Was heißt eigentlich "gesund"?

#1
Hallo,
ich habe mich schon bei den Neulingen vorgestellt. Ich bin fast 53 Jahre alt und seit meinem 12. Lebenjahr essgestört, nur dass damals diese Krankheit überhaupt noch nicht bekannt und behandelbar war.
Ich würde mich als Bulimikerin (Fressen und Fasten) einstufen mit teilweise magersüchtigen Phasen. Mein Gewicht ist für mein Alter mehr als ideal und ich bin wesentlich schlanker und wesentlich jünger aussehend als die meisten Frauen in meinem Alter. Seit 2 Jahren habe ich eine Therapie gemacht und gelernt, mit meinen FA umzugehen bzw. sie zu vermeiden.
Ich habe gelernt, meine negativen Gefühle zu erkennen, einzustufen, zu versuchen, sie auszuhalten und mich vor einem drohenden Anfall abzulenken. Oft gelingt mir das, oft aber auch nicht. Zur Therapeutin gehe ich nur noch sporadisch, da es mir eigentlich ganz gut mit allem geht.
Aber ich stelle fest, dass ich mit Situationen nur dann einigermaßen umgehen kann wenn ich sie einordnen kann, wenn ich weiß, warum es mir schlecht geht. Wenn das nur so ein diffuses Gefühl ist, kommt dieser Anfall einfach so über mich und ich stelle fest, dass ich - wie jeder Süchtige vermutlich auch - einfach "schwach" werde und dem Anfall nachgebe. Das macht mich traurig. Gerade gestern hatte ich einen Anfall, der so schlimm war wie in alten Zeiten. Daher hab ich mal im Internet gesucht und Euch gefunden. Ich bin traurig, dass das immer mal wieder über mich kommt und ich nicht immer damit umgehen kann. Aber ich weiß auch, dass es nur noch selten ist und würde mich daher als weitestgehend "gesundet" bezeichnen.
Ich habe eben den Beitrag von Filia gelesen, sie schreibt sinngemäß, dass so ein Anfall ein Hilfeschrei der Seele sei, etwas, was aufgearbeitet werden möchte. Und insofern sind wir immer wieder gefragt, die Dinge nicht zu verdrängen sondern zu verarbeiten. Mir hilft immer sehr, wenn ich anfange aufzuräumen - das bringt mich auf ganz andere Gedanken. Manchmal glaube ich, dass das Aufräumen von Dingen auch gleichzeitig eine Art Aufräumen der Seele ist...
Ich freue mich, dass es dieses Forum gibt.

Re: Was heißt eigentlich "gesund"?

#2
Huhu!!

Ich kann für meinen Teil nur bestätigen, dass das sicher ein Hilfeschrei der Seele ist. Dazu kommt dann allerdings auch noch das Problem der Sucht, nämlich, dass sich die Art der "Problemlösung" irgendwann einfach verselbstständigt und vielleicht auch eine Art Automatismus eintritt. Ich denke, dass das ein schwieriges Prolem ist, dass es dann zu knacken gilt. Dennoch halte ich das nicht für unmöglich. Ich selbst war nicht allzu lange essgestört. Ich konnte das erbrechen auch sehr schnell wieder sein lassen, weil ich es abgrundtief gehasst habe. Schwieriger war es mit den Fressanfällen. Das Problem bei Süchten ist, dass es eben auch schwierig ist, weil man in kleinen Schritten anfängt und man dranbleiben muss. Man muss Rückschläge einstecken und mit ihnen umgehen ohne umzukippen. Immer wieder aufstehen und sich vergegenwärtigen, dass man das alles für SICH tut! Immer wieder neue Wege ausprobieren. Dadurch wächst man natürlich, aber es sicher kein Geheimnis, dass das anstrengend und alles andere als ein Kinderspiel ist.
Deine ES hast Du schon sehr lange. Ich denke, dass es da natürlich länger dauert, wieder dem Teufelskreis der erlernten Verhaltensweisen zu entommen. Aber nichts desto trotz glaube ich, dass man auch mit einer langen ES-"Karriere"den Weg heraus finden kann. Alles was Du tust, tust Du ja für Dich und ein glücklicheres Leben. Ich habe auch 1,5 Jahre Verhaltensherapie gemacht und ich muss sgen, dass das sehr anstrengend war. Aber ich habe unheimlich viel gelernt, mir bewusst machen können und an mir gearbeitet.

Du hast in deinem anderen Beitrag geschrieben, dass Du nie übergewichtig warst und die meiste Zeit "normal". Jetzt stell Dir mal vor, dass Du ja höchstwahrscheinlich auch ohne die ES und die ewige Kontrolle, das ewige Unzufriedensein ect. so gewesen wärst. Da zeigt sich doch schon, dass das Problem eigentlch ganz woanders liegt oder lag, als in der körperlichen Unzufriedenheit.

Mein Thera hat mal einen für mich elementaren Satz gesagt: " Sie müssen sich ein Leben lang immer wieder selbst an die Hand nehmen". Sicher ist man auch als Ex-essgestörte, zu denen ich definitiv zähle, immer gefährdeter als jene, die noch nie mit einer ES konfrontiert waren. Umso mehr habe ich es mir für mich selbst zur Aufgabe gemacht, auf mich zu achten, auf mich aufzupassen, zu reflektieren und mich quasi immer "im Auge" zu haben. Ich kontrolliere mich nicht, ich zähle keine Kalorien, ich esse alles und das worauf ich Lust habe, aber ich weiß eben, dass ich essgestört war. Mit im Auge behalten meine ich eher meine seelischen Zustände, die ja bei jedem hin und wieder schwanken, weil man mal mehr, mal weniger und mal keine Problme hat mit denen man umgehen muss. Die frühere ES gehört zu mir wie alles andere. Ich habe gelernt, Probleme aus der Kindheit oder jetzige Probleme anders zu lösen, als alles in mich "reinzufressen". Zu Beginn meiner Theapie wusste ich nichtmal, wieso ich das eigentlich mache. Ich war unzufrieden mit mir, konnte aber keinen wirklichen Grund dafür finden. Allein die Tatsache das "Problem" zu finden, zu benennen, es zu kennen und somit aktiv dagegen anzugehen, hat mir sehr geholfen.

Vielleicht solltest Du Dich einer Selbsthilfegruppe ect. anschließen, falls die Therapie nicht mehr "nötig" ist.

Was das Aufräumen angeht. Das kann ich nachvollziehen. Ich denke in Arbeiten, in denen man sich nicht hochkronzentriert um die eigentliche Aufgabe kümmern muss, kann man gut auch seine Gedanken und Gefühle sortieren. Bei dem einen ist das Aufräumen, im nächsten Joggen, bei anderen Abwaschen ect. Ich schalte z.B. gut ab, wenn ich mit dem Hund eine Runde drehe.

Ich wünsche Dir einen angenehmen Austausch hier im Forum und freue mich, dass Du hergefunden hast!

Liege Grüße Nadine

Re: Was heißt eigentlich "gesund"?

#3
Liebe Nadine,
herzlichen Dank für das nette und herzliche Willkommen.
Ich bin sehr froh, dass es dieses Forum gibt und freue mich auf den Austausch. Für mich ist dieses Forum schon eine Art Selbsthilfegruppe, das reicht mir schon, da ich jederzeit auch zu meiner Therapeutin gehen kann, derzeit haben wir auf meinen Wunsch das Abkommen, dass ich nur komme wenn ich Hilfe brauche.
Da ich meine ES schon über 40 Jahre habe, ist es sehr schwierig, gewisse Verhaltensweisen zu ändern. Aber wie Du auch behalte ich mich im Auge, und bin schon zufrieden wenn ich FAs verhindern kann. Und das habe ich in der Therapie gelernt. Dass es mir leider nicht immer gelingt, gehört wohl leider leider dazu...
Liebe Grüße
Pomona

Re: Was heißt eigentlich "gesund"?

#4
Ich komme nochmal mit einem Hilfeschrei: Ich habe momentan furchtbaren Stress, zum Glück einen lieben Ehemann, der mich versteht und Rücksicht nimmt wo er nur kann.
Ich merke, dass meine Gedanken schon wieder ständig ums Essen kreisen. Wenn ich aber einen FA bekomme, faste ich ihn hinterher weg. Das wäre dann wieder der alte Kreislauf und gerade da will ich nicht hin...
Nimmt das denn nie ein Ende?
Wie soll ich das machen, wie rette ich mich? Wir müssen umziehen, in eine viel kleinere Wohnung, uns von vielem Trennen. Das heißt, meine Lieblingsbeschäftigung (Aufräumen alter Sachen) wird zur Zeit zum Stress, da ich mich von vielen Dingen leider trennen muss. Damit komme ich gar nicht klar...
HILFEEEEEEE

Re: Was heißt eigentlich "gesund"?

#5
Dann bist Du Sammler und Jäger, so wie ich ....

Ich bin nun zwischenzeitlich 4mal umgezogen. Von groß nach klein nach noch kleiner in wieder groß. Und trennen von irgendetwas ??? Bloß nicht !

Ich habe das so geregelt, dass ich Kisten beschriftet habe, mit dem Verpackungsdatum. Und habe ich dann später (nach einem Zeitraum größer 3 Monate) festgestellt, daß ich diese Kiste nicht geöffnet habe, dann wurde sie komplett entsorgt. Ohne sie zu öffnen und nochmal heineinzusehen. Weil dann habe ich definitiv nichts vermißt oder gebraucht.

So kam ich von ca. 8 Kisten mit "Tüddelkram" auf exakt eine herunter.

lieber Gruß
Caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....

Re: Was heißt eigentlich "gesund"?

#6
Liebe Caruso,
danke, das ist eine gute Idee... habe z.B. 3 Kisten mit Videos, die wollte ich auf DVD überspielen, mein Mann musste mir extra einen Spezialrecorder dafür kaufen. Die Kisten stehen da, kein Video wurde digitalisiert und nun werfe ich sie weg. Einfach so.
Hast Recht. Schwieriger wird es dann schon bei den Küchengeräten, Gläsern, Tellern, Tischen usw. - von klein auf groß ist kein Problem aber von groß auf klein umziehen ist eine Katastrophe.
Ich denke immer noch ständig ans Essen, dieser Hunger... wenn der bloß nicht so im Magen nagen würde...

Re: Was heißt eigentlich "gesund"?

#8
Liebe Caruso,
ich hab schon gegessen :-(
Ich hab gefrühstückt und hab Mittagessen gekocht und sogar ein Eis zum Dessert gegessen. Ich sollte keinen Hunger haben, es ist DIESER besondere Hunger, der gar keiner ist, sondern der was verdrängen will. Ich weiß ja auch, warum ich traurig bin, ich hab auch schon meine Gefühle rausgelassen und geheult.
Aber ich kämpfe und kämpfe... Ich gedenke zu gewinnen, mich abzulenken tu ich ja schon - bin am Wegwerfen von alten Papieren, Krimskrams, den wir nicht mitnehmen in die neue Wohnung. Trotzdem hab ich so ein Unbehagen...
Danke für all die Hilfe, ich denke ich habs gelernt und muss trotzdem kämpfen. Warum kann ich nicht wie andere Leute bei Stress einfach hungerfrei sein?
Ich probiere es mal mit einem schönen heißen Tee mit Honig. Vielleicht hilft das... Was meinst Du?

Re: Was heißt eigentlich "gesund"?

#10
Danke Feli,
Du hast so Recht. Es bereitet mir sehr großen Schmerz, alte Erinnerungen werden wach, glaub ich... Mein Mann ist in meiner Nähe, glücklicherweise stützt er mich wo er nur kann und nimmt total Rücksicht.
Und trotzdem ist diese innere Uhr, die ständig "HUNGER" schreit. Ich versuche, mit WW einen Rahmen für mich zu haben, ganz ohne Kontrolle kann ich leider nicht essen, dann habe ich immer das Gefühl, ich würde "zerfließen", den "Rahmen sprengen", die "Kontrolle verlieren". Du weisst sicher, was ich meine.
Aber dieser Hunger, der eigentlich danach schreit, dass etwas aufgearbeitet wird, der ist da, er hört nicht auf, er kämpft gegen mich.
Danke, dass Ihr mir so helft. Es tut mir schon gut, hier zu schreiben und gehört zu werden von Menschen, die so wie ich fühlen und leiden.
Mein Mann wird sich übrigens auch anmelden um besser zu verstehen bei den Angehörigen hier im Forum
Schön, dass es dieses Forum gibt.
Danke

Re: Was heißt eigentlich "gesund"?

#11
Pomona hat geschrieben:Nimmt das denn nie ein Ende?
Jein.
Ich bin seit ca 4,5 Jahren clean und bezeichne mich mittlerweile als geheilt und vollkommen gesund. Meine Gedanken um Essen, Figur, Kalorien und Abnehmen sind schnee von gestern. Ich kann das Essen wieder geniessen, ohne reue und ein schlechtes Gewissen. Auch geschnitten habe ich mich seit langer Zeit nicht mehr.
Ich kann also aus meiner Erfahrung sagen Ja, es nimmt ein Ende. In meinem Alltag. Da sind die Gedanken an meine ES komplett verschunden. Habe ich allerdings großen psychischen stress (bei mir nicht zu vergleichen mit zb stress auf arbeit) kommen diese alten Gedanken zurück. Dieses Verhalten wurde einfach einmal erlernt um Gefühle und erlebtes zu verdrängen. Genau in solchen Situationen, die ich eigentlich nicht erleben will weil sie mir momentan viel zu anstrengend sind und mich an meine Grenzen bringen will ich auf diese einmal erlernten Verhaltensweisen zurück greifen. Das ritzen zb erscheint mir dann auf einmal wieder unglaublich reizvoll, obwohl ich davor vielleicht monate keinen Gedanken daran verschwendet habe. Doch in einer Stresssituation, wo ich nicht weiß wie ich damit umgehen soll wäre es wieder ein Lösung für mich. Damit kann ich all den Stress, die Anstrengung, psychische Belastung oder was auch immer weg beamen.
Ich tue es nicht und habe gelernt auch mit solchen Situationen umzugehen. Ich kann diese Gedanken "ignorieren" und die Situation "aussitzen" bis ich wieder klar denken kann. Dann habe ich auch wieder die Ruhe die Situation genauer zu betrachten und zu analysieren. Warum habe ich so reagiert, mich so verhalten usw...

Das allerdings die Gedanken von Zeit zu Zeit wieder da sind ist für mich nicht mehr schlimm und ich finde es nur all zu verständlich. Diese Verhaltensweisen haben wir uns selbst beigebracht um mit schwierigen Situationen besser umgehen zu können. Diese Verhaltensweisen wurden meißt über Jahre so praktiziert und das vergisst man nicht wieder. Diese Lösung von Problemen wird einem also immer wieder einfallen, wenn es mal schwer wird. Ich für meinen Teil habe allerdings erkannt das es keine Lösung auf Dauer, sondern nur für den Moment ist und kann mich jetzt für andere Wege entscheiden. Es braucht allerdings viel Zeit und Kranft die neuen Wege den Alten vorziehen zu können.

LG
Bibi
"Die Moral ist immer die Zuflucht der Leute, welche die Schönheit nicht begreifen" Oscar Wilde

Re: Was heißt eigentlich "gesund"?

#12
Danke, Bibi,
Sicherlich denkt Ihr, ich räume gar nicht, sondern sitze nur am PC. Aber ich räume, schmeiße weg und habe den PC daneben und kann immer sehen, wenn eine Mail oder Nachricht reinkommt.
Ja, Du hast Recht, in solchen Extremsituationen kommt das dann alles wieder hoch und diese Verhaltensweisen, die ich immerhin seit 40 Jahren praktiziere (seit ich 12 bin), scheinen mir eine Sch...Sicherheit zu geben, weil ich mich immer darin verkrochen habe. Glücklicherweise ist SVV bei mir nur noch extrem selten, war jetzt Jahre nicht mehr, trotzdem doch wieder mal vor ein paar Monaten, bei mir immer dann, wenn ich mich extrem verletzt und gekränkt fühle. Leider sieht man das, überall an meinem Körper.
Aber wie soll ich dieser Extremsituation nun begegnen? Ich MUSS ausmisten, MUSS mich alten Dingen stellen, MUSS mich den negativen Gedanken eines Nestverlassens stellen, die Wohnung hier war mein geliebtes Nest, mein Zuhause, mein Refugium. Und wir müssen leider raus. Möchte das nicht weiter ausbreiten. Jedenfalls müssen wir in eine kleinere Wohnung. Und das macht mich sehr traurig. Auch wenn ich versuche, mir alles Gute vorzustellen, was ich habe (glückliche Ehe, einen tollen und total lieben Mann, gesunde Haustiere, wir sind gesund). Es fällt mir halt schwer, weil das hier mein Nest ist.
Ich glaub, im Maße wie ich hier schreibe, fange ich an, mich besser zu verstehen, weil Ihr das anders hinterfragt und wenn ich meine Gefühle verstehe, dann kann ich sie auch besser handeln. Also ich hoffe, ich war jetzt nicht zu durcheinander...

Re: Was heißt eigentlich "gesund"?

#13
Liebe Pomona,

es ist schwer dir jetzt etwas zu raten wie du mit dieser Situation umgehen sollst. Erstens ist jeder Mensch nunmal anders und ihm helfen andere Dinge und zweitens braucht es leider Zeit um sein Handeln und sein Denken zu verändern. Du wist dich wohl leider noch in Geduld üben müssen.

Was den Umzug angeht kann ich dich gut verstehen, ihr habt sicher lange Zeit in dieser Wohnung gewohnt und dann ist es immer schwer sich zu "trennen" und etwas neues zu beginnen.
Ich weiß ja nicht wann der Umzug ansteht. Wenn er allerdings noch etwas Zeit hat und du dich nicht so stressen musst mit dem einpacken würde ich mir ganz bewusst Pausen genehmigen. Es hat keinen Sinn dich zu lang mit dieser für dich psychisch anstrengenden Situation zu konfrontieren. Setzte dir feste Zeiten, zb ich packe jetzt von 12- 14 Uhr und tu dann etwas, was dir gut tut. Oder sag dir zb ich mache jetzt noch 1 Std und dann esse ich. Das macht vielleicht leichter diese 1 Stunde durchzuhalten ohne ununterbrochen ans Essen zu denken.
Wenn du dann isst tu das sehr bewusst. Nimm dir die Zeit, die du zum Essen brauchst und stress dich nicht durch anderes. Wenn du zb um 13. 30 los musst zu einem Termin setz dich nicht erst um 13. 15 zum Essen hin, sondern rechtzeitig, damit du es bewusst tun kannst. Auch essen vor dem Fernseher (mache ich oft) ist zumindest in dieser Zeit nicht besonders empfehlenswert. Du musst einfach ausprobieren was dir hilft und wie du den psychischen stress besser ertragen oder verringern kannst.

Ich glaube aber auch es ist ein guter Anfang hier zu schreiben. Mir persönlich hilft es oft schon wenn ich über die stressige Situation/ Gefühle sprechen kann. Kannst du mit deinem Mann darüber reden wie es dir geht und wie du dich fühlst. Dann wäre zb ein spaziergang mir ihm in den "Packpausen" wo ihr über die Situation reden könnt eine Idee.

Hoffe ich konnte dir etwas helfen
Bibi
"Die Moral ist immer die Zuflucht der Leute, welche die Schönheit nicht begreifen" Oscar Wilde

Re: Was heißt eigentlich "gesund"?

#14
Oh ja, Bibi,
Du hast mir geholfen. Ich habe noch nicht den großen Stress weil wir noch keine Wohnung haben, aber in 3 Monaten müssen wir hier raus sein. Das heißt, wir kündigen jetzt hier und suchen eine neue Wohnung. Mit dem Ausmisten fange ich jetzt halt schon an, weil wir irre viel Zeugs haben und vielleicht mit viel Glück die Hälfte mitnehmen können, alles andere muss Abnehmer finden bzw. in die Mülltonne wandern.
Aber Du hast Recht, ich habe vermutlich 3 Monate Zeit, nicht viel zu arbeiten im Moment und kann mir feste Räumzeiten einplanen. Dann werde ich jetzt Schluss machen, mit meinem Mann was schönes im TV gucken. Und vergessen.
Ja, ich kann mit meinem Mann glücklicherweise über alles reden, er versteht mich und meine Gefühle auch. Aber Ihr hier im Forum versteht es noch ganz anders, weil Ihr alle selbst betroffen seid und wir alle ähnlich empfinden.
Zum Beispiel habe ich jemanden, den wir mögen und respektieren per Mail um Rat gebeten, wo wir evtl. eine gute Wohnung finden könnten und ihm meine Gefühle geschildert. Ich hätte zumindest ein "tut mir leid" oder so erwartet. Aber nichts kam, nur eine ziemlich oberflächliche und sachliche Antwort. Das kränkt und verletzt und enttäuscht mich jetzt schon wieder dermaßen, dass ich am liebsten den ganzen Kuchen essen würde, der in der Küche steht. Aber das ist diese Person nicht wert. Warum lass ich mich von sowas so runterziehen?
Danke, Bibi, ich werde Deinen Rat befolgen, jetzt ein wenig mit meinem Mann quatschen und Schluss machen. Morgen werde ich mir dann 3 oder 4 Stunden einplanen für die Ausmisterei und das soll dann auch reichen.
Alles Liebe und danke