Re: leben oder sterben ??

#16
ich finde sogar man sollte dem kind und sich selber sehrwohl das ganze leid ersparen und abtreiben, wenn man schon vor der geburt davon weiss. man hat doch in wenigen monaten die moeglichkeit einem gesunden baby das leben zu schenken!
wuerdest du aber ein weiteres kind haben koennen, wenn du schon durch das behinderte kind genug not leidest (emotional, zeitlich, finanziell,...).
man wird ja fuer solche gedanken gern mal als faschist oder sowas bezeichnet...
ich finde aber nicht, dass man damit behinderte menschen diskriminiert.

verurteilt ihr, die dagegen seid, eigentlich abtreibung grundsaetzlich??
sind dann alle menschen boese, die abtreiben?

uebrigens, ich finde deinen job auch toll und finde gut, dass du sowas machst! ich kann mir vorstellen wie viel freude dir das bringt.
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: leben oder sterben ??

#17
Jersey hat geschrieben: natürlich kann es sein, dass es behindert ist, auch wenn der arzt vor der geburt meint, es wäre gesund.
...
das stimmt allerdings. ich betreuer derzeit eine familie, die vorher semtliche untersuchungen hat machen lassen, die alle mehr als gut waren...und dann kam das kind mit dem down syndrom zur welt.
mary jane hat geschrieben:ich finde sogar man sollte dem kind und sich selber sehrwohl das ganze leid ersparen und abtreiben, wenn man schon vor der geburt davon weiss..
wer sagt denn immer das behinderte kinder so sehr leiden müssen ???? es gibt sooo viele menschen mit behinderung (wohllgemerkt, die die von geburt an behindert sind und nicht durch einen unfall) die weeeeesnetlich glücklicher und dankbarer für ihr Leben sind als Menschen ohne Behinderung. Nicht alle Behinderungen gehen mit mega viel Leid daher. Und was ist denn dann für euch eine Behinderung mit der das Kind nicht zur Welt kommen darf ??? Muskelschwund ??? Spina bifida ? Autismus ? Down Syndrom ?? Oder auch sowas wie Taubheit, Blindheit, schlechte sehkraft ??? Sowas zählt nämlich auch schon unter Behinderungen. Die wenigsten Krankheiten kann man vorher erkennen. Klar, wenn Gliedmaßen fehlen oder so. Aber viiiele andere nicht.

Im übrigen wäre die meißten menschen mit behinderung garnicht behindert wenn wir sie nicht durch NICHT barrierefreie Zonen, unseren Blicken, diskriminierung etc behindert machen würden. Wir sind diejenigen, die sie zu behinderten machen.
mary jane hat geschrieben:verurteilt ihr, die dagegen seid, eigentlich abtreibung grundsaetzlich??
sind dann alle menschen boese, die abtreiben?
.
Naja, grundsätzlich gegen Abtreibung finde ich übertrieben. Meiner Meinung nach kommt es ganz entschieden auf die Umstände an. Ich würde keiner die vllt v*rg*wa*ig* wurde oder so zumuten wollen das kind auszutragen. auch wenn eine körperlich große Gefahr für die Mutter besteht bin ich nicht gegen abtreibung. Aber Grundsätzlich bin ich erst einmal der Meinung: Wer in der Lage ist schwanger zu werden und zu dumm angemessen zu verhüten wenn er sex hat (Und ja ich finde das dumm) sollte auch in der Lage sein Verantwortung für sein Kind zu übernehmen !!!
Da finde ich Adoption oder sowas immer noch besser als einen Menschen die Möglichkeit des Lebens zu nehmen nur weil man zu dumm zum Verhüten oder zu faul Verantwortung zu übernehmen ist.
mary jane hat geschrieben:uebrigens, ich finde deinen job auch toll und finde gut, dass du sowas machst! ich kann mir vorstellen wie viel freude dir das bringt.
danke ;)

Re: leben oder sterben ??

#18
ksiezniczka!. hat geschrieben:
Jersey hat geschrieben: natürlich kann es sein, dass es behindert ist, auch wenn der arzt vor der geburt meint, es wäre gesund.
das stimmt allerdings. ich betreuer derzeit eine familie, die vorher semtliche untersuchungen hat machen lassen, die alle mehr als gut waren...und dann kam das kind mit dem down syndrom zur welt.
und wie kommt diese familie damit klar?
ich denke, wenn man das eigene kind 40 wochen lang im bauch trägt, verbindet es einfach. sie haben sich ein gesundes baby gewünscht, jedoch keins bekommen. aber ich bin mir sicher, sie lieben es, weil es eben ihr kind ist.
ich liebe mein baby jetzt auch schon über alles, obwohl es noch nicht mal da ist. käme es nun nicht gesund zur welt, würde ich es natürlich trotzdem nicht ablehnen!!

wenn ich aber von anfang an weiß, dass das kind eine (schwere) behinderung hat, würde ich höchstwahrscheinlich auch mit dem gedanken spielen, es abzutreiben.
ja, ich weiß. es hört sich herzlos an und ich frage mich selbst: mit welchem recht?

wegen der heutigen medizin können auch wir "normalen" menschen über leben und tod entscheiden - ob es gut oder schlecht ist, weiß ich nicht.
gäbe es nicht die möglichkeit bei einem ultraschall eventuelle behinderungen festzustellen, würde niemand vor diese entscheidung gestellt werden.
ksiezniczka!. hat geschrieben: Aber Grundsätzlich bin ich erst einmal der Meinung: Wer in der Lage ist schwanger zu werden und zu dumm angemessen zu verhüten wenn er sex hat (Und ja ich finde das dumm) sollte auch in der Lage sein Verantwortung für sein Kind zu übernehmen !!!
hier wäre ich auch gegen eine abtreibung!
wobei ich sagen muss, dass sicherlich nicht jede frau, die ungeschützen sex hat und schwanger wird, in der lage ist, für ein kind verantwortung zu übernehmen.
man muss fast sagen: LEIDER kann jede(r) ein kind bekommen. für fast alles andere braucht man eine prüfung - führerschein, schule etc. nur fürs babymachen/kinderkriegen nicht. das kann jeder trottel..... und da gibt es genügend mütter, die wohl besser hätten verhüten sollen.
aber das ist ein anderes thema!
ksiezniczka!. hat geschrieben: Da finde ich Adoption oder sowas immer noch besser als einen Menschen die Möglichkeit des Lebens zu nehmen nur weil man zu dumm zum Verhüten oder zu faul Verantwortung zu übernehmen ist.
adoption wäre natürlich auch eine möglichkeit.
für mich aber schwer vorstellbar, mein baby, das 10 monate lang in meinem bauch aufwächst, nach der geburt herzugeben.


ein SEHR schwieriges thema. ich könnte ewig so weiterschreiben.
und irgendwie bin ich immer total hin- und hergerissen. ich kann mich weder auf die eine, noch auf die andere seite stellen... mich aber in beide sehr gut hineinversetzen.

Re: leben oder sterben ??

#19
hey jersey
Jersey hat geschrieben:und wie kommt diese familie damit klar?
Den Umständen entsprechend wirklich gut. Klar war das ein großer Schock. Ersteinmal geht man ja immer davon aus, dass das Baby gesund ist. Wenn man dann noch einige Untersuchungen hat machen lassen, die alle gut waren, rechnet man schon garnicht mehr damit, dass irgenwas nicht ok sein könnte.
Wenn das Kind zur Welt kommt und direkt offensichtlich ist, dass es eine Behinderung hat (bei dem Down-Syndrom ist das eigentlich direkt erkennbar) ist das natürlich erstmal ein mega Schock. Man weiß nicht wie man damit umgehen soll, es reißt einen den Boden unter den Füßen weg, irgendwann kommt die Phase in der man sich fragt "warum grade ich"....
Aber irgendwann beginnt dann auch die Phase in der man schaut was man aus der Situation machen kann
Man lernt damit umzugehen.
Die Mutter von der ich sprach hat mir das auch ziemlich genau so erzählt. Vor allem sagte sie, dass sie sehr froh ist dass sie vorher nicht gewusst hat dass das Kind behindert wird. Sie sagte damals hätte sie mit Sicherheit auch überlegt ob sie das Kind austragen soll...... Und das hätte sie irgendwann bereut sagt sie.
Jersey hat geschrieben:wenn ich aber von anfang an weiß, dass das kind eine (schwere) behinderung hat, würde ich höchstwahrscheinlich auch mit dem gedanken spielen, es abzutreiben.
ja, ich weiß. es hört sich herzlos an und ich frage mich selbst: mit welchem recht?
Den Gedanken finde ich garnicht schlimm. Im Gegenteil der ist sogar normal. Zumindest bei Leuten, die sich bisher noch nicht wirklich mit dem Thema beschäftigt haben und vielleicht nicht mit Menschen mit Behinderung arbeiten ;). Das ist ja auch erstmal normal, dass man sich fragt ob man das schafft. Sich informiert und so weiter. Sich Sorgen machen, Angst vor der Zukunft haben, sowas verurteile ich mit Sichrheit nicht. Ich finde es nur schlimm wenn man sich dann auch nach dem Nachdenken gegen das Kind entscheidet.

Jersey hat geschrieben:wobei ich sagen muss, dass sicherlich nicht jede frau, die ungeschützen sex hat und schwanger wird, in der lage ist, für ein kind verantwortung zu übernehmen.
man muss fast sagen: LEIDER kann jede(r) ein kind bekommen.
Ja..das stimmt. Aber es gibt so viele Menschen, die sich ein Kind wünschen und keines kriegen können. Die alles daran setzen würden ein Kind mit aller Mühe großzuziehen und zu lieben. Deswegen finde ich Adoption immer noch besser als Abtreibung...

Jersey hat geschrieben:für mich aber schwer vorstellbar, mein baby, das 10 monate lang in meinem bauch aufwächst, nach der geburt herzugeben..
Ja, aber du hast auch nicht mit dem Gedanken gespielt dein Kind umzubringen ;). Es ging in dem Fall hier ja um eine Alternative zum Abtreiben ;).


Ja da hast du recht..schwierig ist das Thema allemal...
Zuletzt geändert von ksiezniczka!. am Do Nov 25, 2010 15:28, insgesamt 1-mal geändert.

Re: leben oder sterben ??

#23
ich HÄTTE mit dem gedanken gespielt, es abzutreiben, wenn es schwer krank gewesen wäre.
ich schon
denn wenn ein kind ne behinderung hat ist es kein leichtes leben mehr
weder für das kind-noch für die eltern
es gab auch mal nen fall da hat ne 85 jährige mutter ihren sohn getötet
sie hat ihn sein ganzes leben lang aufopfernd gepflegt und wusste nicht was aus ihm werden soll wenn sie nicht mehr da ist

mal ganz ehrlich-was für ne lebensqualität haben solche kinder
alle sagen immer ja da gibts die und die einrichtungen und es sind glückliche kinder
ich habe schon in einiger solcher fröhlich glücklichen einrichtungen gesehen
und auch die lebensbedingungen von solch fröhlichen kindern und ach so glücklichen eltern erlebt
nee-ganz im ernst
niemals
"Sie hatte kein eigenes Leben. Sie existierte bloß. Sie hatte keine Hoffnung, keinen "Antrieb", keine Bedeutung für sich selbst. Sie fühlte, wie sie sagte, daß "sie" unlängst "geradewegs untergegangen" war...

Re: leben oder sterben ??

#24
zornröschen hat geschrieben: denn wenn ein kind ne behinderung hat ist es kein leichtes leben mehr
weder für das kind-noch für die eltern
Es hat auch niemand behauptet, dass es leicht ist. Aber Nicht leicht ist immer noch kein synonym für nicht lebenswert
zornröschen hat geschrieben:es gab auch mal nen fall da hat ne 85 jährige mutter ihren sohn getötet
sie hat ihn sein ganzes leben lang aufopfernd gepflegt und wusste nicht was aus ihm werden soll wenn sie nicht mehr da ist
Ja aber da war das wirkliche Problem nicht, dass es keine Möglichkeiten gegeben hätte für das Kind, sondern weil die Mutter sich Vorwürfe gemacht hat und meinte was andres als sie wäre nicht gut genug.
zornröschen hat geschrieben:ich habe schon in einiger solcher fröhlich glücklichen einrichtungen gesehen
und auch die lebensbedingungen von solch fröhlichen kindern und ach so glücklichen eltern erlebt
nee-ganz im ernst
niemals
Schön, dass du das so generalisierst und schlecht darstellst. Es gibt ne Menge Menschen die sich tagtäglich den Arsch aufreißen und Kindern mit erschwerten Lebensumständen das Leben lebenswerter machen.
Wenn du so geboren wurdest, kennst du das nicht anders und erkennst das als dein leben.....
Wirklich schlimm ist es nur, wenn du vorher kerngesund hast und dann eine Behinderung entwickelst und das alles miterleben musst.

Re: leben oder sterben ??

#25
Es hat auch niemand behauptet, dass es leicht ist. Aber Nicht leicht ist immer noch kein synonym für nicht lebenswert
willst du ein behindertes kind?
und wenn du dir und dem kind das ganze leid ersparen kannst
würdest du es nicht tun?
Ja aber da war das wirkliche Problem nicht, dass es keine Möglichkeiten gegeben hätte für das Kind, sondern weil die Mutter sich Vorwürfe gemacht hat und meinte was andres als sie wäre nicht gut genug.
aha..
Schön, dass du das so generalisierst und schlecht darstellst.
nochmal aha..

:? :roll:
"Sie hatte kein eigenes Leben. Sie existierte bloß. Sie hatte keine Hoffnung, keinen "Antrieb", keine Bedeutung für sich selbst. Sie fühlte, wie sie sagte, daß "sie" unlängst "geradewegs untergegangen" war...

Re: leben oder sterben ??

#26
Was heißt wollen...
Ich würde nicht extra irgendwas machen damit es behindert wird ;) ;)

Aber ich fände es nicht schlimm. Weiß auch garnicht ob ich eigene Kinder will. Kann mir eher vorstellen eines zu adoptieren. Und ja, eventuell auch eines mit Behinderung.
zornröschen hat geschrieben:aha..

zornröschen hat geschrieben:nochmal aha..

klasse argumente :roll: :roll: :roll: :roll:

Re: leben oder sterben ??

#27
CoCoRiCo hat geschrieben:
Oder handelt es sich um ein gesundes Baby?

- Wenn ja, dann finde ich das pervers. :|

:



:shock: und wenn das baby krank wäre wäre es für dich ein unterschied `????????????
Sorry, dass es so radikal klang, meine Antwort :shock:

Naja... wenn man als Eltern weiss, dass das Kind mit offenem Rücken oder sonstiger Behinderung zur Welt kommt und sehr niedrige Überlebenschance hat... dann sieht das etwas anders aus.

Ich habe mich damit im Ethikunterricht beschäftigt und wir sind zu solch einem Schluss gekommen... natürlich soll das NICHT heissen: TÖTET FÖTEN, weil sie sterbenskrank sind :!:
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.