die eigenen gesetze und regeln hat ( die wir oft nicht verstehen können).
ich kann nur von mir sprechen; meine grösste angst ist leider - MICH NICHT KONTROLLIEREN ZU KÖNNEN-. die ursachen lerne ich erst jetzt kennen. und ich mache jetzt was absolut absurdes: ich entscheide mich, mich nicht kontrollieren zu wollen. neben bei rede ich jeden tag über meine kindheit und co. mit vertrauten menschen. zusätzlich lasse ich mir zeit für allein sein, um schmerzhafte erinnerungen zu erwecken ( betrache es aber mit distanz).

es ist für mich komplett was neues, aber es scheint zu funktionieren. ich sage bewusst "scheint", denn die zeit wird es zeigen.......

mfg, wuwu

#5
Bei mir ist es auch so dass ich was kontrollieren will nach Jahren der Therapie weiß ich auch was. Ich will das Gefühl unterdrücken und kontrollieren dass ich einsam bin zuerst mit Zwängen und jetz mit der bulimie. Deshalb hab ich auch so viel Angst mit der Bulimie aufzuhören, denn dann spüre ich ja erst so richtig dass ich allein bin. Aber ich versuchs trotzdem fahr am Wochenende zu einem Seminar wo man mit Hilfe von Atemtechniken versucht so einiges zu verarbeiten.

Wir werden es schon alle schaffen
Viel Glück bei der Therapie
flower :wink:

#6
Kontrollieren, es ist eher sorum gewesen, daß ich alles kontrolliert habe und mir nie einen Moment der Schwäche leisten konnte. Fürchtbare Angst mit mir könnte etwas aus den Händen gleiten, den Druck loswerden .....
Und mit dem erbrechen fühlte ich mich dann befreit doch nur solange bis ich wieder Völlern mußte weil mir irgendwas zuwider lief, ich nicht kontrollieren konnte.
Wie auch immer, für mich war es befreiend.
Heute mach ich auch noch immer alles so gut wie allein, doch ich hab das Glück mir ab und zu auch schwache Momente an der Schulter meinen Mannes zu gönnen.
Ich sehe alles nicht mehr so eng, und wenn ich dies oder jenes heut nicht mehr schaffe, mei soviel hab ich heute schon geschafft, das zählt.