jen in frankreich

#1
hallo ihr lieben,

hab gerade das bedürfnis, euch ein bisschen von mir zu berichten. vielleicht auch, mir einiges von der seele zu schreiben. ich bin nun seit zwei wochen in paris, um hier mein auslandssemester zu machen. bis heute hatte ich nicht wirklich kontaktmöglichkeiten. in der ersten woche hat mich mein freund begleitet, was echt gut war.

als ich hier ankam, war ich zunächst geschockt. ich wohne in einem krassen viertel. es ist einfach sehr gefährlich, mein wohnheim gleicht einem gefängnis und die atmosphäre ist eine mischung aus anonymität und gewalt, anbaggern und anstarren. ganz ehrlich? ich war zu beginn echt überfordert.

mittlerweile geht es. ich hab mich eingelebt. auch dem möchte ich mich stellen. ich kann nicht immer davon laufen. und wenn mich ein mann anstarrt, muss ich lernen zu reagieren. signale zu senden, dass er damit aufhören soll. ich bin gerade dabei, das zu lernen. es gelingt mir meistens sogar. gestern hat mich ein mann an der hand berührt, ich bin sogar laut geworden und hab eine rasche handbewegung gemacht, da hat er mich losgelassen. für mich war das ein erfolgserlebnis. das ist vielleicht hardcore hier, es so zu lernen. wehrst du dich nicht, bist du hier verloren. du musst dir hier eine bestimmtheit zulegen, um in ruhe gelassen zu werden. die bestimmtheit, die ich mir so lange zeit anzueignen versucht hatte, habe ich nun innerhalb von ein paar tagen bekommen. das ist sicherlich gut. aber natürlich ist es auch ein harter prozess.

bevor ich ging, hatte ich viele ängste. dass mir das noch einmal passieren wird. es war damals in frankreich, wo mich der typ v*rg*wa*ig* wollte. ich habe vieles damit verbunden, ganz plötzlich.

mit diesen ängsten bin ich gegangen.

mit diesen ängsten lerne ich gerade umzugehen.

zu trennen. zwischen vergangenheit und gegenwart. zu akzeptieren, dass es menschen gibt, die aufdringlich sind, aber zugleich signale zu senden, barrieren aufzubauen. das ist mein körper. niemand außer mir darf darüber entscheiden. das sind gedanken, die mir hier oft kommen.

ich möchte euch was fragen, denn ich fühle mich in meiner gruppe von erasmusstudenten hier manchmal etwas unverstanden. ich fühle mich an sich hier einsam. und doch denke ich, dass es gut ist hier zu sein. wieder mal einer der berge, die ich hinaufsteigen muss, um hinterher zu wissen, welche kräfte in mir stecken. um zu reifen. um noch mehr zu meiner inneren mitte zu finden. ich selbst zu werden.

aber zu der frage.
es ist folgendermaßen. ich bin wie ihr wisst in einer sehr glücklichen beziehung. diesen mann will ich heiraten. er bedeutet mir alles. es macht mich gerade ziemlich fertig, von ihm getrennt zu sein, also durch die entfernung. wenn er bei mir ist, fühle ich mich natürlich sicherer, bin entspannter, glücklicher. es gibt dinge, die kann ich nur mit ihm oder meinen engsten freunden tun.

dazu zählt zum beispiel, in eine disco zu gehen. für mich ist tanzen etwas sehr persönliches. ich muss mich wohlfühlen und vertrauen haben, um richtig abtanzen zu können. fühle ich mich unwohl, bin ich wie gefangen in meinem körper und kann nur am rand stehen und zuschauen, fühle mich überfordert und fehl am platz.

nur zur info, das mit der versuchten v*rg*wa*ig*, das hat in der disco angefangen.

nun wollen die anderen mädels hier weggehen. für mich steht das außer frage. was trinken und so ja, aber nicht in eine disco. nicht ohne meinen freund oder meine freunde. nicht mit menschen, die ich noch nicht einschätzen und auf die ich mich vielleicht nicht verlassen kann. ich habe angst, mit ihnen dahin zu gehen und dann irgendwo in der menge stehen gelassen zu werden. alleine mit der metro heimfahren und durch das dunkle viertel laufen zu müssen. es gab am wochenende zwei übergriffe hier. allein sollte man echt nicht gehen. aber schon in der disco. ich mag das nicht, nicht wenn ich vergeben bin. als ich single war, da war das ok. da nimmt man dieses rumgeflirte vielleicht noch dankbar an. aber jetzt habe ich meinen traummann gefunden. ich finde es anstrengend, dann andere männer abwimmeln zu müssen. angestarrt zu werden. blöde kommentare hören zu müssen. wenn mein freund dabei ist, kann ich in die disco, weil ich weiss, es macht mcih keiner blöd an. ich bin an einem sicheren ort an seiner seite. aber gehe ich mit den mädels, von denen zudem einige einen freund suchen, wird das ein einziges rumgeflirte in der gruppe. und ich werde nebendran stehen und mich fragen, was das ganze soll. mit meinen freundinnen kann ich auch weggehen, weil ich weiss, dass sie mich und meinen hintergrund kennen. sie merken, wenn mir was zuviel wird. ich kann mich anlehnen und fallen lassen, wenns gar nicht mehr geht.
ich habe den anderen mädels das kurz gesagt, dass ich nicht ohne meinen freund in die disco gehe, weil ich das nicht so gut finde und es mir nichts bringt. sie haben mich eher belächelt.

versteht IHR mich? bin ich irgendwie total durchgeknallt? ich denke, das ist doch normal oder nicht?
geht ihr - wenn ihr einen freund habt - oft alleine weg zum tanzen? findet ihr nicht auch, dass tanzen oft in flirten übergeht - öfter als an anderen orten?

ich wäre euch dankbar, wenn ihr mir antworten könntet.

ansonsten bin ich sehr stolz auf mich. der letzte rückfall ist nun über ein jahr her. und doch kommen wieder gedanken auf. aber ich habe gelernt damit umzugehen. gerade jetzt würde ich gerne autoagressiv handeln, rein nach meinem gefühl. habe oft phantasien wie früher. doch jetzt habe ich die kraft mich dagegen zu stellen.

lg, eure jen
Lauf der Sonne entgegen, anstatt auf sie zu warten...

Re: jen in frankreich

#2
phhhuh, jen:
mit diesen ängsten bin ich gegangen.

mit diesen ängsten lerne ich gerade umzugehen.
,

klingt nach einer ziemlich strengen strategie, aber durchaus mutig. es ist verständlich, dass du nun nicht überall mitmachen möchtest und dich nicht unmittlebar mit szenen aus der vergangenheit konfrontieren kannst.
nimm dir die zeit, die du brauchst - leb dich ein (wie du es ja schon getan hast, ein bisschen zumindest). nach und nach lernt man, sich auch in einer solchen umgebung freier zu bewegen (kein augenkontakt suf der strasse, etc)
gibt es keine möglichkeit, anderswo unterzukommen?
also nochmals: chapeau dafür, dass du dich dem thema stellst und dich nicht unterkriegen lässt! geniess pariiiis! *schwärm*

alles liebe!
m

Re: jen in frankreich

#3
Huch da bist Du ja...hatte Dich schon zur Fahndung ausgeschrieben;-) Na da hätte ich ja ne Auslandsfahndung mache müssen;-)

Du kannst verdammt stolz auf Dich sein! Und NEIN, Du bist ganz sicher nicht durchgeknallt. Ich habe größten Respekt davor, wie Du Dich der/den Situationen stellst. Ich wäre vermutlich weder jemals wieder nach Frankreich gefahren noch hätte mich jemals ne Disco wieder von innen gesehen.

Das Du da ohne Dienen Freund nicht hinmöchtest, ist völlig verständlich. Die Mädels belächeln das ja auch nur, weil sie den Grund der dahinter steht nicht kennen. Sie denken wohl nur, Du nntest ohne Deinen Freund dort keinen Spaß haben. Lass sie denken was sie wollen. Sie wissen es ja nicht besser und müssen es ja auch nicht wissen. Mach einfach das, was Du für richtig hältst.

Ich war auch schon in Paris und weiß, dass es da Viertel gibt, in denen man sich als Frau nicht allein bewegen sollte. Deswegen habe ich noch viel größeren Respekt, besonders nachdem was Dir damals passieret, dass Du so mutig bist und Dich dem stellst! Also wirklich Respekt!

Wie oft siehst Du Deinen Freund denn in der Zeit?

Ich drück Dich aus der Ferne!! Laß Dich nicht von irgendwelchen Mädels da verunsichern!

Ach ja, bzgl. Deiner Frage: Ich perönlich bin nicht unbedingt der Disco-Fan. Aber ich kann durchaus auch ohne Freund dahingehen und meinen Spaß haben, ohne dass das was mit flirten oder so zu tun hätte. Aber ich sehe "abtanzen" auch nicht als so etwas persönliches wie Du. Ich mach das nur für mich, wenn ich es denn mache;-)

Noch ein Drücker!

Nadine

Re: jen in frankreich

#5
ich weiß nicht was, aber irgendetwas rührt mich gerade zu tränen. vielleicht, dass ihr an mich gedacht habt, vielleicht, dass ich das gefühl habe, verstanden zu werden. vielleicht die einsamkeit. ich weiss nicht. aber es tut gut, zu weinen.

@maruja: danke für deine worte. woanders unterkommen geht aus finanziellen gründen nicht. zudem denke ich, dass es gut ist hier zu sein, so beschissen es auch zeitweise ist (kannst du mir noch folgen ;-) ?). ich fange selten dinge an, die ich dann nicht auch zu ende bringe. ich habe mich für das wohnheim entschieden. und das ist auch ok. ich muss mich nur dran gewöhnen, bin ja erst seit zwei wochen hier.

@ nads: voll süß von dir, dass du schon nach mir gefragt hast.... hatte einfach kein internet in der zeit.
meinen freund werde ich einmal sehen, genau in der mitte, für ein einhalb wochen. mehr ist finanziell und vielleicht auch zeitlich (weiss noch nichts über meinen stundenplan) nicht drin.
hm. wenn ich mit meinen freundinnen tanzen gehe, dann mache ich das auch zu einem großen teil für mich, weil mir das gut tut. aber ich hab mich das lange nicht getraut. erst nach der therapie konnte ich so richtig abtanzen. doch das eben auch nur, wenn ich mich in einer sicheren umgebung weiss. es ist jetzt schon oft vorgekommen, dass wir gemeinsam nach paris gefahren sind und ich allein wieder zurück musste. zuverlässig war das nicht gerade. doch das würde ich brauchen, um bereit zu sein, mitzumachen.
ein weiterer fakt, der mich davon abhält: mein freund ist ziemlich eifersüchtig, zu recht, nachdem er oft verarscht und betrogen wurde. wir lernen gemeinsam, damit umzugehen. er ist im laufe unserer beziehung sehr locker geworden. er hätte nichts dagegen, wenn ich in die disco gehen würde, aber ich weiss ganz genau, dass er sich zum einen sorgen machen, zum anderen wie auf kohlen hocken würde, bis ich mich wieder melden würde. wir haben beide gelernt, kompromisse zu schließen. und nachdem der arme schon die ganze anbaggerei hier miterleben musste - und damit sehr gut umgegangen ist - würde ich ihm das gerne ersparen, zumal es mir nicht so wichtig ist, in die disco zu gehen. nicht in diesen vier monaten. danach werde ich mal wieder abtanzen. oder auch dazwischen, wenn ich meinen freund besuche.
Lauf der Sonne entgegen, anstatt auf sie zu warten...

Re: jen in frankreich

#6
ich bin heute ganz alleine ins kino gegangen. ich bin superstolz auf mich. der weg ist nicht ganz leicht gewesen für mich. einmal quer über den zweitgrößten campus frankreichs, dann die bahn und dann nochmal ein paar gässchen durch ein kleines städtchen. und überall menschen, die alles andere als vertrauenerweckend wirken. vorbei an einer gruppe von etwa 20 männern. starrende blicke. und doch bleibt mein gang bestimmt, mein inneres gefühl ist eine mischung aus unsicherheit und stärke. auf dem rückweg ging es mitten hindurch durch eine gruppe von noch mehr als 20 indern. nur männern. frauen sieht man hier echt selten.

im kino waren viele ältere leute. ich hab mich dort sehr wohl gefühlt und konnte den film genießen. jetzt bin ich wieder zurück. erleichtert und stolz....

hm. ich habs ja gewusst. wenn ich was anpacke, dann schaff ich das auch. irgendwie. manchmal brauche ich einfach nur zeit dazu.
Lauf der Sonne entgegen, anstatt auf sie zu warten...

Re: jen in frankreich

#8
Hallo jen,

schön, dich wieder zu lesen. Ich hatte so ein Gefühl, du kommst wieder berichten, irgendwann. :)

Leider kann ich dir zu Disco und Freund nichts sagen, weil mit beidem null Erfahrung, aber ich finde so intuitiv deine Einstellung schwer in Ordnung. :)

Bei der Gegend, in der dui lebst, frage ich mich, wo gesunder Mut aufhört und Leichtsinn anfängt.

Denke an dich

lg

aire

Re: jen in frankreich

#9
liebe aire,

ich denke mittlerweile auch, dass es so richtig ist, wie ich es mache, dass ich nach meinem gefühl und meinen grundprinzipien gehe und mich nicht verunsichern lasse. die anderen sind dann gestern ohne mich weggegangen. ich habe noch einen schönen abend beim chatten mit meinem freund verbracht. das hat mir viel mehr gegeben ;-)...

hm. die grenze zwischen gesundem mut und leichtsinn - ich glaube, die habe ich intuitiv in mir drinnen. und immer wenn ich in richtung leichtsinn gehe, bleibe ich stehen.

leichtsinn ist es, nach sechs noch draußen rumzulaufen (also in dieser gegend wirklich. da laufen manchmal polizisten mit maschinengewehren rum, zum schutz...), irgendwelchen männern in die augen zu schauen, oder sie gar anzulächeln oder mit ihnen zu reden. leichtsinn ist eigentlich all das, was meine komilitonen aus deutschland hier tun. meiner meinung nach zumindest. am ersten abend haben sie trinkspiele mit den bewohnern gemacht. sehr dubiose gestalten. sowas ist purer leichtsinn. oder sich auf dem flur nicht umzudrehen und in alle winkel zu schauen, bevor man sein zimmer aufschließt. leichtsinn ist, mit irgendwelchen typen hier blödsinn zu machen und rumzualbern. ohne begleitung abends wegzugehen. gedankenverloren durch die straßen zu laufen.

ich versteh dich sehr gut. ich pass auf mich auf. ich denke, durch den mist, den ich hinter mir habe, habe ich ein sehr gesundes verständnis von vorsicht und vernunft. leichtsinn wäre es meiner meinung nach, auch hier in eine disko zu gehen, weil man mitten in der nacht über den campus laufen muss. in der disko ist die lage unüberschaubar. und du weisst nie, was dir ins glas getan wird oder wer dich auf der toilette erwartet. für mich ist das schon leichtsinn. ich denke, ich bin da eher übertreiben vorsichtig als leichtsinnig.

der ausflug heute hat mich auch sehr viel kraft gekostet. und es war tag, eigtl eine normale situation. aber mein gesunder menschenverstand hat mich auf alle möglichen gefährlichen situationen aufmerksam gemacht. und davon gab es einige.

lg, jen
Lauf der Sonne entgegen, anstatt auf sie zu warten...

Re: jen in frankreich

#10
hallo jen!

ui, ich beneide dich, mag aaaaaauch wieder zurück nach paris.

also, zuerst mal: du machst das echt gut. wichtig ist vor allem, dass du dich selbst forderst, aber nicht überforderst.
erasmus-leben ist was ganz eigenes. und für viele, wie du das bei deinen kollegen offensichtlich schon siehst, nicht mehr als ein frei-semester für nur party, alkohol uns spass.
für mich war es weit mehr, es bedeutete auch diese stadt mal richtig (und ich war schon 8 mal dort) kennenzulernen, in und mit ihr zu leben, sie und ihre bewohner so richtig kennenzulernen und bin auch abends oft zuhause geblieben, weil ich einfach lieber untertags auf museumstour war und abends mal lieber das franz. trotzdem liess ich spass und party nicht zu kurz kommen, ein gesunder mix halt.
auch in discos hatte ich mit meinen freunden (und jene, die damals mit mir dort waren, gehören immer noch zu meinem engsten freundeskreis - einer davon wohnt jetzt im nebenzimmer ;) ) immer viel spass, aber wenn dir tanzen nichts gibt bzw. dir dort die sichere umgebung dazu fehlt, sollst du dich auch nicht dazu zwingen.

nun, zu deinem nächsten punkt
die grenze zwischen gesundem mut und leichtsinn
prinzipiell mal: gesundes misstrauen ist immer gut. und überall... das ist im kleinsten bayrischen kuhkaff so angebracht wie auf der new yorker 5th ave. aber was du weiter schreibst, tut mir fast ein bissl weh, denn lt. deinen erzählungen ist paris ja beinah ein landminenfeld und ich mach mir ein bissl gedanken ob du mit der einstellung der stadt überhaupt eine chance gibst dich in ihren bann zu ziehen.
dementsprechend ist es meiner meinung nach nicht leichtsinn nach 6 noch draussen zu sein - willst du denn ab 6 jeden tag in deinem stud.zimmer hocken :shock: ??? die polizisten mit gewehr sind dort vermutlich wegen eines regierungsgebäudes oder einer botschaft, so gefährlich ist es näml. nirgendwo in paris - dann müssten die auch vor meiner wiener haustür stehen.

aber wo wohnst denn wenn ich fragen darf? als grosser campus fällt mir eigentlich nur nanterre ein, weil die cité u ist ja eigentlich gar nicht gefährlich. biete mich sonst gern als paris-coach an ;), hab immerhin 8 monate dort gewohnt. und das könnte sonst auch mein unverständnis revidieren.

wie gesagt, ich finde deinen umgang mit der situation gut. geh's langsam an. bleib ruhig misstrauisch. aber was ich sagen wollte (wenngleich ich auch fürchte, dass das viell. nicht ganz gelungen ist) übertreib es nicht mit der vorsicht, denn ich denke sowas schürt die angst nur weiter.

lg nach paris!
lorelai
Zuletzt geändert von Lorelai am So Sep 14, 2008 23:16, insgesamt 1-mal geändert.
~~~yesterday's burden will be tomorrow's gleam of hope~~~

Re: jen in frankreich

#11
hm, danke für deine worte. doch ich habe nicht von paris gesprochen, ich wohne im banlieue. paris ist voll ok. dagegen hab ich nichts. überhaupt nicht. nur gegen dieses viertel hier. und das sehe ich nicht übertrieben, das ist tatsächlich fakt. die polizisten stehen hier wegen ständigen überfällen. es hängen zettel aus, die darauf hinweisen. es gibt einen sicherheitdienst rund um die uhr im wohnheim. es geht nicht um ein gebäude oder so. es ist wirklich die gegend. und das sehen sogar meine sonst so lockeren kollegen so.
Lauf der Sonne entgegen, anstatt auf sie zu warten...

Re: jen in frankreich

#12
hm und zur vorsicht. ich denke, damit fange ich an. das kann man mit der zeit lockern. aber das, was ich jetzt tue, ist schon sehr viel für mich. gerade mit meinem hintergrund.
Lauf der Sonne entgegen, anstatt auf sie zu warten...

Re: jen in frankreich

#14
Ich wünsche dir alles Gute, und du profitierst ja schon von der ERfahrung, auch wenn ein auslandsaufenthalt schöner sein sollte... ich bewundere dich auch!!
Zuletzt geändert von aire am Mo Sep 15, 2008 15:04, insgesamt 1-mal geändert.

Re: jen in frankreich

#15
wollt mal wieder ein paar zeilen hier lassen ;-).

bisher hat sich einiges getan hier. ich hab hammergroße schritte gemacht und gelernt, mit der situation so gut wie möglich umzugehen. in den ferien war ich zwei wochen zuhause bei meinem freund, was mir wieder neue kraft gegeben hat. seitdem mache ich nun ein praktikum in einer schule und bin gerade dabei, mich mal wieder sämtlichen herausforderungen zu stellen, die es nur geben kann. diese woche wird hart werden. ich muss sehr viel unterricht vorbereiten. jeden tag mindestens eine stunde. heute war meine allererste stunde an dieser schule, die ganz gut verlaufen ist. ich bin etwas gestresst momentan, verlasse morgens um sieben das haus um am abend um sechs nach hause zu kommen und noch bis elf / eins an der vorbereitung zu sitzen. es ist krass. ich habe manchmal das gefühl, im chaos zu versinken, ich habe das gefühl, es nicht rechtzeitig zu schaffen. ich kann gar nichts planen. alles geht spontan. die stunde auf mittwoch werde ich morgen abend vorbereiten müssen. das kenne ich nicht von mir, doch es ist eine gute erfahrung. einfach mal ausprobieren. sich hineinstürzen in das unbekannte und stolz darauf sein, wenn man mit einem lächeln wieder herauskommt. ich werde diese woche nicht bewertet. niemand verlangt das von mir. doch die arbeit tut mir gut. endlich mal was richtig sinnvolles, wobei ich wirklich was lernen kann. auch wenn ich gerade einfach nur erschöpft bin und immer wieder angespannt und nervös, so kann ich doch im großen und ganzen sagen, dass ich so zufrieden bin, wie es gerade läuft.
ich bin stolz auf mich...

jetzt sind es nur noch fünf wochen, bis ich meinen freund wiedersehe und mich erstmal nicht mehr so lange von ihm trennen muss.

weiss auch nicht, warum ich euch all das schreibe. sind nur so gedanken. und vielleicht interessiert es ja den ein oder anderen, was es hier neues gibt.

lg, eure jen
Lauf der Sonne entgegen, anstatt auf sie zu warten...