Re: Meine Therapie

#61
Hoffe, dass ich dir zumindest etwas helfen konnte. ;)
Ja, schon, Colour, Danke.

Ich weine.

Irgendwie scheint mir immer alles aus den Händen zu gleiten.
Und weißt Du: wie ich halt so bin: das Thema meiner Abschlußarbeit habe ich mir auch nicht selbst ausgesucht (wie so manches), sondern ich habe es mir geben lassen. Und das macht die ganze Sache irgendwie noch etwas schwieriger, zumal es ein besonders für mich absolut beschissenes Thema ist (ich schreibe Dir dazu eine PN; dann kannst du es evtl. auf grundlage meiner Geschichte verstehen)

Re: Meine Therapie

#63
Ich hasse nicht arbeiten generell. (Das kriege ich manchmal unterstellt, und glaubte es zeitweilig schon selber.) Ich mag nur dieses studentische Arbeiten nicht: Bücher, Lesen, alleine sein, weil man sich in größeren Räumen nicht auf's Lesen und Schreiben konzentrieren kann - so will ich im Leben nicht mein Geld verdienen.

Für mich ist das sowas wie anti-Leben. Auch wenn ich das nun für die Abschlußarbeit schon durchziehe.

Ich lese schonmal ab und an gerne. Und dann auch durchaus solche wissenschaftlichen Dinge. Aber nicht als Job, nicht als Stress, Arbeit und Druck. Und nicht dauerhaft, permanent und stundenlang.
Das geht voll gegen mein Temperament und Naturell. Weshalb ich auch noch immer Fresse, um mich davon abzulenken.


Also es geht mir nicht gut im Moment. Aber ich will diese Examina bestehen.
Für mich ist es halt eine nicht total einfache Zeit und Phase.

LG,
Laona

Re: Meine Therapie

#64
Ich kotze mich an. Ich kotze mich selbst regelrecht an, und das ist zum Kotzen.

Ich bin mir zu lanweilig, zu bieder, und dieser ganze Kram um mich herum, diese ganzen Bücher, dieses ganze schreiben - alles das, das kotzt mich auch an.

Re: Meine Therapie

#65
Ich hocke in meiner Wohnung und fresse, weil ich diesen gottverdammten Schmarren von den ganzen Büchern irgendwie ander kompensieren sollte.


Ich hasse das Leben wie es ist.

Ich habe keine Romanzen und gar nichts, und die ganze Zeit werde ich zugeschwallt von irgendwelchen Büchern, irgendwelchen Autoren und irgendeinem anderen Scheiß, womit die Leute sich da halt sonst noch als was ganz großes herausgeben.

Das interessiert die Welt nicht (und mich auch nicht) was Meyer Hinterhofer irgendwann anno dazumal, vor vierzig Jahren oder sonst noch wann geschrieben hat.

Re: Meine Therapie

#66
Hey,

also ich weiß ja nicht, wie du das sieht, aber gibt es keine Möglichkeiten dein Leben in die Richtung zu verändern, in die du gehen möchtest? Wenn dir das keinen Spaß macht, dann hör auf damit (aber da ich weiß, dass du dein Studium bald fertig hast, wäre das auch doof). Halte durch und dann versuch wirklich dahin zu gehen, wo DU hin willst.

LG

Re: Meine Therapie

#67
:-) Sehr lieb, danke Unique :-)

Ja, ist in der Tat so, dass es mir keinen Spaß macht, und ich das ändern muß, gleichzeitig aber kurz vor Ende stehe, und es extrem schlecht wäre, diesen Abschluß nun nicht 'mitzunehmen'.

Ich hasse es nur, wenn ich dann über diesem ganzen Zeug wieder in Lethargie und Fresssucht verfalle. Vielleicht kann ich das ändern. Jeden morgen und abend z.B. raus und joggen oder zuminest spazieren gehen.

LG!

Re: Meine Therapie

#68
Hey,

also ich kenn das und besonders in Phasen, wo ich EIGENTLICH lernen müsste, mache ich eigentlich nichts vernünftiges, sondern fange im schlimmsten Fall einen FA an (ist mir vor kurzem nach ein paar Monaten wieder passiert). Jedenfalls ist es gut, sich positive Gedanken zu machen: Denk dran, dass du bald fertig bist und dann endlich das machen kannst, was du willst und du es hinter dir hast ;).
Ich sehe halt auch, dass deine Gedanken so ins extrem negative wieder gehen, und da wird es Zeit wieder dran zu arbeiten und sich selber zu motivieren. Das ist schwer, aber es lohnt sich garantiert.
Und du wirst bestimmt auch wieder einen Partner finden - Geduld braucht man halt auch (leider).

lg

Re: Meine Therapie

#69
Jap, genau diese negativen Gedanken, die muß ich jetzt eindämmen.

Das mit der Flucht vor dem Lernen, das ist ein Riesenscheiß. Vielleicht sind wir einfach nicht gemacht, um ganze Jahre am Schreibtisch zu verbringen. ... :-)

..............................
Es gibt kein richtiges Leben im falschen. - den Spruch habe ich mir mal gemerkt.

Ich will mich aber, auch wenn ich noch voll in dieser Sache (in dem Falschen) bin, schonmal verändern. Abgrenzen, mehr mein wahres Ich ans Licht kehren.

Ich weiß nicht. Entweder mit Mode (einen Stil haben die da alle glaub ich nicht) oder halt auch mit den Haaren.
Irgendwas offensichtliches, was sagt: Ich habe kein Interesse daran, hier irgendwie dazuzugehören.


Tönung gab es in dem zweiten Laden keine.
Aber ich habe mir so eine Braun-Spülung gekauft für naturbraune oder braungefärbte Haare, und muß sagen: Doch man kann da einen Unterschied sehen.

Nu, es ist jetzt noch keine andere Farbe, aber es ist schonmal etwas anderes als vorher.
Vielleicht bilde ich mir den Unterschied auch nur ein, aber irgendwas modisches mußte jetzt einfach sein.

Die sind nämlich alle auch so extrem konservativ da, wo ich bin.
Kennt ihr: Der Teufel trägt Prada? Ich liebe das!

Re: Meine Therapie

#70
Ja :lol: der Film ist toll ;)

Ich finde deine Idee grundsätzlich gut, aber mach nicht den Fehler, dich dann über dein Äußeres zu definieren. So wie du jetzt bist, kannst du trotzdem anders sein, ohne dass du deinen Typ völlig verändern musst ;).

lg

Re: Meine Therapie

#71
Ja, schon. Ich glaube nur: wenn man's außen auch verändert, wird's im Innern leichter.
Zudem: Ich denke ja noch nichtmal ans Gewicht dabei (das kann ich im Moment eh nicht ändern). Aber halt einfach so, wenn man nicht den richtigen Weg weiß, um es mit Worten zu sagen. Oder wenn man halt merkt, dass irgendwas für einem 'falsch' ist, auch am äußeren (wie gesagt, Figur meine ich gar nicht; eher der Stil, also das, womit man sich schon so rein optisch irgendwo dazugesellt oder aber eben auch genau nicht. ...)

Re: Meine Therapie

#72
Ich habe mit meinen Eltern geredet, und sie haben mein Problem und meinen Konflikt verstanden, ohne mich dafür zu verdammen.
Im Gegenteil: Sie bieten mir an mich in dieser schwierigen Phase mittels Gesellschaft und offenen Ohren zu unterstützen.

Nach diesem Gespräch also konnte ich schon viel entspannter Arbeiten, habe aber trotzdem kaum etwas hinbekommen, was daran liegt, dass ich alles, was ich jetzt schreibe, nicht später nochmals korrigieren möchte. (Ich konnte auch statt einer Seite Text, die ich jetzt gerade einmal schaffe, 20 Seiten schreiben, würde dann aber auf diesen zwanzig Seiten bloß herumlabern.)


Jedenfalls:
Das Gespräch mit meinen Eltern hat mich sehr erleichtert. Ich fühle mich jetzt nicht mehr unverstanden. Und ich habe das Gefühl, dass ich dort hingehen kann, um zu reden. Um richtig gut zu reden, auch wenn es für mich nicht einfach ist, und ich viel heulen muß dabei.

Aber besser ist das, als wenn ich hier vor mich hinmache, im Ende scheitere, und dann noch nicht einmal klar wäre, warum ich gescheitert bin.
So können meine Eltern meinen Kampf und meine Qual verfolgen, und wissen genau, wie hart es für mich ist, das ganze zu meistern.

Noch weiß ich nicht, wie ich 80 Seiten schaffen soll. (in der verbleibenden Zeit von zwei Monaten, denn ich muß definitiv mehr als eine halbe Seite am Tag schaffen.)


Das Problem ist, dass ich mich nie so recht konzentrieren konnte, und es mir auch jetzt recht schwerfällt, sodass ich ewig an zwei Sätzen (ob beim Lesen oder selber schreiben) hänge.





Aber das ist nicht das Wesentliche. Das Wesentliche ist, dass meine Eltern jetzt wissen, und dass sie auch darauf (meine Probleme) eingehen, und ich es nicht in mich hineinfressen muß.

Ich habe ihnen klargemacht, dass es für mich ganz arg wesntlich ist, darüber zu reden.
Ich brauche diesen Austausch genau darüber, ich brauche dieses Gespräch, und zwar nicht heimlich bei irgendeinem Psychologen. Ich brauche das bei und mit meiner Familie.

Re: Meine Therapie

#73
Ich glaube meine Eltern und ich, wir haben heute einen ganz großen Schritt in die richtige Richtung getan.

Und vielleicht, wenn ich nun dieses Gespräch noch mehr suche, also auch morgen wieder, können wir entweder selbst die Probleme klären (indem meine Eltern für mich quasi fast wie Therapeuten funktionieren) oder aber, falls das nicht gehen sollte (denn es kann ja auch sehr aufreibend sein für Eltern, belastend usw.) GEMEINSAM zu dem Schluß kommen, dass für mich das Gespräch mit einem Psychologen bedeutsam wäre.
Das hängt eben davon ab, wie gut wir das ansonsten auch alleine (also ich und meine Eltern) schaffen.

Ich bin bereit dazu, aber nur, wenn ich denn auch wirklich reden und heulen kann, und das nicht davon überboten würde, dass ich doch nun längst schon wieder arbeiten müßte. Das Arbeiten soll eher an zweiter, nicht an erster Stelle stehen.


Wenn ich nun also mit dem Kummer und den Sorgen nicht mehr alleine bin, kann ich mich evtl. bald auch wieder mehr auf's Arbeiten konzentrieren bzw. beim Arbeiten konzentrieren. Weil die Not (das Redenwollen) verschwindet.


Ich habe noch immer Angst zu Scheitern. Aber wenn, dann scheitere ich jetzt quasi gemeinsam mit meinen Eltern. Die mich ja aber evtl. erfolgreich davon abhalten.




Ich war immer die Schwächste in der Familie. Als solche war ich alleine und hatte kaum Selbstbewußtsein. Ich bin deshalb auch an vielem gescheitert.

Selbstbewußtsein darf nicht von Arbeiten abhängen. Arbeiten können es allenfalls stärken. Aber keine Arbeit der Welt kann es generieren.
Selbstbewußtsein bekommt man durch bedingungslose Aufmerksamkeit und Liebe.



Ich fühle mich schwach. Aber nicht in dem Sinne, dass ich mich als schwacher Mensch fühle.
Nein, irgendwie habe ich nur die nötigen Kräfte losgelassen, die immer nötig waren.
Ich muß keine Traumwelten mehr halten.

Re: Meine Therapie

#74
Meine Ziele und Wünsche, die wurden irgendwie immer zurückgestellt. So empfinde ich das. Und jetzt ist einfach der Moment, da ich das nicht mehr ertrage.

Man muß immer als Mensch hervorgehen. - was ich damit meine ist: man kann eine Sache oder irgendwas verlieren, aber man sollte immer seinen Charakter gewinnen.



Ich hatte immer Angst: Wenn ich einmal anfange mich zu wehren, dann bricht mein ganzes Kartenhaus - wenn es sowas ist - zusammen, ich würde in der Psychiartrie, auf der Strasse oder in der Gosse landen, und man würde aus der Distanz zu mir sagen: Ja, man muß halt im Leben auch mal was arbeiten.

Dass ich jetzt mit meinen Eltern gesprochen habe - ich muß das vorsetzen - hat einen komischen Effekt auf mich. Irgendwie habe ich etwas abgegeben, zum Einen. Zum Anderen weiß ich nun noch nicht, was da auf mich zukommt. Werde ich nun wirklich mal mein Selbstbewußtsein erhalten?
Werde ich anfangen können (rein äußerlich) in meinem Leben aufzuräumen? Und zwar nicht so, dass es noch einer Woche schon wieder komplett scheiße alles ist. Ist es ein wirkliches Aufräumen?


Ich bin jedenfalls - so kann man das sagen - ein bißchen aufgewühlt. (es ist vier Uhr am Morgen...)
Mir kommt es vor, als würden mich meine Eltern zum ersten Mal auf eine Art nicht: ablehnen. Und ich hoffe einfach, dass es wirklich so ist. Dass es so bleibt, und dass das jetzt nicht einfach nur irgendein kurzes Sentiment bleibt. Bzw. wenn dem so wäre, so müßte ich dem entgegenhalten.

Denn Fakt ist: Ich bin nicht total innerlich zusammengebrochen, und es hat in mir auch nicht das (irrationale) Bedürfnis geweckt, nun meine Abschlußarbeit hinzuschmeißen. Im Gegenteil: Ich fühle mich erleichterter und ausgeglichener als zuvor, und meine Haltung zum Schreiben dieser Arbeit ist auch entspannter geworden.


Ich will was verändern, aber nicht so oberflächlich, als dass ich mir jetzt einfach nur die Haare tönen könnte. (Zumal das irgendwie einen gegenteiligen Ausdruck hat: Da steht man ja eher gerade nicht zu sich, so, wie man ist. Und meine Veränderung soll ja jene sein, mich nicht mehr zu verstellen.)


Jetzt werde ich so langsam müde, und nachdem ich sogar nun Mitten in der Nacht nochmals mit meiner Abschlußarbeit ein Stückchen weitergekommen bin, werde ich ins Bett liegen.

Laona mit Grüßen

Re: Meine Therapie

#75
Meine Stärke, oder was mich ausmacht, besteht nicht in irgendeiner Sache, die ich besonders gut könnte.

Auch wenn ich mich wiederhole: Meine Stärke liegt darin, mir sehr vieles und verschiedenes beibringen zu können. Ich bin in nichts brillant, aber ich bin gut in vielen Dingen zugleich; sozusagen.

Das ist ein Teil von meinem Charakter, und ich mag diesen Charakter.



Wenn der Teil der Abschlußarbeit, an dem ich gerade arbeite, gut wird, dann habe ich schonmal ein großes Stückchen gewonnen.

Gestern habe ich nicht gefressen; das hat mir sehr gutgetan. Gibt mir das Gefühl Kontrolle zu haben, und nicht von anderen kontrolliert oder im Schiksal meines Lebens bestimmt zu werden.


Boah, ich würde mir voll mal jemanden Wünschen, der mir was schenken will. Der mich überrschen will, der mir mit was eine Freude machen will usw.