Hallo

Ich bin momentan etwas mit der Situation mit meinem Freund überfordert… Irgendwie weiß ich nicht was richtig und was falsch ist…

Wir haben momentan etwas Stress… Er kapiert irgendwie nicht was los ist… Er denkt ich kann einfach aufhören mit der Bulimie… Er dachte, es reicht, wenn er für mich da ist, er meinte, er könnte mir helfen, indem er da sei für mich… Aber so ist das ned… So hilft er mir nicht…
Ich distanziere mich von ihm, weil ich momentan einfach selber nicht mehr ein noch aus weiß und weil ich keine Lust mehr habe mich vor ihm „zu verstecken“ und zu tun als wäre alles in Ordnung… Aber wenn ich das nicht tu, bin ich einfach nicht so zu ihm, wie er sich das wünscht, wie er es vielleicht auch verdient hätte… Ich bin einfach abweisend…Und mit mir beschäftigt…

Aber ich will ihn doch irgendwie auch nicht verlieren… Ohne ihn bin ich ja auch wieder ganz alleine… Es tut mir schon gut, jemanden „für mich“ zu haben… Das Problem ist, das ich ihn eben brauche, wenn ICH das will… An ihn denke ich scheinbar etwas zu selten… Ich konzentriere mich scheinbar viel zu arg auf mich und meine Bedürfnisse und meine Wünsche und meine Probleme, das ich seine komplett aus dem Raum lasse… Das hat er mir alles vorgeworfen… Auch das ich aufhören soll im Selbstmitleid zu zerfließen, weil ich es gar nicht so schlecht habe, wie ich mich anstelle…
Sowas verletzt mich natürlich einerseits… Anderseits denke ich darüber nach und wenn er recht hat? Ich kann mich selber nicht einschätzen, ich kann die Krankheit auch nicht einschätzen… Ich weiß nicht wie viel Raum sie einnehmen darf? Wahrscheinlich WILL sie alles an mir, alles alleine… Aber ich kämpfe doch auch etwas…
Aber ich schaffe das nicht alleine und wenn er jetzt auch noch geht…
Ich hab das Gefühl es will mich gar keiner verstehen… Ich hab es satt immer nur die anderen verstehen zu müssen… ich habe jahrelang die anderen verstanden und mich zurückgesetzt… und ich tue das bei den Menschen, die nichts davon wissen noch immer… ich höre den anderen zu, ich tröste sie und ich rede ihnen gut zu…
Wahrscheinlich ist das Gleichgewicht nicht da… ich höre zu viel zu und habe zu wenig Menschen, denen ich sage was los ist… und diese, die es dann wissen, müssen dann darunter leiden, weil ich ja nur sie habe, denen ich mal sagen kann, hey passt mal auf, so ist das aba bei mir…

Viele Liebe Grüße
Feli

Oje, ich weiß da irgendwie keine wirkliche Antwort. Dafür weiß ich von eurer Situation auch leider zu wenig.

Aber ich möchte dir sagen, dass ich dir wünsche, dass du deinen Weg findest.
Deinen Weg, auf dem du dich selbst nicht vernachlässigst, sondern auf deine Bedürfnisse achtest.
Deinen Weg, auf dem dich auf andere, für dich wichtige Menschen, einlassen kannst.
Deinen Weg, auf dem du dich abgrenzen lernst, von Dingen und Menschen, die dir (momentan) nicht gut tun.
Deinen Weg, auf dem du mit dem geliebten Menschen an deiner Seite, alle Probleme gemeinsam durchschreiten kannst.

Oh danke Kugel, das ist lieb


Ich habe jetzt meine eigenen Entscheidung getroffen...


Gestern hab ich mit ihm nochmal gesprochen und dachte, er kapierts... Und er meinte, er würde mir helfen...

Ich war zufrieden...

Ich wollte das er heute kommt, und er wollte nicht...
Ich wollte den Grund wissen, er meinte, er ist der Meinung, meine Situation sei aussichtsloser als er anfängliche dachte... bum... so haut man zu...
Ich meinte darauf, wie ich das verstehen darf...
Das letzte was ich seitdem gehört habe war, ich muss erst lernen mich und mein Leben zu lieben bevor ich jemand anderen lieben kann...

Für mich was das eine klare Aussage... Er will mir scheinbar nicht helfen... Warum? Vll weil er überfordert ist? Weil ihm sein Leben zu wichtig ist? Weil er sich nicht um mein Leben auch kümmern will? Egal...

In meiner Verzweiflung darüber, schon wieder alleine gelassen zu werden, habe ich wieder eine neue Person in mein Leben hineinbezogen... Und das tat gut... Keiner hat bisher so reagiert... So positiv...

Und ich werde jetzt weiter gehen... ich kämpfe jetzt aktiv, und rede und denke nicht immer nur das ich es tue...

Meine Eltern werden wissen wollen, warum es wohl, so wie es jetzt scheint, mit meinem Freund auseinandergegangen ist... Ich werde die Wahrheit sagen... Ich kann mir nicht helfen, und mir nicht helfen lassen, wenn ich ein Geheimniss daraus mache und ein Geheimniss daraus lasse...
Ich fürchte mich zwar davor, ab sofort kontrolliert zu werden und die "missbilligenden" Blicke und im Eifer vll sogar das ein oder andere blöde Kommentar...

Aber sie werden es doch verstehen können? Ich hoffe ich stehe das durch, ich hoffe ich bin stark genug...

Ich werde es schreiben, dachte ich mir... Einen Brief... So lässt sich vieles leichter und sofort klären...

Auch wenn ich Angst habe... Aber ich will nicht weitermachen, nicht so...

Feli hat geschrieben: Das letzte was ich seitdem gehört habe war, ich muss erst lernen mich und mein Leben zu lieben bevor ich jemand anderen lieben kann...

Für mich was das eine klare Aussage... Er will mir scheinbar nicht helfen... Warum? Vll weil er überfordert ist? Weil ihm sein Leben zu wichtig ist? Weil er sich nicht um mein Leben auch kümmern will? Egal...

Huhu!

Der erte Satz ist mehr als beeindruckend. Weil er nämlich Recht hat! Dumusst erstmal Dir selbst helfen WOLLEN und das kann kein anderer für Dich. Auch nicht Dein Freund.
Mit "nicht wollen" hat das weit weniger zu tun als mit "nicht können". Natürlich überfordert es ihnuch ein Stück weit und natürlich hat er auch ein eigenes Leben. Ich will damit nicht sagen, dass man jemanden nicht unterstützen kann, aber erstmal muss derenige (in dem Fall Du) selbst Deinen Weg finden.
Ich glaube, dass sein Satz da oben sehr ehrlich war und ich hoffe, dass Du die Stärke findest, dass so zu regeln, wie Du es vorhast. Nämlich für DICH!!

LG Nadine

Nads, Du sprichst mir aus der Seele!!!

Oh Feli, weisst Du, wie hilflos Gesunde neben einem Esler sind? Wie weh es den Menschen, die uns lieben, tun muss, uns dabei zu zus ehen, wie wir uns selbst zerstören? Wie gerne sie für uns da sein wollen, mit ihrem Essverhalten Rücksicht nehmen, zum Reden da sind, sagen, wir sollen anrufen, wenn wir merken, dass ein FA aufkommt....

Und dann machen wir doch immer weiter, kreieren eine Welt aus Lügen und Versteckspiel, heucheln Gesundheit, werden ertappt, falllen in schwarze Löcher....

Und der andere soll immer da sein und etwas verstehen, was wir doch nicht einmal selbst verstehen...

Soll uns aufhelfen, und festhalten und lieb haben und zuhören und verstehen...
wo wir ihn zum Dank belügen....

Ich glaube, ich bin nicht die einzige, die auch einen liebenden Menschen an der Seite hat und trotzdem nicht gesund ist, oder zumindest nicht alleine dadurch gesund werden kann!!

Der Schlüssel ist in jedem selbst.... ich kann es verstehen, dass man als Gesunder irgendwann an einen Punkt kommt, wo man nicht mehr kann... wobei mir das mit Deinem Freund natürlich aufrichtig leid tut! Aber musst schon auch ihn verstehen... der hat einfach begriffen, dass er Deine Probleme nicht lösen kann.... wobei es natürlich nicht gerade hilft, dass er Dich hängen lässt...

Kannst Du nochmal mir ihm reden?

Momentan bin ich nicht in der Lage mit ihm zu reden, ich bin einfach nur wütend...

Ich weiß das ich vll verständnis auch für SEINE Situation aufbringen sollte.. Es gelingt mir nur nicht, irgendwie hat sich mittlerweile alles in Wut umgewandelt und ich bin so enttäuscht das er mich hat sitzten lassen...
Und wenn ich jetzt meinem Ärger luft mache, dann versau ich mir sicherlich alles...

Es tat einfach gut, nicht alleine zu sein

Liebe Feli!

Ich versteh dich mehr als nur gut ... Als würdest du jetzt in meiner Haut stecken, in der ich in den letzten Monaten gesteckt habe!

Ich kann es wirklich nachvollziehen wie es dir geht. Ich habe wirklich lange mit dieser Situation gekämpft und ich möchte dir nicht unbedingt das Endresultat auf den Tisch legen. Aber ich kann dir eines wirklich empfehlen ... nimm dir Zeit für dich selbst ... nimm sie dir für ein paar Wochen ... Auch wenn man in den ersten Tagen die Hölle durchmacht und nicht den Sinn dahinter versteht ...

Ich wünsch dir alles Gute!
LG
Adina