Hallo!

Ich beziehungsweise mein Mann braucht hilfe! WIR brauchen Hilfe, da die Bulimie gerade am besten Weg ist meine Ehe zu zerstören!

Ich habe nach 8 Jahren vor 3 Monaten meine Mutter und meinen Ehemann eingeweiht und mache auch seitdem eine Therapie! Es ist sehr schwierig und ständig eine Berg- und Thalfahrt! Ich breche zwar nur noch sehr selten oder gar nicht, aber psychisch gehts mir nach wie vor noch sehr schlecht!

Um was es eigentlich geht! Mein Mann (eigentlich sehr führsorglich und hilfsbereit, zuvorkommend und verständnisvoll) kam von Anfang an nicht damit klar! Er meidete das Thema und meidete sogar meine Nähe! Vor ca. 10 Wochen führte ich zahlreiche, lange und wirklich kraftraubende Gespräche mit ihm! Ich nahm ihn auch mit zu meiner Therapeutin, bei der diskutiert wurde wie er mir helfen kann und mir bei steht!

Seit diesen 10 Wochen ist jedoch nichts anders! Er ist ein guter Vater und Ehemann, aber das ist er ja sowieso (meine jetzt nicht wegen der Krankheit), denn sonst hätte ich ihn ja nicht geheiratet! Er unterstüzt mich jedoch in meiner Krankheit überhaupt nicht, auch wenn ich gerade mal wieder ganz tief in einem Loch bin! Er versucht nichts zu tun, er lest nichts, usw.
Aus diesem Grund fühle ich mich von ihm alleine gelassen und auch wenn ich immer wieder mal denke, dass ich vielleicht zuviele Ansprüche an ihn stelle, weiß ich, dass ich es nicht ohne seine Unterstützung schaffe! Schaffen wahrscheinlich schon, aber dann stehe ich irgendwann an einer Kreuzung und biege links ab und er rechts!!! Kurzum ich habe schreckliche Angst, dass wir getrennte Wege gehen werden! Das tun wir in gewisser Weise sogar jetzt schon, was ich beim gestrigen Gespräch merkte!
Er sagt selber, dass er es verdrängt und einfach nicht dazu steht! Er weiß nicht warum, aber er kann einfach nicht damit umgehen! Er macht sich selbst viele Gedanken drüber, aber er redet nicht mit mir!
Ich weiß er liebt mich und macht es nicht mit Absicht, deshalb möchte ich alles versuchen, damit wir das in den griff bekommen! Ich weiß nur nicht wie???

Ich weiß nicht was er/wir machen können, damit es bei ihm endlich schnackelt und damit umgehen kann!

Kennt jemand von euch das Probelm und habt ihr eine Idee was wir machen können!?

Thera meinte, dass Selbsthilfegruppe für sowas angeblich nicht hilft!=

Lg

Ja. Ich bin auch der Meinung, dass es dir dein Mann nicht wirklich Recht machen könnte.
Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass dich dein Mann eben lieber als Frau und Geliebte sieht. Und deshalb verdrängt er den Gedanken an die Krankheit.
Möchtest du denn wirklich, dass dein Mann dich plötzlich auf die Krankheit reduziert?

Versuche bitten deinen Mann jetzt nicht als deinen Therapeuten anzusehen.
Das kann und will er nicht sein. Er hat nach wie vor, das Recht Liebhaber und Ehemann zu sein. Unterstützen ja. Aber ich verstehe darunter, wenn es dir schlecht geht, dass du dich an ihn anlehnen kannst und ihm vertrauen.

Wie lange seid ihr eigentlich ein Paar?

LG Hedi

@BertaSophie

Danke erstmals für deine Antwort!
Ja ich gebe dir eigentlich total recht in deiner Aussage, dass er es mir nicht wirklich recht machen könnte!
Das, was ich mir eigentlich wünsche ist, dass er einfach daran anteil nimmt! Dass er mit mir darüber redet; dass ich ihm die "kranken" Gedanken erzählen kann ohne Hemmungen und Spannung;
Wir hatten schon mal gesagt, dass ich zu ihm komme und mit ihm rede, wenns mir schlecht geht, aber ich kann das einfach nicht!!! In dem Moment wo es mir sehr schlecht geht, verschließe ich mich sehr und kann nicht direkt auf ihn zugehen! Ich versuchs dann mit bissigen Bemerkungen oder einfach mit Andeutungen! Diese versteht er dann nicht oder will sie ignorieren! Deshalb ist das so schwer..........

Vielleicht hast du Recht, dass 10 Wochen nicht viel Zeit ist und ich ihm mehr geben sollte!!!
Meine Angst ist nur, dass wir uns bald nicht mehr wirklich kennen! Genau, weil ich nicht von selbst auf ihn zugehen kann und er nicht nachhackt rede ich mit ihm über das Thema gar nicht-folglich verpasst er in diesem Bereich einiges (auch meine persönliche Weiterentwicklung) und es ist dann schwierig nach langer Zeit plötzlich wieder mit ihm über die "kranken" Gedanken zu reden! Gerade, weil man ja sehr viel Vertrauen und Mut braucht, jemanden solchen abstrakten Dingen zu erzählen!! Ich denke ja selbst oft, dass ich verrückt bin, wie soll das jemand anderer nicht von mir denken??

Aber ich denke, dass ich auch meinen Teil dazu beitragen muss um ihm zu helfen!! Ich werde mich bemühen wirklich mehr auf ihn zuzugehen und ihm mehr Zeit zu geben!

Und am Wochenende mal ein langes Gespräch mit ihm suchen!!

@Hedi

Du hast völlig Recht, dass mich mein Mann als Frau und auch als Geliebte sehen soll und das auch so bleiben soll!
Nur bin ich auch der Meinung, dass man in einer Beziehung alles teilt-auch Gefühle, Empfindungen usw.
Freunde sein und am Leben von dem Anderen teil zu nehmen!! Man soll ja den Ehepartner kennen und dazu gehört auch die Persönlichkeit-bei der zur Zeit bei mir einfach noch die Bulimie dazugehört oder meine Persönlichkeit, einfach mein ganzen Leben, beeinflusst! Ich finds wichtig, dass man in der Phase der Heilung zusammenhält, weil man sich eben sonst irgendwann auseinanderlebt, da man sich unterschiedlich entwickelt hat!
Aber sicherlich muss ich ihm mehr Zeit dazu geben und darf nicht zuviel verlangen von ihm-da hast du völlig Recht!!! Eine Therapeutin hab ich ja schon und eine Co-Thera auch (meine Mutter), mit der ihc wirklich die intimsten und krankesten Sachen besprechen kann! Das heißt mir gehts eigentlich nur darum, dass er die Krankheit und mich so einigermaßen verstehen und akzeptieren kann- dass er versteht, dass gewisse Reaktionen und Aktionen aufgrund der Bulimie sind und es mir oft sehr schlecht geht! Ich bin einfach zur Zeit nicht wirklich ich selbst (wobei ich nicht mal genau weiß, wie ich selbst wirklich bin) und wünsche mir, dass es mich richtig versteht und es nicht persönlich nehme! Ich möchte ide Fortschritte mit ihm teilen können!
Wir sind seit 5 Jahren zusammen, wobei wir uns schon seit 10 Jahren kennen! In diesen 5 Jahren haben wir schon einiges mitsammen durchgemacht! (Todesfälle, Krebserkrankung, Depressionen, Risikoschwangerschaft, Großmutter die Wahnvorstellungen hatte und uns das Leben zur Hölle machte, Urlaub mit Lebensmittelvergiftung inkl. Giftschock, sodass man ums Überleben kämpfen musste und noch einiges mehr)

Wir gehen eingenlich von Anfang an durch dick und dünn und halten gerade deshalb ganz fest zusammen und reden über alles! Deshalb wunderts mich auch so sehr, dass wir jetzt dieses Problem haben!!

Danke für diene Antwor!

Na ja, acht Jahre hast Du ihm die ES verschwiegen und nun soll er bitteschön auf jede bissige Andeutung sensibel reagieren und über jeden FA mit Dir reden. Vielleicht noch mit dem Resultat der Erkenntnis, dass sein Verhalten Dich zum Kotzen gebracht hat, oder was? Wundert mich, dass er noch nicht die Scheidung eingereicht hat.

aire hat geschrieben:Na ja, acht Jahre hast Du ihm die ES verschwiegen und nun soll er bitteschön auf jede bissige Andeutung sensibel reagieren und über jeden FA mit Dir reden. Vielleicht noch mit dem Resultat der Erkenntnis, dass sein Verhalten Dich zum Kotzen gebracht hat, oder was? Wundert mich, dass er noch nicht die Scheidung eingereicht hat.

Dafür wundert mich bei DIR gar nichts mehr. Sehr förderlicher Beitrag.

Mir entzieht sich die Message Deines Beitrages, aire .....

Du hast den Ursprungstext von Dobo schon gelesen und nicht nur überflogen, oder ?

@BertaSophie

Danke für deine ausführlichen Antworten und Tipps!!
Sind wirklich sehr hilfreich und es tut gut, wenn man auf gewisse Dinge aufmerksam gemacht wird! Da man ja eben die Krankheit hat und in gewissen Dingen ein Schild vor Augen hat, weil man nur von sich aus geht, ist es oft sehr schwer sich in den anderen hineinzudenken!-Also besser gesagt, ich denke schon, dass ich mich gut in ihn hineinversetzen kann und ihn dann auchs ehr gut verstehen kann nur bis ich mal an dem Punkt bin, dass ich mir seine Postion vostelle, dauert es halt sehr lange! (Aber deshalb bin ich ja auch krank und arbeite daran )

Ich hatte jetzt die Idee, ob man sich vielleicht ausmacht, dass man 2mal pro Monat fix was mitsammen unternimmt und dabei auch einfach nur redet!? Muss nicht zwanghaft über die Bulimie direkt sein, sondern über Gott und die Welt! (tut uns als Ehepaar nicht schlecht, da wir ja durch unsere Tochter nicht wirklich oft Zeit haben und hift auch mir in meiner Genesung!!)
Direkte, fixe Zeiten werden bei uns auch nicht funktionieren, denke ich!!

Er meinte gestern, dass er sich einfach wieder mehr bemühen will und auch nicht mehr davon laufen will von der Krankheit-da er mich liebt!!
Und ich werde ihm mehr Zeit lassen und ihn auch mehr teil haben lassen, an mir, an der Krankheit und an den Fortschritten!! Ich denke, dass er genauso meine Hilfe braucht wie ich seine, in dieser Zeit!! Und wie du schon sagtest, wird er mich sicherlich immer genauer kennen lernen und immer mehr und besser damit umgehen können, wenn ich ihmmehr erzähle und mehr auf ihn zugehe!!

Bulimie ist nicht leicht, leider beeinflusst sie wirklich alle Bereiche ihm Leben!-aber genau das ist der Grund, wieso sie nichts gutes ist und man eine Thera macht um gesund zu werden!!

Also ich bin mittlerweile echt sehr postiiv eingestellt dem Ganzen und weiß, dass wir das schaffen! Die Bulimie hat schon einiges kaputt gemacht in meinem Leben, aber das nicht mehr!! Das lasse ich nicht zu-jetzt wirds wirklich Zeit wieder richtig glücklich zu werden und an uns als Familie zu denken!!
Vor allem meine Tochter hats verdient eine gesunde Mutter zu haben!!

Danke für deine/eure Hilfe und dass du/ihr euch Zeit für mich genommen habt!!

LG