Hallo

Ich bin nun seit über 2 Monaten clean und hatte in der Zwischenzeit ein recht normales Essverhalten, was immer das auch heißen mag... Zumindest hatte ich keine richtigen FAs mehr, aber ich habe gemerkt, dass ich kein Maß mehr habe und mich bewusst zügeln muss, damit ich nicht weit über den tagesbedarf esse. Außerdem mache ich seit 2 Monaten eine Psychotherapie, in der ich auch viel über die Bulimie spreche.

Seit einer Woche habe ich nun wieder FAs, allesdings erbreche ich nicht, weil ich das niemals wieder will... Denoch sind diese FAs wieder mit dem zittern von früher verbunden und die gedanken und gefühle sind ziemlich gleich wie früher. ich merke, dass ich oft sehr, sehr müde bin und gerade aus dieser müdigkeit raus entstehen diese FAs.

kennt das jemand von euch? starke müdigkeit die zu einem FA führen? mir ist schon früher mal der gedanke aufgefallen, dass ich ein großes bedürfnis danach habe zu essen, wenn ich müde bin. doch woher kommt die müdigkeit?

würd mich sehr interessieren ob das jemand von euch kennt und ob es da vielleicht eine lösung gibt.

Jolanta hat geschrieben:würd mich sehr interessieren ob das jemand von euch kennt und ob es da vielleicht eine lösung gibt.

Hallo Jolanta,

Ins Bett legen und schlafen?? In der Zeit, wo Du einen FA hast, könntest Du auch wunderbar schlafen.

lg

genius

Huhu

Woher die Müdigkeit kommt, kannst Du Dir nur selbst beantworten!
Aber ich hatte das früher auch, dass ich müde (z.B. durch Nachtdienst ect) auch zu vielem Essen geneigt habe. Besonders Süßem. Denn Zucker liefert Energie und es vertreibt auch die Müdigkeit.
Bist Du denn einfach so zwischendurch müde oder wie hab ich das zu verstehen? Oder en abends nach einem anstrengenden Tag? Also quasi normal müde??
Ich würde mir an Deiner Stelle ein paar Strategien zurechtlegen, was Du stattdessen tun könntest. Z.B. Heiß Duschen und ab ins Bett, Mittagsschläfchen, kleiner Spaziergang und dann hinlegen oder irgendwie sowas. Ersetze quasi einen FA mit Ausweichmöglichkeiten. Versuchen schadet ja nix, gell? Zu verlieren gibts ja nix!

LG Nadine

Hallo Jolanta,

wir haben irgendwann verlernt, die Signale des Körpers richtig zu interpretieren. Wenn wir traurig sind essen wir, wenn wir nervös sind essen wir, wenn wir uns leer fühlen essen wir... Klar, und wenn wir erschöpft sind essen wir. Je länger man die Krankheit hat um so mehr schwächt sie einen. Ich bin seit ca einem halben Jahr clean und bin immernoch schnell erschöpft. Doch ich habe gelernt in solchen Momenten anders zu reagieren Wenn ich heute merke, ich werde müde, mache ich eine Pause oder lege mich eventuell hin, früher hätte ich angefangen zu essen. Es ist aber definitiv ein großer Zusammenhang zwischen Essen und Müdigkeit, desshalb empfehle ich dir immer viel zu schlafen und ausgeruht zu sei, denn mit Schlafstörungen ist man nur ein halber Mensch
Liebe Grüße

danke für eure antworten!
das problem ist dass ich nicht schlafen kann wenn ich es will, da ich eine 2-jährige tochter habe, da kann ich mich nicht einfach hinlegen. wenn ich meine tochter mal abgeben kann, dann muss ich für die uni arbeiten... also pause ist schwer. meistens lege ich mich trotzdem hin, wenn meine tochter nicht bei mir ist, und schlafe.
müde bin ich mittlerweile dauernd, am meisten nach dem mittagessen. am nachmittag bun ich eigentlich dauermüde, und vor allem abends neige ich dan zu FAs, wobei ich mittlerweile schon rausgefunden habe, warum ich diese bekomme, wenn sie nicht gerade was mit der müdigkeit zu tun haben.
ich frage mich nur derzeit ob ich vielleicht krank bin und ob das körperliche ursachen hat.
vielleicht bin ich auch einfach kaputt durch die monatelange bulimie. ich merke dass ich viel erschöpfter bin als früher.

hmh ja, ich weiß ganz genau was du meinst...in meiner schlimmsten zeit hab ich nur gefr*/gek* und sonst nur geschlafen, weil ich total erschöpft und müde war...
anfang diesen jahres war es total extrem - ich hatte weniger FAs, aber trotzdem, auch wenn ich an einem tag nur einen kleineren hatte,war ich danach so müde und erschöpft, dass ich den restlichen tag nur noch geschlafen hab...

und es ist bei mir oft so, die ersten 2-3 tage, die ich clean bin, bin ich oft total müde und erschöpft, habe so richtige "erschöpfungsanfälle" - also ich bin zb unterwegs, und von einem moment auf den anderen glaub ich, dass ich gleich umfalle, weil ich so müde und erschöpft bin, auch wenn ich gegessen hab und mein tagesbedarf an nahrung auch in etwa gedeckt ist...und ich merke, dass ich dann vor allem nach den mahlzeiten sehr müde, träge und erschöpft werde, danach sofort schlafen könnte. besonders stark ausgeprägt ist das, wenn ich mehrere stunden nichts gegessen hab, schon richtig mega hunger hab und mich dann anesse.

ich merk auch, wenn ich weniger und längere zeit nicht breche, dass es mir über den tag erschöpfungstechnisch besser geht, wenn ich mehrere kleine mahlzeiten esse und erst gar nicht so einen riesen hunger aufkommen lasse und mich dann richtig vollesse.

Ich kenne von mir, dass ich mir früher immer bewusst gesagt habe 'Essen ist Energie für den Körper', um mir selbst immer vor Augen zu führen, dass Essen meine Probleme nicht löst - sondern eben nur für meinen Körper da ist.

Daraus resultierte aber irgendwann, dass ich bei psychischer Belastung, quälenden Gedanken, Angst etc. in eine Antriebslosigkeit gefallen bin, die mit dauerhafter Müdigkeit einher ging.
Problem: Wenn mein Körper müde ist, braucht er theoretisch ja auch Energie (wenns jetzt nicht gerade abends vorm Schlafen gehn ist).
Und somit verschwammen die Grenzen wieder - wann ist es echte Müdigkeit, wann braucht mein Körper tatsächlich was zu essen und wann werde ich evtl, nur Schein-Müde, um eine unterbewusste Ausrede für einen nächsten FA zu haben?

Ich weiß auf jeden Fall, wie 'verlockend' es ist, bei Müdigkeit zu essen. Und wenn das Muster einmal drin ist, dann handelt man oft schon vollkommen automatisch.

Was dagegen hilft?
Bei mir nur ständige Achtsamkeit. Immer wieder reflektieren und ERST überlegen, ob das jetzt tatsächlich Hunger ist oder nicht. Und wenn nicht:
Den Grund suchen, warum man jetzt gerade (fr)essen wollte und versuchen sich mit dem auseinanderzusetzenund ganz bewusst erstmal nichts zu essen.

ja, genau...ich hab auch oft die strategie verfolgt, bei energielosigkeit zu essen...aber meist hat es nichts gebracht, im sinne von einem energieschub oder ähnlichem, weil es bei mir auch meist keine körperlichen ursachen hatte...
und wenn ich matt und kraftlos war wegen unterernährung, dann hat mich eine größere menge essen eher noch müder und träger gemacht und erst nach längerer zeit hab ich gemerkt, wie ich ausgeglichener und energetischer wurde...

ich bin oftmals auch müde oder wirr, weil ich nicht da sein möchte, weil mir teilweise wirklich der sinn fehlt, ich keine aufgabe in diesem leben sehe...

und ich denke auch, müdigkeit senkt die hemmschwelle, man ist unachtsamer, gibt leicht seinen trieben und süchten nach...

Ich esse sehr häufig aus Müdigkeit, schon kurz nach dem Aufwachen. Ich bin so dermaßen müde, dass ich kaum 5 Worte aneinander reihen kann, selbst das aufrechte Sitzen strengt mich an. Zucker powert mich dann schon eine kurze Zeit auf. Sodass ich zumindest lesen oder schreiben kann. Ich muss aber ständig nachschieben... ist ja klar, der Blutzuckerspiegel fällt nach kurzer Zeit rapide ab. An Tagen, wo ich morgens wach und fit bin, habe ich, zumindest seit mein Vater gestorben ist, selten Fressanfälle.