Hi Pupsi!
Pupsi hat geschrieben:Hab bei deinem beitrag bissl schmunzeln müssen weils teilweise echt von mir stammen könnt.
Ja, das passiert mir bei deinen Beiträgen auch regelmäßig, ich hab manchmal richtig das Gefühl von mir zu lesen, wenn ich deine Beiträge lese...

Sogar das mit dem Thera erst nach dem Abschwellen der Backe anrufen kommt mir bekannt vor: Ich hatte vor dem allerersten Theratermin eine Weisheitszahn-OP mit Wurzelspitzenresektion, auf die ich beim Termine ausmachen Rücksicht nehmen musste!

Was wurde bei dir gemacht?
Pupsi hat geschrieben:Cool, wie lang wohnst du denn schon nicht mehr daheim? Wohnst du allein oder in ner WG oder so?
Ich wohne seit jetzt ziemlich genau 2 Jahren in dem Ex-Büro meines Vaters. Ist eine kleine Wohnung im Haus, in dem auch meine Eltern eine Wohnung haben, nur halt 2 Stöcke drunter. Ich wohne alleine, für mehr wäre die Wohnung zu klein, wobei mir persönlich eine WG lieber wäre. Aber alles in allem mag ich meine Wohnung und bin der Meinung, das sie definitiv die schönste in meinen Bekanntenkreis ist!

Wohnst du alleine?
Pupsi hat geschrieben:Sind deine eltern auch getrennt oder hast du ein „intaktes familienhaus“
Meine Eltern sind zusammen geblieben, auch wenn das eine oder andere mal das Wort "Scheidung" in der Luft gehangen ist.
Pupsi hat geschrieben:Ich muss aber noch mal betonen, dass ich im großen und ganzen eine schöne kindheit gehabt hab, wir haben viel unternommen, uns hats an nix gemangelt, meine eltern haben mich und meine schwester immer unterstützt und sich bemüht uns alles zu ermöglichen, ob’s freizeitmäßig oder ausbildungstechnisch war/ist.
...schon wieder so ein Satz der 100% von mir stammen könnte. Ich finde, dass meine Kindheit richtig unfair schön war! Wir haben fast täglich Ausflüge gemacht und ich hatte eigentlich eine sehr unbeschwerte Kindheit.
Pupsi hat geschrieben:Wow, da hat sich ja jetzt einiges bei dir getan. Möchtest du bissi was dazu erzähln? Wie bzw. was hast du gesagt und v.a. wie haben sie reagiert?
Ja, ich möchte gerne was erzählen, könnte allerdings jetzt etwas länger werden, ich hoffe das stört nicht!
Also begonnen hat alles mit einer Diskussion zu einem Thema, das mich sehr beschäftigt und bei dem es um Freunde von mir geht. Wir diskutieren eigentlich immer recht viel und sind wegen unterschiedlicher Meinungen noch nie sauer aufeinander gewesen. Am Do hat´mich eine der beiden - nennen wir sie X - gefragt, ob ich mir sicher bin, dass die Freunde, über die wir geredet haben, das wollen würde, dass ich so offen über deren Problem rede. Ich habe versucht ihr zu erklären, dass ich einfach jemand brauchen würde, dem ich das alles erzählen kann, weil mir das Problem meiner Freunde sehr nahe geht (dieses "Problem meiner Freunde" habe ich auch im Thread "Freund streitet gegen Freundin - und ich stehe in der Mitte" erörtert, falls es dich interessiert), wir haben ein bisschen diskutiert und irgendwann habe ich gemerkt, wie mir die Tränen in die Augen geschossen sind. Ich bin dann auf's Klo um mich dort richtig auszuheulen, ohne dass Freundin X und Y viel mitbekommen, aber X ist mir nachgekommen und hat sich total rührend um mich gekümmert. Ich hab ziemlich abgeblockt, aber die Fürsorge von X hat trotzdem sehr gut getan. Irgendwann sind wir dann wieder zurück in den Seminarrum, wo wir auf ein Praktikum warteten und Freundin Y hat mich dann gleich nochmal gefragt, ob ich nicht noch kurz mit ihr rausgehen wollen würde und hat mich draußen noch mal fest in den Arm genommen und mich getröstet. Leider war danach noch immer alles etwas angespannt und auch zwischen X und Y dürfte da dann irgendwie etwas Spannung bestanden haben.
Aber diese Auseinandersetzung hat mir eines gebracht: Ich wusste, wie sie mit Gefühlsausbrüchen meinerseits umgehen - und ich muss sagen, die Reaktion hat mich sehr positiv überrascht!! Als wir dann nach dem Praktikum raus gegangen sind, fragte Y "Und? Was ist jetzt?" (á la: Wie gehen wir jetzt auseinander? Sind wir jatztalle 3 sauer aufeinander?), da wusste ich: Entweder ich sage es ihnen jetzt oder nie. Ich habe sie dann gebeten, an einen Ort zu gehen, an dem man uns weniger sieht und hab zuerst ein bisschen herumgestammelt - die Tränen sind natürlich schon wieder gekullert - und dann hab ich mehr herausgepresst als gesagt: "Ich habe eine Essstörung. Und ich bin in Therapie!" Die beiden haben mich festgehalten, mir immer wieder gesagt, wie toll sie das finden, dass ich mich das traue (es ihnen zu sagen und die Therapie) und mir versichert, dass sich zwischen uns nix verändern wird. Sie haben mich gedrückt gesteichelt und nicht losgelassen, ich bin vor ihnen gestanden, heulend und am ganzen Körper zitternd, wie bei - 10Grad. Irgendwann haben sie mich gefragt, was ich denn jetzt tun will, ob ich allein sein will, oder ob ich mit ihnen auf einen Kaffee gehen will. Ich habe gemeint, dass es "eh schon passt" und dass die beiden jetzt nachhause gehen sollen. Hab aber irgendwie noch immer nicht besser ausgeschaut, sodass sie sich rechts und links bei mir eingehakt haben und mich zum nächsten Kaffeehaus geführt haben. Hab mich dann auch recht rasch wieder erholt, und wir konnten über andere Dinge wieder ganz normal reden. Beim Verabschieden haben sie mir noch eingebläut mich bei ihnen bei jeder Tages- und Nachtzeit zu melden, wenn ich jmd. zum Reden brauche (auch wenn ich das Angebot sicher nicht annehmen werde)
Am Fr hatte ich dann Bammel, wie wir in der Uni klarkommen würden, war aber, als ob nie was gewesen wäre. Ich weiß noch nicht, ob und wie sich das Thema "Essen" jetzt bei uns ändern wird, bin aber echt total froh, wie sie reagiert haben!!
Also, alles in allem bin ich WAHNSINNIG FROH, jemand, wie X und Y zu haben, ich hätte mir keine bessere Reaktion wünschen können, es ist toll jemand wie diese 2 Freundinnen nennen zu dürfen!

Ist irgendwie schon eine große Erleichterung, dass daie beiden es wissen!
Wissen bei dir auch Freunde Bescheid?
Wünsch dir noch ne schnell Abschwellende Backe und wenig Schmerzen,
gglg, Hörnchen
