Ich heisse Jasmin und bin seit kurzem 18 Jahre. Ich habe gehofft, ich würde nun endlich erwachsen und könnte mit dem Scheiss aufhören.
Ich leide seit ca. 8 Monaten an Bulemie. Angefangen mit einer klassischen Diät, ein paar Kilos abgenommen, die Kilos wieder rauf und dann rein in den Teufelskreis. Anfangs wollte ich es mir nicht eingestehen, doch nun ist mir klar, dass ich krank bin.
Ich weiss auch, das Bulemie meist mit Psychischen Hintergründen zusammenhängt. Ich kann mir auch gut vorstellen, welcher Grund das bei mir sein könnte. Ich wurde von meinem Vater ständig aufgefordert, nackt zu posieren, damit er mich fotografieren kann. Er hat mich nicht m*ssb**ch*, aber angefasst manchmal schon.
Das Wiedersprüchliche ist, dass ich mich damals nicht gewehrt habe und unser Verhältnis heute super ist. Das macht es für mich schwer, diese Sache, die nun gewaltig an der Oberfläche kratzt zu verarbeiten. Ich könnte niemals mit ihm darüber reden, geschweige denn mit meiner Mutter. Ich würde alles zerströren.
Eine Zeit lang habe ich fast wieder normal gegessen. Doch da meine kleine Schwester vor 1 Woche einen schweren Unfall hatte, und ich psychisch am Ende war, hat es wieder angefangen. Ich mache mich selbst wahnsinnig damit. Ich erbreche sogar ganz normale Mahlzeiten. Meine Familie weiss, dass ich Bulimie habe, aber sie denken es ist wieder besser. Ich möchte nun auch zu einer Psychologin gehen, auch das wissen sie.
Mein Selbstwertgefühl ist eigentlich ganz in Ordnung. Ich mache eine gute Ausbildung, sehe nicht schlecht aus und habe Freunde. Doch trotzdem ist da etwas, das mich nicht mehr loslässt. Ich habe Angst, dass ich nicht mehr davon los komme. Die Krankheit ist zu sehr zur Routine geworden und ich kenne mich selbst nicht mehr, wenn ich mir wieder selber Schaden zuführe.
Ausserdem habe ich grossen Respekt vor dem körperlichen Schäden, ich möchte wieder normal sein!
Ich habe das Gefühl, durch das Erlebnis in meiner Kindheit, bin ich nicht fähig eine Beziehung zu führen. Letzes Jahr habe ich so ein paar Affären gehabt, doch die haben mir alle geschadet, statt etwas gebracht. Ich habe nun nach der letzten Enttäuschung, die auch erst eine Woche zurückliegt wirklich kein Vertrauen mehr in die Männer.
Doch ich weiss, wie ich bin. Das nächste Mal falle ich genau wieder auf so einen Macho rein und dann bin ich wieder am Ende. Ich bin viel zu gutgläubig und will in jedem Menschen das Gute sehen und das Schlechte verdecken.
Wenn ihr mir einen Tipp habt, wäre ich froh
