#3
von Mondwolf
Liebe Black and Red!
Mach Dich nicht so fertig! - wirf die Schuldgefühle weg.
Ich glaube jeder hier weiß, wovon Du schreibst. Die elende Frage "will ich eigentlich?" oder "will ich eigentlich nicht?". (Ich bin auch gerade wieder in einer Phase, wo mich diese Frage sehr beschäftigt und zernagt).
Und ich denke, wer sich ernstaft diese Frage stellt, der ist im Grunde weiter gekommen als er/sie glaubt. Denn ich meine, die Frage gehört zu jedem Gesundungsprozess dazu, weil es eine intensive Auseinandersetzung mit dem nächsten Schritt ist. Wer überhaupt nicht genesen will, der stellt sich diese Frage nicht, der macht einfach weiter wie bisher.
Angst ist normal - Angst vor vielen vielen Aspekten - die Angst kann auch die Entscheidungsfindung blockieren.
Und die Angst als auch die Frage "will ich eigentlich" wird wahrscheinlich so lange fortbestehen, wie die Ursachen und Triebkräfte der Essstörung nicht substituiert werden.
Sprich mit Deinem Therapeuten über Deine Angst und Deine Schuldgefühle und vor allem über Deine Frage "will ich eigentlich?"! Ich denke, damit kann man gut arbeiten - es ist niemandem geholfen, wenn er aus lauter Schuldgefühlen diese zentrale Frage für sich behält und sie aus der Therapie ausgrenzt. Was fehlt Dir, was brauchst Du, warum willst Du noch nicht so recht?
Aber auch wenn Du für Dich bewußt entscheidest "ich will im Moment nicht", dann hat die Entscheidung ihre Berechtigung und verdient Respekt.
Das muß ja nicht zwangsläufig heißen, dass Du aus der Therapie aussteigst. Im Gegenteil: erarbeitet euch den Willen.
Drück Dich mal!
Lieben Gruß
Lupus