Wie es mir jetzt geht, hm, diesen imensen Druck spüre ich nicht mehr in dem Maß. Ich habe versucht auf die Bremse zu treten und versucht mir etwas Gutes zun tun (Formulierung "Gutes tun" stammt noch aus Klinikzeiten). Ganz bewusst etwas unternommen um abzuschalten. Gestern war ich mit ein paar Freunden im Kino (der Film war ein einfach nur witzig) Und es funktioniert auf jeden Fall. Ich denke das sind schon mal erste Schritte. Was mir aber auch auffällt ist, dass seit der Druck nicht mehr so spürbar ist, ein Gefühl der Leere entstanden ist. Vielleicht eine Art Selbstschutz, damit ich nicht ständig dem Druck und der Angst ausgesetzt bin?
Ja, und dann das Thema Essen. Ich finde es schon nicht gut, dass ich hier schreibe "das Thema Essen". Denn das zeigt ja schon, dass ich mich seit einiger Zeit wieder mehr (als es sein sollte) auseinandersetze. Ein Teil von mir findet immer mehr gefallen an der Appetitlosigkeit. Ich muss mir das ehrlich eingestehen, mit allem anderen würde ich mich nur selbst betrügen. Es kommen vermehrt Gedanken, nichts zu essen, und wenn etwas essen, dann kalorienarm

Ich merke, dass ich zur Zeit kein Maß habe. Was ich sehr bedenklich finde, sind Gefühle im Bezug auf bestimmte Lebensmittel, ich habe Angst sie zu essen. Ähm Hallo??!! Das darf doch nicht wahr sein. Das geht nicht! Nein, ich will nicht wieder in diesen Sumpf reinrutschen. Ich wünschte ich könnte mit jemandem reden, ich bin mir sicher es würde helfen. Es würde helfen, dass ich vielleicht auch eine andere Sicht bekomme auf die ganze Situation, könnte sie vielleicht besser einschätzen. Und mit den Ratschlägen und Strategien wieder ein bißchen zu mir selbst finden. Ja, einfach meine Therapeutin
Und ich weiß auch nicht, inwieweit ich mich da selbst reinsteigere. Oder ob sich da langsam wieder was entwickelt, dessen Ausmaß mich umhauen wird? Kann mich wie gesagt fast gar nicht einschätzen.
Aber was bleibt mir übrig, ich muss weiterhin auf mich schauen und darauf achten meine Mahlzeiten einzunehmen. Ich versuche mich zu zu erinnern, was ich gelernt habe in der Klinik und auch seit der ambulanten Therapie. Alleine ist es manchmal so schwer. Oft wünsche ich mir auch nur, dass ich gesagt bekomme, dass ich das gut mache und gut auf mich Acht gebe. Ich will kein Lob einheimschen mit dem letzten Satz. Es ist nur so, dass meine Therapeutin mich auf diese Weise oft bestätigt und auch bestärkt. Klar, ich bin erwachsen und sollte mein Leben auf die Reihe bekommen und meinen Weg alleine gehen. Ich finde, ich kriege mein Leben doch eigentlich ganz gut auf die Reihe. Im Moment hätte ich gerne jemanden an meiner Seite, zur Unterstützung. Wie ich oben schon sagte, was bleibt mir anderes übrig, als weiter zu kämpfen. Der Wille ist da. Ich weiß wie schön das Leben sein kann. Habe das Glück gehabt, dies in letzten knapp 1 1/2 Jahren erleben dürfen. Und wenn der Wille da ist, dann muss ich es doch auch hinkriegen, oder? Die Kraft muss ich immer wieder auftanken. Ich muss das doch hinkriegen? Ich muss das doch schaffen. Ach, und was ist, wenn ich mich mit zu vielem Denken in eine Krise reinrede?? Wie ernst kann bzw. muss ich das alles nehmen. Im ersten Augenblick würde ich sagen, natürlich musst du dich ernst nehmen, dir gehts nicht gut isst weniger, weil du keinen Appetit mehr hast, das ist doch bedenklich! Aber es gibt auch Momente, in denen ich das anders sehen. Dann sage ich mir, ach was, das ist doch Qutatsch, mit dieser ganzen Grübelei redest du dir nur etwas ein, für Uni muss man nun mal was tun, und wenn du daran zerbrichst, dann solltest du nicht studieren.
Ich weiß es nicht
