Hallo.
Ich muss das jetzt einfach machen.
Ich kann die Bulimie nicht loswerden, wenn sie immer nur bei mir bleibt. Ich muss dieses Thema jetzt auch mal aus mir rauslassen, ich muss dieses "Ich habe Bulimie" an andere Menschen weitergeben, damit ich es realisieren kann. Und damit ich endlich anfangen kann, mir dessen bewusst zu werden.
Also ich weiß, dass ich Bulimie habe, das weiß ich schon seit vielen Jahren, aber irgendwie dingt es nicht wirklich zu mir durch. Ich hasse mich dafür, ich habe solche Angst, so unglaubliche Angst, aber das alles erscheint mir irgendwie nur durch einen Schleier, und dieser Schleier muss jetzt weg. Ich muss das ganze sehen, wie es ist: Ich habe Bulimie, ich hasse mich dafür, ich ruiniere meinen Körper und meine Seele, ich habe jede Sekunde Angst zu sterben, dass ich keine Kinder bekommen könnte, und wofür? Für eine Zeit lang "gehen lassen", für einfach mal "drauf scheissen" und essen. Essen. Nicht nachdenken. Nicht unter Druck stehen. Nicht perfekt sein. Einfach gehen lassen. Nein, das will ich nicht mehr. Ich hasse mich dafür, ich ekle mich dafür.
Und um das alles jetzt endlich realisieren zu können brauch ich einen Anklang, irgendeine Rückmeldung. Irgendjemand muss mir sagen dass ich mich umbringe. Dass ich damit aufhören muss. Dass ich Bulimie habe.
Ich halte das nicht mehr aus. Ich weiß, ihr versteht mich. Bitte kann mir irgendjemand sagen, dass das alles real ist.
Re: Es muss raus.
#2ich kann dich ansatzweise verstehen... ich habe seit 3 jahren bulimie und die hälfte der zeit habe ich verdrängt, dass ich krank bin. ich habe gar nicht weiter drüber nachgedacht - ich wollte ständig immer nur abnehmen, und die fressanfälle und das kotzen haben mich nur immer in dem moment beschäftigt... weiter wollte ich mich nicht damit beschäftigen. bis ich dann irgendwann die erkenntnis hatte, dass das so nicht ewig weitergehen kann. dann ist mir erst bewusst geworden, dass ich wirklich diese ganze zeit mindestens alle 3 tage freiwillig erbrochen habe. und dann wurde mir erst klar, dass ich wirklich essgestört bin...
es geht dir hier ja soweit ich verstanden habe darum, dass du selbst 'verstehst', dass du bulimie hast. aber so wie du schreibst, hast du das eigentlich schon größtenteils erkannt. es muss nur noch in dein inneres vordringen. und das ist halt schwer... ich erwische mich auch oft dabei wie ich mir denke "ach, so krank bist du doch gar nicht, du schaffst es doch auch normal zu essen". ja, für ein paar tage und dann fresse ich wieder nen tag lang... aber ich denke du hast eigentlich schon einen großteil dieser erkenntnis für dich gewonnen, dass du eben so nicht weiterleben kannst und willst und dass sich was ändern muss...
du willst doch wirklich was an der situation ändern, oder? bist du in therapie? oder wie ist das bei dir so?
es geht dir hier ja soweit ich verstanden habe darum, dass du selbst 'verstehst', dass du bulimie hast. aber so wie du schreibst, hast du das eigentlich schon größtenteils erkannt. es muss nur noch in dein inneres vordringen. und das ist halt schwer... ich erwische mich auch oft dabei wie ich mir denke "ach, so krank bist du doch gar nicht, du schaffst es doch auch normal zu essen". ja, für ein paar tage und dann fresse ich wieder nen tag lang... aber ich denke du hast eigentlich schon einen großteil dieser erkenntnis für dich gewonnen, dass du eben so nicht weiterleben kannst und willst und dass sich was ändern muss...
du willst doch wirklich was an der situation ändern, oder? bist du in therapie? oder wie ist das bei dir so?
Zuletzt geändert von joliana am So Okt 17, 2010 19:54, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Es muss raus.
#3ich weiß dass ich bulimie habe, und ich weiß auch über die folgeschäden bescheid und ich habe so viel angst, jede sekunde habe ich einfach nur so schreckliche angst, dass ich sterben könnte oder keine kinder bekommen kann oder was auch immer.
aber wenn es dann zu einem fressanfall kommt ist mir diese angst, all das wissen um die folgeschäden, etc. einfach "kurzzeitig egal". dann sehe ich das alles nur mehr durch einen schleier und dann denke ich mir, dass alles nicht so schlimm ist, und dieses eine mal geht jetzt auch noch und überhaupt und sowieso.
und dass muss aufhören.
ich bin nicht in therapie. ich würde sehr gerne eine beginnen, weil ich ja nach so unendlich vielen gescheiterten versuchen mittlerweile weiß, dass ich es alleine nicht schaffe, aber ich weiß nicht genau wo. und auch nicht wirklich, wie ich das bezahlen soll.
aber wenn es dann zu einem fressanfall kommt ist mir diese angst, all das wissen um die folgeschäden, etc. einfach "kurzzeitig egal". dann sehe ich das alles nur mehr durch einen schleier und dann denke ich mir, dass alles nicht so schlimm ist, und dieses eine mal geht jetzt auch noch und überhaupt und sowieso.
und dass muss aufhören.
ich bin nicht in therapie. ich würde sehr gerne eine beginnen, weil ich ja nach so unendlich vielen gescheiterten versuchen mittlerweile weiß, dass ich es alleine nicht schaffe, aber ich weiß nicht genau wo. und auch nicht wirklich, wie ich das bezahlen soll.
Re: Es muss raus.
#4Oh, ich weiß so gut, wie du dich fühlst ! Denn mir geht es genau so. Besser hätte ich es nicht sagen können, "man weiß, dass man Bulimie hat, aber es dringt einfach nicht zu einem durch" 
Ebenso teile ich deine Ängste, bange eigentlich jeden Tag, dass es genau heute so weit sein könnte und mein Körper zurückschlägt. Habe Angst um meine Zähne, derzeit beschäftigt mich das am meisten. Sie haben in jetzt ca 2,5 Jahren sichtlich gelitten. Nicht auszudenken, wenn sie ausfallen, abbrechen, sich verfärben etc ! So kann ich doch auch nicht arbeiten gehen !
Und trotzdem ... eigentlich jeden Tag sorge ich selbst dafür, dass diese Zustände realer werden. Warum ? Warum verdammt ? Ich frage mich oft, ob ich nicht evt einen sehr viel höheren Selbstzerstörungstrieb habe, als andere Menschen. Meine Seele und mein Körper waren glaube ich schon immer verfeindet. Und nun tragen sie es offen aus. Bis einer aufgibt ....
Ebenso teile ich deine Ängste, bange eigentlich jeden Tag, dass es genau heute so weit sein könnte und mein Körper zurückschlägt. Habe Angst um meine Zähne, derzeit beschäftigt mich das am meisten. Sie haben in jetzt ca 2,5 Jahren sichtlich gelitten. Nicht auszudenken, wenn sie ausfallen, abbrechen, sich verfärben etc ! So kann ich doch auch nicht arbeiten gehen !
Und trotzdem ... eigentlich jeden Tag sorge ich selbst dafür, dass diese Zustände realer werden. Warum ? Warum verdammt ? Ich frage mich oft, ob ich nicht evt einen sehr viel höheren Selbstzerstörungstrieb habe, als andere Menschen. Meine Seele und mein Körper waren glaube ich schon immer verfeindet. Und nun tragen sie es offen aus. Bis einer aufgibt ....
Re: Es muss raus.
#5ach so meinst du das.
das kennt wohl jeder. wenn man einen fressanfall hat dann ist einem absolut alles egal... da kommt man sehr schwer oder gar nicht wieder raus.
mit therapien kenn eich mich leider nicht so gut aus. ich habe den glauben an mich selber und die tatsache dsas ich es alleine schaffen kann noch nicht verloren. (kann sein, dass ich in ein paar jahren in deiner situation bin...)
aber wenn du schon so viele versuche hinter dir hast, dann weißt du ja eigentlich schon selber, dass es jetzt an der zeit wäre sich von außen hilfe zu holen. denn die meiste zeit bist du dir ja deutlich bewusst was die krankheit dir antut.
und auch geldprobleme dürften vielleicht hier einige leute kennen? da wird sich bestimmt noch jemand melden der sich auskennt...
das kennt wohl jeder. wenn man einen fressanfall hat dann ist einem absolut alles egal... da kommt man sehr schwer oder gar nicht wieder raus.
mit therapien kenn eich mich leider nicht so gut aus. ich habe den glauben an mich selber und die tatsache dsas ich es alleine schaffen kann noch nicht verloren. (kann sein, dass ich in ein paar jahren in deiner situation bin...)
aber wenn du schon so viele versuche hinter dir hast, dann weißt du ja eigentlich schon selber, dass es jetzt an der zeit wäre sich von außen hilfe zu holen. denn die meiste zeit bist du dir ja deutlich bewusst was die krankheit dir antut.
und auch geldprobleme dürften vielleicht hier einige leute kennen? da wird sich bestimmt noch jemand melden der sich auskennt...
Re: Es muss raus.
#6Hi!
Also das Gefühl, dass der wahre Schweregrad der eigenen Verfassung einfach nicht zu einem durchdringt, kenne ich auch nur zu gut.
Das ist eigentlich schon immer eine eindeutiges Zeichen dafür, dass die Probleme, die durch die Sucht, die Bulimie, "überdeckt" werden, ganz dringend gehört und bearbeitet werden wollen.
Eine Therapie muss man doch auch nicht selbst bezahlen, vor allem nicht, wenn es die erste ist, dann bekommt man 25 Sitzungen von der Krankenkasse bezahlt. Bitte schau' dich nach einem Therapeuten um, die Wartezeiten können lang sein.
Jedenfalls bist du nicht allein, wie du hier siehst, es schleppen so viele dieses Problem mit sich herum und viele haben es auch wieder ganz heraus geschafft!!!
Viel Kraft und liebe Grüße
Kitty
Also das Gefühl, dass der wahre Schweregrad der eigenen Verfassung einfach nicht zu einem durchdringt, kenne ich auch nur zu gut.
Das ist eigentlich schon immer eine eindeutiges Zeichen dafür, dass die Probleme, die durch die Sucht, die Bulimie, "überdeckt" werden, ganz dringend gehört und bearbeitet werden wollen.
Eine Therapie muss man doch auch nicht selbst bezahlen, vor allem nicht, wenn es die erste ist, dann bekommt man 25 Sitzungen von der Krankenkasse bezahlt. Bitte schau' dich nach einem Therapeuten um, die Wartezeiten können lang sein.
Jedenfalls bist du nicht allein, wie du hier siehst, es schleppen so viele dieses Problem mit sich herum und viele haben es auch wieder ganz heraus geschafft!!!
Viel Kraft und liebe Grüße
Kitty
"Es ist nie vorbei, es geht nie zu Ende, es hört niemals auf, jede gute Tat, jede Heuchelei, es nie vorbei, es geht immer weiter, also gib nie auf [...]!"
Re: Es muss raus.
#7Hi Mimihops,
gehe zu deinem Hausarzt und rede mit ihm, auch wenn`s unangenehm ist. Er soll dich an einen guten Therapeuthen überweisen.
Mach das bald, denn wie Kitty schon geschrieben hat, die Wartezeit kann lange sein.
Und bezahlen musst du die Thearapie wirklich nicht..keine Sorge.
Ich bin schon lange in Therapie und solange der Therapeut der KK die Notwendigkeit erklärt, wird sie die Kosten auch weiter übernehmen.
Du schaffst das schon
Liebe Grüße
gehe zu deinem Hausarzt und rede mit ihm, auch wenn`s unangenehm ist. Er soll dich an einen guten Therapeuthen überweisen.
Mach das bald, denn wie Kitty schon geschrieben hat, die Wartezeit kann lange sein.
Und bezahlen musst du die Thearapie wirklich nicht..keine Sorge.
Ich bin schon lange in Therapie und solange der Therapeut der KK die Notwendigkeit erklärt, wird sie die Kosten auch weiter übernehmen.
Du schaffst das schon
Liebe Grüße