ich bin 22 jahre alt und wie viele hier (was ich so gelesen habe) seit meinem 14. lebensjahr bulimisch. die krankheit machte sich damals nur beiläufig zu erkennen und ich hab sie eigentlich gar nicht richtig wahr genommen ob gar als schlimm empfunden, sie war/ist einfach da und ein leben ohne sie wäre einfach nicht "normal" für mich.
mit 16. bestritt ich meinen ersten stationären aufenthalt, wobei ich damals nicht mal bekannt gab eine essstörung zu haben, damals war ich nur dort um gegen meine depression anzukämpfen, was leider nicht wirklich geklappt hat, abgesehen davon war der aufenthalt etwas schockierendes für mich.
beginnend von meinem 16. lebenjahr bis zu meinem 19. war ich stätig dabei zuzunehmen, hin und wieder bulimische phasen, jedoch auf dem weg stark übergewichtig zu werden wo ich dann kurz vor meinem 19. geburtstag erschöpft ankam. von einem auf den anderen tag hat es dann aber klick gemacht, mein kopf sagte so kann es nicht weitergehen und somit begann ich alles ein wenig extremer zu praktizieren.
ich habe es geschafft binnen 7 monaten wieder auf normal gewicht zu kommen, die praktiken wie ihr euch vorstellen könnt waren nicht die natürlichsten. mein tag bestand darin kaugummi zu kauen und cola light zu trinken, ereilte mich aber zwischen durch doch eine hungerattacke, fand diese wieder den weg nach draußen.
nach diesen 7 monaten war mein körper komplett am ende, ich ähnelte einem geist, die leute erkannten mich kaum wieder, mein haar hat sich auf die hälfte reduziert denke ich, ich hatte augenringe bis zu den wangenknochen, ich war echt nicht schön anzusehen denke ich, aber hauptsache ich war dünn, das war das einzige was zählte!
danach beschloss ich in eine andere stadt zu ziehen, weg aus der provinz, rein in die großstadt, mein kröper erholte sich von den anstrengenden 7 monaten, aber die angst wieder zuzunehmen war unbeschreiblich groß, so ergab sich ein total neues essverhalten, eine woche aß ich nur gemüse, die woche darauf das was ich wollte aber erbrach es, dann hungerte ich wieder eine woche oder machte diverse diäten, jedoch empfand ich etwas als "zuviel" musste sich alles wieder verabschieden, oft ging es mir *** oder mehr mal täglich so, appetitzügler, abführmittel spielten natürlich auch eine rolle!
ich erzähle hier, fällt mir auf alles in der vergangenheitsform, aber der letzte absatz spiegelt auch mein aktuelles leben wieder, nur das ich meinen job aufgrund burn out gekündigt habe und als lebensinhalt nun meine div. störungen habe.
in therapie war ich immer und immer wieder und im juni fand ich dann die erste die mir zuhörte, meiner meinung nach, bei der ich keine angst hatte lächerlich zu wirken, die mir klar machte das meine probleme "genug" seinen um eine therapie in anspruch zu nehmen, das beruhigte mich, ich hatte wieder hoffnung mich eines tages wohl und zufrieden zu fühlen.
jedoch meinte sie letzte woche das wir mit einer stunde in der woche nicht voran kommen würden, da alles schon so fest verankert ist und hat mir sehr nahe ans herz gelegt mich mit dem gedanken reha anzufreunden. gesagt getan versuche ich mich nun ein wenig darüber zu informieren, da ich aber dieses horrorzenario phychiatrie von damals noch nicht ganz aus meinem kopf verbannen kann, wird mir hier sicher jemand erläutern das es halb so wild sein wird, nich wahr? hehe
ach und wie ich merke schreibe ich mal wieder viel zu viel, ich wollte mich doch eigentlich nur kurz vorstellen...ach... verzeihung
freu mich darauf euch kennenzulernen und mich mit euch auszutauschen.
in diesem sinne
danke für die aufmerksamkeit
glöckchen
)
hallo glöckchen, 