Re: Freund vs. Bulimie

#76
Hallo chili,

planlos trifft es vollkommen. Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll.
Am liebsten würde ich vor lauter Angst vor dem Essen das Praktikum kenzeln - allerdings brauche ich das für mein Studium deswegen ist das nicht möglich. Aber bis jetzt kann ich es mir einfach nicht vorstellen wirklich etwas zu essen. HILFE!!!

Ich weiß selbst nicht, wovor ich Angst habe. So ein Besuch bei der Beratungsstelle ist sicherlich nichts schlimmes. Schließlich muss ich ja nicht wieder hingehen wenn ich es nicht möchte. Trotzdem kann ich mich einfach nicht aufraffen. Es fällt mir schwer wieder jemand meine ganze Geschichte zu offenbaren. Ich habe bei meinem Therapeuten schon Ewigkeiten gebraucht bis ich meine ganze "Geschichte" erzählt habe. Ich glaube das steh ich nicht noch einmal durch.

Eigentlich hast du Recht. Von der Seite habe ich einen Klinikaufenthalt noch nie betrachtet. Wenn ich Kinder oder einen Job hätte wäre die Sache nochmal deutlich schwieriger. Trotzdem kann ich es mir nicht vorstellen in eine Klinik zu gehen. Mein Therapeut meinte ich müsste schon mit mindestens 8 Wochen rechnen. Das wäre dann länger als meine Ferien und ich müsste allen meinen Studienfreunden erklären warum ich erst später komme. Ich habe auch so Panik, dass meine Familie davon erfährt. KLar, meine Eltern wissen Bescheid. Aber alle anderen nicht. Vor allem mache ich mir große Sorgen um meine Großeltern. Diese machen sich wegen allem Gedanken und sie haben eine Nachbarin die auch Bulimie hat. Meine Oma macht sich immer extrem große Sorgen um sie und erzählt mir oft von ihr. Sie sagt mir dann immer dass ich auch ja genug essen soll. Ich glaube ich würde ihr das Herz brechen wenn ich ihr die Wahrheit offenbaren würde.
Irgendwie denke ich auch habe ich einen Klinikaufenthalt nicht verdient - es gibt bestimmt so vieeele Mädels denen es schlechter geht und denen ich den Platz wegnehmen würde. Ach es ist zum verzweifeln.

Hmm, ich kann dich gut verstehen. Wenn ich manche Sprüche von meinen Freund höre denke ich mir auch manchmal es wäre besser alle durch die Welt zu wandeln als sich dauernd verletzen zu lassen. Aber wir Menschen sind wohl leider nicht fürs alleine bleiben geschaffen.
Ich muss aber schon sagen, dass ich das schon entäuschend von deiner Freundin finde. Eine kleine SMS wäre wirklich nicht zu viel verlangt und sie würde dir damit ein riesen Geschenk machen.
Das kann ich wirklich nciht verstehen. Ich mein, klar, sie ist krank, dennoch sollte man trotzdem auf seine Mitmenschen achten und darauf schauen dass man sie nicht verletzt.

Schick dir eine dicke Umarmung
Liebe Grüßle
Sabbie

Re: Freund vs. Bulimie

#77
hallo sabbie,

uiuiui, hab deinen schrei nach hilfe gehört und würde dir wirklich sehr gern helfen, kann es aber nicht. schön das du dein praktikum durchziehen "mußt" und es insgeheim schon eingesehen hast, es ohne essen nicht zu schaffen. soweit passt ja die theorie ja schonmal ganz gut! aber wie sieht es im moment in der praxis bei dir aus? kannst du überhaupt was essbares in dir behalten? betrachte doch mal das praktikum als eine zeit, die besonders viel kraft von dir fordert und um diese kräfte freizusetzen brauchst du energie, welche du dir über nahrungsaufnahme beschaffen kannst. gibst du nun richtig gas im praktikum dann verbrennst du deine eventuell aufgenommenen kalorien schneller als du kieken kannst! mach doch bitte mal den versuch und vielleicht kannst du dann besser verstehen, das nahrungsmittelaufnahme nix schlimmes, sondern etwas lebensnotwendiges ist. ich glaub es wird dir gut tun und du wirst dich besser fühlen!
versuch doch die sache mit der beratungsstelle so anzugehen, das du dort verdeutlichst nur einen teil deiner geschichte zu erzählen. fang an dich zu offenbaren und brich einfach ab, wenn du merkst das du dich unwohl fühlst. niemand kann dich zwingen etwas von dir preis zu geben, was du nicht wirklich willst. du stehst dort keinem richter gegenüber und es hat auch keiner das recht über dich zu richten.
hmmm, ist natürlich blöd das der klinikaufenthalt doch nicht ganz konform zu deinen ferien passt. wäre ja auch zu schön gewesen...das deine eltern bescheid wissen find ich super. hälst du sie immer auf dem laufenden und wissen sie von deiner momentanen verzweifelten lage? ich hoffe das sie dich gut unterstützen können! kann auch deine großeltern gut verstehen und sieh es positiv das sie sich nen kopp um dich machen. aber trotzdem würde ich an deiner stelle auch nichts von der bulimie ihnen gegenüber erwähnen. ich denk das schätzt du schon richtig ein, das es ihnen das herz brechen würde und aus der krankheit kannst du eh nur allein raus...sieh es eher mit als ansporn an!
und das du einen klinikaufenthalt nicht verdient hast, das hab ich jetzt total überlesen. bitte schreib so etwas nicht wieder. du bist krank, du willst gesund werden und weißt eigentlich besser als jeder andere, das dir dazu wahrscheinlich nur noch ein klinikaufenthalt helfen kann. ist doch eigentlich auch egal, wenn er länger als geplant dauert und du dich eventuell jemanden erklären mußt. aber was ist der preis, wenn du es nicht tust??? hier gehts doch um deine gesundheit, um dein leben...und du bist doch mittlerweile an dem punkt, wo du nur noch gewinnen kannst oder gibt es noch mehr zu verlieren? und wenn ja, wie willst du es verhindern?
naja, das mit dem allein durch die welt wandeln soll keineswegs eine empfehlung sein und ist auch mein ganz persönliches schicksal. denn ich hab mir mein leben echt anders vorgestellt! hab auch keine ahnung ob ich das verhalten meiner freundin ganz allein auf die krankheit schieben kann, aber ich lese nach wie vor hier noch andere schicksale und es gibt oft sehr viele parallelen zu meiner und den geschichten anderer betroffener. mist, mist, mist!!!

so, und jetzt lass ich mir noch 2 extra daumen wachsen die ich für dich drücken kann...aber vielleicht brauch ich das gar nicht und du schaffst das auch so!!!
ich wünsch es mir ganz doll für dich und drück dich mal ganz fest...

liebe grüße
chili
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Re: Freund vs. Bulimie

#78
Hallo chili,

nun habe ich mich ganz schön lange nicht mehr gemeldet. Ich war die letzten Tage am Abend immer so extrem fertig, dass ich einfach nur noch in mein Bett gefallen bin und zu nix mehr gekommen bin.
Also mein Praktikum beim Jugendamt habe ich nun hinter mir. Ich habe lange über deine Zeilen nachgedacht und bin auch zu dem Ergebnis gekommen, dass es ohne etwas essbares nicht zu schaffen ist. Ich habe es sogar geschafft etwas zu essen ( genaue Angaben kann ich ja leider nicht machen) Jedoch ist mein Körper scheinbar so unterernährt, dass kaum ein Sättigungsgefühl eingetreten ist. Nach dem Essen hatte ich genau das gleiche nagende Hungergefühl wie vorher. Aber ich habe ganz schön zugenommen und damit komme ich momentan wieder einmal gar nicht zurecht. Ich weiß dass es nicht an der Menge liegen kann sondern dass mein Stoffwechsel so durcheinander ist. Mein Therapeut hat mir mal erklärt dass ich selbst von ein bisschen Obst am Tag zunehmen werde, da mein Körper nichts mehr gewöhnt ist und alles gleich "einlagert".
Trotzdem komme ich damit einfach nicht zurecht und möchte am liebsten schon wiede eine Nulldiät machen.

Mit meinen Großeltern hast du vermutlich Recht. Falls ich in eine Klinik gehen würde, müsste ich mir einen anderen Grund für eine "Kur" einfallen lassen. Die Wahrheit wäre in diesem Falle auf keinen Fall gut zu nennen. Aber ich fühle mich momentan einfach wieder überhaupt nicht bereit für eine Klinik. Ich weiß, dass ich (fast) nichts zu verlieren habe. Außer mein Gewicht. Diese panische Angst zuzunehmen lähmt mich einfach total. Es ist egal wer mir versichert dass ich langfristig nicht mehr wie jetzt wiegen werde - ich kann dem einfach nicht vertrauen. Ich hab momentan einfach das Gefühl ich müsste noch *kg abnehmen um einer Gewichtszunahme vorzubeugen und mir in der Klinik wieder einige Kilos mehr erlauben zu können. Ach das ist alles so verstrickt.

Mit meinem Freund habe ich mich heute am Telefon auch wieder gestritten. Ich weiß einfach nicht woran ich bei ihm bin. Ich hab das Gefühl, dass es immer ich in der Beziehung bin, die etwas "opfert" oder auf einen Kompromiss eingeht. Er trägt irgendwie nichts dazu bei und beharrt immer auf seine Meinung und gibt nie nach. Die Beziehung zu ihm belastet mich momentan echt extrem. Irgendwie habe ich innerlich oft das Gefühl, dass wir nicht zusammenpassen und es zwischen uns nicht klappt. Dennoch habe ich extreme Angst verlassen zu werden und würde mich am liebsten an ihn klammern. Ich weiß wirklich nciht was mit mir los ist - ich bin wirklich richtig neben der Spur.

Genug von mir: wie geht es dir? Vermutlich hat sich deine Freundin nicht mehr gemeldet oder?

Ganz liebe Grüßle
Sabbie

Re: Freund vs. Bulimie

#79
hallo sabbie,

schön mal wieder von dir zu lesen! und besonders schön zu lesen, das du wieder mal feste nahrung zu dir genommen hast und wenn ich es richtig deute, auch bei dir behalten hast...mein respekt dafür ist dir sicher!!! trotzallem denke ich mal, auch ohne mengenangabe, das es wahrscheinlich immer noch nicht ausreichend war um deinen körper ausreichend zu versorgen...kann mir auch sehr gut vorstellen wie du dich jetzt fühlst und mit deiner gewichtszunahme nicht klar kommst.
ich glaub mit einer nulldiät würdest du auch dein bemühen gegen diese krankheit zu kämpfen wieder auf punkt null zurücksetzen. ich weiß das so viel leichter "gesagt" als getan ist, aber versuch doch jetzt daran anzuknüpfen und nicht wieder an den anfang zurück zu verfallen.
uiuiui, kur, klinik, angst, zunehmen, abnehmen...ich glaub in deinem kopf geht es grad drunter und drüber und dir fällt es schwer auch nur einen klaren gedanken zu fassen!?!?!? wie bekommt man dich nur wieder halbwegs in die spur??? woher kommt deine panische angst vor den kilos? kannst du dich objektiv mit anderen vergleichen und findest du dich dann zu dick? und was passiert wenn du dir deinen zustand jetzt betrachtest und wenn du dir überlegst, wie es sein könnte diese ganzen probleme und gedanken gegen vielleicht 1-*kg mehr auf der waage einzutauschen? könntest du dir eigentlich mal vorstellen ohne waage zu leben und dich einfach nur an deinem spiegelbild zu orientieren...denn das ist es ja, was deine umwelt von dir zu sehen bekommt und keine gewichtsangabe auf deiner stirn? versuch dir doch mal eine frist zu setzen, in der du deinem körper die chance gibst, sich wieder etwas an "normale" nahrung zu gewöhnen und schau was dann passiert.
hatte ja schon mal erwähnt, das auch ich in der beziehung nicht ganz unbelastet bin. aber gewogen hab ich mich nur einmal im monat und bin ehrlich gesagt auch etwas nervös geworden, als mein limit überschritten wurde. aber irgendwann hab ich gemerkt, das viel schönere dinge als die zahlen auf der waage gibt und hab es aufgegeben. hab danach noch im völlig entspannten rahmen auf nahrung und bewegung geachtet und nach einem jahr ohne waage hatte ich kein gramm mehr auf den rippen.
mit deinem freund das tut mir echt leid, besonders weil ich das gefühl nur zu gut kenne...also das mit dem nehmen und geben. keine blume kann ohne wasser leben und wenn man in einer beziehung nicht etwas zurück bekommt, dann "trocknen" auch die gefühle früher oder später ein! wünsch dir trotzdem das es dir bald wieder besser geht und du ein paar positive zeilen schreiben kannst!!!
mit deiner vermutung liegst du natürlich vollkommen richtig, aber wie sagt man so schön...die zeit heilt alle wunden. ich hab mir keine vorwürfe zu machen und wirklich alles versucht. aber irgendwann kommt halt der punkt, wo die ignoranz des anderen einem dabei hilft sich auf sich selbst zu besinnen und dieser punkt scheint nun erreicht. mir gehts inzwischen wieder gut und ich lebe mein leben auch ohne sie weiter. ich bin ihr nicht böse und werde weiterhin für sie da sein, soweit es für mich im machbaren bleibt! wünsch ihr wirklich alles gute und hoff das auch sie mal glücklich wird...

auch dir nur das beste, kopf nach oben und fest umarmt!
chili
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Re: Freund vs. Bulimie

#80
Hallo chili,

du has vollkommen Recht - es war objektiv betrachtet noch lange nicht genug um den Körper mit allen Nährstoffen zu versorgen. Trotzdem habe ich den Absprung mal wieder nicht geschafft. Ich bin genau wieder in mein altes Verhalten zurückgefallen. Scheinbar ist mir meine Gesundheit egal?? Ich weiß langsam wirklich nicht mehr wo mir der Kopf steht.
Ich glaube ich habe so panische Angst vor dem zunehmen, da ich schon einmal *kg mehr gewogen habe. Zu dieser Zeit habe ich mich überhaupt nicht wohl gefühlt und war eigentlich nur deprimiert über mein Aussehen. Deswegen habe ich jetzt wohl wieder so schreckliche Angst, das ich villt nicht mehr aufhören kann zu essen und extrem zunehmen werde.
Ich weiß nicht ob ich mich nur an meinem Spiegelbild orientieren kann. Wahrscheinlich nicht weil ich mich immer zu dick finde. Obwohl mir z.B. meine Hosengröße verrät, das ich gar nicht so dick sein kann. Dennoch wunder ich mich jedes Mal aufs neue wenn ich eine Hose kaufen gehe und mir eine kleine größe passt. Ich denk dann immer die haben die falsche Hose reingedruckt oder sonst irgendetwas.
Es freut mich aber, dass es dir wieder etwas besser geht. Ich kann zwar deine Freundin nicht verstehen, ich wäre superglücklich wenn ich nur annähernd so einen verständnisvollen Freund wie dich hätte.

Wünsch dir trotzdem alles LIebe
Grüße Sabbie

Re: Freund vs. Bulimie

#81
hallo sabbie,

tut mir leid, das es dir leider nicht gelungen ist etwas an der situation zu ändern. hast aber wohl schon richtig erkannt, das dir deine gesundheit egal zu sein scheint. das macht natürlich alles nicht grad einfacher. kann deine panische angst vor dem zunehmen schon verstehen, aber du fühltest dich mit *kg mehr auf der waage sch... und jetzt geht es dir ja auch nicht grad viel besser, mit dem unterschied das du nun deine gesundheit mit füßen trittst und es über kurz oder lang sicher trotzallem nicht ohne essen gehen wird. ich glaub du mußt versuchen einen weg zu finden um dich überhaupt erstmal wieder an etwas essbares ranzutrauen und verinnerlichen, das es lebensnotwendig ist und das du danach immer noch gut aussehen wirst. aber das wie??? ist sicher dein größtes problem im moment...mist, hab auch keine ahnung!?

haha, das mit der hosengröße ist zum beispiel bei mir zur ersatzwaage geworden. solang ich noch den knopf zubekomme ist alles in butter und erst wenn es schwierig wird, dann wird mal wieder nen gang zurück geschalten. das funktioniert echt super!!!

gestern hab ich meine freundin auf der arbeit besucht und es hat sich leider völlig emotionslos angefühlt. also ich hatte schon den eindruck das sie sich gefreut hat, aber ich mußte ihr jedes wort aus der nase ziehen und hatte schon binnen kürzester zeit keine lust mehr mich mit ihr zu unterhalten. ich hab mit der sache endgültig abgeschlossen und muß mir keinerlei vorwürfe machen! kann sie ja nicht zu ihrem glück zwingen :shock:

alles liebe und die besten wünsche
chili
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Re: Freund vs. Bulimie

#82
Hallo chili,

tja, ich glaube ich bin wirklcih kein einfacher Fall. Aber diese Angst wieder auszusehen wie früher lähmt mich regelrecht. Aber ich finde es schon schön von dir, dass du versuchst mich zu verstehen - im Gegensatz zu meinem Freund...
Ich habe am Freitag -nach 4 Wochen Pause- mal wieder einen Termin beim Therapeuten. Ich hab mir ganz fest vorgenommen ihn nochmal auf die Klinik anzusprechen. Vllt sollte ich doch den Schritt wagen. Abnehmen tue ich so schließlich auch nichts. Und gesundheitlich bin ich auch langsam am Ende.

Ich finde auch, dass du dir überhaupt keine Vorwürfe im Bezug auf deine Freundin machen musst! Im Gegenteil. Ich wäre so superduper-glücklich wenn mein Freund auch nur annähernd so viel Verständis hätte wie du! Ehrlich! Davor ziehe ich wirklich den Hut.
Hast du sie denn auch nach der B. in dem Gespräch gefragt oder war es eher smalltalk?

Liebe Grüße
Sabbie

Re: Freund vs. Bulimie

#83
hallo sabbie,

schön mal wieder von dir lesen. nicht so schön, das dein freund nicht versucht dich zu verstehen. naja, ich glaub wirklich einfache fälle gibt es hier nicht und kann man mit dieser krankheit wohl auch überhaupt nicht sein.
super, das du am freitag mal wieder zum therapeuten gehen kannst und ich finde du solltest ihn unbedingt nochmal auf die klinik ansprechen. hast du es früher schonmal getan? da du jetzt schon eingesehen hast, das du mit deinem jetzigen verhalten eh nix abnimmst, sondern deiner gesundheit nur noch weiter schadest, hast wohl schon wieder einen wichtigen schritt in die richtige richtung getan. ich drück dir auf jeden fall ganz fest die daumen, das es mit der klinik klappt und du die kraft hast es durchzuziehen...und ich denke du schaffst das!!! :wink:
ich hab sie gefragt, wie es denn ihrer gesundheit so geht. sie meinte nur unverändert...also auf nachfrage unverändert besch...! sie findet wohl keinen therapeuten, hab ihr gesagt sie soll jetzt nicht locker lassen und unbedingt drann bleiben.
ansonsten war es nur smalltalk und vollkommen emotionslos. es gibt nun noch einige dinge zu klären, aber von ihr kommt überhaupt nix mehr und ich muß jetzt noch meinen sachen hinterherlaufen. krankheit hin oder her, ich bin menschlich mittlerweile von ihr extrem enttäuscht!!!

wünsch dir, das dir so etwas im leben mal erspart bleibt :shock:

liebe grüße
chili
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Re: Freund vs. Bulimie

#84
Hallo chili,

schade dass es zwischen dir und deiner Freundin so ausgehen musste. Du muss dir allerdings überhaupt keine Vorwürfe machen. Ich finde es auch sehr schwach von ihr, dass ihr nicht mal einige Dinge vernünftig klären könnt. Bulimie hin oder her. Man hat deswegen ja trotzdem noch Verantwortung.

Ich war heute also mal wieder bei meinem Therapeuten und wollte eigenlcih alles anders machen. Aber es war wirklich der schlimmste HORRor-Tag und ich war noch nie so fertig wie jetzt gerade. Wir haben zwar über einen Klinikaufenthalt gesprochen allerdings wollte ich diesen nicht gleich antreten weil mein Studium nächste Woche wieder beginnt. Wenn ich ehrlich bin, wollte ich mal wieder in keine Klinik.
Er hat daraufhin gemeint er ist die nächsten 4 Wochen mal wieder nicht da, aber ich solle ihm eine Art "Esstagebuch" schicken und darin schreiben was ich esse und behalte. Meine Antwort darauf war, dass ich dann ja gar nichts losschicken müsse, denn momentan klappt einfach gar nix. Er hat mich dann quasi rausgeworfen und hat gemeint er weiß sich nciht mehr anders zu helfen und ich brauch dann auch gar nicht mehr kommen.
Jetzt haben wir weitere Termine offen gelassen und ich weiß einfach nicht mehr ein noch aus. Wieso muss es so schwer sein etwas zu essen?
Ich weiß einfach nicht mehr weiter - soll ich in eine Klinik. Soll ich etwas essen. Kann ich mich wirklich damit abfinden dick zu werden.
Ich weiß einfach komplett gar nichts mehr.

Grüße
Sabbie

Re: Freund vs. Bulimie

#85
hi sabbie,

ooooooooohhh, das klingt alles nicht sehr gut!!! aber bitte versuch jetzt verdammt stark zu sein & finde ganz schnell heraus was dir wichtiger ist...dein leben oder dein studium!?!?!?
ich kenn dich leider nicht näher und kann deine momentane verfassung nicht einschätzen, aber es liest sich alles wie alarmstufe rot! man bitte sabbie, was hast du von nem evtl. erfolgreichem studium wenn danach deine gesundheit völlig ruiniert ist!
du bist noch jung und hast die chance vielleicht doch noch deinen weg ins leben in nem gesunden körper zu starten!
ich versteh dich vollkommen und könnte auch nie ein tagebuch führen über sachen die für mich absolut intim sind. ich denke aber, das er nur versucht einen weg zu dir zu finden.
was ich aber glaube ist, das du eine viel zu starke person bist als das man diese von jetzt auf gleich umbiegen kann.
& ich bin mir sogar ziemlich sicher das du auch allein den richtigen weg finden wirst. versuch mal die waage(die sieht ja eh keiner!!!) auszublenden und dich allein en deinem spiegelbild zunorientieren.
achso und wenn essen = dick werden bedeudet, dann würdest du mich sicher schon als the biggest man in germany kennen. so siehts aber nicht aus!
essen/= dick werden, sondern dient einfach und allein der sättigung...

bitte halte durch& kannst auch gern jederzeit ne pn :arrow: senden!

allerliebste grüße
chili
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Re: Freund vs. Bulimie

#86
Hallo chili,

DANKESCHÖN für deine aufmunternden Worte. Du bist wirklich ein Schatz.
Ich weiß auch nicht warum ich mich so gegen einen Klinikaufenthalt sträube. Eigentlich hast du nämlich vollkommen Recht. Ich habe noch keine familiären Trotzdem ist das für mich so unvorstellbar.
Das Problem bei dem Esstagebuch ist nicht unbedingt, das ich aufschreiben muss was ich esse. Das Problem ist, dass ich einfach nichts bei mir behalte. Deswegen ist dieses Tagebuch vollkommen leer.
Er hat zwar gemeint ich soll mal was schicken und dann wird er schon sehen ob er mir noch einen Termin gibt aber ich glaub ihm war das schon ernst. Er hatte sogar Tränen in den Augen als er das gesagt hat.

Das einzigst gute an der Geschichte ist, dass mein Freund endlich mal realisiert, dass Bulimie nichts mit einem leichten Schnupfen zu tun hat und schon von alleine wieder weggeht. Er hat sich sogar auf ein paar Internetseiten informiert. Das hat uns schon etwas näher gebracht. Allerdings macht er das immer wieder mit verletzenden Sprüchen mir gegenüber zunichte. Manchmal glaube ich, ich habe nicht mehr die Kraft um mit ihm zusammen zu sein. Ach, ich weiß mal wieder einfach gar nix mehr...

Vielen lieben Dank nochmal dass du dir immer mein Gejammer durchliest!
Lg Sabbie

Re: Freund vs. Bulimie

#87
hallo sabbie,

na du, wehrst dich aber echt mit händen und füssen dagegen gesund zu werden...könnte man meinen :wink: aber ich denk schon, das es lieber heut als morgen wärst.
mal abgesehen vom klinikaufenthalt, was könntest du dir denn im moment konkret vorstellen zu unternehmen?
kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, das man überhaupt nichts bei sich behalten kann!? dir muß es doch echt wahnsinnig schlecht gehen...
also wenn ich das richtig verstanden hab, dann hat dein therapeut tränen in den augen gehabt!? meinst du er hat angst dich nicht wieder zu sehen? wie siehts denn mit deinem hausarzt aus, wolltest du den nicht wechseln? wann hast du dich denn das letzte mal durchchecken lassen, ich mein blutwerte usw.?

he, freut mich sehr das dein freund endlich zu realisieren scheint, das du mal nicht nur etwas unterkühlt bist. ist natürlich verdammt doof, das er es mit verletzenden sprüchen wieder zunichte macht. er sollte doch verstanden haben, das das kein thema zum scherzen ist. hoffe das er das auch noch ganz schnell versteht!!!

nee, du schreibst kein gejammer, sondern nur wie es dir so geht und irgendwann schreibst du sicher auch mal deine erfolgsgeschichte hier :wink:

kopf hoch, drücker und liebste grüße...
chili
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Re: Freund vs. Bulimie

#88
Hallo chili,

ja, manchmal habe ich auch wirklich das Gefühl, ich wehre mich gegen die Gesundheit und das Leben.
Deswegen weiß ich ehrlich gesagt auch nicht, was ich mir momentan vorstellen kann zu unternehmen. Eigentlich nichts und gleichzeitig möchte ich endlich glücklich werden.
Naja, also ich denke schon, das von den Unmengen an Essen die ich jeden Tag verschlinge etwas in mir bleibt. Sonst würde ich wahrscheinlich rasant schnell abnehmen. Das tue ich allerdings nicht.
Dennoch erbreche ich alles. Und ja - ich vermute mir geht es schon ziemlich schlecht.
Also am Anfang dachte ich nur, die Drohung mich rauszuschmeißen bzw. der Rausschmiss ist nur eine seiner Taktiken. Aber im Nachhinein glaube ich schon, dass er Angst um mich hatte.
Naja, den Hausarzt wollte ich eigentlich auch wechseln - habe ich mich aber auch noch nicht getraut. Allerdings habe ich eine sehr gute Bekannte, die die Leiterin einer Eltern-und Jugendberatung ist. Sie weiß von meinem Problem und möchte demnächst mal in einer Klinik in meiner Nähe nachfragen, ob die auch Untersuchungen durchführen ohne dass die Patienten gleich stationär aufgenommen werden müssen.
Mal sehen was dabei rauskommt. Durchchecken würde ich mich schon gerne mal richtig.
Gerade heute bin ich total depressiv. Ich bin jetzt wieder an meinem Studienort und habe dass Gefühl, als würde mich alles überrollen und mich plattwalzen. Am liebsten würde ich mich ins Auto setzen und zu meinem Freund oder meinen Eltern nach Hause fahren. Das geht nur leider erst wieder am Freitag Abend.:( Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie ich das durchhalten soll. Vor allem habe ich fast jeden Tag von 8-19 Uhr Vorlesungen und glaube das schaffe ich absolut nicht.

Alles Liebe
Sabbie

Re: Freund vs. Bulimie

#89
hallo sabbie,

ich hoffe das du hast den ersten tag deiner sicher sehr anstrengenden woche gut überstanden und das deine depressive stimmung etwas gewichen ist!
kann dich gut verstehen, das du so down bist...hast je quasi keine energie zum verbrennen, aber sicher nen mega pensum zu verarbeiten. krankheit, studium, nicht zu hause sein...und immernoch keinen plan für den weg ins glück.
hoff das es klappt mit deiner bekannten und das die klinik so flexibel ist und dich mal durchchecken kann.
wie ist das wenn du den ganzen tag vorlesungen hast, kannst du dich damit nicht etwas ablenken oder macht es das eher noch schlimmer?

wünsch dir auf jeden fall erstmal alles beste für die woche und sonst und überhaupt natürlich auch!!!

halte durch und liebste grüße...
chili
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Re: Freund vs. Bulimie

#90
Hallo chili,

vermutlich hast du Recht - ich habe zu viel zu verarbeiten und zu wenig Nahrung. Leider ist das Problem immer noch nicht besser geworden. Es geht mir stimmungsmäßig zwar schon etwas besser als am Sonntag (Freitag Abend kann ich nach Hause fahren) aber ansonsten ist alles gleich. Die Vorlesungen lenken mich schon etwas ab - sonst würde ich vermutlich den ganzen Tag nur essen. Aber sie kosten mich unheilmlich viel Kraft. Ich bilde mir wirklich ein es ist noch schlimmer als im Wintersemester. Jetzt hoffe ich wirklich, dass die Klinik bereit ist mich durchzuchecken. Leider erfahre ich das erst in ca. 2 Wochen, weil ich da meine Bekannte erst wieder treffe. Was ich bis dahin mache - weiß ich noch nicht. Ich hoffe ich kann durchhalten.

Liebe Grüße
Sabbie