Hallo Bertha,

mir ist schon klar, wie das Messverfahren funktioniert, und dass es seine Tücken hat. ich habe die Waage auch nur genommen, da es das erste Sonderangebot war, das mir über die Füße gelaufen ist, seit ich wieder eine Waage wollte. Und mir ist es relativ egal, ob der Wert nun tausendprozentig richtig ist, oder nicht.

Und ich hatte weder nasse Füße, noch geschwitze, noch Hornhaut in Übermaßen. Und was garantiert das Letzte ist, was ich tun werde, ist, einen Fuß in ein Fitnessstudio setzen und mich da öffentlich der Blamage preisgeben.

lg

aire

Ich habe eine Digitalwaage und wiege mich immer sonntags. Die Waage ist mir relativ schnuppe, es ist der Spiegel, den ich nicht mag. Die Waage zeigt wenigstens Fakten und der Spiegel nicht.

Naja, laut Waage habe ich zugelegt..aber das ist egal, ich fühle mich etwas wohler und das ist wesentlich wichtiger!

Der allererste Beitrag in diesem Thread hat mir echt eine Heidenangst eingejagt. Vor allem der Satz, dass man sich nich schlank hungern kann, sondern nur tot. Das stimmt nur bedingt, wenn jemand im ÜG ist und hungert, kann er doch schlanker werden. Naja, aber wenn man im NG oder UG ist, dann hungert man sich tot (mehr oder weniger, je nach Ausmaß etc)

Dennoch, der erste Beitrag ist ein ziemlicher Schock für mich gewesen..und es stimmt, haut die "Scheisswaage" weg, nicht vergessen, den Ganzkörperspiegel ebenso!

LG

light-up hat geschrieben: Der allererste Beitrag in diesem Thread hat mir echt eine Heidenangst eingejagt. Vor allem der Satz, dass man sich nich schlank hungern kann, sondern nur tot. Das stimmt nur bedingt, wenn jemand im ÜG ist und hungert, kann er doch schlanker werden. Naja, aber wenn man im NG oder UG ist, dann hungert man sich tot (mehr oder weniger, je nach Ausmaß etc)
LG

Warum versuchst du, das schön zu reden?
Jemand der zunächst im Übergewicht ist hört genauso wenig auf wie jemand der im Normalgewicht startet. Der kann genau so wenig sagen "Ah, jetzt hab ich Normalgewicht, bin schlank - jetzt hör ich einfach auf".

Ich denke mir, dass Hungern sowieso schlimm ist, egal ob UG, NG oder ÜG.
Gesunde und ausreichende Ernährung sind das wichtigste, man kann ja auch ohne Hungern abnehmen, wenn man im ÜG ist.

LG

light-up hat geschrieben:Ich denke mir, dass Hungern sowieso schlimm ist, egal ob UG, NG oder ÜG.
Gesunde und ausreichende Ernährung sind das wichtigste, man kann ja auch ohne Hungern abnehmen, wenn man im ÜG ist.

LG

ja, das denke ich auch. irgendwann merkt mans, wenn man dem körper über jahre nicht genug nährstoffe gegeben hat.

Diese Wiegegeschichte ist bei mir total doof. Würde es nach mir gehen, würde ich mich die nächsten Monate GAR NICHT auf die Waage stellen, weil sie mich eh nicht zufrieden stellen kann. Dazu bin ich viel zu weit von meinem Wohlfühlgewicht entfernt.
Aber da ich in einer therapeutisch betreuten WG wohne, meinen meine Betreuer, dass ich wöchentlich zu einer Ärztin gehen soll, um mich zu wiegen, damit die mein Gewicht kontrollieren können. Und da frage ich mich dann: Halloo? Das meint ihr doch nicht im ernst?!
Ich bin weder dünn noch nahe daran. Ich dümpel gewichtstechnisch im oberen NG rum und was wollen die da bitte kontrollieren? Die haben ja noch nicht mal gemerkt, dass ich in der Zeit hier relativ viel zugenommen habe, dabei habe ich mich immer wieder brav auf das dumme Ding gestellt und danach erstmal wieder einen FA gehabt vor lauter Frust.
Jetzt konnte ich durchsetzen, dass ich nur alle 2 Wochen zum Wiegen gehe, weil sie einsehen konnten, dass mich das Wiegen total fertig macht, aber wenn die noch nicht mal wirklich mitbekommen, wie mein Gewicht dauernd rauf geht, dann muss ich doch gefälligst auch nicht auf die Waage und mich von der zum fressen animieren lassen vor lauter Frust???

Kätzchen hat geschrieben:Diese Wiegegeschichte ist bei mir total doof. Würde es nach mir gehen, würde ich mich die nächsten Monate GAR NICHT auf die Waage stellen, weil sie mich eh nicht zufrieden stellen kann. Dazu bin ich viel zu weit von meinem Wohlfühlgewicht entfernt.
Aber da ich in einer therapeutisch betreuten WG wohne, meinen meine Betreuer, dass ich wöchentlich zu einer Ärztin gehen soll, um mich zu wiegen, damit die mein Gewicht kontrollieren können. Und da frage ich mich dann: Halloo? Das meint ihr doch nicht im ernst?!
Ich bin weder dünn noch nahe daran. Ich dümpel gewichtstechnisch im oberen NG rum und was wollen die da bitte kontrollieren? Die haben ja noch nicht mal gemerkt, dass ich in der Zeit hier relativ viel zugenommen habe, dabei habe ich mich immer wieder brav auf das dumme Ding gestellt und danach erstmal wieder einen FA gehabt vor lauter Frust.
Jetzt konnte ich durchsetzen, dass ich nur alle 2 Wochen zum Wiegen gehe, weil sie einsehen konnten, dass mich das Wiegen total fertig macht, aber wenn die noch nicht mal wirklich mitbekommen, wie mein Gewicht dauernd rauf geht, dann muss ich doch gefälligst auch nicht auf die Waage und mich von der zum fressen animieren lassen vor lauter Frust???

Falls es echt nur darum geht dein Gewicht zu kontrollieren (und es nicht den Sinn hat dich absichtlich mit deinem Gewicht zu konfrontieren), dann frag ob du dich rückwärts draufstellen kannst und das Gewicht notiert wird ohne das es dir mitgeteilt wird!
Das ist durchaus üblich.

EarlySunrise hat geschrieben:Falls es echt nur darum geht dein Gewicht zu kontrollieren (und es nicht den Sinn hat dich absichtlich mit deinem Gewicht zu konfrontieren), dann frag ob du dich rückwärts draufstellen kannst und das Gewicht notiert wird ohne das es dir mitgeteilt wird!
Das ist durchaus üblich.

Das habe ich ihnen auch schon vorgeschlagen, jedoch meinen die dann plötzlich, dass ich ja auch lernen muss, meine Stimmung ncht so sehr von der Zahl auf der Waage abhängig zu machen. Nur ist der Denkfehler, dass ich ja nicht besser mit der Zahl klarkomme, desto häufiger man mich auf die Waage stellt..
Und selbst wenn ich mich einfach heimlich rückwärts auf die Waage stellen würde, habe ich noch die ganze Zeit das Wiegeheft bei mir im Zimmer liegen- da bin ich dann natürlich doch wieder zu neugierig und kann es nicht einfach im Schreibtisch verfaulen lassen.
Ich habe echt schon viel über mich gelernt und mache auch ziemliche Fortschritte, aber das Thema Gewicht ist leider nicht in den Hintergrund gerückt...wie denn auch, wenn ich noch immer wöchentlich nen FA habe und den nicht ausgleichen darf (was auch nicht die Lösung wäre, aber dann würde ich wenigstens nicht stetig zunehmen)?
So ein Mist.

Ich frage mich, was wohl anders wäre - was sich ändern würde - wenn man bewusst zur Gänze auf die Waage und auf den Spiegel verzichtet.

Und, woher schafft man sich dann Orientierung?
Ist es unser Gefühl, das uns erlauben wird, dass wir okay sind?
Werden wir mehr auf die anderen hören und auf die positiven Reaktionen reagieren?

Ich muss zugeben, so betrachtet, traue ich mich gar nicht, auf die 2 Dinge zu verzichten.
Und erklären kann ich es zumal auch nicht, könnten Ängste und Zweifel sein.
Ich weiss es nicht.
Ich weiss nur, dass ich nicht auf die Waage und auf den Spiegel verzichten kann.
Ist es ein übles Muss?

Naja, ich will nicht mehr zulassen, dass diese 2 mir den Kopf zermartern und mir vorgeben, wie ich zu fühlen und mich zu beurteilen habe. Aber, wie urteilt man dann, wenn diese 2 Richtlinien (oder Maßstäbe) fehlen? Käme dann etwas anderes, etwas stattdessen? Ein Kompensator, der mir bis jetzt schier unbewusst, für mein Auge bis dato blind war? Aber dieser Kompensator, der kann doch auch etwas positives sein, ich meine, der muss doch nicht automatisch etwas Negatives bedeuten?

Ich glaube, es kommt darauf an, wie weit man schon genesen ist.
Wenn man auf Waage und Spiegel verzichtet, obwohl man innerlich noch krank ist, so wird sich die Seele sicherlich einen anderen Weg suchen. Ich habe komischerweise vermehrt angefangen, mich in andere Welten zurückzuziehen, als es mir mit dem Essen besser ging. Ich habe vermehrt Filme geschaut, totale Sehnsucht nach dieser Filmwelt gehabt, habe die ganze Zeit die Filmmusik zu dem Film gehört und habe mich die gane Zeit mit dieser Filmwelt beschäftigt. Vor meiner ES habe ich gelesen ohne Ende, also eigentlich dasselbe Prinzip. Wenn diese Welt essenstechnisch in Ordnung war, habe ich erst gemerkt, dass mich in dieser Welt nichts mehr hält. Ich hatte keine Interessen, nur wenige Kontakte, keine Kontrolle, nichts. Das hat mir Angst gemacht.

Kätzchen hat geschrieben:Wenn man auf Waage und Spiegel verzichtet, obwohl man innerlich noch krank ist, so wird sich die Seele sicherlich einen anderen Weg suchen.

So ist es kätzchen!
Auf die Waage stelle ich mich schon Jahre nicht mehr, weil mir gewisse Rituale zu anstrengend waren.
Ich muss auch nicht zwingend bei meiner Hausärztin auf die Waage, dafür macht sie ab und zu mal eine Körperfettanalyse.

Naja, und mit de Zeit orientiere ich mich ebend an anderen Sachen, die ich wegen Trigger nicht aufzählen will.
Das mache ich auch regelmäßig und meine Stimmung ist im Eimer, wenn irgendwas nicht hinhaut, aber es ist lange nicht so belastend, wie die Waage.

Ach so, beim Duschen usw. verhänge ich alle großen Spiegel, hilft ungemein

liebe Grüße

Kätzchen, was du gerade geschrieben hast mit den inneren Welten, kann ich so unterschreiben.
Was habe ich früher viel gelesen! Und jetzt verbringe ich zuviel Zeit im Inet, weil ich da besser klarkomme als im wirklichen Leben.

Wenn diese Welt essenstechnisch in Ordnung war, habe ich erst gemerkt, dass mich in dieser Welt nichts mehr hält.

Eigentlich erschreckend, aber genauso geht es mir.



Auf die Waage verzichte ich eigentlich weitestgehend, aber ich bin irgendwie spiegelsüchtig. Immer wie eine Doofe meinen Bauch anglotzen.
Und meine Gewichtsschwankungen merke ich an den Klamotten.

Kätzchen hat geschrieben: Wenn diese Welt essenstechnisch in Ordnung war, habe ich erst gemerkt, dass mich in dieser Welt nichts mehr hält. Ich hatte keine Interessen, nur wenige Kontakte, keine Kontrolle, nichts.

Warum habe ich diesen Satz in deinem Beitrag überlesen?
Das kann ich dir auch Wort für Wort unterschreiben!

liebe Grüße

Ich hab, nachdem ich diesen Thread gelesen hab, mal versucht, mich so zu sehen, wie ich vielleicht wirklich bin...
Es hat sogar ein winziges bisschen geklappt!!! Meine Beine sahen gar nicht soooooooooo fett aus wie ich immer dachte
Aber trotzdem bin ich heute schon ungefähr 10 mal auf der Waage gestanden... Wegschmeißen kann ich die Waage leider nicht, ich wohne noch bei meiner Mutter, und im Moment bin ich dafür echt noch nicht bereit. Weiß nicht, ob ichs jemals sein werde... Aber diese fiese "Kontrolle", die eigentlich nur bezeugt, wie sehr man diese schon verloren hat, ist so verdammt reizvoll

Ich danke für diesen Thread, der mich doch ein ganz kleines bisschen aufgerüttelt hat: Allein, dass ich den Gedanken hatte, dass meine Beine vielleicht gar nicht so unfassbar riesig sind, ist schon ein gewaltiger Fortschritt für mich...

Kätzchen hat geschrieben:Wenn man auf Waage und Spiegel verzichtet, obwohl man innerlich noch krank ist, so wird sich die Seele sicherlich einen anderen Weg suchen.

Ich glaube, das ist es, was mir ( und ich glaube auch vielen anderen) so Angst macht. Wo soll ich hin ohne ES? Was bin ich dann noch? Ich habe Angst davor, in irgendetwas reinzurutschen, was ich früher verachtet habe: rauchen, Drogen, was-weiß-ich... Vielleicht ist das übertrieben, aber die Angst ist und bleibt da...

Dreamdancer hat geschrieben:Kätzchen, was du gerade geschrieben hast mit den inneren Welten, kann ich so unterschreiben.

Wenn diese Welt essenstechnisch in Ordnung war, habe ich erst gemerkt, dass mich in dieser Welt nichts mehr hält.

Eigentlich erschreckend, aber genauso geht es mir.

Eigentlich traurig, oder?
An sich ist die ES ja auch eine andere Welt, aber sie ist noch mehr in die wirkliche integriert. Einfach weil die äußeren Umstände einen direkten Einfluss auf das Essverhalten haben können. Irgendwie ist sie so ein Zwischending: Man hat sich noch nicht vollständig von der Realität abgewandt, aber so ganz in ihr leben tut man auch nicht.

Dreamdancer hat geschrieben:Und jetzt verbringe ich zuviel Zeit im Inet, weil ich da besser klarkomme als im wirklichen Leben.

Oh ja, das kenne ich auch. Ohne das Internet wäre ich total aufgeschmissen. Da kann man wenigstens noch ein wenig mit anderen in Kontakt treten, wenn man sich denn schon nicht mit anderen Menschen in real life trifft. Und es unterhält so schön.

Christinel hat geschrieben:Ach so, beim Duschen usw. verhänge ich alle großen Spiegel, hilft ungemein

Das mache ich auch schon- wir haben im Fahrstuhl einen Spiegel und ich schaue mich darin schon gar nicht mehr an. Deprimiert nur zu sehr.