Re: Ich soll mehr reden - aber wie???

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aire hat geschrieben:Vor allem stört eine Mail weitaus weniger als ein Anruf,w eil der Therapeut selbst die Wahl hat, ob und wann er es liest.
-> Ja. aber ich denke auch nicht, dass ich ihn anrufen würde. Gab da mal ne Situation wo's mir echt mieß ging und ich hatte keine Ahnung was ich tun soll, als ich es gar nicht mehr ausgehalten hab, hab ich dann ne Freundin angerufen und gesagt, dass ich wem zum Reden brauche (ich habe noch NIE vorher irgendwen aus meinen Freundeskreis um psychischen Beistand gebeten, war echt eine Überwindung - aber meine Freundin war da echt Gold wert!!!) Als ich ihm dann in der nächsten Stunde das erzählt habe, fragte er: "Sind Sie da auch auf die Idee gekommen mich anzurufen?" - "Das würd ich NIE machen!!" - "Aber haben Sie zumindest dran gedacht?" - "Irgendwann mal glaub ich schon, aber während es mir akut so schlecht gegangen ist eher nicht" - "Mhm, da geht's nähmlich sehr stark auch ums Vertrauen..."
Von daher weiß ich, dass ich ihn eher nicht anrufen werde - auch wenn ich ihm 100% vertraue, aber darüber am Telefon zu sprechen fände ich noch schlimmer, als von Gesicht zu Gesicht - Hat dann auch in der nächsten Stunde etwas gebraucht, bis ich damit rausgerückt bin und hab auch meiner Freundin damals nicht gesagt, was los war, wir haben einfach nur so geredet...
vicky hat geschrieben:Und ihm etwas schriftlich mitbringen darum musst du nicht fragen.
Ja, prinzipiell weiß ich das, aber ich mach mir dann halt soviel Gedanken darüber, wie er reagiert, ob er das vielleicht eher nicht mag, wie ich mich verhalten soll, wenn ich's ihm gebe bzw. während er es ließt,... Und dadurch gebe ich's ihm dann erst gar nicht. Wenn ich ihn aber "vorgewarnt" habe, dass was kommen könnte, er es ja fast erwartet, dann fällt's mir sicher leichter das Geschriebene auch an ihn weiterzugeben...
cogito hat geschrieben:Meist alle Dinge erzählt wie ein Rezept. Das beginnt sich faseweise erst jetzt zu ändern(glaub ich zumindest).
Ja, das mit dem Rezept kenn ich nur allzu gut... Find ich aber echt toll, dass es jetzt schon besser geht!!! :D GRATULATION!!!! :D
cogito hat geschrieben:Also ich glaube ich käme nicht klar, wenn meine Thera sagen würde, "jetzt müsse ich von alleine reden".
Ja, das ist für mich auch recht herausfordernd - aber naja, ich werd das schon irgendwie schaffen - hoffe ich zumindest - mit aire's Buch-idee wird das dann hoffentlich klappen! :)
Aber ich bin auch Gott sei Dank nie "dissoziiert", mein Thera hat zwar mal gemeint, als ich ihm beschrieben habe, dass ich manchmal bei Gefühlen das körperliche, aber nicht das seelische Korrelat wahrnehmen kann, "Hm, das nennt man 'Dissoziation', das kann auch ein Abwehrmechanismus sein", aber das ist - denk ich - ganz was anderes als bei dir...

Danke euch allen für eure Antworten, wünsch euch allen noch nen schönen Abend,
gglg, Hörnchen :)

Re: Ich soll mehr reden - aber wie???

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Sind Sie da auch auf die Idee gekommen mich anzurufen?" - "Das würd ich NIE machen!!" - "Aber haben Sie zumindest dran gedacht?" - "Irgendwann mal glaub ich schon, aber während es mir akut so schlecht gegangen ist eher nicht" - "Mhm, da geht's nähmlich sehr stark auch ums Vertrauen..."
Bei mir ist es kein Problem des Vertrauens. Es ist nur so, dass meine therapeutin mich imemr emotional so aufwühlt, dass es mir nahc der Therapie meistens noch schlechter geht als vorher. Insofern würde ich sie nicht anrufen, wenn ich sowieso schon neben der Spur bin....