
Nein, es hat keinen privaten Hintergrund.
Ich habe es ganz bewußt ins Angehörigen-Forum gepostet. Weil viele Antworten von Euch lassen eine Tendenz erkennen. Und vielleicht kann der ein oder andere Angehörige aus "dem Mustermann/der Musterfreundin" etwas für sich ganz persönliches herausziehen. Vielleicht nur die Erkenntnis, wie schwer es auf der einen Seite ist, eine Beziehung mit einer solchen Krankheit zu führen, aber auch auf der anderen Seite, daß es sehr wohl möglich ist, solange man gewisse Eigenschaften auf der "gesunden" Seite aktivieren kann. Nur solange es keiner beim Namen nennt, was denn "aktiviert" werden soll, was Ihr Euch wünscht in einer solchen Beziehung, solange tappt ein Angehöriger, der eine Partnerschaft sich derart wünscht und auch vorstellen kann, im Dunkeln.
Was für mich jetzt nicht neu ist, aber was jemand vielleicht wissen sollte, der mit dem Wissen der Krankheit eine solche Beziehung eingeht, ist zum Beispiel Eure Definition des Begriffes "Nähe", der weitestgehend eben nicht das Wort "Sex" beinhaltet. Ihr definiert Nähe fast völlig unabhängig davon. Für Euch ist Nähe Geborgenheit und Vertrauen. Und noch vor dem Begriff Nähe steht "Information über die Krankheit".
Und wenn ich aus eigener Erfahrung mal so sagen darf, der Begriff "Liebe" muß und wird zwar neu definiert werden, wer sich aber auf die Definition einlassen kann und will, wird als gesunder Mensch eine neue Erfahrung machen (dürfen), was Liebe eigentlich auch bedeuten kann.
Ich hoffe, wer den Thread liest, wird merken, daß eine Ess-gestörte Person kein Exot ist, sondern genau so Träume und Vorstellungen hat von Partnerschaft und Liebe, wie ein gesunder Mensch auch, nur daß die Prioritäten eine andere sind und diese gemeinsam heraus zu finden und zu begreifen, ist Aufgabe dieser Beziehung und das geht nur über Kommunikation.
Das war meine eine Intention.
Die andere war, daß wenn man sich mit dem Gedanken des "selbstgebackenen Partners" beschäftig, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse ans Tageslicht kommen. Weil man muß ja über den Baukasten nachdenken, in sich hinein horchen. Eruieren, was denn die persönlichen Wünsche sind und wo ich eben Prioritäten ansetze. Also auch ein bischen Selbstreflexion ins eigene Gefühlsleben.
Da ich mich nun verraten habe




einen lieben Gruß an Euch alle
Caruso