Konfrontation

#1
Hallo!

Ich stöbere schon seit einiger Zeit in diesem Forum und möchte mich nun auch mit einer Frage an euch wenden.
Ich bin sicher meine Schwester hat Bulimie.
Sie lebt mit ihrem Freund zusammen, hat einen guten Job und viele Freunde. Nach außen schaut alles wunderbar aus.
Und doch sind die Anzeichen eindeutig, doch niemand spricht das Thema an.
Ich muß vorweg schicken, dass wir kein sehr enges Verhältnis zueinander haben. Wir haben uns in unserer Pubertät sehr gestritten und uns seit dem nie wirklich versöhnt. Ich bin also vielleicht nicht das, was sich meine Schwester unter einer Vertrauensperson vorstellt. Trotzdem war ich immer die, die in unserer Familie Probleme direkt angesprochen hat.
In diesem Fall, weiß ich aber nicht ob das der richtige Weg ist. Ich habe Angst, dass ich wütend werde und vielleicht zu streng zu ihr bin. Auf der anderen Seite kann ich doch nicht länger untätig zuschauen bzw. wegschauen.
Meine Schwester kann auch ziemlich schnell wütend werden und ist leicht beleidigt. Das mag ein Grund sein, warum ihr Freund oder ihre Freundinnen die vielleicht auch etwas vermuten, sie nicht darauf ansprechen.

Könnt ihr mir einen Tipp geben. Wie kann man das Thema ansprechen?
Vielen Dank für eure Antworten

Gastxy

Re: Konfrontation

#2
Hi gastxy,

also ich glaube es gibt keine richtigen und falschen Arten das zu machen.
Aber vielleicht sagts du ihr in etwa all das auch, was du eben hier geschrieben hast. Sprich: von deinen Ängsten es falsch anzusprechen usw.

LG,
Laona

Re: Konfrontation

#3
hallo gastxy,
Ich bin sicher meine Schwester hat Bulimie.
was gibt dir diese sicherheit?

du schreibst, ihr hättet kein besonders gutes verhältnis zueinander - sie hat einen freund und einen guten freudeskreis, darunter möglicherweise menschen, denen sie sich wirklich öffnet und anvertraut. warum sollte sie sich jetzt mit ihrem problem an dich wenden, auch wenn du sie darauf ansprichst?

diese beiden faktoren machen mich stutzig, ich denke, sie darauf anzusprechen würde nichts bringen, ausser, dass du sie bloßstellst (solltest du mit deiner vermutung recht haben).

wenn du dich zu sehr um sie sorgst und wenn ein guter draht zwischen dir und ihrem freund besteht, sprich doch mal das thema bei ihm an und fühl mal nach, ob er es für möglich hält. du kannst ja beiläufig in den raum stellen, dass du dich über ihr (ess)verhalten wunderst und musst nicht gleich mit der tür ins haus fallen.
Trotzdem war ich immer die, die in unserer Familie Probleme direkt angesprochen hat.
ich wäre vorsichtig, diese rolle pauschal als positiv zu betrachten und fortzusetzen. deine schwester scheint ihr eigenes leben zu führen und wird sich zu helfen wissen. vielleicht hat sie schon längst hilfe, behält es aber für sich.

finde dein plan stellt zu viele fragezeichen in den raum.
lg
m
Zuletzt geändert von maruja am Mo Jan 18, 2010 13:53, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Konfrontation

#4
meine erste frage war auch wie du darauf kommst, dass sie bulimie hat.
ihren freund hinter ihren ruecken anzusprechen wuerde ich auf keinen fall tun. das wuerde mich an stelle deiner schwester wirklich sehr wuetend machen und dann wuerde ich erst recht keine hilfe von dir oder dem freund annehmen.
dies koennte ja auch tatsaechlich eine gelegenheit sein euch zu versoehnen?! ich finde auch, dass wenn du es tutst du eben betonst, dass du dir nur sorgen machst... kannst du nicht versuchen erstmal wieder mehr kontakt zu ihr herzustellen?
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: Konfrontation

#5
und selbst wenn Du sie darauf ansprichst und Du bekämst vielleicht sogar ein "Geständnis" - was dann ?

So, wie es sich liest, gehörst Du nicht zu ihrem näheren sozialen Umfeld.

Ein Problem ansprechen ist eine Sache, es versuchen zu lösen, eine andere.

und
Und doch sind die Anzeichen eindeutig,
was sind denn Deiner Meinung nach eindeutige Anzeichen einer Bulimie ?
Zuletzt geändert von Caruso am Mo Jan 18, 2010 17:05, insgesamt 2-mal geändert.
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....

Re: Konfrontation

#6
Vielen Dank für eure Antworten.

marjua:
Du hast natürlich recht mit dem was du sagst. Meine Schwester hat ihr eigenes Leben und es gibt keinen Grund warum sie sich ausgerechnet mir anvertrauen soll. Und es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass falls ich das Problem anspreche, sie das vorwurfsvoll auffasst und sich bloßgestellt fühlt, auch wenn ich versuche noch so vorsichtig vorzugehen.

Auch mit dem Punkt Probleme dirket anzusprechen bin ich deiner Meinung. Es ist sicher ein Teil meines Problems mit meiner Schwester. Aber es ist auch für mich nicht immer lustig.

Warum ich sicher bin, dass sie Bulimie hat. Sie ist sehr stark abgemagert, darauf hin bin ich mißtrauisch geworden und hab dann tatsächlich vorm Klo stehend zugehört wie sie sich übergibt. Im nachhinein betrachtet machen dann auch viele andere Dinge Sinn. Ich denke es hat vor ca. 2 Jahren begonnen, da hat sie noch ganz offen gesagt ihr ist sooft schlecht, dass sie sich übergeben muß. Damals hat sie sich gerade von ihrem damaligen Freund getrennt. Ich weiß allerdings nicht wie sehr sie sich selbst ihrer Krankheit bewußt ist. Ich habe gelesen, dass viele die Symtome nicht mit der Bulimie in Verbindung bringen. zBsp. wenn sie erzählt, dass in letzter Zeit ihre Zähne so schlecht sind, sie aber nicht versteht warum sie auf einmal Probleme damit hat oder warum sie sich oft so schwach fühlt, obwohl sie doch so viel Sport macht, etc.

mary jane: Ich hab natürlich auch schon daran gedacht, mit ihrem Freund zu sprechen, hab aber bei dem Gedanken daran ein ungutes Gefühl (aus den Gründen die du aufgelistet hast). Ich hab mit unsere Mutter darüber geredet vor ca. 2 Wochen. Sie hat mir dann erzählt, dass sie sich auch Sorgen macht. Sie hat einen guten Drath zu meiner Schwester und deshalb meint sie, sie würde es ihr schon erzählen wenn sie Probleme hätte bwz. möchte sie meine Schwester nicht konfrontieren, wenn sie keinen Beweis hat (Ich denke aber das es keinen Beweis gibt, außer das meine Schwester darüber redet). Ich glaube meine Mutter hat Angst davor, dass rauskommt das meine Schwester Bulimie hat und sie nichts tun kann. Ich verstehe das, diese Angst habe ich auch.

Ich würde gerne von euch wissen, was ihr glaubt das besser für meine Schwester ist:
Die große Konfrontation vermeinden und ihr ganz allgemein das Gefühl zu geben für sie dazusein und darauf zu warten, dass sie von selber davon rausrückt oder
Die Bedenken mit ihr zu besprechen, ihr verschiedene Möglichkeiten von Hilfsangeboten aufzeigen, auf das Problem ganz konkret einzugehen, etc.



lg
gastxy

Re: Konfrontation

#7
Die große Konfrontation vermeinden und ihr ganz allgemein das Gefühl zu geben für sie dazusein und darauf zu warten, dass sie von selber davon rausrückt oder
Die Bedenken mit ihr zu besprechen, ihr verschiedene Möglichkeiten von Hilfsangeboten aufzeigen, auf das Problem ganz konkret
die "große konfrontation"... das klingt nach riesenkrach und kampf für mich. beide optionen, die du aufzählst, sind doch vereinbar, sie schließen doch einander nicht aus! bedenken äußern, zeigen, dass du für sie da bist (ob sie nun mit dir darüber sprechen will oder nicht) und bestenfalls gemeinsam exit-strategien erarbeiten, wäre nach meinem gefühl der idealfall. sollte sie sich nicht auf das gespräch einlassen, musst du diesen part wohl jemandem anderen in ihrem umfeld überlassen (mutter/ freund/freunde).

was ich persönlich wichtig fände ist, mit feingefühl an die sache heranzugehen und nicht direkt mit deinen bulimie-vermutungen ins gespräch zu platzen. bedenken über ihr gewicht, ihre gesundheit, lassen sich ja offenbar zwischen euch besprechen...wie weit du gehst,und ob das böse "b*"-wort fällt, :roll: hängt sehr von der situation und vor allem von ihrer reaktion ab, inwieweit sie sich öffnet oder strikt alles verneint. sie unter druck setzen udn die große "aufdeckerin", das "gewissen der familie" zu spielen, das ist das letzte, was man in der lage deiner schwester braucht. ausgehend davon, dass dem tatsächlich so ist, wie du vermutest (und du hast recht: es deutet wirklich viel darauf hin...)

lg
maruja

Re: Konfrontation

#8
Liebe maruja!

Vielen Dank für deine Antwort.
Es hört sich gleich viel schimmer an, wenn jemand der was davon versteht sagt, es könnte wirklich war sein.

Ich bin froh, dass du meine Meinung kritisch betrachtest und mir konstruktive Vorschläge gibts.
Ich werde versuchen diese auch umzusetzen.

Nochmals Danke

Gastxy

Re: Konfrontation

#9
Hi.

Ich würde auch nochmals ganz gerne etwas dazu sagen, auch wenn ich just gerade noch nicht weiß, wie das formulieren.

Ich denke - und ich hoffe, das kommt nun nicht zu krass rüber - in Anbetracht der Tatsache wie hart, zerstörerisch, lebensumfänglich usw. diese Krankheit sein kann (gesetzt Deine Schwester leidet darunter): Samthandschuhe wären fehl am Platze.
Vielleicht stehe ich hier alleine mit dieser Meinung da, aber: ich persönlich finde es nicht schlimm, wenn Angehörige aufgrund der Tatsache wütend werden. Sicherlich sollte man diese Wut nicht in Reinform rüber bringen, sondern erstmal selber drüber reflektieren.
Auch ist es sicherlich so, dass 'alle' - eine Familie, keine Einzelmitglieder - unter der 'Sache' leiden und irgendeinen Anteil in diesem 'System' von ausgesprochenen und unausgesprochenen Emotionen haben. Insofern kann ich da auch nur bekräftigen die eigene 'Position' in diesem 'System' (ohne dass das meint man sei selber sowas wie "böse" oder würde etwas 'verstärken' oder sonstwas) zu hinterfragen: Vielleicht hat nur eine die Bulimie, aber das heißt nicht, dass andere weniger leiden Schwierigkeiten haben usw.

Trotzdem möchte ich mal ein Lob und ein Kompliment für Deine Offenheit (gastxy) aussprechen. Denn es gehört eine starke und liebe Person dazu, sich das hier so alles anzuhören und sich selber kritisch zu betrachten.
Das vermittelt mir, dass Du - die du vielleicht manchmal in manchem einen etwas klareren Kopf vielleicht hast als Deine Schwester (vielleicht!) - tatsächlich helfen und keine Art Wettstreit oder sowas führen möchtest.

Ich persönlich glaube, dass Dir Deine Schwester sehr viel bedeutet, und dass Du es nicht ertragen würdest, sie leidend zu wissen. Und ich glaube: Bulimikerinnen sind taff :-) (Manchmal sollte man die Krankheit - m.E. - auch nicht "überbewerten", weil es im Ende nicht um Deine/eine 'kranke', sondern eine gesunde Schwester mit Ängsten, Schmerzen, Nöten, aber auch mit Glück, Freuden, einem gewissen Temperament usw. geht.)

Mir perönlich hat es gutgetan, dass Verwandte auch mal wütend waren. Ich hatte dadurch reflektiert, und begriffen, dass sie letztlich nicht auf mich, sondern auf die Tatsache, dass ich mein Leben der 'Gefahr' oder wie auch immer aussetze, wütend waren. Wütend aus Liebe (nicht aus Hass oder sowas; ist ja klar).

Denn - das glaube ich auch - eine Kopfsache ist diese Krankheit nicht.
Aber - das will ich betonen - ich bin (wie jeder/e) ein bestimmtes Temperament, und einen einheitlich guten Weg aus dem herauszukommen, zu helfen usw., den kann es m. E. und Gott sei Dank nicht geben.

Ich halte es für mutig, dass Du Deiner Schwester sozusagen 'nahekommen', sie verstehen, für sie da sein, mit ihr leben usw. usw. möchtest.

Alles Gute,
Laona
P.S.: Ich habe nicht nachgedacht beim Schreiben. Wenn manches komisch oder rabiat oder sonstwas klingt: bitte verzeihe.

Re: Konfrontation

#11
Hallo Laona!

Ich habe gestern deinen Betrag gelesen (mehrmals) und hab mich erstmal sehr verstanden gefühlt und war wirklich gerührt.
Ich hab viel darüber nachgedacht und heute versuche ich schon wieder allem auf den Grund zugehen.
Also verstehe meine Fragen bitte nicht falsch bzw. sehe das nicht als Kritik an dir oder deinem Betrag. Ich muß einfach nachbohren und ins Detail gehen, um alles besser verstehen zu können. Bei meiner Schwester kann ich das ja nicht bzw. möchte ich das auch gar nicht um sie nicht zu bedrängen. Vielleicht kann ich das irgendwann später.

Zuerst würde mich interessieren, ob du Geschwister hast. Mich beschäftigt nämlich das Thema Wettstreit, das du aufgeworfen hast. Natürlich will ich nicht mit meiner Schwester konkurrieren, nicht was das Thema Gewicht, Figur, etc angeht. Ich weiß nicht genau, ob du das gemeint hast. Aber ist es nicht bei allen Geschwistern so, das sie sich vergleichen oder auch von anderen verglichen werden? Kann man sowas wirklich ganz ausschließen/vermeiden? Das Problem das ich mit meiner Schwester habe, ist das wir das Leben ganz unterschiedlich angehen. Also eigentlich hab ich bisher immer geglaubt ich hab das Problem und meine Schwester ist ganz normal. Jetzt wird´s richtig kompliziert. Ich hab da so ein bißchen ein Problem mit anderen Menschen, man könnte auch sagen ich hab eine Beziehungs- Bindungs-phobie (nicht nur bei Liebesbeziehungen sondern auch zBsp. bei meiner Schwester, etc.). Ich will das jetzt garnicht so genau ausführen - dafür gibts sicher auch ein Forum. Was ich sagen will, da gibt schon einen Wettstreit zwischen mir und meiner Schwester.
Nämlich welches Leben ist das richtige - Sie hat ja wie gesagt eine Menge Freunde. Natürlich gibt es kein richtung und kein falsch. Auf der Vernunftebene ist uns das ja auch klar, und ich bin ja auch stolz auf sie, dass sie ihr Leben so im Griff hat und sie so glücklich ist. Aber auf der emotionalen Ebene, da ist Konkurrenz da (auf beiden Seiten, obwohl ich nicht weiß um was sie mich beneiden könnte). So und jetzt kommt die ES ins Spiel und macht alles noch komplizierter.
Du hast geschrieben Bulimikerinnen sind stark und taff - so hab ich meine Schwester auch immer gesehen. Aber kann ich mich darauf verlassen, wenn sie doch ein so schwerwiegendes Problem hat.
Siehst du worauf das hinausläuft. Irgenwo in mir drinnen, an einem ganz dunklen Ort denke ich - ich hab doch immer recht gehabt - dafür schäme ich mich, wirklich. Dann denke ich wieder vielleicht ist das genau der Grund, vielleicht ist das mein Beitrag zu ihrer ES. Ihr jetztiger Freund hat auch eine Schwester, der versteht sich prima mit ihr. Da wird meiner Schwester jeden Tag vor Augen gehalten, wie es zwischen uns auch sein könnte.

Naja das jetzt sehr wenig mit Bulimie zu tun, sodern mehr mit mir persönlich - aber ich schick´s mal ab, damit ich die Gedanken weg hab.

lg Gastxy

Re: Konfrontation

#12
Hi.

Ja, ich habe Geschwister.
Naja, wie soll ich sagen: Ich glaube Deiner Schwester geht es mitunter gut, wenn es Dir gutgeht.
Vielleicht muss sie sich von Dir lösen (weil man das in einem bestimmten Alter eben muß), und vielleicht gehört ein stuückweit die ES dazu.

Sie scheint ein sehr emotionales Wesen zu sein, Deine Schwester. Und um das nochmals klarzustellen: eine ES, die hat in erster Linie mit dem/ der Betroffenen zu tun. Niemand (niemans) hat 'Schuld' oder so etwas. Ich jedenfalls halte nichts von dem 'Konzept Schuld'.

Du scheinst sehr an deiner Schwester zu hängen, und vielleicht musst auch du ein wenig 'Abschied' nehmen.
Ich habe das bei meinen Geschwistern so gemacht. Es war hart, aber wir haben es geschafft. Heute sind wir anders verbunden, aber nicht weniger schön, nicht weniger nah, nicht weniger wichtig usw. Aber wir sind jetzt auch Individuen.

Du bist nicht 'falsch' hier im Forum, denn immerhin ist das hier ja auch für Angehörige, und es gibt keine Kategorien oder soetwas, in die du hineinpassen müsstest.

Essstörungen haben viel mit Bindungen zu tun. Und bei Geschwistern ist glaub die Trennung das größte Problem. Vielleicht fühlst du dich irgendwo auch alleine, im Stich gelassen oder so.

'Wettstreit' ist nicht schlimm. Ja, kenne ich auch. Bei mir hat sich das dann aber gelegt.

Manchmal braucht man Abstand, von denen, die man am meisten liebt, um ihnen nahe zu sein. So war es bei mir, und dafür habe ich u.a. die ES 'gebraucht'.

Ganz liebe Grüße erstmal,
Laona

Re: Konfrontation

#14
Hallo Laona!

Du hast mich ganz und gar nicht verschreckt.
Ich hab mich SEHR über deine Antwort gefreut und mich auch in sehr darin widergefunden.

Obwohl ich meine Schwester nur ca. alle 2 Wochen sehe, glaube ich, dass du schon Recht damit hast, das wir uns voneinander lösen müssen. Ich denke es geht dabei nicht so sehr um den tatsächlichen Kontakt, sondern um die Erwartungen die wir daran haben.
Was ich nicht verstehe ist, wie eine ES dabei helfen kann.
Wie hat dir die ES geholfen unabhängiger zu werden?

Außerdem glaube ich, dass sich meine Schwester der Konsequenzen der Krankheit noch gar nicht bewußt ist, weil sie noch viel zu sehr damit beschäftigt ist, die ES zu organisieren. Sie kann die Symtome natürlich sehen (und die muß sie auch "organisieren"), aber das was dahintersteckt und auf das du ansprichst, kann sie glaub ich noch garnicht erkennen.
Wie kann etwas, dem man sich garnicht bewußt ist, im Leben weiter bringen bzw. Veränderungen herbeiführen?

Und noch eine Frage beschäftigt mich.
Es wird oft beschrieben, dass die ES eine Ablehnung der Weiblichkeit ausdrückt, den Wunsch nicht erwachsen werden zu wollen. Wenn ich nicht ganz falsch liege, hatte meine Schwester immer ein gutes Körpergefühl. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie Probleme mit Ihrer Weiblichkeit hat.
Wenn das Problem schon in der Puperät beginnt und man nie eine "weibliche" Persönlichkeit entwickelt hat, leuchtet mir das schon eher ein. Aber meine Schwester ist jetzt 27 und war immer eher eine Feme fatal.
Also warum jetzt?

Ich hoffe meine Fragen sind nicht zu dirket oder zu barsch oder beides.
Ich bin jedenfalls schon sehr auf deine Meinung dazu gespannt.

lg gastxy

Re: Konfrontation

#15
Naja, die ES hat mir nicht wirklich geholfen (die ES hilft glaub bei garnichts), aber in meiner Einbildung, als es noch akut war, hat sie mir scheinbar die Möglichkeit gegeben, mich von allen Emotionen fernzuhalten, mich zurückzuziehen usw. - In dieser Weise hat sie "geholfen".

Naja, wie weiblich sich jemand gibt und wie weiblich sie sich tatsächlich fühlt, glaube das sind zwei paar Stifel. Plus: man kann das glaub auch relativ abrupt verändern. Ich war z.B. auch immer sehr selbstbewusst, offen usw. gewesen.