Re: Meine Therapie

#138
Ich sollte wirklich, wirklich nicht hier herumjammern.
Denn:

Ich habe es - wie viele das vor mir auch schon mussten - geschafft eine zumindest formal korrekte Abschlusarbeit zu schreiben; meine Bulimie beschränkt sich seit nunmehr schon einigen Jahren darauf, dass ich ab und an 'fresse'; ich habe ein paar hervorragende, 'ur'alte Freundschaften; und es fehlt mir an nichts Finanziellem.

Trotzdem: Dafür, dass ich nach alledem einfach nur malen will, etwas tun also, was ich einfach so, naturgegeben, kann - Dafür war mein bisheriges Leben eine arbartige emotionalle und auch intellektuelle Tortur gewesen.

Malen: da nimmt man einen Pinsel und macht ein paar Striche.
Ich frage mich: wieso muß man dafür solches Zeugs wie ich durchleiden? Einsamkeit, Traurigkeit, Angst, Hoffnung, Leid, Schmerzen?

Das ist das, was mich in meinem Leben manchmal stört oder frappiert.
Ich hatte halt immer gedacht, dass Malen nicht gut genug wäre.


Naja: Ich habe nun noch genügend mit Ausbessern, Korrigieren usw. an meiner Abschlussarbeit zu schaffen. Dazu bleiben mir nun noch einige Wochen.
Ich habe noch viel zu arbeiten. Aber ein Text steht jetzt mal, und aus dem kann ich nun noch das Beste machen.

Irgendein Lob oder irgendwas, das würde sich glaub ganz gut machen.

Laona

Re: Meine Therapie

#139
Bin mit meiner Abschlusarbeit unzufrieden. Bin allerdings mit meinem ganzen Leben unzufrieden. Zu unselbständig ist es, zu familiär gebunden.

Ich weiß, dass ich das ändern muß, und ich hoffe ich habe dazu nach dem Studium Chancen.

Jawohl, mit meinem ganzen Leben bin ich unzufrieden.
Und ich trinke mich jetzt schonmal für die Party warm, zu der ich gleich gehe.

Ich sehe beschissen aus, und ich fühle mich beschissen.
Und morgen werde ich alle Bücher, die hier zu meiner Abschlusarbeit herumliegen, wegbringen.

Ich werde überhaupt alles hier aufräumen, und dan ist Schluss mit dieser Art von Leben.

Ich kann und ich will keine bessere Abschlusarbeit schreiben, ich will leben.
Ich will Männer kennenlernen, und ich will ausgehen. Denn: Ich will mal Familie, und dabei ist es mir völlig egal, was irgendwelche DozentInnen auf mich geben.

Laona

Re: Meine Therapie

#140
Irgendwie würde ich mir FreundInnen wünschen, die mehr zuhören.

Mein Vater nervt mich teils wahnsinnig, weil sich so vieles um das Materielle dreht. Und in diesem ganzen Materiellen soll ich mich irgendwie einfügen, und kann es nicht.

Ich bin unendlich traurig, und ich hasse Heulen.

Bei meinem Vater, da dreht sich fast alles nur um ihn. Von morgens bis abends geht es ihm um sich.
Und ich - so mein Gefühl - gehe völlig vor die Hunde.

Re: Meine Therapie

#141
Immer soll ich sagen, dass es mir gutgeht. Und dabei geht es mir einfach nicht immer gut.

Und das isloiert einem so sehr.


Ich habe jetzt jedenfalls mal meinen besten Freundinnen geschrieben, und vielleicht können wir gemeinsam über ein paar Dinge meines Lebens sprechen.


Laona

Re: Meine Therapie

#142
Nach dem aktuellen Abschluss werde ich es - nachdem ich auch heute entsprechend geträumt habe - einmal mit der Kunst probieren.
Wenn das dann klappt, und ich irgendwie davon leben kann: super! Wenn es nicht klappt kann ich mich mit meinem Abschluss (der, an dem ich gerade arbeite) um einen Job bemühen und privat malen.

[Ich habe geträum bzw. beim Träumen verstanden, das Kunst bzw. Malen für mein Wesen essentiell ist. Dass ich damit Dinge ausdrücke, die ich ausdrücken MUß. Und anders als im Malen kann ich sie aber nicht 'rüberbringen'. Ich glaube, dass mein Wesen einfach so ist, und dass ich gar nicht anders kann, als zu malen, weil das bei mir für Ruhe, Ordnung, Friede, Ausgleich usw. usw. von all den Dingen, die ich so erfahre, sorgt. Ich denke quasi als Malerin über die Welt nach. Bzw.: wenn ich über die Welt nachdenke (und das mache ich öfter mal), dann brauche ich das Malen, um es anderen zu vermitteln. Oder so halt irgendwie.]

LG,
Laona

Re: Meine Therapie

#143
Bald habe ich es überstanden.
Nur noch diese Woche werde ich an meiner Abschlusarbeit 'feilen'. Bzw.: Ich hoffe sogar schon morgen abend damit fertig zu sein.

Entspannen kann ich mich nicht. Ich muß das nun noch durchstehen. Bzw.: Ich habe noch nicht den rechten Weg gefunden, um mich zu entspannen.

Ich bin einfach froh, wenn ich einen Abschluss habe, und dann arbeiten gehen kann usw. Daneben werde ich dann versuchen, meine Kunst zu vermarkten.
Das ist jedenfalls der Plan bzw. die Realität, mit dem bzw. der ich mich inzwischen angefreundet habe.
Ich habe es mir nie so vorgestellt, aber so wird es werden.

Re: Meine Therapie

#144
Manchmal weis ich nicht, wie ich aus der Krise kommen soll.

Manchmal bin ich wütend auf meine Eltern.

Manchmal denke ich, dass alles gut werden wird. Manchmal denke ich, alles würde nur noch schlimmer.

Ich warte auf Dinge, die passieren. Ich warte auf so etwas wie 'Startschüsse'.

Ich weis nicht, ob nur einfach meine Jugend so grausam ist, weil ich ein Familienmensch bin, und das nie ertrage (Jugend, alleine sein usw.). Oder ob ich mein ganzes Leben einfach ganz und gar falsch lebe.


Ich habe das Gefühl, dass alles schlecht ist, was ich mache.

Jeden Tag hocke ich in meiner Wohnung, und etwas anderes als das gibt es praktisch gar nicht, es sei denn ich gehe zu meinen Eltern, deren heile Welt ich aber zuweilen nicht ertrage, und die mich mit ihrem Rentnergetue nerven.

Ich bin traurig. Einfach traurig, und -


Ich bin wirklich kein aufdringlicher Mensch. Ich stecke sehr viel weg. Ich ertrage abartig viele Dinge, ohne den Mund aufzumachen, wo andere vor Schmerzen schon längst aufschreien würden.
Manchmal, da ärgert es mich, warum nicht zum Beispiel mal mein Dozent irgendetwas gutes zu mir sagen kann. Warum er mich nicht mal loben kann, jenseits von Noten usw.
Weil ich wirklich nicht jemand bin, der sich andauernd mit Lob überschütten lässt.

Mir tut alles weh. Im Kopf, im Bauch, im Herzen.

Laona

Re: Meine Therapie

#145
Immer geht es (mir) nur um Leistung, und ich glaube das macht mich fertig.

Ich bin nicht einfach ein Mensch mit diversen Bedürfnissen, sondern seit gefühlten Jahrzehnten nur am arbeiten. Arbeiten für einen Abschluss, arbeiten, um mal was zu werden, arbeiten für Anerkennung und Respekt, manchmal gar arbeiten, um einen Freund haben oder ein solcher sein zu können.
Ich glaube ältere Menschen akzeptieren nicht gerne junge Freunde. Also ich glaube manche (nicht alle) älteren Leute tun das nicht.

Was mich auszeichnet, und zu einem liebenswerten Menschen macht - glaube ich - ist meine Offenherzigkeit.
Ich kann sehr großzügig sein, und fühle mich dann gut dabei.
Oft bin ich aber auch schon dafür enttäuscht worden. Und ich habe deshalb partiell mein Herz zurückgenommen. Die Menschen sind gierig zuweilen, und dann wollen sie nicht merken, wie 'groß' etwas (eine Geste oder so) wirklich ist. Und dann fühlt man sich dumm (weil man es dennoch getan hatte).

Re: Meine Therapie

#146
Ich werde versuchen, mein Leben zu verändern.
Weil: ich bin ein ehrlicher, guter Mensch, auch wenn ich keine guten Abschlussarbeiten schreibe.

Ich kann anderes.
Ich bin z. B. fast immer happy. Ich bin positiv. Ich kann Humor auf meine Kosten verkraften.

Und außerdem:
Eine schlechte Arbeit würde nicht primär mich enttäuschen. Sie enttäuscht vermutlich jemand anderen. Und das, das ist für mich arg.
Für mich persönlich ist es egal. Ich brauche keine Einsen.

Und wenn die Enttäuschung von diesem Menschen rumm ist, dann werde ich erleichtert sein.
Der Mensch hat mir einen Sinn gegeben, und ich muß ihn enttäuschen.

Re: Meine Therapie

#147
Meine Arbeit, die ist so gut wie abgeschlossen. (einen Schluss muß ich noch schreiben)

Eigentlich könnte ich jetzt zu irgendetwas fröhlicherem übergehen, Frage ist nur: was?

Meine Wohnung werde ich wohl aufräumen.
Und ich schätze mal ich werde morgen einen Schluss schreiben.


Ich will nicht hier herumjammern.
Ich werde stattdessen aufräumen.

Nur ein Problem habe ich:
Ich kann mich selbst/ meine Leistungen im Studium so schlecht einschätzen. Ich halte mich für ganz schlecht, und sehr weit weg von diesen anderen dort.
Und nu muß ich noch eine ganz schöne lange Zeit warten, bis ich über die Arbeit bescheid kriege.

Ich brauche definitiv einen Freund, Frage ist nur: wo den herkriegen?

Ich islosiere mich oft und viel und schnell von anderen.

Ich habe heute in etwa frei. Aber ich weiß nicht wo mit wem hingehen.

Ganz genrell fällt es mir schwer, die Zeit mit mir alleine zu verbringen.
Aber vielleicht male ich heute was, nachdem ich aufgeräumt habe.

Ich wäre glücklich mit ne'm Mann und ne'm Baby.

Laona

Re: Meine Therapie

#148
Ich bin nicht gerade ein besonders beziehungsfähiger Typ.
Meine Freundinnen wohnen entweder nicht mehr hier, oder sie müssen arbeiten.

Alleine abends irgendwo hingehen finde ich immer etwas heftig.

Irgendwie kriege ich es nicht gebacken, mich zu etwas aufzuraffen.

Jedenfalls sollte ich mal die nächste Party oder so nutzen, um jemanden kennenzulernen.

Re: Meine Therapie

#149
Ich habe gemalt. Also ich male noch immer; ist ein großes Bild. (das, das ich eben schon vor längerem malen wollte)

Ich glaube es wird gut. Anders, als was ich sonst so malte, aber gut.

Ist ne Schande, dass ich so wenig Freunde/innen habe.

Re: Meine Therapie

#150
Ich nerve euch ganz schön, oder.

Well, ein bißchen habe ich schon (in meinem Leben) aufgeräumt, und ich bin auch schon weitergekommen.
Allerdings treffe ich immer die falschen Typen. Typen, die mich nicht begreifen.

Habe ein extremes Beürfnis zu geben und zu nehmen (Emotionen zu teilen), aber irgendwie klappt es immer nie, wie ich es gerne hätte oder mir vorstelle.

Gestern hatte ich einen Rückfall (also Fressattacke), und insofern heißt es heute wieder weniger essen.


Ich weiß nicht, wie ich das sagen soll. Also meine Eltern und ich, wir haben manchmal sehr verschiedene Interessen.


Vielleicht wirke ich mit meinen emotionalen Beürfnissen und wie ich die rüberbringe komisch auf andere.


Ich habe aufgegeben, resigniert vor manchen Bedürfnissen und Emotionen.


Trotzdem glaub ich noch an Liebe. Nicht wegen anderer Leute, die mir das gezeigt hätten (gab es so nicht). Wegen Musik.