Magenlähmung

#1
Nun, das Thema war ein entscheidender Grund für meine Entscheidung, mich hier anzumelden.

Ich habe zwar schon gesucht und Google gefragt, aber nicht brachte mir eine Antwort...

Seit ca zwei Wochen lebe ich mit der Diagnose "Magenlähmung".
Dass es sowas gibt, wusste ich bis dato gar nicht...
Mein Magen bewegt sich also nicht mehr. Er mischt die Nahrung nicht mehr durch und die Folge ist, dass das Essen bei mir ewig im Magen bleibt, sich sammelt, Völlegefühle verusachen und wenn sie dann mal im Darm landen, zu einem riesigen Bauch führen (mein Arzt fragte mich doch tatsächlich ,ob ich schwanger wäre...).

Mein Magen streikt also, was ich ihm ja auch nicht verübeln kann.

Das Problem ist, dass mein Essverhalten seit der Diagnose wieder richtig katastrophal geworden ist.
Vorher lief es nämlich wirklich ganz gut, ich habe es geschafft, bis zu zwei Wochen clean zu bleiben.

Aber jetzt... quälen mich die ganze Zeit fiese Gedanken à la "Das Essen bleibt so lange im Magen, davon wirst du doch garantiert dick!"
Dummerweise bestätigt mir das die Waage auch noch, wobei ich da weiß, dass es sich um Wassereinlagerungen handelt, aber bei meinem "Gefühl" kommt natürlich nur an "Du hast zugenommen!"

Ich soll ja 6-8 Mahlzeiten am Tag essen- das passt aber gar nicht mit meinem Essplan zusammen, was mich eben komplett verunsichert.

Gibt es hier vielleicht noch jemanden, der diese Diagnose hat/hatte?
Hat sich das bei euch wieder normalisiert, das mit dem Magen.
Und wie habt ihr das mit dem Essen "gemanagt"?

lg
Bumble

Re: Magenlähmung

#2
Hey du!

Schön, dass du da bist.
Und ja, das hört sich nicht gut an. Nimmst du MCP gegen die "Magenlähmung"? Das könnte helfen. Und nein, du wirst nicht dick davon, wenn das Essen im Magen bleibt, das wird da doch gar nicht verdaut, das beginnt doch erst im Dünndarm. Klar, ich kann mir gut vorstellen, dass das total unangenehm ist, aber wahrscheinlich ist es echt am besten, wenn du versuchst kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu essen, damit der Magen wieder zur Bewegung angeregt wird.

Kopf hoch!

Alles Liebe, deine Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Magenlähmung

#3
Danke für deine liebe Antwort, Colour.

Also wissen, dass es nciht dick macht, weiß ich ja. Das ist bei mir eben immer so eine Sache... Zwischen Wissen und "Akzeptieren" liegen immer Welten.
Ich weiß zB auch, dass zu viel Sport ungesund ist, und trotzdem flüstert die Esssötrung mir dann wieder sonstwas ein.

MCP-Tropfen habe ich bis vor kurzem genommen, aber der Internist meinte, ich solle sie absetzen, da sie die mentale Leistung beeinträchtigen...was für mich in der Klausuren-Phase ja eher suboptimal ist...

Ich habe heute abend wieder eine neue Strategie entdeckt... Also seit zwei Tagen klappt es ja wieder einigermaßen und abends schaut mein Bauch dann auch wieder aus, als wäre da mehr drin als nur Essen.
Ich versuch jetzt, es auf die humorvolle Art und Weise zu nehmen. Dackel durch's Zimmer und rufe "Schaaaatz, wir wollen wir unser Kind nennen?!"

Die kleinen Mahlzeiten sind ja eben im Moment mein Problem.
Ich neig dann immer zu "noch etwas", obwohl ich schon voll bin und ich genau weiß, dass es nicht gut ist...
Nun, da gibt's wohl nichts anderes als Aushalten und Skills nutzen...
Aber vielleicht meldet sich ja noch jemand mit dem gleichen Problem mit einer "gezielten" Strategie.

Puuuh, 18 und dann schon so was, das schlaucht echt. Grade wo ich eh schon so viele kleine Wehwechen habe.

Nochmals Danke, Colour :)

Re: Magenlähmung

#4
Hey,

Finde es super, dass du auch lernst es so humorvoll zu sehen. :D Und ja, zwischen wissen und tun/begreifen liegen hier oft Welten, das wirst du sehen. ;)

Aber ich finde es toll, wenn du es versuchst es erstmal anzunehmen. Was hast du noch für Wehwehchen? Und was ist eigentlich die Ursache für das Magenproblem?

Ja, mit dem MCP, daran hätte ich auch denken MÜSSEN. ;)

Alles Liebe, deine Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Magenlähmung

#5
Die Ursache...
Ich hätte ja zu allererst die Bulimie vermutet, aber der Arzt meinte, dass sei so eine Art Fehlverknüpfung zwischen den Hirnbereichen "Emotionen" und "Magen". Die ist bei mir etwas zu stark geraten und scheint grad total verrückt zu spielen.
Außerdem kommt dazu ja noch die chronische Gastritis... Die hat mich schon mehrmals ins Krankenhaus verfrachtet.

Ansonsten habe ich eigentlich Dauer-Kopfschmerzen. Gar nicht mal Migräne oder so, einfach nur ständig Kopfschmerzen. Ursache unbekannt (was ich nicht schon alles für Tests über mich ergehen habe lassen).
Derzeit nehme ich dagegen niedrig-dosierte Abti-Depressiva, die die Schmerz-Hemmschwelle herabsetzen sollen.
Wirkt zum Glück auch. Nur hatte ich leider neulich mal wieder eine Gehirnerschütterung...

Dazu kommt dann noch ein ganz fieser Blutdruck, der sich gerne im Keller verkreicht. Daher auch die ganzen Gehirnerschütterungen...
Ich muss dauernd Medis nehmen, damit ich nicht ständig umkipp (was eben sehr unangenehm ist, vor allem in der Schule).

Und eben noch das ewige Nicht-Funktionieren des weiblichen Zyklus. Ohne Pille läuft gar nichts und mit Pille kriege ich teilweise solche Wassereinlagerungen (die aber natürlich auch vom K* bzw Nicht-K* kommen könnten), dass meine Beine bleischwer werden....

Na ja, viel aus der Familie mitbekommen.

Einen halben Gendefekt hab ich auch, aber der ist zum Glück rezessiv und deswegen hab ich nochmal ziemliches glück gehabt. bei meiner Mutter ist es leider nicht so gut gelaufen...

Re: Magenlähmung

#6
MCP-Tropfen habe ich bis vor kurzem genommen, aber der Internist meinte, ich solle sie absetzen, da sie die mentale Leistung beeinträchtigen.
:shock: oje.. Jetzt habe ich Angst!

Bumblebee, ich wünsch Dir gute Besserung!!

LG
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: Magenlähmung

#7
So, dann bring ich das hier mal auf den neueren Stand :)

Am Wochenende wurde ich (mal wieder...) über Nacht ins Krankenhaus eingeliefert, weil die Schmerzen diesmal so schlimm waren, dass ich wirklich Angst hatte, es ist diesmal was richtig Fieses.

Zum Glück war dem nicht so und meine chronische Gastritis hat sich nur mal wieder etwas deutlicher gemeldet... (Bei der Diagnose "leichter Gastritis" kam ich mir dann aber doch- auf gut Deutsch- echt verarscht vor, ich hab geheult vor Schmerzen...aber die Behandlung war eh unter aller Sau...).

Mein Magen scheint seine Arbeit aber immer noch nicht wieder aufgenommen zu haben.

Ich habe wirklich arge Probleme deswegen.

Dass, was ich vom Gewissen her essen kann, schickt mein Magen meist wieder nach draußen.
Dass, was ich vom Magen her essen soll, lässt mich die Bulimie wieder nach draußen schicken.

Dazu dann die Körperschemastörung. Perfekter Mix.
Ich habe schon x Kleidergrößen weniger, aber der Spiegel zeigt mir ein wabbeliges Etwas mit Elefantenstampfern und ausladenden Hüften.

Zur Zeit hoff ich einfach nur noch auf einen Klinikplatz im Sommer.

Grad mach ich mich wirklich selbst kaputt :(

Re: Magenlähmung

#8
Hey meine Süße!

Das hört sich ja gar nicht gut an, ich drücke dir die Daumen für den Therapieplatz im Sommer!
Und ja, ich kann dich verstehen, ist schon sehr schwer, dass du dan die Sachen essen kannst, die du vom Kopf her nicht essen darfst, kannst du es nicht erstmal mit ganz kleinen Mengen versuchen?
Ja, das tut weh und das hört sich sehr, sehr schwierig an, aber du kannst das. Das kann jeder, der gesund wird/werden will.
Ich drücke dir die Daumen!

Alles Liebe, deine Colour
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Magenlähmung

#9
Danke für deine lieben Worte, Colourful!

Die kleinen Mengen bereiten mir ja auch Probleme. Dann bin ich nicht satt, aber wenn ich mehr esse, dann ist es wieder "zu viel".
Ich muss schauen, dass ich einen guten Mittelweg finde.
Zur Zeit experimentiere ich ein wenig mit "alternativer" Küche. Tofu und sowas.
Und ich versuche, zu essen, wenn ich weiß, dass ich jetzt erstmal nicht nach Hause komme, so krieg ich immerhin etwas "rein".

Das Schöne ist, dass ich irgendwo ganz genau weiß, dass ich es wirklich schaffen werde...
Wenn ich mich in 10 Jahren sehe, dann sehe ich da nie eine essgestörte Frau, sondern einge junge Mutter, die mit beiden Beinen im Leben steht.
Das gibt mir doch irgendwie Kraft, muss ich sagen.
(Und mein Therapeut meinte neulich zu mir, dass er bei mir wirklich sehr gute Chancen auf eine Heilung sieht).

Ich habe jetzt grade nochmal in der Klinik angerufen (eigtl wolte mich die Therapeutin von dort gestenr anrufen...aber na ja) und auf den Anrufbeatnworter gesprochen... Hat mich viel Überwindung gekostet. Ich spreche sehr sehr ungerne auf Anrufbeantworter.