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von aire
Hallo Unique,
also, das wäre mir eigentlich neu, dass das (Sozial)pädagogikstudium einen NC hat. Das Psychologiestudium hat einen sehr hohen, so viel weiß ich mal. Ich denke, wenn Du Dein FSJ gemacht hast und eventuell noch Praktika absolviert hast, wird das ja schon als Wartezeit angerechnet. Ist auch die Frage, wo willst Du studieren? Sozialpädagogik kann man auch an der FH studieren. Das hat seine Vor- und Nachteile (und was für den einen der Nachteil ist, kann für den anderen der Vorteil sein.) Wenn Du an der Uni studieren willst, wird mehr selbstständig von Dir erwartet. Du musst selber schauen, welche Veranstaltungen Du besuchen musst und welche Leistungen Du da erbringen musst. Beziehungsweise ist das vermutlich nicht mehr so seit Bachelor. Da kriegst Du Deinen fertigen Stundenplan serviert und hast am Ende des Semesters Modulprüfung. FH Studium ist weniger wissenschaftlich. Soweit ich weiß, ist bei der Uni das Ziel, dass die Studenten mitforschen und "Wissen generieren". Derartiges ist an der FH nicht gefragt. Dafür ist es so, dass einige pädagogische Einrichtungen (ich glaube, es war Streetworker) klar sagen, dass bei der Einstellung FH Sozialpädagogen bessere Chancen haben. Weil sie weniger Gehalt kosten. Überhaupt arbeiten Pädagogen auch an Orten, wo man es gar nicht denken würde. Im Ministerium oder bei der Lufthansa. Geht es Dir eigentlich um das Studieren an sich? Denn ansonsten gibt es im sozialen Bereich ja auch Ausbildungen. Ich kenne das jetzt aber eher im sonderpädagogischen Bereich. Von der FH heißt es auch, dass das Studium „praktischer“ ist. Der Vorteil von einem Hochschulstudium an der Uni ist, dass Du erst mal Pädagogik allgemein im Grundstudium hast und solange Dir noch mal überlegen kannst, was Du machen willst. Es gibt viele Studenten, die eigentlich Erwachsenenpädagogik studieren wollten, in ihrem ersten Praktikum aber zufällig in einer sonderpädagogischen Einrichtung gelandet sind und dann sich dafür entschieden haben. Wie Du es auch machst, praktische Erfahrungen sind für das spätere Berufsleben immer gerne gesehen. Praktika sind gerade im Pädagogischen Bereich oft eine Möglichkeit, einen Fuß in die Tür einer Einrichtung zu bekommen, wo man später arbeiten kann. Je mehr Praktika, desto besser. (Laut einer Forschung gilt dieser aber wirklich nur für das Pädagogikstudium oder sozialwissenschaftliche Studiengänge. Bei anderen Studenten hat sich gezeigt, dass es ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt nicht aufbessert, viele Praktika gemacht zu haben. Außerdem sind praktische Erfahrungen natürlich hilfreich, dass Du überhaupt ein klares Bild entwickelst, was die Arbeit von Pädagogen ist. Das ist gerade für Sozialpädagogen nicht nur Arbeit mit Menschen, sondern auch viel Arbeit mit den zwölf Sozialgesetzbüchern…. Wenn Du Erwachsenenbildung studierst, beschäftigst Du Dich nicht nur mit Methodik und Didaktik, sondern auch mit der Entwicklung, Vermarktung, Evaluation und Organisation von Veranstaltungen. Und je eher Du weißt, was eigentlich auf Dich zukommt, desto besser ist das. Es kann auch hilfreich sein, eine Uni mal zu besuchen. Einige bieten einen Tag der offenen Tür an. Oder Du unterhältst Dich mal so mit Studierenden aus dem Fach, dass Du anstrebst. Sei allerdings darauf gefasst, dass die alles etwas schlimmer darstellen könnten, als es ist um sich aufzuwerten….
Hoffe, da war jetzt irgendwas Hilfreiches für Dich dabei. Ich bin ja auch nur punktuell informiert.
Zuletzt geändert von aire am Di Jun 15, 2010 10:46, insgesamt 2-mal geändert.