Ich habe kaum noch Lust das immer auszuhalten, ich meine, ich promoviere, studiere, gehe arbeiten und habe einen interessanten Job, ich mache dann doch Fortschritte was mein Baby-Schreibprojekt angeht, und habe Spaß mit Freunden, laufe nebenbei wie eine Bekloppte. (Mehr oder weniger - ich achte auf die Ruhephasen, und auch Ausgleichssport. Passiert aber schon, dass ich zwei lange 20km Läufe in einer Woche mache, und dann noch Tempotraining, usw.)
Ich laufe auch, um die Unruhe loszuwerden. Ich weiß, dass das manche von euch wahrscheinlich auch hochpathologisch finden. Ich nicht. Ich finde es auch nicht gesünder jetzt damit anzufangen Ritalin zu nehmen, nur, weil ich unruhig bin. (Und ich auch eine ADHS-Diagnose kriegen würde, wollte ich denn.)
Und ich stehe da und alles langweilt mich, jedes gute Buch, jedes Bisschen, was nicht Aktion ist und Konzentration und Selbstbesinnung erfordert, das langweilt mich zu Tode, ich werde kribbelig, kriege es nicht auf die Reihe auch mal ein bisschen zu lesen, springe eigentlich andauernd rum und ich würde echt gern mal abschalten und diese Leere mal loslassen. Fällt mir gerade so schwer.
Ich kann mich gerade nicht mal auf eine Serienfolge konzentrieren, bin immer noch so aufgedreht.
Klar, ich habe diesen Sommer auch sehr, sehr viel gemacht. Zwei Praktika, nur sehr wenig Ferien und jetzt geht es auch wieder weiter. Und ich kenne mich, mir fällt es sehr schwer mich dann wieder daran zu gewöhnen nicht gehetzt zu sein, mich nicht in all diesen Dingen zu verlieren. Mich auch mal ruhig hinsetzen zu können, ein Buch zu lesen. Zu malen, was auch immer.
Ich habe übrigens auch keine Lust Yoga oder so zu machen, da mir das jetzt bestimmt gleich jemand vorschlägt. Vielen Dank, ich weiß ja wie großartig das alles ist und blablabla, aber ich kriege es nicht auf die Reihe. Und ich habe auch keine Lust mich immer überall zu zu zwingen. Das kotzt mich so an und ich habe da echt keine Lust mehr drauf. (Ich werde gerade so aggressiv.)

Kennt ihr das auch? Habt ihr einen Tipp? Was kann ich tun? (Mal mit einem Psychiater darüber quatschen? Noch mehr laufen?)
Tut aber auch gut, dass ich das einfach mal schreibe und somit kanalisiere, geht mir schon ein Bisschen besser.
Alles Liebe, eure Colour
P.S. Ja, ich habe mich mit den ADHS-Sachen dezidiert und differenziert auseinandergesetzt, das ist nichts, was mir mal eben so einfällt, und es ist auch so, dass eigentlich keine Indikation besteht das medikamentös zu behandeln, denn wenn ich anfange mich darüber zu beschweren, dass mich meine mangelnde Konzentrationsfähigkeit in meinem alltäglichen Leben sehr einschränkt, dann grenzt das an Lächerlichkeit. Tut es zwar, aber es beeinträchtigt meine Leistungsfähigkeit nicht in einem sichtbaren Maße...