Borderline

#1
Kann mir vielleicht jemand genau erklären, was Borderline ist? Wie äußert sich das (Symptome)? Warum bekommt man es? Wie lange dauert das? Was kann man dagegen machen?
Ist hier jemand Borderliner?
Man hat mir gesagt, daß ich evtl. diese Borderline-krankheit haben könnte und das es mir besser gehen würde, wenn man dies gezielt behandelt. Vielleicht wird dann ja wirklich alles wieder besser. Vielleicht habe ich dann endlich keine Stimmungsschwankungen mehr und kann halbwegs normal leben! Vielleicht höre ich dann ja wirklich mit dem Kotzen auf!? Wie gesagt: Vielleicht ...
Es wäre das Schönste, was passieren könnte!


Ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr mir zu den o.g. Fragen Antworten geben könntet.

Schonmal danke im voraus!

Marie

#2
ich würde dir dringend empfehlen, im netz ein wenig auf die suche zu gehen, unter dem stichwort "borderline" wirst du mehr als fündig werden. und dann lies dir noch einmal deinen eintrag durch.. vielleicht geht dir dann ein licht auf. "diese borderline-krankheit" ist nicht etwa so etwas wie ein harmloser schnupfen, den man mit ein paar pillen quasi über nacht heilen kann. bulimie ist nur eine NEBENerscheinung, solltest du unter borderline leiden.

mir kommt deine haltung ehrlich gesagt ein wenig sehr naiv oder zumindest leichtfertig vor. informier dich ein wenig, das wird dir bestimmt helfen.

#3
Ich kann mich da Stella nur anschließen. Borderline ist ne ziemlich heftige Sache. die man nicht mal eben so wegtherapieren kann. Im Internet solltest du wirklich einen guten Überblick darüber bekommen. Ich frage mich allerdings, was für eine verantwortungslose Person Dir das gesagt hat. Solche Vermutungen sollten nur Profis äußern, und die sollten einen dann nicht ohne weitere Information nach Hause schicken. Ich bin echt schockiert!!!

BL

#4
Liebe Marie,
naja, also ich kann dir empfehlen, dir via internet mal Informationen über Borderline Störungen einzuholen, aber bitte erschrecke nicht, denn wie du so schön geschrieben hast, wie lange hat man das. ..... so einfach ist das doch nicht, ist ja kein Schnupfen.
Ich denke mal, dass ich Borderline Störungen habe und das ich auch deshalb angefangen habe mit brechen (vor 10 Jahren). Zja, wie zeigt sich dass? das hast du ja schon selbst festgestellt, diese Stimmungsschwankungen z. B.. Das heisst nicht dass alle Menschen mit Launen BL haben.
Es gibt z.B. ein Buch darüber, das heisst "Ich hasse Dich - Verlass mich nicht" lass dir diese Worte mal richtig auf der Zunge zergehen und spuck sie nicht aus, sondern verdaue sie.

borderline

#5
habe auch die borderline-diagnose...

ist tatsächlich ne harte sache, bei mir äußert sich das in der bulimie, übermäßiger alkoholkonsum, selbstverletzungen, selbstmordgedanken- und versuche, instabil in jeder hinsicht

da hilft nur therapie - ich komme am do in ybbs in die klinik: dort gibts eine spezielle borderline-station...auf der baumgartner höhe gibts auch was

empfehlen kann ich: www.borderline-community.de

das bist du richtig, wenn du dich mit dem schmerz wieder mal alleine fühlst

lg, bin für weitere fragen bereit!!!!!

ja und ich Teil 1

#6
Da kann ich fairy nur recht geben mit der Borderline Community. Da bin ich auch.
Meine Geschichte will ich mal kurz erzählen. Mit 17 fing ich an zu brechen, (hatte Filme gesehen über Bulimie)ich kam damals nicht mit den Leuten bei einem Praktikum nicht klar und fühlte mich von denen angegriffen und angegriffen vor. Ich war halt zu sensibel.Erste Beziehung vorbei, die an meiner gnadenlosen Eifersucht scheiterte! Kam wohl alles zusammen und niemand wollte mir zu hören und zu Hause eine sehr dominante Mutter, die mir aus angst nichts erlaubte. Eine Oma die mir seit ich denken kann sagt, dass ich das schwarze Schaf der Familie bin und ja eh nur die schlechten Eigenschaften ihres Mannes (mein Opa, den ich kaum kannte) und meines Vaters (den ich auch kaum kenne)hätte und immer wollte dass ich doch irgend wann so toll werde wie ihre Tochter(meine super Mutter, die mich schlug,na danke). Ich schlief bis zu meinem 20. Lebensjahr mit ihr in einem Zimmer, hatte also nie Privatsphäre und Geheimnisse. Also habe ich mir mein Geheimnis geschaffen, was meiner Mutter passte, denn sie war fresssüchtig * und endlich habe ich mit ihr ordentlich reingekloppt. So wurde es zu einer massiven Sucht, 4 Jahre lang. Meine Mutter gab mir dann sogar mein Essengeld, weil sie keine Lust mehr hatte sich meinen Stimmungsschwankungen bei der Wahl des Essens zu unterwerfen und somit konnte ich jeden Nachmittag mit fressen verbringen, massiven Fressorgien. Ich wurde dünner und dünner bis auf *. Sie regte sich nicht mal auf, wenn ich meinen Kopf gegen die Wände schlug oder auf meinem Bauch rumschlug. Ich wollte zum Psychater, nein unsere Familie ist gesund. Sei doch endlich mal normal, das war der häufigste Satz aus ihrer Kehle.Wenn ich abends weg ging, kloppte ich in meiner Disco auch ständig Leute weg und das bei *. Ich wollte immer das mir jemand ordentlich eins zurück haut. Das war alles.Mit 20 lernte ich dann endlich mal einen relativ normalen Mann kennen, der so egomanisch war, dass ich ihn total idealisierte und zog in seiner WG mit ein. Er wollte das so.... Zu der Zeit sah ich das echt als Chance.... und ich wurde wirklich viel ruhiger. Ich nahm seine Welt völlig an, aber in seiner Welt gab es nicht nur Alkohol und Cannabis (was ich beides auch schon ein paar Jährchen konsumierte sondern auch härtere Drogen. Speed Kristal LSD Pilze Extasy.... Er meinte ich müsste das probieren um mit ihm auf einer Ebene zu sein. Ich war verliebt und er war gesetz.
Auf meiner ersten Pille erzählte ich ihm von meiner Bulimie.Es hat ihn nicht interessiert und er verbaht mir sollche Bücher zu lesen und zum Arzt zu gehen. Er war ja mein Gesetz.
Teil 2 nur wenn ihr wollt


[teil 2 ist ok, aber bitte keine genauen angaben zu gewicht!]

#7
hi Tricky.

Hab grad deine Geschichte gelesen und ich muss sagen ich bin echt total geschockt. Wie geht es dir jetzt? Bist du immer noch mit diesem Typen zusammen?

Und ich dachte ich hätte Probleme...

Lg
CU
Callya

#8
Hallo Tricky,

was Du erzählst, kenne ich teilweise auch. Du hast ja schon einiges mitgemacht. Das tut mir leid für Dich!
Hast Du eine Antwort darauf, warum man Borderliner wird? Warum muß man sich verletzen etc.? Warum kann man sich nicht anders abreagieren? Gibt es bestimmte Voraussetzungen in der Familie etc., daß man Borderliner wird? Welche?
Ich habe es inzwischen übrigens schwarz auf weiß mit der Diagnose.
Hoffentlich hören die Stimmungsschwankungen und die Suizidgedanken endlich auf, wenn ich eine Thera mache! Ich halte das nciht mehr aus!Ich kann nciht mehr!

Liebe Grüße

Marie

P.S.: Ich würde den "Teil 2" gerne lesen!

#9
Ehrlich gesagt hab ich hier das erste mal von Borderline Störung gehört und die Verhaltensweisen die damit einhergehen kenne ich zu gut von mir.
Habe einen Psychologen aufgesucht wegen der Bulimie und auch Depressionen und selbst der hat nie diese Bezeichnung ausgesprochen.
Mir wurde mehrmals gesagt ich sei nicht normal da ich zwei Persönlichkeiten an den Tag legte mich aber in keiner der Rolle wohlfühlte, dann kam der Kollaps und im Jahr 2000 der Suizidversuch.
Damals war meine Tochter 2,5 Jahre alt und selbst sie war nicht mehr Grund génug für mich am Leben zu bleiben. Ich sehnte mich nach einer Gummizelle und Ruhe ich hatte ein starkes Bedürfnis einfach nach Ruhe Stille dem Aus. Wenn damals durch einen blöden Zufall nicht Besuch gekommen wäre und meine Tochter nicht geöffnet hätte wärs auch das Aus gewesen.
Alkoholkonsum eh klar wenn depressiv dann ein Schluckerl, Drogen nicht so extrem aber doch, Extasy und immer nur wenn ich ohne Partner war bzw. gerade eine Trennung durchmachte.
Meine Psychologin hat mir dies wie folgt erklärt, die beiden Persönlichekeiten sind mein ich nur kann ich sie nicht wie ein gesunder Mensch miteinander vereinen. Jede dieser "Seiten" konnte die "Andere " nicht ausstehen, doch nach 1,5 Jahren Therapiegesprächen hab ich soviel über mich kennengelernt und die Psychologin konnte mir das auch immer vernünftig erklären, sodaß ich heute eine gefestigte Persönlichkeit habe. Ich bin beides ich akzeptiere, sagen wir mal die dunkle Seite, und hatte keine Kämpfe auszutragen - ich bin beides, ich bin ich, ich weiß wer und was ich bin. Mein Lebensstil wurde von selbst viel harmonischer und ich lerne sehr viele Menschen kennen, sie kommen auf mich zu, das ist mir noch nie passiert. Ich plaudere gern über Gott und die Welt und habe nun einen großen Freundeskreis mit Leuten auf die ich mich verlassen kann. Ich hatte es nicht nötig etwas zu verschönern oder mich anders zu geben als ich bin, dieses Wissen ist sehr befreiend.
Das es auch in meinem jetztigen Leben zu Tiefschlägen kommt ist selbstverständlich, doch ich zerbreche nicht mehr daran ich bin härter im nehmen geworden. Ich wünsche das dieses Glück welches mir wiederfuhr auch Euch zu teil wird! :P

versuch weiter zu erzählen

#10
Teil 2
Also, schnapp.... (Luft)
Was ich vergass. Ich erzählte dem damaligen Freund, dass ich Essstörungen bis ich ausgezogen bin und nicht das es immer noch so war, was sein Fehlverhalten ein klein wenig entschuldigt.Er dachte es ist vorbei, dass man das einfach abstellen kann, er bekam ja auch nie etwas davon mit und ich war ja wirklich bereit etwas dagegen zu tun, nur meine Kraft hat damals einfach nicht gereicht....
So weiter im Text. Nach der WG Zeit mit ihm und einem Anderen, zogen wir alleine zusammen und es fing auch an zu krieseln in unserer Beziehung, es kam zu ziemlichen Ausschreitungen, ich beschloss z.B. mich umzubringen und er prügelte mich zurück damit ich nicht zur Wohnungstüre komme um von irgendeiner Brücke zu hüpfen(sinnlose Gedanken gingen da in mir vor, völlig konform), der Drogenkonsum wurde zum Alltag und ich war völlig abhängig von seiner Zuwendung. Nach aussen hin waren wir damals das Traumpaar Nr. eins. Ich versuchte ihm immer direkter von meinem Selbsthass zu berichten und er konnte es nicht mehr hören, ich machte mir damals die Vorwürfe!!!
Dann beschlossen wir in eine andere Stadt zu ziehen und das war irgend wie meine Rettung. In Leipzig angekommen - war ich eine Woche alleine und nach den ersten drei Tagen (musste noch von meiner Abschiedsparty runterkommen - drogentechnisch)War ich einfach mal nur übelst glücklich ohne die alte Stadt, ohne Drogen und vorallem ihn!!!! Als er nachkam merkte er das und war entsetzt. Es kam viel neues dazu und das waren positive Dinge, neue Leute neue Gegend und abends auch mal was los. Nach einer gewissen Zeit bin ich dann auch ausgezogen in eine Einraumwohnung, hatte auch jemanden neues kennengelernt. Der verflüchtigte sich aber sehr schnell und ich hatte einen Nervencrash, denn ich wurde ihn meinem Leben das erste Mal einfach so verlassen und liess das innerlich gar nicht zu. Ich merkte gar nicht dass er wieder weg war... erst als ich einen Film sah, in dem eine Frau verlassen wurde (ziemlich dramatisch). Nach dem war ich dann ein Jahr alleine, ganz alleine in dieser scheiss Einraumwohnung, aber ich konnte mich das erste Mal mit der Bulimie beschäftigen. Ich lass Bücher und brach dann erneut zusammen, als ich rausbekam, dass das nichts mit dünn und dick zu tun hatte, sondern in der Kindheit gelegt wurde. Ich bin damals fast durchgedreht. Wollte mit meiner Mutter reden, aber die wollte und will noch heute nicht. Wisst ihr was meine Mutter gesagt hat, als ich ihr mit 21 sagte: Mutti, ich "hatte" Bullimie. ; Ach, ich kann dich ja verstehen, du willst ja nicht so dick werden wie ich. Eh, was???????
Nun gut, dann wollte ich zum Arzt gehen, aber ich konnte nicht. Ich habe auch immer noch gedacht, ich schaffe das alleine - da es ja auch schon viel besser geworden war und ich mir ja eh immer nur alles einbilde und unsere Familie ja so gesund ist.HAHA!!!!
Um meine Einsamkeit in der Wohnung und meine Ausbildung (die mir gar nicht gefiel) auszugleichen, fing ich dann an zum massiven Partygirl auf der Suche nach dem Mann zu mutieren. Ich ging am Wochenende weg und nahm oft einen mit oder mehrte rum mit irgendeinem Mann. Ich lernte ständig neue Männer kennen und war Feuer und Flamme, nach sehr kurzer Zeit die nicht mehr oder ich. Ich nahm Koffeintabletten und drehte völlig ab.
Dann bekam ich eine Lungenentzündung und lag endlich mal flach und konnte nicht raus nicht kotzen, war sozusagen ruhig gestellt. Nach der Zeit wollte ich weiter machen und lernte meinen jetzigen Freund kennen. Ich habe seit dem bestimmt 25 mal mit ihm Schluss gemacht. Er kam mir einfach zu Nahe, er hat sich für mich interessiert und ich hatte übelste Angst davor. Jemanden an mich heranlassen, um Gottes willen nein. Meine Einsamkeit aufgeben in der ich kotzen kann, nee für den nicht....
Ich hielt ihn mit Fremdgehen und Ausrastern von mir. Ging sogar ein paar Monate mit einem Freund von ihm. Immer wieder andere Männer.... Ich rasierte mir sogar meine Haare ab um hässlich zu sein, für alle Männer, zog wieder mit meinem Ex Freund zusammen, was emotional eskalierte, zog in eine Komune (in der ich noch lebe) und trotzdem kotze.
Vor ein paar Wochen stiess ich dann auf das Wort Borderline und meine ersten Gedanken, das bildest du dir jetzt wieder mal ein. Mein Freund besorgte mir Bücher, mit den Worten "Nah passt ja wie die Faust auf´s Auge." Ich belass und belese mich jetzt und das ist schon alles ganz schön hart, am Anfang drehte ich alles nur noch in meinem Kopf, aber inzwischen nehme ich an und beziehe Dinge auf mich.
Der Satz, " Ich hasse Dich, verlass mich nicht." ist für mich echt Tricky. Das bin ich. Es ist wirklich so. Ich sage zu Männern. Verpiss dich und eigentlich will ich etwas ganz anderes. Es ist mit allem so. Ich will immer etwas ganz anderes, als ich sage. Das gesagte ist aggresiv oder hilflos.
Zja und was mich auch sehr belastet, dass ich es nicht packe im hier und jetzt zu sprechen, ich hatte nicht Bulimie - sondern habe Bulimie und das ahnt keiner von den Menschen um mich rum. Das ist mein gut behütetes Geheimnis. Ich setze Zeichen, aber die hört oder sieht niemand.
Heute war ich zum ersten Mal bei einer Psychologin um mir einen Termin zu holen, ich habe einen Monat gebraucht um die Fähigkeit des Hingehens anzutrainieren. Ich habe heute den Tag über geweint vor Angst und musste mich hinfahren lassen, ich hätte es nicht geschafft. Meine Beine haben so gezittert als ich am Empfang stand. Ich habe nur die Telefonnummer bekommen von der Ärztin und muss morgen da anrufen, das muss steht, weil andere mir das Muss auferlegt haben, damit ich es tue und ich nicht wieder contrarevolutionär ausraste und verneine.
Wisst Ihr, ich habe keine Angst vor der Ärztin, sondern vor mir selbst. Ich werde soviel weinen müssen und das will ich nicht. Vielleicht wegen der Schwäche zeigen und weil meine Mutter mich dafür immer gehauen hat. Ich weiss es nicht. Ich hab einfach angst. Angst vor dem Ja zum Leben.

an Marie

#11
Liebe Marie,

ich weiss nicht, ich glaube du willst alles so schnell wie möglich hinter dich bringen und wieder normal (was ist das eigentlich) sein.
Aber kriege hier mal kein Torschlusspanik, hm??? Ich kenn das von mir, wenn man einfach mal so vor eine Tatsache gestellt wird. Das war bei mir schon irgendwie ähnlich, nur wurde ich nicht von anderen bombardiert mit Schlagwörtern.
Also, in Deiner Terapie werden die das doch schön in aller Ruhe aufbrechen,hm? Und es sind ja auch nicht alle Menschen mit dieser Störung gleich.
Ich kann ja da auch nur von mir reden.
Was fact ist, dass Störungen immer etwas mit Familie und frühkindlichen Prägungsphasen zu tun haben. Da nimmt sich die Bulimie mit der Borderline Störung nichts und die Bulimie ist meist ein Ableger von einer Borderline Störung, hab ich gelesen. Ich habe mich zum Beispiel noch nie geschnitten. Es geht ja im eigentlichen Sinne für mich auch nicht darum was ich mir alles antue, sondern warum????? Und das merkt man ja auch, meist. Zum Beispiel um Konflikte, Enttäuschung Abweisungen usw. zu verarbeiten. Ich kann nicht verarbeiten, also kotzt es mich an. Ich habe wut und was mache ich ? Ich bestrafe mich.
Mach Dir einfach mal einen Kopf über Deine Kindheit und belese Dich im Vorfeld. Was bei mir z. B. schon immer war, ich war einfach viel zu sensibel und mir war die Welt zu hart. Fühlte mich schon immer von Schuldgefühlen getrieben und zu viel allein.
Guten Nacht

#12
liebe tricky,

das ist wohl hardcore, mmh.. da kann ich einpacken, mit meinem kleinen leben.. aber dies ist ja zum glück kein wettbewerb, sondern ein platz zum austauschen. erst mal, hut ab. du hast eine menge scheiße mitgemacht - und du bist immer noch da und bereit zu kämpfen.

in vielen aspekten deiner geschichte finde ich mich wieder - die reaktion deiner mutter.. die exzessiven affären und beziehungen... die angst, professionelle hilfe aufzusuchen... abhängigkeit... ja, das kann schon was.. auch ich hatte lange zeit angst, bordeliner zu sein.. vor allem, als ich bei der trennung von meinem ex so ausgeflippt bin, dass ich mir beide hände von oben bis unten mit einer glasscherbe aufgeschnitten habe und ihn angeflehte, mich in eine klinik einzuliefern.

heute weiß ich, dass ich zum einen natürlich unter bulimie leide und zum anderen sicher auch borderliner-qualitäten besitze - aber langsam frage ich mich sowieso, wer das nicht tut. die welt ist doch sowieso krank. meine mutter lebt auch ihr seltsames leben, denkt immer noch, die raucherei (!!) wird mich eines tages umbringen und ignoriert gekonnt, meine depressionen..

und selbst gehts in ihrem leben auch nicht weiter... und freunde führen beziehungen, die so klinisch sind, dass es weh tut... und kollegen in der arbeit (in meiner früheren, als ich noch unterrichtet habe) steigen überhaupt nicht durch, was in einem fünfzehnjährigen schüler mit mega pupillen so vorgeht und beschimpfen ihn bloss. das nennt sich dann pädagogische maßnahme..

ich wünsch dir alles gute, viel kraft und hoffnung - und danke dir für deine ehrliche geschichte. ich glaube, sie hat vielen von uns ein wenig die augen geöffnet, wofür es sich lohnt, dankbar zu sein.

@ tricky

#13
Liebe tricki,

Du hast recht, ich will so schnell wie möglich davon loskommen. Ich habe schon mehrmals versucht mich umzubringen. Mehrmals habe ich mich verletzt und ständig habe ich im Wechsel Depressionen und total gute Laune (übertrieben gut!). Ich kann ncihts dagegen machen, es kommt einfach und ich muß halt damit leben. Dazu kommt die Bulimie, die mir den letzten Nerv raubt und mich psychisch wie physisch an meine Grenzen bringt.
Ich kannte die Krankheit "Borderline" vorher nicht (naja, die Symptome habe ich am eigenen Leib erfahren, aber ich wußte nicht, wie das genannt wird) und habe mich nicht damit beschäftigt. Aber jetzt, wo man mir sagt, daß man es evtl. heilen kann, will ich es so schnell wie möglich schaffen.
Ich werde einmal im Internet nach Informationen suchen. Eure Beiträge haben mir auch schon geholfen. Anschließend werde ich versuchen, mich endlich zur Thera anzumelden. Ich habe den Hörer zwar schon immer in der Hand oder stehe vor der Tür, dann gebe ich es aber meist wieder auf, den letzten Schritt zu wagen, weil ich Angst habe. Wovor? Ich weiß es nciht! Ich kann ja ncihts verlieren, es ist ja schon alles verloren.

Mal sehen, was in der nächsten Woche passiert.

Liebe Grüße

Marie

Gewinn

#14
Liebe Marie,
nicht´s ist verloren, ein Neuanfang steht bevor, wenn du verloren wärst dann wärst du nicht hier. Du bist am kämpfen und kämpfst für ein besseres Leben, hm???
Also??Los geht´s. Die Angst zu Therapeuten zu gehen habe ich ja auch und ich weiss es ist einfach nur Angst vorm selbst und dem Verlieren des Suchtverhaltens. Und natürlich das Wichtigste sich öffnen und sein Schweigen zu brechen, das Schweigen mit sich selbst. Ich glaube ja fest, dass das eine Wut ist die wir an uns austragen, weil wir nicht wissen wie wir uns gekonnt und ohne Schmerz mitteilen können, oder verarbeiten sollen.
tricky