... hatte ich schon lange nicht mehr in DIESER ausprägung. hab morgen um zehn eine mündliche französischprüfung und mir ist jetzt schon kotzübel. habe neben den "normalen" menstruationsbeschwerden (das muss natürlich passend jetzt kommen) ziemliche bauchschmerzen vor lauter aufregung und panik.
ich studiere französisch, ich liebe es eigentlich, ich hab es auch schon unterrichtet und es hat mir spaß gemacht, ich war neun monate in burgung, vier in paris, man sagte mir ich kann fließend sprechen... und dann die blockade. seit monaten schon. ziehe mich in seminaren in mich selbst zurück, rede kaum noch, aus angst, was falsch zu machen. ich weiß, dass ich es eigentlich kann. eigentlich. nur mit dieser angst stehe ich mir selbst so im weg.
unterrichten ist kein thema. das ist ja der witz. ich kann es rüberbringen, freude an der sprache vermitteln, ich kann mich unterhalten ohne probleme, wenn ich IM land bin, wenn ich mit franzosen rede.
aber kaum ist die situation künstlich hergestellt und man bewertet mich, geht gar nichts mehr.
ich bin sauer auf mich, weil ich mich selbst so blockiere. und zugleich so panisch, dass ich weinen könnte. nein, es kann eigentlich nichts passieren. eigentlich...
hm...
was soll ich denn jetzt tun? weiß gar nicht wohin mit meinen gefühlen und wie ich das nur schaffen soll.
werde den stoff jetzt noch einmal wiederholen und versuchen, nur französisch zu reden. und auch morgen früh nochmal den ganzen morgen französisch vor mich hinlabern. aber was, wenn ich - wie damals - einen blackout kriege?
Re: prüfungsangst...
#2vergesst den beitrag, ich komm schon klar. würde ihn wieder löschen, wenn ich wüsste wie. ich nutze das forum ja nicht mehr allzu oft, wenn ich selbst hilfe brauche, doch wenn dem so ist, komme ich hier irgendwie auch nicht mehr weiter. vielleicht soll es so sein und mich darauf hinweisen, dass ich das alleine bewältigen muss. das geht im übrigen sogar, habe eben eine methode entwickelt, die mich beruhigt. vielleicht klappt es ja morgen doch.
Lauf der Sonne entgegen, anstatt auf sie zu warten...
Re: prüfungsangst...
#3Ich würde dir noch Baldrian empfehlen, da gibt es einen für den Tag und der macht nicht müde.
Das Leben ist zu kurz um es aufzugeben!
Re: prüfungsangst...
#4komischerweise hab ich Baldrian immer genommen um besser einschlafen zu können *mysterious*Schlumpfine hat geschrieben:Ich würde dir noch Baldrian empfehlen, da gibt es einen für den Tag und der macht nicht müde.

Re: prüfungsangst...
#5Da gibt es verschiedene Arten. Einer macht müde, der ist stärker und hat anderen Wirkstoff drinnen und der Andere ist extra für den Tag, nur zur Nervenberuhigung. Ich nehme ihm vor jeder Prüfung und er ist sehr gut.
Das Leben ist zu kurz um es aufzugeben!
Re: prüfungsangst...
#6Hy jen,
wünsch dir für deine Prüfung alles, alles Liebe und Gute! Du kannst es ja, vetraue auf dich!!!!
LG
wünsch dir für deine Prüfung alles, alles Liebe und Gute! Du kannst es ja, vetraue auf dich!!!!
LG
Re: prüfungsangst...
#7Kopf hoch und durch, Jen !
Du schaffst das !
(... wenn es stockt, schubse ich Dich weiter, okay ?)
daumendrückender
Caruso
Du schaffst das !
(... wenn es stockt, schubse ich Dich weiter, okay ?)


daumendrückender
Caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....
Re: prüfungsangst...
#8wie wars???????
ich bin kein Opfer!!!
wer soll die Antwort wissen,wenn nicht Du?
von "Jan Eisklar"
Die wirkliche Macht haben Jene,die nichts mehr zu verlieren haben
wer soll die Antwort wissen,wenn nicht Du?
von "Jan Eisklar"
Die wirkliche Macht haben Jene,die nichts mehr zu verlieren haben
Re: prüfungsangst...
#9Das hab ich mich vor paar Minuten auch gefragt.ja,ne,is klar hat geschrieben:wie wars???????

"Your time is limited so don't waste it living someone else's life." -Steve Jobs (1955-2011)
Re: prüfungsangst...
#10... wird noch nicht rum sein ...
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....
Re: prüfungsangst...
#11unglaublich wars...
konnte die ganze nacht nicht schlafen, hatte durchgehend bauchschmerzen und übelkeit vor lauter stress, hab heute morgen gezittert und mich so reingesteigert, dass ich (in kombination mit der menstruation) einmal kurz vor einer ohnmacht stand, hab mich aber noch rechtzeitig hingesetzt.
soviel stress...
ich habe unmengen an pfefferminz- und kamillentee in mich hineingeschüttet, um meinen magen zu beruhigen, weil ich auch noch durchfall bekam. - so schlimm wars wirklich schon lange nicht mehr. es lag eben an der sprache...
die prüfung an sich kam mir heftig vor. ich habe gleich nach der ersten frage darum bitten müssen, ob er sie nochmal wiederholen kann, weil ich sie akustisch nicht verstanden habe. die panik wurde natürlich größer. ich hab mich nicht sicher gefühlt, in keinem der abgefragten themen, habe aber versucht, sicher und locker zu wirken. ich habe oft über das gefragte hinaus geredet, wenn mir nochwas einfiel, um zeit zu gewinnen. die prüfer ließen mich meist machen... ich hatte das gefühl, vor lauter panik den zugang zur französischen sprache verloren zu haben. mir fehlten die worte, ich machte grammatikfehler, die ich seit jahren nicht mehr gemacht habe. aber ich verbessere mich selbst ständig und versuchte die fehlenden worte durch umschreibungen zu ersetzen...
ich ging raus und meine bauchschmerzen waren noch schlimmer als vorher. ich hatte ein schlechtes gefühl. so schlecht, dass ich am liebsten meinem freund in die arme gefallen wäre, um zu weinen, wenn er denn da gewesen wäre. zugleich sicherlich auch vor erleichterung, dass ich es hinter mir hatte. die anspannung fiel trotz unzufriedenheit von mir ab, mit einem mal, ich fühlte mich auf einmal so erschöpft, dass ich auf der stelle hätte einschlafen können. das ergebnis war mir in dem augenblick egal, nur wollte ich bestanden haben.
die note dieser mündlichen prüfung ist ein drittel einer großen prüfung, die noch aus einem praktischen teil (von dem ich schonmal berichtet hatte) und einer schriftlichen ausarbeitung bestand. fünf minuten nach der prüfung wurde man nochmal reingerufen, um die endnote zu erfahren.
als der prüfer sagte, dass ich bestanden hätte, schossen mir die tränen in die augen und ich musste anfangen, vor lauter freude zu lachen und zu strahlen - obwohl er mir noch nicht mal die note gesagt hatte. ich war glücklich... doch das folgende übertraf echt alles, er fuhr nämlich fort: mit 1,5... ich musste noch mehr strahlen, dachte mir bleibt die luft weg, mir wurde schwindlig, ich war fassungslos.
er schaute mich irritiert an und meinte: warum freuen sie sich denn so? haben sie etwas anderes erwartet? ich bejahte und er fragte, warum, er könne das nicht verstehen. ich erzählte ihm von der prüfungsangst und wie ich selbst die mündliche prüfung empfunden hätte. er sagte, man hätte nichts davon gemerkt und ich hätte auf die mündlichen in keinem der punkte einen abzug bekommen. ich habe auf die mündliche eine 1,0 bekommen...
ich kann es nicht verstehen. hab ich so eine krasse fehleinschätzung mir selbst gegenüber? er meinte, die hab ich definitiv. das hat auch gründe. jahrelang hatte ich probleme in der schule. es wurde über einen schulwechsel geredet, mir oft dazu geraten, weil man meinte, das gymnasium sei zu schwer für mich. ich wollte aber weiter lernen. ich war so wissbegierig, schon seit ich ein kind war, saugte ich bücher in mich auf... ich kämpfte... und blieb auf dem gymnasium. musste mir viel anhören. dass ich das abitur niemals schaffen würde, weil ich dafür eine zu beschränkte denkweise hätte. das kam von einem lehrer. ein anderer bestätigte es... dass ich eine fremdsprachen legasthenie hätte. nur so als beispiele. es gab eine menge solcher kommentare. ZU VIELE.
das ganze sitzt noch so in mir drin, denke ich manchmal. ich kann es nicht fassen, dass es nun anders ist. ich warte auf den nächsten sturz. ich kann nicht glauben, dass es jetzt eben einfach aufwärts geht. ich kann manchmal gar nicht begreifen, dass ich überhaupt studieren kann. allein das war für mich immer ein unerreichbares ziel.
das ist die eine seite in mir: wenig von meiner eigenen intelligenz überzeugt (eher im gegenteil, ich komme mir manchmal unheimlich "dumm" vor), immer zweifelnd, ob ich meine ziele auch erreichen werde, immer wartend auf den nächsten misserfolg.
doch es kommt keiner. nun schon seit beginn des studiums.
und das führt zur anderen seite, die sich allmählich entwickelt: ich traue mich kaum, es zu sagen, es fällt mir schwer, diese gedanken auch anderen mitzuteilen, aber seit ein paar monaten hat sich dieses denken verändert. ich bin stolz auf mich, finde, dass ich nicht beschränkt denke, sondern eher "zuviel" denke, so dass ich es mir manchmal selbst schwer mache. seit einem halben jahr hatte ich nur 1,5er und 1er. und mir wird ständig mitgeteilt, dass es ziemlich krass ist, was ich geleistet habe. man schaut nun zu mir auf, nicht mehr auf mich herab. ich muss den sprung gedanklich schaffen, dass es nun anders ist. und manchmal denke ich: das ist wohl nun der neue lebensabschnitt. es wird nun aufwärts gehen, ich habe es aus den schweren zeiten heraus geschafft. - bis dann wieder die angst kommt, dass ich mich zu früh freue.
mit dem "zuviel" denken spreche ich zudem ein thema an, was mich wirklich oft beschäftigt. mein freund scherzt oft darüber, dass ich ein kleines genie wäre, was ich selbst so nicht sagen würde. im gegenteil, ich fühl mich eher wie "ein kind aus einer bildungsfernen schicht". ich hab mich hochgearbeitet, aber ich kann nichts besonderes. das denke ich einerseits. und dann denke ich wieder, doch, du hast sehr viele talente, manchmal so viele, dass es mir selbst zuviel wird. ich habe den eindruck, dass ich nicht beschränkt bin, sondern eher zuviel denke, mich für zuviel interessiere, alles zu sehr hinterfrage, so dass ich manchmal durchdrehen könnte, weil ich mich selbst überfordere. ich zerbreche mir über dinge den kopf, über die sich keiner gedanken macht, ich beschäftige mich in meiner freizeit mit dingen, die andere nur im studium machen oder wenn sie es eben sonst irgendwie müssen. immer will ich mehr wissen, immer mehr lernen. es ist so ein unheimlicher drang in mir. dann die vielen ideen, meine kreativität, die manchmal nur so aus mir heraussprudelt. und dann mach ich das alles immer noch so völlig abgefahren. für meine zulassungsarbeit habe ich in einer einzigen nacht 70 seiten geschrieben, wenn ich bilder male, dann meist 20 stück auf einmal (und meine freunde finden meist noch jedes einzelne genial..), wenn ich gedichte schreibe, dann auch oft mehrere am stück, alles wie in einem kreativitätsrausch. ich habe dann das gefühl, dass es einfach raus muss. so viele ideen in meinem kopf, die umgesetzt werden müssen. und das krasse ist noch, dass mein umfeld all diese dinge, die ich in diesem kreativwahn produziere, gut findet. nur manchmal ist es aber auch zuviel des guten. manchmal wünsche ich mir, einfach mal nichts zu denken, mich für manche dinge einfach mal nicht zu interessieren, um erholung zu haben. und in solchen momenten komme ich mir dann - und es fällt mir schwer, das hie rmal so auszusprechen , aus angst, überheblich zu klingen, denn das will ich keineswegs - doch irgendwie anders vor und denke, dass es doch etwas auf sich hat mit dem satz, genie und wahnsinn liegen nicht weit auseinander.
das war schon immer mein problem. ich glaube, es hat auch bei der bulimie mit reingespielt. ich war sehr früh reif. nicht frühreif, aber ich habe mir sehr früh über dinge gedanken gemacht, über die sich keines der kinder in meinem alter den kopf zerbrochen hat. ich hab mich mit neun enorm mit philosophie beschäftigt, wurde mit zehn tiefgläubig, fasste mit elf den entschluss ins kloster zu gehen, was bis 14 anhielt und mich dazu brachte, mich ehrenamtlich im altenheim zu engagieren. verbrachte meine sommerferien nicht auf partys, sondern damit, menschen beim essen, anziehen und waschen zu helfen. aus christlichen gründen heraus, "im zeichen der nächstenliebe", wie ich damals oft dachte. mit 11 beschäftigte ich mich ausgiebig mit dem mittelalter, wälzte bücher, die mich heute doch etwas erstaunen - also dass ich sie in diesem alter gelesen habe, denn ich finde sie heute noch krass. mit 12 kam dann die "dritte reich phase". ich las alles, was ich dazu in die hände bekam und wusste bald in und auswendig über diese zeit bescheid. ich beschäftigte mich in diesem jungen alter mit konzentrationslagern und fluchtwellen...
und dann das gymnasium, auf dem ich nicht klar kam. ich glaube, es lag gar nicht an meiner intelligenz, sondern dass ich mit dem system an sich nicht umgehen konnte. aus meiner heutigen pädagogischen sicht nichts ungewöhnliches.
egal, wen ich heute treffe, auch hier im forum, man sagte mir schon oft, dass ich reifer schreiben (nicht jetzt, ich denke gerade nicht wirklich über das nach, was ich schreibe und wie ich es formuliere, aber wenn ich mich eben bewusst damit auseinandersetze) würde als die meisten in meinem alter. ich werde oft älter geschätzt und komme auch eher mit menschen klar, die älter sind als ich. ich glaube auch, dass das am "zuviel denken" liegt.
hm. all das ist wohl verwirrend und dafür möchte ich mich entschuldigen. aber es sind gedanken, die eben auch gerade durch meinen kopf sprudeln...
lg und danke fürs nachfragen
jen
konnte die ganze nacht nicht schlafen, hatte durchgehend bauchschmerzen und übelkeit vor lauter stress, hab heute morgen gezittert und mich so reingesteigert, dass ich (in kombination mit der menstruation) einmal kurz vor einer ohnmacht stand, hab mich aber noch rechtzeitig hingesetzt.
soviel stress...
ich habe unmengen an pfefferminz- und kamillentee in mich hineingeschüttet, um meinen magen zu beruhigen, weil ich auch noch durchfall bekam. - so schlimm wars wirklich schon lange nicht mehr. es lag eben an der sprache...
die prüfung an sich kam mir heftig vor. ich habe gleich nach der ersten frage darum bitten müssen, ob er sie nochmal wiederholen kann, weil ich sie akustisch nicht verstanden habe. die panik wurde natürlich größer. ich hab mich nicht sicher gefühlt, in keinem der abgefragten themen, habe aber versucht, sicher und locker zu wirken. ich habe oft über das gefragte hinaus geredet, wenn mir nochwas einfiel, um zeit zu gewinnen. die prüfer ließen mich meist machen... ich hatte das gefühl, vor lauter panik den zugang zur französischen sprache verloren zu haben. mir fehlten die worte, ich machte grammatikfehler, die ich seit jahren nicht mehr gemacht habe. aber ich verbessere mich selbst ständig und versuchte die fehlenden worte durch umschreibungen zu ersetzen...
ich ging raus und meine bauchschmerzen waren noch schlimmer als vorher. ich hatte ein schlechtes gefühl. so schlecht, dass ich am liebsten meinem freund in die arme gefallen wäre, um zu weinen, wenn er denn da gewesen wäre. zugleich sicherlich auch vor erleichterung, dass ich es hinter mir hatte. die anspannung fiel trotz unzufriedenheit von mir ab, mit einem mal, ich fühlte mich auf einmal so erschöpft, dass ich auf der stelle hätte einschlafen können. das ergebnis war mir in dem augenblick egal, nur wollte ich bestanden haben.
die note dieser mündlichen prüfung ist ein drittel einer großen prüfung, die noch aus einem praktischen teil (von dem ich schonmal berichtet hatte) und einer schriftlichen ausarbeitung bestand. fünf minuten nach der prüfung wurde man nochmal reingerufen, um die endnote zu erfahren.
als der prüfer sagte, dass ich bestanden hätte, schossen mir die tränen in die augen und ich musste anfangen, vor lauter freude zu lachen und zu strahlen - obwohl er mir noch nicht mal die note gesagt hatte. ich war glücklich... doch das folgende übertraf echt alles, er fuhr nämlich fort: mit 1,5... ich musste noch mehr strahlen, dachte mir bleibt die luft weg, mir wurde schwindlig, ich war fassungslos.
er schaute mich irritiert an und meinte: warum freuen sie sich denn so? haben sie etwas anderes erwartet? ich bejahte und er fragte, warum, er könne das nicht verstehen. ich erzählte ihm von der prüfungsangst und wie ich selbst die mündliche prüfung empfunden hätte. er sagte, man hätte nichts davon gemerkt und ich hätte auf die mündlichen in keinem der punkte einen abzug bekommen. ich habe auf die mündliche eine 1,0 bekommen...
ich kann es nicht verstehen. hab ich so eine krasse fehleinschätzung mir selbst gegenüber? er meinte, die hab ich definitiv. das hat auch gründe. jahrelang hatte ich probleme in der schule. es wurde über einen schulwechsel geredet, mir oft dazu geraten, weil man meinte, das gymnasium sei zu schwer für mich. ich wollte aber weiter lernen. ich war so wissbegierig, schon seit ich ein kind war, saugte ich bücher in mich auf... ich kämpfte... und blieb auf dem gymnasium. musste mir viel anhören. dass ich das abitur niemals schaffen würde, weil ich dafür eine zu beschränkte denkweise hätte. das kam von einem lehrer. ein anderer bestätigte es... dass ich eine fremdsprachen legasthenie hätte. nur so als beispiele. es gab eine menge solcher kommentare. ZU VIELE.
das ganze sitzt noch so in mir drin, denke ich manchmal. ich kann es nicht fassen, dass es nun anders ist. ich warte auf den nächsten sturz. ich kann nicht glauben, dass es jetzt eben einfach aufwärts geht. ich kann manchmal gar nicht begreifen, dass ich überhaupt studieren kann. allein das war für mich immer ein unerreichbares ziel.
das ist die eine seite in mir: wenig von meiner eigenen intelligenz überzeugt (eher im gegenteil, ich komme mir manchmal unheimlich "dumm" vor), immer zweifelnd, ob ich meine ziele auch erreichen werde, immer wartend auf den nächsten misserfolg.
doch es kommt keiner. nun schon seit beginn des studiums.
und das führt zur anderen seite, die sich allmählich entwickelt: ich traue mich kaum, es zu sagen, es fällt mir schwer, diese gedanken auch anderen mitzuteilen, aber seit ein paar monaten hat sich dieses denken verändert. ich bin stolz auf mich, finde, dass ich nicht beschränkt denke, sondern eher "zuviel" denke, so dass ich es mir manchmal selbst schwer mache. seit einem halben jahr hatte ich nur 1,5er und 1er. und mir wird ständig mitgeteilt, dass es ziemlich krass ist, was ich geleistet habe. man schaut nun zu mir auf, nicht mehr auf mich herab. ich muss den sprung gedanklich schaffen, dass es nun anders ist. und manchmal denke ich: das ist wohl nun der neue lebensabschnitt. es wird nun aufwärts gehen, ich habe es aus den schweren zeiten heraus geschafft. - bis dann wieder die angst kommt, dass ich mich zu früh freue.
mit dem "zuviel" denken spreche ich zudem ein thema an, was mich wirklich oft beschäftigt. mein freund scherzt oft darüber, dass ich ein kleines genie wäre, was ich selbst so nicht sagen würde. im gegenteil, ich fühl mich eher wie "ein kind aus einer bildungsfernen schicht". ich hab mich hochgearbeitet, aber ich kann nichts besonderes. das denke ich einerseits. und dann denke ich wieder, doch, du hast sehr viele talente, manchmal so viele, dass es mir selbst zuviel wird. ich habe den eindruck, dass ich nicht beschränkt bin, sondern eher zuviel denke, mich für zuviel interessiere, alles zu sehr hinterfrage, so dass ich manchmal durchdrehen könnte, weil ich mich selbst überfordere. ich zerbreche mir über dinge den kopf, über die sich keiner gedanken macht, ich beschäftige mich in meiner freizeit mit dingen, die andere nur im studium machen oder wenn sie es eben sonst irgendwie müssen. immer will ich mehr wissen, immer mehr lernen. es ist so ein unheimlicher drang in mir. dann die vielen ideen, meine kreativität, die manchmal nur so aus mir heraussprudelt. und dann mach ich das alles immer noch so völlig abgefahren. für meine zulassungsarbeit habe ich in einer einzigen nacht 70 seiten geschrieben, wenn ich bilder male, dann meist 20 stück auf einmal (und meine freunde finden meist noch jedes einzelne genial..), wenn ich gedichte schreibe, dann auch oft mehrere am stück, alles wie in einem kreativitätsrausch. ich habe dann das gefühl, dass es einfach raus muss. so viele ideen in meinem kopf, die umgesetzt werden müssen. und das krasse ist noch, dass mein umfeld all diese dinge, die ich in diesem kreativwahn produziere, gut findet. nur manchmal ist es aber auch zuviel des guten. manchmal wünsche ich mir, einfach mal nichts zu denken, mich für manche dinge einfach mal nicht zu interessieren, um erholung zu haben. und in solchen momenten komme ich mir dann - und es fällt mir schwer, das hie rmal so auszusprechen , aus angst, überheblich zu klingen, denn das will ich keineswegs - doch irgendwie anders vor und denke, dass es doch etwas auf sich hat mit dem satz, genie und wahnsinn liegen nicht weit auseinander.
das war schon immer mein problem. ich glaube, es hat auch bei der bulimie mit reingespielt. ich war sehr früh reif. nicht frühreif, aber ich habe mir sehr früh über dinge gedanken gemacht, über die sich keines der kinder in meinem alter den kopf zerbrochen hat. ich hab mich mit neun enorm mit philosophie beschäftigt, wurde mit zehn tiefgläubig, fasste mit elf den entschluss ins kloster zu gehen, was bis 14 anhielt und mich dazu brachte, mich ehrenamtlich im altenheim zu engagieren. verbrachte meine sommerferien nicht auf partys, sondern damit, menschen beim essen, anziehen und waschen zu helfen. aus christlichen gründen heraus, "im zeichen der nächstenliebe", wie ich damals oft dachte. mit 11 beschäftigte ich mich ausgiebig mit dem mittelalter, wälzte bücher, die mich heute doch etwas erstaunen - also dass ich sie in diesem alter gelesen habe, denn ich finde sie heute noch krass. mit 12 kam dann die "dritte reich phase". ich las alles, was ich dazu in die hände bekam und wusste bald in und auswendig über diese zeit bescheid. ich beschäftigte mich in diesem jungen alter mit konzentrationslagern und fluchtwellen...
und dann das gymnasium, auf dem ich nicht klar kam. ich glaube, es lag gar nicht an meiner intelligenz, sondern dass ich mit dem system an sich nicht umgehen konnte. aus meiner heutigen pädagogischen sicht nichts ungewöhnliches.
egal, wen ich heute treffe, auch hier im forum, man sagte mir schon oft, dass ich reifer schreiben (nicht jetzt, ich denke gerade nicht wirklich über das nach, was ich schreibe und wie ich es formuliere, aber wenn ich mich eben bewusst damit auseinandersetze) würde als die meisten in meinem alter. ich werde oft älter geschätzt und komme auch eher mit menschen klar, die älter sind als ich. ich glaube auch, dass das am "zuviel denken" liegt.
hm. all das ist wohl verwirrend und dafür möchte ich mich entschuldigen. aber es sind gedanken, die eben auch gerade durch meinen kopf sprudeln...
lg und danke fürs nachfragen
jen
Lauf der Sonne entgegen, anstatt auf sie zu warten...
Re: prüfungsangst...
#12*juhuuuuuuu*
Super gemacht !
(grinsend noch bemerke, daß ich es aber vorher schon gewußt habe ....)
Glückwunsch, liebe Jen. Von ganzem Herzen.
... und nun erst mal relaxen, alles sacken lassen und auf normale Umdrehungszahlen kommen, oder ?
drück Dich
Caruso
Super gemacht !
(grinsend noch bemerke, daß ich es aber vorher schon gewußt habe ....)
Glückwunsch, liebe Jen. Von ganzem Herzen.
... und nun erst mal relaxen, alles sacken lassen und auf normale Umdrehungszahlen kommen, oder ?

drück Dich
Caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....
Re: prüfungsangst...
#13

Liebe Grüsse und weiter so, coco

Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.
.Descartes.
.Descartes.
Re: prüfungsangst...
#14Glückwunsch auch von mir
"Your time is limited so don't waste it living someone else's life." -Steve Jobs (1955-2011)
Re: prüfungsangst...
#15coool!!! Glückwunsch!
Als ich das las, kam ich mir glatt in meine letzte mündliche Prüfung zurückversetzt vor. Da hab ich so dermaßen Horror vor (schriftlich liegt mir besser, da muss ich ja nicht reden und da bin ich nur so lange nervös, bis ih loslegen kann
). Ich hatte sooo eine Panik und musste beim Studium zum gehobenen Dienst 2 Mündliche Pflicht machen...oh Gott.. ich mach das nie nie niiiiie wieder..ich hatte es ja noch nie mit mündlichen Prüfungen, aber je älter ich werde, desto panischer reagiere ich und mein Körper. Ich brauch ohne Immodium und Notflltropfen in Doppeldosen gar nicht erst hingehen...
Dann gings los. Man kriegt so nen Sachverhalt, den man dann lösen muss. Man hat Zeit 15-20 Minuten zu lesen und sich Notizen zu machen und in der Zeit wo man liest, wird ein anderer schon geprüft. Ich also gelesen. 1. Mal nix verstanden...also ich musste mich dermaßen zusammenreissen... dann hatte man uns vorher sogar noch gesagt, dass auf jedem Platz auch Konzeptpapier liegt für Stichworte... schien ich vergessen zu haben..ich hab dann total chaotisch und durcheinander mitten auf dem Sachverhaltszetteln rumgemalt...also so ein Durcheinander... KONZEPT war da mal keins...irgendwann war ich dan dran und hatte gar kein Konzept...da fielen mir dann die Zettel auf, die da leer vor mir lagen;-) Ich also losgelegt(gestottert..)...durcheinander, dann wusste ich manchmal nichtmal, ob ich das eine schon gesagt hatte oder nicht, ich hab ganze Wörter (z.B. mein Liegling Individualidentifizierung) gar nicht mehr aussprechen können und erst nach 4 Anläufen rausgekriegt, was mich NOCH mehr aus dem Konzept brachte. Also ich hab mir auch wirklich das Leben schwer gemacht.. Dann hab ich total hektisch und schnell geredet und hinterher wusste ich gar nicht mehr, WAS ich überhaupt gesagt hatte... als sowas...
Strafrecht war dann noch schlimmer, weil ich mich einmal verhaspelt hatte (Fehler erst beim schon Stottern bemerkt) und dann nicht mehr wusste, wie ich die Kurve krieg. Wieder kein Konzept, trotz dass ich dann wenigstens das Konzeptpapir benutzt hatte...OH MEIN GOTT...ein Alptraum..
Hinterher wusste ich gar nicht mehr, was das geworden ist und wunder oh wunder war die erste Prüfung 13 Punkte
und die 2. 11
(ich dachte erst die verarschen mich)Was blöderweise zu Folge hatte, dass ich mit Eröffnung einer 3. Prüfung noch das Studium mit 2 machen konnte.
Das wusste ich vorher aber noch nicht und ich hättes auch nicht freiwillig gemacht. Ich also beide Pflichtdinger hinter mir, Mittagspause (Ergebnisse gibts erst ganz zum Schluss nachdem alle durch sind..ich hab die Punkte also auch erst gan zum Schluss gesagt bekommen), nach dem Mittag allen ne SMS geschrieben mit Juchhuuuuu ich habs hinter mir..
Dann kamen wir wieder am Raum an, weil 2 Leute noch geprüft wurden und der Rest bis zum bitteren Ende beisitzt, und der Vorsitzende so zu mir: Also Frau G. sie können noch mit 2 machen, ich möchte noch ein 3. Fach eröffnen (auf dass ich natürlich nicht vorbereitet war...wer komt schon auf SOWAS) Ich:WAS????
Nä!!!
Da war ich noch der Meinung, dass man zur Verbesserung den Vorschlag ablehnen kann und einen 3. Prüfung nur annehmen muss, wenns um Durchfallen oder nicht geht. Und Durchfallen ging von vorn herein schon nicht her (was meine Panik aber nie mildert) Blöderweise sagte er dann, dass ich zwar Veto sagen kann, ER das aber letztlich entscheidet und naja, er entschied: Wir machen das. Da war ich dann kurz heulen und dann sauer (also ich war sowas von durch mit den Nerven...) Dann musste ich mir auch noch nen fremden Gesetzestext leihen ohne eigenen Markierungen (immer schon schlecht) und wurde auch noch im blödesten umfangreichsten Fach geprüft. Ich war vorher sooooooooooo froh, dass das Fach keine der Pflichprüfungen war.... und dann DAS. Das hab ich sogar noch gesagt zum Vorsitzenden: Das wird doch nix bei dem Fach, können wir es lassen? Er: Nein... Ich: Verzweifelt..
Dann hatte ich aber wirklich unglaubliches Glück mit dem Sachverhalt und konnte tatsächlich lösen...wenn man das Gestottere so nennen kann...ging gar nicht...wie peinlich..
Nach den Prüfungen hab ich von den Prüfern dann auch noch den Titel" nervösester Prüfling der Studiengruppe" erhalten..zu Recht..
Vorher war auch geil: Ich soooooooooo einen Schiß und keiner wollts glauben von den lieben Kollegen. Jaja..DU..is klar... DU kannst doch sonst auch immer reden und blabla..Du sagst das bestimmt nur so...Du hast doch sonst auch ne große Klappe
Jahaa...sonst rede ich ja auch nur so und kenne alle und werde nicht geprüft. Bei mündlichen Prüfung mutiere ich zum körperlich und seelischem Wrack. HINTERHER hat der Rest das dann ja auch erlebt und geglaubt;-).
Für den letzten Prüfngungsgang haben se mir dann tatasächlich auch nch 12 P gegeben (ich begreife die Noten bis heute nicht) und ich hab völlig ungewollt besser bestanden als ich je vorhatte. Ich wollts einfach nur hinter mir haben und war erst echt sauer auf die Prüfer als die mit der 3. Prüfung um die Ecke kamen..
Hinterher war ich fertig mit den Nerven. Alle machten Party ab Nachmittags und ich lag um Punkt 18 h im Bett..Fix und fertig.
Du siehst also: Bist nicht die Einzige mit Fehleinschätzungen und auch nicht mit Panikschüben und Durchfall;-))
Ich hoffe Du genießt es heute noch, dass Du es hinter Dir hast.
Liebe Grüße Nadine
Als ich das las, kam ich mir glatt in meine letzte mündliche Prüfung zurückversetzt vor. Da hab ich so dermaßen Horror vor (schriftlich liegt mir besser, da muss ich ja nicht reden und da bin ich nur so lange nervös, bis ih loslegen kann

Dann gings los. Man kriegt so nen Sachverhalt, den man dann lösen muss. Man hat Zeit 15-20 Minuten zu lesen und sich Notizen zu machen und in der Zeit wo man liest, wird ein anderer schon geprüft. Ich also gelesen. 1. Mal nix verstanden...also ich musste mich dermaßen zusammenreissen... dann hatte man uns vorher sogar noch gesagt, dass auf jedem Platz auch Konzeptpapier liegt für Stichworte... schien ich vergessen zu haben..ich hab dann total chaotisch und durcheinander mitten auf dem Sachverhaltszetteln rumgemalt...also so ein Durcheinander... KONZEPT war da mal keins...irgendwann war ich dan dran und hatte gar kein Konzept...da fielen mir dann die Zettel auf, die da leer vor mir lagen;-) Ich also losgelegt(gestottert..)...durcheinander, dann wusste ich manchmal nichtmal, ob ich das eine schon gesagt hatte oder nicht, ich hab ganze Wörter (z.B. mein Liegling Individualidentifizierung) gar nicht mehr aussprechen können und erst nach 4 Anläufen rausgekriegt, was mich NOCH mehr aus dem Konzept brachte. Also ich hab mir auch wirklich das Leben schwer gemacht.. Dann hab ich total hektisch und schnell geredet und hinterher wusste ich gar nicht mehr, WAS ich überhaupt gesagt hatte... als sowas...
Strafrecht war dann noch schlimmer, weil ich mich einmal verhaspelt hatte (Fehler erst beim schon Stottern bemerkt) und dann nicht mehr wusste, wie ich die Kurve krieg. Wieder kein Konzept, trotz dass ich dann wenigstens das Konzeptpapir benutzt hatte...OH MEIN GOTT...ein Alptraum..
Hinterher wusste ich gar nicht mehr, was das geworden ist und wunder oh wunder war die erste Prüfung 13 Punkte


Das wusste ich vorher aber noch nicht und ich hättes auch nicht freiwillig gemacht. Ich also beide Pflichtdinger hinter mir, Mittagspause (Ergebnisse gibts erst ganz zum Schluss nachdem alle durch sind..ich hab die Punkte also auch erst gan zum Schluss gesagt bekommen), nach dem Mittag allen ne SMS geschrieben mit Juchhuuuuu ich habs hinter mir..
Dann kamen wir wieder am Raum an, weil 2 Leute noch geprüft wurden und der Rest bis zum bitteren Ende beisitzt, und der Vorsitzende so zu mir: Also Frau G. sie können noch mit 2 machen, ich möchte noch ein 3. Fach eröffnen (auf dass ich natürlich nicht vorbereitet war...wer komt schon auf SOWAS) Ich:WAS????



Da war ich noch der Meinung, dass man zur Verbesserung den Vorschlag ablehnen kann und einen 3. Prüfung nur annehmen muss, wenns um Durchfallen oder nicht geht. Und Durchfallen ging von vorn herein schon nicht her (was meine Panik aber nie mildert) Blöderweise sagte er dann, dass ich zwar Veto sagen kann, ER das aber letztlich entscheidet und naja, er entschied: Wir machen das. Da war ich dann kurz heulen und dann sauer (also ich war sowas von durch mit den Nerven...) Dann musste ich mir auch noch nen fremden Gesetzestext leihen ohne eigenen Markierungen (immer schon schlecht) und wurde auch noch im blödesten umfangreichsten Fach geprüft. Ich war vorher sooooooooooo froh, dass das Fach keine der Pflichprüfungen war.... und dann DAS. Das hab ich sogar noch gesagt zum Vorsitzenden: Das wird doch nix bei dem Fach, können wir es lassen? Er: Nein... Ich: Verzweifelt..
Dann hatte ich aber wirklich unglaubliches Glück mit dem Sachverhalt und konnte tatsächlich lösen...wenn man das Gestottere so nennen kann...ging gar nicht...wie peinlich..
Nach den Prüfungen hab ich von den Prüfern dann auch noch den Titel" nervösester Prüfling der Studiengruppe" erhalten..zu Recht..

Vorher war auch geil: Ich soooooooooo einen Schiß und keiner wollts glauben von den lieben Kollegen. Jaja..DU..is klar... DU kannst doch sonst auch immer reden und blabla..Du sagst das bestimmt nur so...Du hast doch sonst auch ne große Klappe

Für den letzten Prüfngungsgang haben se mir dann tatasächlich auch nch 12 P gegeben (ich begreife die Noten bis heute nicht) und ich hab völlig ungewollt besser bestanden als ich je vorhatte. Ich wollts einfach nur hinter mir haben und war erst echt sauer auf die Prüfer als die mit der 3. Prüfung um die Ecke kamen..
Hinterher war ich fertig mit den Nerven. Alle machten Party ab Nachmittags und ich lag um Punkt 18 h im Bett..Fix und fertig.
Du siehst also: Bist nicht die Einzige mit Fehleinschätzungen und auch nicht mit Panikschüben und Durchfall;-))
Ich hoffe Du genießt es heute noch, dass Du es hinter Dir hast.
Liebe Grüße Nadine