Lieber Cherry,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Wie lange warst Du in Innsbruck in Betreuung? Konntest Du auch dort wohnen bzw wie hast Du Dich danach wieder in den "normalen" Alltag eingegliedert? Was waren die wichtigsten Dinge/Fähigkeiten, die Du dort gelernt hast, die es Dir ermöglicht haben, wieder unabhängig zu sein und die Bulimie nicht mehr zu brauchen? Hoffentlich sind das nicht zu viele, persönliche Fragen auf einmal....

Ich lebe alleine und habe vor ca. 1 Jahr das Verhältnis mit meiner Mutter auf Eis gelegt; jedes Mal, wenn ich sie sehe, regt mich das unheimlich auf, wir geraten auch sehr schnell in Streit. Da ich ein Einzelkind bin, hat mich meine Mutter fast total vereinnahmt und mich so rein gar nicht auf´s wahre Leben vorbereitet, welches dann quasi ein richtiger Schock war für mich (auch wenn sich das jetzt dumm anhören mag). Viele Jahre habe ich sehr zurückgezogen gelebt, hatte keine Freunde etc (nur die Bulimie eben ;-(), das Thema fehlende soziale Kontakte bzw die Fähigkeite solche zu knüpfen beschäftigt mich auch jetzt noch sehr stark. Sobald ich alleine in der Wohnung bin, gibt es (fast) nur noch Essen, um die Einsamkeit zu ertragen. Bist Du nach der Therapie in Innsbruck gleich wieder in den gewohnten Job zurückgekehrt? Ich müsste meinen Job hier kündigen, wollte ich stationär gehen; das wäre an sich kein Problem, weil mir nicht viel an der Arbeit hier liegt, aber dann hätte ich nach der Rückkehr einfach sehr viel mehr Unsicherheit und einen total unstrukturierten Alltag bzw sind wir hier im Büro auch eine Art von "kleiner Familie".
Wünsche Dir noch einen schönen Tag, LG aus Wien