Hallo,

ich (männlich) bin neu hier und bin beim recherchieren über B* auf dieses forum gekommen.

Habe mich ein bisschen angelesen und verstehe wohl nur die ansätze des themas und möchte daher um ansichten für meine folgende situation bitten. Sorry, dass der text so lang ist.

Im April 2009 lernte ich eine Frau, 26J, im sportstudio kennen und sprach anfänglich nur auf platonischer ebene mit ihr. Ab und zu sahen wir uns per zufall am wochenende in discos/clubs. Genauso war es dann ein Jahr später im April dieses Jahres, wo wir uns dann dieses mal näher kamen. Eine Woche später verabredeten wir uns wieder und lernten uns noch näher kennen. Sonntag abend verabredeten wir uns dann für Dienstag. Dienstag bekam ich ne SMS, dass sie nicht könnte und es ihr leid täte. Mittwoch morgen bekam ich dann eine SMS von ihr in der sie sagte, dass sie zwar ein schönes we gehabt hätte aber aufgrund von vergangener beziehungsprobleme, etc. es wohl besser wäre, wenn sie lieber allein wäre und wir dennoch nen angenehmen umgang beim sport hätten. das habe ich dann auch so akzeptiert ohne irgendeinen stress zu machen, und habe mich ihr immer stets freundlich, wie zuvor auch beim sport, verhalten.

im Mai sahen wir uns per zufall dann in einem club wieder und sie kam auf mich zu. wir redeten dann zuerst so allgemein und dann über vergangene beziehungen etc und sie erzählte mir dann auch dass sie B* hätte. Natürlich hatte ich davon gehört, aber mich vorher nicht so intensiv damit beschäftigt. Nach ein paar schönen stunden verabschiedeten wir uns ohne dass ich sie fragte, wann wir uns wiedersehen, denn sie wollte ja keine beziehung, und ich ihr nicht auf den zeiger gehen. man sah sich halt beim sport.

einen monat später im juni fand ein tanzevent statt, zudem sie sowie ich mit meinen freunden gehen wollten. sie war an dem abend leider nicht da und ich schickte ihr dann ne SMS am morgen. sie war krank und wir werden es dann irgendwann mal nachholen, schrieb sie. gegen ende des monats kam sie wieder zum sport und ich merkte, wie ihr interesse für mich größer wurde, z.b. wir fingen an zusammen zu trainieren und redeten über alles, auch ihrer B*. Sie hat B* schon seit 13 jahren und hat soweit ich weiss ne therapie hinter sich und leider wohl auch die hoffnung auf erfolg aufgegeben. nach der frage, ob ihre ehemaligen partner sie nicht unterstützt hätten sagte sie nein.

anfang july war das wetter schön und wir fuhren am we mit freunden an strand. dort kamen wir uns wieder ein bisschen näher und redeten auch mehr über ihre krankheit. mir fiel auf, dass sie den ganzen tag am strand nichts aß. Abends sahen wir uns dann beim beach club und alles schien normal zu sein. Montag wollten wir gemeinsam zum sport aber sie konnte nicht, weil es ihr nicht so gut ging wegen der kh. ich schrieb ihr natürlich sie solle sich erholen und stärken und würde mich freuen sie bald wieder zu sehen. donnerstag sah ich sie dann wieder beim sport und wie normal trainierten wir dann zusammen, selbstverständlich achtete ich darauf, dass sie genug trank und sich nicht zu sehr verausgabte. freitag lief alles perfekt. samstag den ganzen tag wieder am strand und abends waren wir dann zu zweit alleine weg und sprachen so dann über uns und ob wir nun ein pärchen wären, welches wir jetzt waren. ich hatte ihr an dem abend auch erzählt, dass ich mich mehr mit diesem thema beschäftigt hatte und ich sie natürlich dabei unterstützen würde. so fragte ich sie wie sie denn managed wichtige nährmittel in sich zu behalten. sie sagte, sie würde abends bestimmte nahrungsmittel essen und dann sofort schlafen gehen. sonntag waren wir dann wieder am strand und montag morgen schickte ich ihr ne SMS und wünschte ihr nen schönen tag. sie schrieb zurück, dass sie nen plötzlichen anfall am sonntag gehabt hatte und es ihr nicht gut ginge.

am nachmittag bekam ich dann eine SMS in der sie mir schrieb, dass es mit der beziehung wegen der kh nicht funktioniert und sie sich zu sehr öffnen und offenbaren müßte. sie möchte mich auch nicht da mit rein ziehen und ich hätte ne tolle frau verdient, die mehr als nur nen paar stunden bieten könne. ich schrieb zurück, dass ich in ihr die tolle frau gefunden hätte und auch bereit wäre einschränkungen hinnzunehmen, solange ich zeit mit ihr verbringen kann. sie sagte, sie wüßte nicht wie lange ihr k* noch macht und ich antwortete, daß es gerade dann wichtig wäre, die zeit die uns bleibt zu nutzen. habe versucht sie positiv zu ermuntern und dass ich für sie da bin wenn sie mich braucht. naja, sie schrieb zurück, dass die ausmaße der kh zu heftig wären und sie nur ansätze erzählt hätte..sie würde es nicht schaffen mich in ihr leben mit einzubeziehen und sich zu offenbaren, da der scham und die peinlichkeit zu gross wären. Hab ihr geantwortet, dass ich für sie da sein werde und ihr dann links von verschiedenen themen dieses forums geschickt, natürlich nur positive versteht sich.

Also, was mich wundert ist, dass wir samstag ein pärchen wurden und sie mir aber am montag schrieb, dass sie es doch nicht kann. hab natürlich versucht mit ihr zu sprechen, aber sie macht es nur per sms/email, was aber nichts mit der kh zu tun haben muss aber kann. sie sagt, sie kann normalerweise alles in ihrem leben kontrollieren, außer ihre kh. mir ist bewußt, dass sie damit zu kämpfen hat und wenn sie drei schöne tage hatte, kommen drei schlechte, genauso wie letztes wochenende. ich sehe da so ein muster, einen tag nachdem sie ihren anfall hatte schreibt sie mir, daß sie eine beziehung wegen der kh nicht eingehen kann. wenn es ihr besser geht, denkt sie aber anders. nimmt sie dabei rücksicht auf mich oder ist es ein selbstschutz? wenn sie so am grübeln ist, wird sie dabei auch meine gefühle in betracht ziehen?

einerseits denke ich, daß ich ihren wunsch respektieren sollte, indem ich sie in ruhe lasse, andererseits denke ich, daß sie jemanden braucht, der sie bei ihrer kh unterstützt. wenn ich jedoch einige themen lese wie diese http://www.bulimie.at/board4/viewtopic. ... &t=7689095 oder http://www.bulimie.at/board4/viewtopic. ... &t=7690726, dann mache ich mir doch gedanken, denn ich möchte nicht später abgestoßen werden.

ich bin mir bewußt, daß keiner hier für sie sprechen kann, aber was soll ich machen?

danke fürs lesen,

leo

Hallo leo,

leo67 hat geschrieben:sie sagte, sie wüßte nicht wie lange ihr k* noch macht und ich antwortete, daß es gerade dann wichtig wäre, die zeit die uns bleibt zu nutzen.

Da rieselts mir beim Lesen kalt den Rücken runter. Hast du ihr das allen Ernstes gesagt?

Du scheinst ja schon einiges in diesem Forum gelesen zu haben, daher weisst du sicher auch, dass du hier nicht viel machen kannst. Vielleicht wird aus euch was, wenn du beständig genug bist. Dir muss aber bewusst sein, wie hart die Beziehung zu einem bulimiekranken Partner sein kann. Gerade wenn der Betroffene keine Absicht hat, sein Leben zu ändern. Sei es aus Resignation oder einfach, weil sie (noch) gut damit leben. Ehrlich gesagt frustrieren mich diese Beiträge, weil mir die Partner in den meisten Fällen sehr leid tun und man kaum einen Ratschlag erteilen kann. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass man auch nach 13 Jahren Bulimie da raus kann.

andererseits denke ich, daß sie jemanden braucht, der sie bei ihrer kh unterstützt

Stimmt, aber meiner Meinung nach sollte nicht der Partner als Psychotherapeut herhalten müssen. Der wird das nämlich alleine in den wenigsten Fällen aushalten.

[...] und ihr dann links von verschiedenen themen dieses forums geschickt, natürlich nur positive versteht sich.

Meinst du damit motivierende Threads von Leuten die es aus der Krankheit geschafft haben? Vielleicht wäre auch ein Blick auf die andere Seite hilfreich.

hallo lupus,

danke für deinen beitrag.

Lupus hat geschrieben:Da rieselts mir beim Lesen kalt den Rücken runter. Hast du ihr das allen Ernstes gesagt?

ja, dass war bevor ich mich intensiver mit dem thema beschäftigte. ich habe da keine differenzierung zu der art der krankheit gemacht, naja, und vielleicht war es wohl nicht so klug..aber sie fand es total lieb und hat betont, dass sie mich deswegen nicht in den ganzen m* reinziehen möchte.

leo67 hat geschrieben:Meinst du damit motivierende Threads von Leuten die es aus der Krankheit geschafft haben?

ja, weil sie denkt die krankheit wird siegen, obwohl sie kurz an das gute geglaubt hatte.

Hallo Leo,

ich muss sagen, du tust mir echt Leid. du gibst Dir so viel Mühe - und sie behandelt Dich total sprunghaft. Ich vermute mal, all die Male, wo sie Dich in letzter Sekunde versetzt hat und ne SMS kam, war sie gerade zwischen Küche und Klo zugangen...

Tut mir echt Leid, dass Du Dich da emotional so reingehängt hast. Sie scheint ja wirklich total verfahren zu sein in ihrer Krankheit.

lg

aire

Hallo aire,

danke für deinen kommentar. tja, da kann ich wohl nichts dagegen machen, dass sie so denkt im moment. sie hat ja auch gesagt, dass sie die zeit genossen hatte usw aber ihr muss es wohl wirklich schlecht gegangen sein.

ich werde weiterhin versuchen für sie da zu sein und wenn es auch nur auf einer platonischen ebene sein sollte..

leo
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Wenn du eine person ohne lächeln siehst, gib ihr/m eins von dir.

Stimmt, aber meiner Meinung nach sollte nicht der Partner als Psychotherapeut herhalten müssen. Der wird das nämlich alleine in den wenigsten Fällen aushalten.

das kann ich bestätigen ... das bemerke ich immer wieder, wenn ich in foren lese (und auch an meinem verhalten). die männlichen partner versuchen verständnisvoll zu sein u. wenden dabei viel kraft u. liebe auf. das ist nicht einfach. weil immer wieder läuft es darauf hinaus, dass sich die weiblichen partner zurückziehen und sich eingeengt fühlen. dabei muss man "nur" verstehen, dass man durch das nachdenken (wie man dem partner helfen kann) sich in etwas (fast schon obsessives) hineinverstrickt. das hilft weder dem mann, noch der frau. ich denke, die frau heißt es nicht gut, wenn ihr partner so viel kraft in etwas (scheinbar) hoffnungslosen hineinsteckt, sie merkt schnell, dass man(n) dadurch sein eigenes leben vernachlässigen könnte. und es stimmt, durch das nachdenken vernachlässigt man ein wenig das eigene leben, aber man sucht sich's ja aus