eine weniger

#1
hey,
ich wollte mich nur verabschieden. ich werde in zukunft nicht mehr hierher kommen. ich gebe auf. ich kann nicht und ich will nicht mehr weiterkämpfen. was soll ich mit einem leben in einem körper, den ich mehr als alles andere auf der welt hasse? ich kann so einfach nicht weitermachen. ich hasse mich, ich fühle mich fett, wie soll ich es ohne die ES jemals schaffen?
sterben tue ich früher oder später sowieso. je früher diese qualen vorbei sind umso besser. nein, ich versuche nicht bewusst zu sterben oder mich zu zerstören, aber ich werde mich nicht mehr wehren. ich bin zu schwach, ich habe alles getan, was ich konnte, mein ganze kraft in den kampf gesteckt und alles was sich verändert hat ist, dass ich noch tiefer abgerutscht bin als ich sowieso schon war.
viele von uns haben bestimmt einen besseren grund, warum ihr euch das antut. ich bin nicht mal mit den einfachen problemen des alltags zurecht gekommen. ich war einfach immer zu schwach.
andere werden die termine bei meiner psychaterin bestimmt besser nutzen können. vielleicht kann sie denen so helfen, dass sie wirklich was bewegen können.
ich liebe euch alle,
danke für alles was ihr für mich getan habt.
wünsch euch ein schönes leben und die erlösung von diesem fluch.
und bitte, tut mir den gefallen: gebt euch nicht auf. es wäre schade, um so viele liebe menschen.
Nadia

#2
Liebe Nadia...

Was Du geschrieben hast, hat mich ziemlich betroffen gemacht..
ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll, zumal ich selber manchmal soclhe Durchhänger habe, wo ich genau das gleiche denke wie du. Zum Glück ist es nicht die ganze Zeit so.

Während ich das hier schreibe läuft auf dem Fernseher bei uns im Büro eine Dokumentation über Auschwitz. Dabei ist mir ein Buch eingefallen.

Mein Papa hat es mir in Liebe gegeben, weil es mir zeitweise so dreckig geht. Es heißt "Und trotzdem ja zum Leben sagen" von Victor Frankl.

Er beschreibt darin sein Leben in einem KZ, und wie er sich immer wieder motiviert hat zum Weiterleben. Er schildert bis in jedes kleinste Detail, und als ich es gelesen habe, habe ich mich auf einmal verdammt gut gefühlt. Weil ich plötzlich einen Eindruck bekommen habe, wie es sein muss, wenn es einem WIRKLICH dreckig geht.

Das soll jetzt nicht heißen, dass Bulimie nichts Schlimmes ist. Es ist anders schlimm. aber dennoch glaube ich nicht, dass sich irgendwer von uns auch nur annähernd vorstellen kann, wie es die Leute damals waren.

Vielleicht hast Du interesse daran, das Buch zu lesen. Und vielleicht hilft es Dir auch ein bisschen. So wie es mir geholfen hat - es hat natürlich nicht meine Zustände geheilt. Aber manchmal, wenn ich daheim sitze und mich furchtbar fühle, denke ich an dieses Buch und dann fühl ich mich besser....

Alles Liebe! Kopf hoch, es geht nämlich!
Bussal*Drück!
Schmetterling

#3
Hallo Nadia,

Du bist nicht die einzige, die ihre Bulimie nicht mit "anerkannten" Problemen begründen kann. Auch ich hatte eigentlich keinen Grund, in die Bulimie zu rutschen, sondern ich bin mit dem normalen Alltag nicht zurecht gekommen. Anstatt mich selbst zu bestimmen, habe ich mich bestimmen lassen und geglaubt, dies wäre so richtig. Das es nicht so war, kam in der Bulimie zum Ausdruck.
Aber es gibt noch andere Dinge im Leben, als nur über die eigene ES nachzudenken und zu verzweifeln. Und diese Dinge machten zumindest während meiner gesamten Bulimie-Karriere mein Leben lebenswert und haben mir Kraft gegeben. Aber ich musste mich auch immer darum bemühen, diese Dinge zu sehen.

Ich wünsche Dir viel Kraft bei der Suche und das Vertauen, dass Du Deine Seiten des Lebens findest, die Dir Dein Leben lebenswert machen (es sind nicht immer die großen Dinge!). Deine Beiträge hier im Forum habe ich jedenfalls immer gerne mitverfolgt und würde es gerne auch weiterhin :-).

Viele liebe Grüße Kendra
Carpe Diem

#4
Hallo Nadia,

hast du es schon einmal mit fluoxetin probiert???? das deine Bulimie eine Depression als ursache hat????...bis vor ein paar wochen, bevor ich das fluoxetin bekommen habe, ging es mir ähnlich wie dir...meine wohnun war immer unordentlich, mit meinem hund ging ich nur raus wenn ich mußte, telefone habe ich verschoben oder nie getätigtig, usw. alles was für andere menschen ganz natürlich und alltäglich ist schien mir zu anstrengenden zusein...das einzige was ich liebte wie auch hasste, war meine bulimie und ich habe schon vor jahren aufgegeben gegen sie zu kämpfen. erst nun als mir bewußt wurde, das ich unter starken depressionen liet und mich zu einem arzt traute, welcher mir fluoxetin gegen die depressionen verschrieb, ist mein leben wieder zu 100 % in ordnung. mein sport ist kein zwang mehr sondern er macht mir mega viel spass, kein essen auf dieser welt ist mehr mein feind, ich esse alles worauf ich appetit habe und merke, das wenn man sich nix verbietet oder als schlecht darstellt, man gar nicht mehr das verlangen auf unmengen hat und sich ein natürliches essverhalten einstellt....und bulimie habe ich natürlich auch keine mehr, ich mache mir nicht einmal mehr in irgendeiner weise gedanken ob ich einen fa haben sollte oder noicht, ich bin wieder ausgeglichener und hoch motiviert, und ich habe mein strahlen in den augen wieder, jeden tag stehe ich auf und freue mich über den tag, ich habe nur noch gute laune und fühle mich als der glücklichste mensch der welt, und das habe ich wohl nur dem fluoxetin zu verdanken, da ich nicht eintag, seit ich mit den fa und k aufgehört habe mit mir kämpfen mußte....es war einfach weg, als hätte man einen schalter in meinem kopf umgestellt....
...probiere doch auch mal fluoxetin, was hast du zu verlieren, ich habe dadurch mein leben wieder gewonnen....und kann es jedem erfehlen auszuprobieren, damit kann man sich viel leid und schmerz ersparen.

liebe grüße

Angie

hallo maxi

#5
ich versteh, daß du einen durchhänger hast - und weil du ein ausgesprochen sensibler mensch bist,spürst du das alles noch viel intensiver.
ich habe keine ES und kann dir nur sagen, daß es auch bei mir immer
(und ich mittlerweile schon 47) dunkle und helle tage gibt.

du befindest dich jetzt in einem tunnel - aber glaub mir -am ende des tunnels ist es hell.solle tunnels müssen wir in unserem leben alle passieren.

meine tochter is in der selben situation wie du gewesen - also beim aufgeben. ich hab ihr klipp und klar gesagt: das is deine entscheidung -´
was du machst.aber du kannst dich voll und ganz auf mich verlassen -
ich stehe hinter dir,wenn du gesund werden willst.

laß dir als erstes mal das medikament flux verschreiben.
und vertraue auf dich - du bist einzigartig und sehr wertvoll.
am meisten für dich.


alles liebe - dein schmetterling

#6
Liebe Nadia !

Mir zerreisst es so ein bischen das Herz, wenn ich das lese. Wir kennen uns ja auch schon ein bischen und haben gelernt, uns zu verstehen.

Dein Abschied tut weh. Noch mehr aber, dass Du aufgeben willst. Und ich mag es auch nicht so richtig glauben, dass es so ist. Ich kenne Dich als furchtbar liebes Stehauf"frauchen", ein wenig chaotisch und exzentrisch, aber halt auch als Kämpfer und Mutmacher. Du hast vielen hier geholfen und mit Deinen Beiträgen beigestanden. Vielleicht dabei auch Energie verloren, die Du selber gebraucht hättest.

Du kommst bestimmt wieder auf die Füsse. Ich wünsche es Dir so sehr. Wann immer Du magst, maile mir einfach. Meine Mailadresse hast Du ja. Ich habe Dir auch noch etwas persönliches von mir in Deinen Briefkasten gesteckt.

Und ich hoffe so sehr, dass Dein Abschied kein "leb wohl" war, sondern ein "Auf Wiedersehen".

Alle Kraft dieser Welt für einen unheimlich lieben Menschen. Dich !!

Umarmerle von
Caruso

#7
hey leuts.
da bin ich also doch wieder. und wer ist "schuld"? caruso. mein persöhnlicher schutzengel. :wink: ich hätte nicht gedacht, dass ich den mut finde nocheinmal zu kommen, zu lesen, was ihr geantwortet habt.
und ihr habt es geschafft. zwischen alle meine tränen schleicht sich ein kleines lächeln. danke für euren beistand.
werde wieder öfter herkommen. vielleicht nicht mehr so oft antworten, aber ich werde wieder lesen, und wie ich mich kenne doch antworten. kann mich oft nicht beherschen meine kraft mit adneren zu teilen, auch wenn sie mir selbst hinterher fehlt. (diese einsicht habe ich auch von caruso) :)
irgendwie hört sich das alles für mich wie eine fette lüge an. ich schreibe als ginge es mir besser als wwäre mein kampfgeist wieder da. ich wollte hier in diesem forum nicht lügen! wenihstens hier die maske ablegen können.
werde mich vielleicht mal nach diesem fluxozeugs da informieren, auch wenn ich nicht denke, dass es hilft. hab ja keine depres irgendwie (also cih kenn schlimmere) sondern es ist alles grau und ich weiss nicht wann und ob es überhaupt wieder bunt wird? sehe keinen grund weiterzuleben. soll nicht heissen dass ich sterben will .... es ist einfach nichts da was mich ausfüllt. weiss auch nicht wie ichs erklären soll.
bin grad irgendwie voll daneben drauf ....
danke für die lieben antworten.
maxi

tiefes loch

#8
hey ihr da draussen,
habe nochmal nachgedacht über diese ganze phase, von der ich dachte, dass sie niemals endet .... naja das ende dieser phase waren dann zwei konzertkarten. ^^ juli und silbermond. ^^ ganz schön bescheuert nicht?
ich dachte echt, dass meine tage gezählt wären ....
naja hab nochmal drüber nachgedacht. im rückblick war es nur ein anfall von davonlaufen wollen. das erste mal in meinem ganzen beschissenen leben habe ich losgelassen, alles hingeschmissen und bin weggelaufen. keine angst ich gehe noch zur shcule und alles. es war eher dieses innere loslassen. ich habe tagelang keine ha's gemacht, in der schule nur dagessen und zugeguckt wie sich der zeiger der uhr bewegt hat .... habe im volleballtraining nichts gemacht. kurz ich habe mir alles egal sein lassen. die welt sollte sich doch ohne mich drehen. naja, der druck hat mich wieder. die zeit hat mich eingeholt und ich lebe wieder. habe mich wieder eingekriegt. :wink:
vermiss das aber irgendwie. einfach tun und lassen was mir passt. waage waage sein lassen, dem sekundenzeiger zusehen, essen was ich will, schule schwänzen und den ganzen tag im bett verbringen, keine hausaufgaben. kein stress, kein druck, kein perfektionissmus. verkrieche mich wieder in meiner es und dem svv. das leben ist schön. :(
also dann bye hab euch alle lieb.
maxi

#9
Hey Carusa!

Danke von hier aus, dass du Nadia so weitergeholfen hast und an dich Nadia...
ich glaube für dich wäre es wirklich super wenn du dich dazu überwinden könntest in eine Klinik zu gehen.
Diese Selbstmordgedanken gehen nicht von heute auf Morgen weg und selbst wenn, lange hällt das nicht an.
Bitte, wir wollen keinen von uns hier verlieren!

#10
Liebe Nadia,
du hast mich hier so lieb begrüßt. Ich hab mich gleich etwas besser gefühlt, weil ich das Gefühl hatte, dass du und die anderen , die mir geschrieben haben zuhören werdet, irgendwie bei mir sein werdet, wenn ich es denn zulasse und wenn ich euch irgendwie brauche. Das ich mich hier agemeldet habe bedeutet aber auch, dass ich für andere da sein möchte um mich vielleicht auch besser zu verstehen. Das was du hier schreibst, dass kenn ich nur allzu gut. Soweit bin ich des öfteren. Geb dich nicht auf, bleib weiterhin hier. Ich und auch alle anderen werden dir zuhören, für dich da sein!!!

*knudeldichganzlieb*

Liebe Grüße SHY

#11
hey ihr süssen!!
mandy, glaubst du wirklich das ne klinik gut wäre? sehe mich immer als eine von denen denen es zwar phasenweise richtig scheisse geht, die aber eigentlich ent wirklich tief drinstecken. seh ich so. für ne klinik fühl ich mich net "krank" genug. ich mein, dafür muss man doch schon derbe und oft das alles machen .... bei mir ist das eher selten (nur leider dann meistens sehr heftig) hab erst einmal blut geko*, weil ich mir mit meinen fingernägeln den hals aufgerissen hatte. so heftig ist das alles bei mir nicht. hab ganz ehrlich auch mega schiss!! aber: ne ich denk dafür bin ich einfach net tief genug drin. *sorry* voll lieb dass du dir solche sorgen amchst. *knuddel*
danke shy!! voll süss von dir.
hab euch voll lieb, danke dass ihr da seid!!
maxi

#12
Das ist selbstverständlich!!! Hab zwar selbst gerad nich viel Kraft und Mut in mir, aber ich geb dir gern was ab!!!

Liebe Grüße SHY

ich gehe erstmal wieder

#14
ich wollte für meinen kleinen Abschiedsgruß nicht extra ein neues topic eröffnen, aber ich wollte kurz Danke an alle sagen, die mir geholfen und auf meine posts geantwortet haben, auch wenn ich nicht solange hier war.
Für's erste muss ich aber einsehen, dass ich noch nicht soweit bin, eine Therapie und den großen Kampf gegen die B* aufzunehmen. Nicht, solange mich zwei Smilies als Zeichen für k*freie Tage in meinem Kalender mehr erschrecken als eine Zahl für die Male, die ich gekotzt habe.
Stattdessen werd ich mich mit der Bulimie arrangieren und hoffen, das wieder eine Phase kommt, in der die äußeren Umstände besser sind und ich ganz von selbst aufhören kann zu k*, wenigstens für ein paar monate. Wäre schließlich nicht das erste Mal.
Euch allen viel Glück und alles Gute,
vielleicht schau ich mal wieder rein, wenn's ne Veränderung gibt,
Tuse Jupiter

#15
hey du,
schade, dass du dich nicht wichtig genug findest einen eigenen abschieds post zu eröffnen.
ich finde das sollte schon sein!!
ja ich kenne dieses gefühl .... aber glaub mir: irgendwann wird auch für dich der tag kommen, an dem du nicht anders kannt als zu kämpfen. an dem du nicht anders willst.
ich freue mich auf diesen tag. nicht, weil es dir dann wirklich scheisse gehen wird sondern, weil du dann merkst, dass e ohne gehen muss. vielleicht sehen wir uns dann ja wieder?
viele liebe grüsse und viel kraft auf deinem weg.
mxy