Hallo an alle, die noch so spät unterwegs sind...

habe gerade meine 17-jährige Tochter per Notaufnahme stationär auf die Station einer Kinder-und Jugendpsychiatrischen Einrichtung gebracht, nachdem ich sie am Abend völlig aufgelöst und mit Utensilien zur Selbstverletzung neben ihrem Bett gefunden habe. Sie hat selber darum gebettelt, nicht mehr zu Hause sein zu müssen mit dem ständig möglichen Zugriff auf Essbares.....Ich bin total fertig und weiß nicht mehr, was ich denken soll....

Justin

ach herrje...das muss grad ziemlich heftig für dich sein.
fühl dich mal (von einer anderen tochter) in den arm genommen.

vermutlich ist die hilfe von aussen die sie jetzt bekommt, erstmal ein gutes netz wo sie sich wieder stabilisiert. und dann könnt ihr weitersehn wie ihr die ES gemeinsam in den griff bekommt.

mmh...weiss grad nicht was ich dir mehr sagen kann. ist sicher echt schwer im moment.

Hallo Lorelai,

eigentlich bin ich ja auch froh, dass sie jetzt direkte Hilfe bekommt - sie ist schon sehr verzweifelt weil sie schon länger irgendwie versucht, ihr FA´s in den Griff zu bekommen, aber es klappt nicht...

Zum Glück hatte sie in der Klinik schon Vorgespräche, sonst hätte sie wahrscheinlich keinen Platz bekommen - mir schockt es nur, dass alles so schnell geht -
danke für´s in den Arm nehmen, drück dich

lg

Justin

Liebe Justin,

Du musst geschockt sein..

Aber wahscheinlich ist das das Beste für sie. Du hast richtig reagiert.

Ich drücke dich auch. Und ließ dich hier im Forum ein, vielleicht findest du was für dich.

WIe lange hat sie denn schon ES?

LG

hej justin!

warst du heut bei deiner tochter?

wie geht es ihr und wisst ihr schon wie es weitergeht?

lgL

Liebe camuflage,

danke für´s drücken, tut richtig gut!
Ich halte mich schon seit ein paar Wochen hier im Forum auf und habe schon einiges gelesen - zum Glück, sonst hätte mich der gestrige Abend total umgehauen. Ich habe mich auch im "Neue"-Forum vorgestellt und ein wenig in diesem Forum hier über meine Tochter erzählt, vielleicht magst du ja mal nachlesen
Vermutet, dass etwas nicht in Ordnung ist, habe ich schon vor einem halben Jahr; um Hilfe gebeten hat meine Tochter mich vor etwa 4 Wochen, seitdem ist schon einiges passiert..

liebe Lorelai,

ja, ich war heute ganz kurz bei meiner Tochter um ihr noch einige Sachen zu bringen - die Besuchsregeln auf der Station sind sehr streng und die Betroffenen Kinder / Jugendliche haben unterschiedliche Erkrankungen. Der Arzt, der meine Tochter gestern abend aufgenommen hat erzählte aber, dass die Mitarbeiter sehr viel Erfahrung mit E**störungen haben.
Morgen findet erst noch ein Anamnesegespräch mit dem Vater meiner Tochter und mir statt (wir sind schon mehr als 14 Jahre getrennt), meine Tochter hatte aber schon mehrere Gespräche mit den Ärzten und Betreuern. Ich denke, morgen wissen wir schon wieder mehr
Ich glaube meine Tochter ist ganz froh, jetzt ein festes Regelgerüst (besonders bei der Ernährung) um sich zu haben und nicht zu Hause gegen die FA´s ankämpfen zu wollen und zu verlieren.. Wenn sie jetzt nur einfach mal ein wenig zur Ruhe kommt - die Therapie wird sicher noch hart genug

Lieben Gruß

Justin

Hallo Justin

Wie geht es momentan deiner Tochter? Wie ist die Therapie verlaufen?

und vor allem auch: Wie geht es dir?

lg coco

Hallo CoCoRiCo,
ich bin schon fast so weit zu sagen "lang lang ist´s her...." als ich gerade meinen Hilferuf noch einmal gelesen habe.
Nach insgesamt 6 Wochen stationärer und teilstationärer Therapie wurde meine Tochter im August "entlassen" und wir waren natürlich alle total froh, sie wieder bei uns zu haben. Leider hat die Betreuung bis zur Anschlusstherapie einer ambulanten Therapeutin dann nicht gut geklappt und wir, d.h. vor allem meine Tochter, waren ziemlich auf uns alleine gestellt. Das war und ist hart; es gibt gute und auch besch......Zeiten, aber bisher erweist sich meine Tochter als Kämpfernatur Im Moment läuft es aber ganz gut, vor allem, da auch die Anschlusstherapie angelaufen ist und jetzt wieder ein Außenstehender das ein oder andere für Laura auf den Punkt bringt (oder besser gesagt, ihr dabei zu helfen manches wieder klarer zu sehen) Ein großes Glück ist, das ihr der Einstieg in die Schule sehr gut gelungen ist (ihr fehlten 4 Wochen zum Beginn der Jahrgangsstufe 12), das ist sicher ein Verdienst der wirklich sehr guten, der Klinik angeschlossenen Schule, die sie während des stationären Aufenthaltes besuchen konnte. Die erste Klausurphase hatte sie verpasst und musste alles nachschreiben - die Ergebnisse sind wirklich super und von daher hält sich der Notenstress Gott sei Dank in Grenzen!
Mir geht es dabei mittlerweile wieder einigermaßen gut; natürlich bin ich traurig und manchmal auch frustriert wenn ich merke dass es meiner Tochter nicht gut geht und sie wieder FA´s hat aber ich kann mich von dieser Situation wenigstens bei meinem Job wieder etwas differenzieren und habe nicht mehr solche Leistungsausfälle wie noch vor einigen Wochen.... das Verständnis meiner Chefin hält sich nämlich ziemlich in Grenzen. Zu Hause versuche ich dann, meine Tochter aufzufangen so gut es geht und wenn sie nicht mehr weiter will und kann ein paar Schritte für sie zu gehen und sie dabei mitzunehmen (immer das Fähnchen hoch und nicht aufgeben.. )
Also, wir kämpfen uns so durch und allen, deren Berichte ich hier lese wünsche ich, dass sie auch die Kraft finden aus diesem Teufelskreis auszubrechen und dahin zu kommen, wohin auch meine Tochter unbedingt wieder möchte: In ein Leben ohne ständige Gedanken ums Essen in dem es wieder Freude macht mit Freunden zusammen zu sein und die heiteren Tage die dunklen um ein vielfaches überwiegen !
Liebe Grüße
Justin

justin hat geschrieben:Also, wir kämpfen uns so durch und allen, deren Berichte ich hier lese wünsche ich, dass sie auch die Kraft finden aus diesem Teufelskreis auszubrechen und dahin zu kommen, wohin auch meine Tochter unbedingt wieder möchte: In ein Leben ohne ständige Gedanken ums Essen in dem es wieder Freude macht mit Freunden zusammen zu sein und die heiteren Tage die dunklen um ein vielfaches überwiegen !

Danke, Justin...Danke vielmals.

Lieber justin,

Wenn ich so deine Beiträge lese, dann fällt mir immer auf, was für eine tolle und wunderbare Mutter du bist!

Es ist wirklich toll, wie du zu deiner Tochter stehst und wie sehr du dich bemühst,ihr zu helfen!

Und ich freue mich auch, dass deine Tochter Erfolge in der Therapie machen konnte und einen guten Schulstart hatte! Es hat ihr ganz bestimmt geholfen, die Gewissheit zu haben, was für eine tolle Mama sie hat und wie sehr sie sie unterstützt!!

Ich wünsche euch beiden wirklich alles Gute, und es berührt mich aufs Neue zu sehen, was die unendliche Liebe einer Mutter zu ihrer Tochter für Wunder bewirken kann!!
Ich freue mich wirklich für euch, ganz arg!

lg coco

Justin hat geschrieben:Morgen findet erst noch ein Anamnesegespräch mit dem Vater meiner Tochter und mir statt (wir sind schon mehr als 14 Jahre getrennt)

Justin ist die Mama

oh nein.. danke caruso
ich hab wegen dem namen sofort an den sänger gedacht und folglich an einen mann..

Aber das Lob hat sie trotzdem verdient, so wie es dasteht

Das hat sie ganz sicher !
.. und Du hast es echt schön geschrieben, CoCo.

lG
Caruso