Re: Meine Therapie

#212
Ich könnte so stolz sein, aber ich bin es nicht.
Ich könnte stolz sein, dass ich bei meinem Referat frei gesprochen habe. Ich könnte stolz sein, dass ich eine formal korrekter Abschlussarbeit abgegeben habe. Ich könnte stolz sein, dass eigentlich die meisten Leute mich mögen. Ich könnte stolz sein in so schnellem Tempo mit ordentlichen Noten studiert zu haben. Und dabei offenbar auch noch ganz lässig zu wirken.

Mein Dozent hat mir keinerlei Lob für das Referat ausgesprochen.
Er lobt glaub nie - fast nie; generell - aber ich kann damit nicht so wirklich umgehen, denn ich habe mir einigermaßen Kopf, Herz, Nieren etc. zerbrochen. Und ich finde, man darf Studierende wirklich loben. Ich denke einem selbst geht dabei ja wohl nichts verloren.

Re: Meine Therapie

#213
Weißt Du was ich irgendwie interessant finde an Deinem letzten Beitrag (ich lese hier gern mit) ?

Du schreibst selbst, Du seist nicht stolz, obwohl Du es sein könntest (eigentlich MÜSSTEST Du sogar!). Du lässt also ein "Lobgefühl" von Dir an Dich selbst nicht zu.
Dann im 2. Teil sagst Du -absolut zu Recht-, dass deinem Dozenten kein Zacken aus der Krone fallen würde, würde er gute Arbeit loben und dass Du damit nicht so gut umgehen kannst.

Jetzt kommt die Frage: Wieso suchst Du die Bestätigung von aussen, wenn Du damit innen für dich dann ja doch nicht anfängst? Ich mein klar ist es schön zu hören: Gute Arbeit, Frau XY, aber der Moment währt doch sehr kurz, wenn Du dann innerlich auf Deine Leistungen selbst nicht stolz bist oder sein kannst! Bestätigung von aussen reicht Dir? Ohne es wirklich annehmen zu können? Oder verstehe ich es grad total falsch? Es ist mir eben in den beiden Absätzen nur so als krasser Unterschied augefallen.

LG Nadine

Re: Meine Therapie

#214
Ich habe es genau verkehrt herum gelesen .... :wink: :wink:

Sie kann damit nicht umgehen, wenn sie für gute Arbeit eben nicht gelobt wird und es quasi als Selbstverständlichkeit hingenommen wird .... 8) 8)
Sie hätte das Lob schon gerne gehört vom Dozenten und sich auch darüber gefreut.

*gespannt bin, wer nun richtig interpretiert hat*

Bussi
Caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....

Re: Meine Therapie

#215
Ja das hab ich ja auch so gelesen! Aber vorher steht, dass sie nicht auf sich selbst stolz sein kann. Auf ihre erbrachten Leistungen und die Erreichung von Zielen. Deshalb meine Frage, ob sie quasi "nur" die Bestätigung von aussen für ihre Arbeit braucht und ob ich das richtig verstanden habe, WEIL sie ja eben nicht stolz auf sich selber ist. Lob von aussen freut natürlich jeden. Das ist mir klar! Sogar die Leute, die es hinterher nichtmal glauben, dass das Lob ehrlich gemeint war, weil sie die Situation hinterher wieder gnadenlos auseinanderpflücken werden sich in den ersten Sekunden des Lobes eben doch (kurz) drüber freuen.

Re: Meine Therapie

#216
:-) Hi Ihr beiden :-)

Ja, also Ihr habt beide Recht. Wobei mir das, was Du (Nadine) sagtest, noch gar nicht so aufgefallen ist. Aber Du hast Recht: Ich verlange von außen Lob, kann es aber selber gar nicht geben. Vielleicht wäre ja das Lob von außen gar nicht so nötig oder würde auch schon in weniger ausgesprochenen Dosen bei mir ankommen, würde ich mir selber auch schon von mir selber Lob 'schenken'. (Dachte ich jetzt gerade.)

In jedem Falle ist es total doof, sich vom Lob von anderen abhängig zu machen, zumal wenn man von einer Person eh weiss: die bzw. der lobt sehr selten.

Bin nun schon wieder mehr zu dem Stand gekommen, einfach glücklich und happy zu sein, das nun alles so doch recht gut - und in JEDEM Falle gut genug für mich - hinbekommen zu haben.

Grüße Euch beide erstmal und ein Küsschen,
Laona

Re: Meine Therapie

#217
Hi.

Wie gesagt, ich will ja jetzt Männer kennenlernen.
Habe ich also auch just gemacht (auf so ner Partner-Börse-Forum-Internet), und mit einem hatte ich einen wirklich netten chat. Ein paar andere werde ich auch mal im wahren Leben sehen.

Ich habe "natürlich" gleich 'gefressen', weil es was neues ist. Und auf sowas muß ich mich immer erst 'einstellen'.

Einer war wirklich sehr nett. So auf's erste voll mein Charakter oder 'Typ'.
Naja, man kann auch schnell entnüchtert werden, und ich bin da vorsichtig.
Aber ich habe gelernt, dass ich Jungs/ Männer kennenlernen kann. (und die dann auch interesse an mir haben)
Und Abwechslung kann in meinem Leben nicht schaden.

Naja, und dass ich nun gefressen habe - Ist halt so, noch gerade.

Der jedenfalls, der mir gefallen hat, der war/ ist scheinbar so ein wirklicher und ehrlicher Familientyp. (sowas 'brauche' ich).
Aber ich bin schon voll drauf eingestellt, dass er mir im Ende dann doch nicht so gut gefällt. (ich habe schön öfter von Männern gedacht, dass sie voll super wären, und dann war es aber doch nichts)

Naja, jedenfalls musste ich ja mal einen 'Männer-Anfang' machen.

Vielleicht ist er nett und bleibt nett - man wird sehen.

Laona

Re: Meine Therapie

#218
Es ist mir zu wenig. Es ist mir schlichtweg zu wenig, wie mein Dozent mich fördert.
Und deshalb werde ich mir alsbald dann jemanden suchen, von dem ich meinem Gespür nach ausreichende Förderung bekomme.

Mir ist es wie es ist zu lahm, und man kann mich nicht ewig hinhalten.

Ich bin mir das nicht wert bzw. ich bin mir selber mehr wert als das.
Ich habe schnell und gut studiert und will nicht unter Wert 'ge/behandelt' werden.

Ein Lob seitens meines Dozenten WÄRE angebracht gewesen. Faktisch, das ist sozusagen so. (alle anderen haben mich gelobt; er nicht.)
Ich akzeptiere das einfach nicht. Und ich denke das ist ein nur gesundes Verhalten.

Ich bin immer da bei allen Veranstaltungen (uni-mäßig). Ich bin da, ich bin wach, ich bin einigermaßen aktiv und präsent (im Gegesatz zu manch anderen). Und das bin ich schon lange, seit ich studiere nämlich.

Ich habe es nicht nötig, dass man mich so kleinhält oder was.
Und ich glaube es ist für jeden ein Verlust, wenn ich gehe. (egal, wie, wo, wann, bei wem usw.)

Re: Meine Therapie

#219
Ich lebe nicht wirklich in den letzten Jahrzehnten.

Ich glaube ich war zu lange alleine. Und gerade heute bin ich auch besonders erschöpft und müde. Die Welt kann nicht nur aus Büchern und dem ewigen Lesen dieser Texte bestehen.

Ich werde mich jetzt aufmachen. Ich werde mir ein paar dvds besorgen, ich werde noch mehr sch... Bücher zum Lesen abholen, und ich werde - mal endlich - meine Geige in die Werkstatt bringen.

I want more from life than all the crap I've been having so fare.
Laona

Re: Meine Therapie

#220
Was mir weh tut, ist einfach nur, dass ich mir den Arsch aufreiße und nicht dafür kriege.

Manchmal ist es furchtbar schwer für mich, mit einem Lächeln rauszugehen, aber ich tue es. Wenn ich irgendwo bin, dann bin ich gutgelaunt, ich verderbe niemandem die Laune, ich bin offen, ehrlich usw. Und ich kriege einen Scheiß dafür.

Ich mache mir abartig viele Gedanken, ich denke an jeden und alles, also ich bemühe mich.

ich bin einfach nur down. Heute bin ich down.

Re: Meine Therapie

#221
Oh, please...
You're not that stupid, are you?


Findest du nicht, dass du da von deiner Umwelt zuviel erwartest? Es geht nicht darum, dass die ganze Welt dir etwas dafür gibt, dass du dir soviel Mühe gibst, so viel versuchst und immer das Gefühl hast, dass du trotzde, nicht gut genug bist. Es ist doch so, dass die Leute das sehen, was du ausstrahlst, auch, wenn sie das meistens gar nicht bewusst wahrnehmen, wenn ich jemanden kennen lerne, der zwar sehr nett und lieb ist, aber immer zeigt, dass er sehr unsicher ist, was seine Leistung und seinen Wert betrifft, wie soll ich dann auf einmal anfangen demjenigen, der so wenig von sich selbst überzeugt ist, meinen Respekt und meine Wertschätzung entgegenzubringen?

Klar, ich versuche das, ich tue das, ich bin auch diejenige, die den Leuten dann immer wieder zeigt, dass das, was sie machen gut ist, aber ich bin nicht dein Dozent.

Ich denke, dass du einfach dich selbst glauben machen musst, dass du gut genug bist, dass das, was du kannst und tust gut ist, dann gehst du auch mit einem ganzen anderen Selbstbewusstsein an die Dinge heran und strahlst die Kompetenz aus, die du ja so offensichtlich hast. Das ist eher ein Problem, dass du mit dir hast.
Wirklich.

Und wenn das, was du tust, für dich gut genug ist, dann ist es gut genug. Egal, was alle anderen sagen. Dann bist du auf das Lob von außen nicht angewiesen, zumindest nicht in dem Maße. :!:
Machst du beim Malen doch auch so, oder? Du weißt, was gut ist. Wirklich. Du darst, kannst und musst dir vertrauen.

(Und ja, ich bin weniger freundlich als sonst, ich weiß, aber ich habe das Gefühl, dass du da zum wiederholten Male gegen eine Wand läufst, dafür habe ich Verständis und trotzdem fühle ich mich verpflichtet klare Worte zu verwenden.)

Alles Liebe, deine Colour
Zuletzt geändert von Colourful am Mo Jan 25, 2010 19:13, insgesamt 1-mal geändert.
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Meine Therapie

#222
Es tut mir gut, solche Worte, Colourful. Zeigen sie mir doch, dass ich allemal star genug bin, sie zu verkraften. Bin weder gekränkt, noch beleidigt oder sowas. Im Gegenteil: Danke :!:

Meine Orientierungslosigkeit, die ist das größte Problem von mir.
Aber ich denke jetzt einfach mal: es wird sich später, nach dem Studium, etwas für mich finden.

LG,
Laona

Re: Meine Therapie

#224
Ich lebe seit ca. drei Jahren ein Leben, das ich gar nicht leben will.
Ich lebe dieses Leben - ohne genau zu wissen, wieso oder warum - für andere.

Vielleicht lebe ich es, weil ich - für meine Eltern - perfekt sein wollte.
Ich wollte keine Schwächen haben, zudem.

Es ist ein Irrsinn, und ich werde versuchen, es nach dem Studium 'umzudrehen'.

Das jedenfalls ist die Leistung, die ich vollbracht habe. Nichts anderes.

Ich verdränge das (mit Fressen).

Re: Meine Therapie

#225
Hi Colourful und andere,

ein bißchen komplizierter ist die Sache mit dem Lob schon.

Ich habe so einen Vater-"Komplex". Nicht dass ich mich in Vater-'Typen' verliebe - gar nicht; mit meinem Beziehungsleben hat es nichts zu tun. Aber ich such immer wieder - gar nicht mal unbedingt bewusst - nach 'Ersatz-Vätern'. Und da will ich dann sozusagen (wie eine Tochter) geliebt werden.

Es geht also um diese Form der Liebe/ Zuneigung, nicht ob Loben.

LG,
Laona
cron