HI Ihr!
Viele von euch kennen mich schon und ich bin echt froh, dass es euch gibt, denn ihr versteht mich und gebt mir immer wieder Kraft. Ich bin ein totales Nervchen und ich will mal Psychologin werden, aber ich glaube nur deswegen, dass ich mir selber helfen kann.
Ich hätte nie gedacht dass ich so schnell in diesen Teufelskreis reinkomme, aber wie man sieht...
Mir gehts immer schlechter, obwohl das Erbrechen momentan nicht mehr so schräg ist wie früher.
Der Gedanke alleine wie hilflos ich bin macht mich verrückt. Und manchmal denke ich mir wirklich ich gehöre in die Klapse.
Oft esse ich nur damit ich später erbrechen kann. Das ist doch krank oder? In letzter Zeit wird mir das alles zuviel und ich möchte am liebsten meinem Leben ein Ende setzen, weil ich einfach aufgehört habe zu kämpfen.
Diese ständigen Halsschmerzen die immer ärger werden, das ist alles so schrecklich und es tut mir so im Herzen weh, aber ich glaube es ist nur weil SIE meine einzige Freundin ist!!!
Liebe Bulimie!
Wir kennen uns jetzt schon über 4 Jahre und in dieser kleinen Ewigkeit sind wir uns sehr vertraut geworden. Ich weiß eigentlich gar nicht mehr, warum ich damals so froh war, dich kennen zu lernen, es war wahrscheinlich deswegen, weil du mich als einzi-ge so akzeptiert hast, wie ich bin und nichts an mir auszusetzen hattest. Es gibt et-was, was uns keiner nehmen kann, etwas, dass nur uns miteinander verbindet. Du und ich, wir haben ein Geheimnis, das niemand erfahren darf. Du bist fast mein gan-zes Leben. Du machst mich glücklich, wenn ich verzweifelt bin! Du hilfst mir, wenn ich nicht mehr weiter weiß! Du bist für mich da, wenn ich dich brauche!
In diesen Momenten, wo das geschieht, was ich manchmal gar nicht will, sind wir eins. Da gibt es nur uns zwei. Du lässt mich dann vergessen, du lässt mich aufhören über alles Unfaire nachzudenken! Du hilfst mir meine Probleme zu lösen, meine Schmerzen zu unterdrücken! Du machst mich stark, hilfst mir diesen inneren Druck zu bewältigen!
Ich muss dich vor meinen Freunden verstecken, denn wenn sie von dir erfahren, werden sie versuchen uns zu trennen! Was mach ich denn bloß ohne dich? Ich falle doch sonst wieder in dieses tiefe Loch zurück! Du bedeutest mir so viel. Ich brauche dich!
Doch oft frage ich mich auch, warum du gerade zu mir gekommen bist, warum du dich gerade in mich einschleichen musstest! Du kannst so heimtückisch und falsch sein! Immer, wenn ich dich frage, warum du mir so weh tust, antwortest du, dass du mir nur helfen willst, aber mir kommt es so vor, als würdest du mich eher zerstören! Du zerstörst meinen Körper, mein Leben und mich! Ich wünschte ich könnte sagen, dass ich ohne dich ins neue Jahr gegangen bin.
Es tut verdammt weh, denn du hast mich abhängig von dir gemacht und als beste Freundin sollte man das eigentlich nicht im Sinn haben. In unserer tiefen Bindung läuft etwas falsch, frag mich nicht was, aber ich spüre es. Sei mir nicht böse, aber ich will dir nicht 3 bis 4 mal am Tag begegnen, es passiert einfach so, du kommst auf mich zu und ich vertraue dir blind. Es ist eine große Qual für mich dich immer und immer wieder ertragen zu müssen. Wann hat dieser Albtraum endlich ein Ende? Am liebsten würde ich dich fortschicken... für immer! Ich weiß, dass die Bindung zu dir nicht gut ist und mir mehr schadet als hilft, jedoch hab ich Angst, da du mich nun schon so lange begleitest und du mir so vertraut bist! Ich kann nicht so einfach auf-geben!
Ich hätte es fast geschafft, dich zu verlassen, aber du wolltest es nicht.
Jetzt häng ich wieder voll drinnen! Ich versuche gegen dich zu kämpfen, aber du bist stärker als mein Wille. Warum quälst du mich so? Macht es dir Spaß, mich so kaputt zu sehen? Warum löst du dich nicht endlich von mir?
Vier Jahre mache ich jetzt schon nichts mehr ohne dich! Ich möchte auch wieder mal alleine sein, nicht jeden Tag vor der Toilette verbringen und mich endlich wieder gern haben können! Mach es mir doch nicht so schwer! Hilf mir loszulassen! Halt mich nicht länger fest!
Geh endlich fort von mir und lass mich einfach nur los!!
Deine Freundin
Elisabeth
#2
Hi Lena!
Also,mir gehts zZ genau gleich. Seit ein paar Monaten kann ich ohne der Sucht überhaupt nicht mehr leben.Fast jedes essen artet in einen FA aus.
Die FA`s und die Situation ziehen mich so in die depression das ich fast keinen Ausweg mehr weiß. Vor ein paar Wochen bin ich noch wie wild auf die Berge gelaufen und jetzt wird mir jede Bewegung schon ein Problem. Steckte vor 11/2 Jahren noch voll in der Magersucht und jetzt hab ich nur durch FA`s *kg zugelegt.
Hab diese verdammte Krankeit auch schon 8 Jahre,andere Süchte begleiteten mich vorher,mache seit 21/2 Jahren Therapie und war schon 2x in einer Klinik. Jetzt bin ich auf den Weg das dritte mal in eine Klinik zu kommen.
Und ich will,weil ich nur so meinen Auswege glaube zu finden.
Ich weiß so ziemlich was mir abgeht,aber das kann ich nicht einfach so aus den Ärmel schütteln.
Du hast so treffend und gut von der Bulimie geschrieben,ich empfinde sie genau so. Momentan noch ein Freund der mich auf dem Leben erhält,fragt sich nur noch wie lange.
Finde,das der einzige Weg da rauszukommen nur über Therapie,bzw über eine Klinik ist.(bei mir auf alle Fälle)
Durch den ersten Klinikaufenthalt bin ich aus dem ganzen Mist den ich erlebt hatte rausgerissen worde,hab mir eine neue Umgebung aufgebaut.Das tat gut und war dringend notwendig.
Durch den zweiten Aufenthalt und die Therapie wird mir eben so bewust und klar um was es geht,jetzt müßt ich nur noch handeln und meine Gefühlsmängel nachhohlen.
Aber allein der Gedanke daran macht mich schon fertig. Die ganze Sache steckt mir schon zu lange und zu tief drinnen,ich brings irgendwie nicht auf die Reihe.
Tut mir auch leid über meine jammerei,aber mir ist momentan mehr nach weinen zumute,wünsch euch alles liebe,MR
Also,mir gehts zZ genau gleich. Seit ein paar Monaten kann ich ohne der Sucht überhaupt nicht mehr leben.Fast jedes essen artet in einen FA aus.
Die FA`s und die Situation ziehen mich so in die depression das ich fast keinen Ausweg mehr weiß. Vor ein paar Wochen bin ich noch wie wild auf die Berge gelaufen und jetzt wird mir jede Bewegung schon ein Problem. Steckte vor 11/2 Jahren noch voll in der Magersucht und jetzt hab ich nur durch FA`s *kg zugelegt.
Hab diese verdammte Krankeit auch schon 8 Jahre,andere Süchte begleiteten mich vorher,mache seit 21/2 Jahren Therapie und war schon 2x in einer Klinik. Jetzt bin ich auf den Weg das dritte mal in eine Klinik zu kommen.
Und ich will,weil ich nur so meinen Auswege glaube zu finden.
Ich weiß so ziemlich was mir abgeht,aber das kann ich nicht einfach so aus den Ärmel schütteln.
Du hast so treffend und gut von der Bulimie geschrieben,ich empfinde sie genau so. Momentan noch ein Freund der mich auf dem Leben erhält,fragt sich nur noch wie lange.
Finde,das der einzige Weg da rauszukommen nur über Therapie,bzw über eine Klinik ist.(bei mir auf alle Fälle)
Durch den ersten Klinikaufenthalt bin ich aus dem ganzen Mist den ich erlebt hatte rausgerissen worde,hab mir eine neue Umgebung aufgebaut.Das tat gut und war dringend notwendig.
Durch den zweiten Aufenthalt und die Therapie wird mir eben so bewust und klar um was es geht,jetzt müßt ich nur noch handeln und meine Gefühlsmängel nachhohlen.
Aber allein der Gedanke daran macht mich schon fertig. Die ganze Sache steckt mir schon zu lange und zu tief drinnen,ich brings irgendwie nicht auf die Reihe.
Tut mir auch leid über meine jammerei,aber mir ist momentan mehr nach weinen zumute,wünsch euch alles liebe,MR
#3
Hallo Lena,
ich finde diesen Brief an unsere Freundin/Feindin so treffend, dass ich ihn mir auf jedenfall in meine Eigenen Dateien kopieren werde, um ihn immer wieder schnell lesen zu können.
Hast Du ihn alleine geschrieben oder ist dies in Zusammenhang mit einer Therapie entstanden? Jedenfalls noch mal Lob, ich hätte sowas - trotz 10 Jahre Bulimie - nicht so wunderbar schreiben können. Ich bekomme dadurch soviele Anregungen zum Nachdenken...
Liebe Grüße
*Katzenauge*
ich finde diesen Brief an unsere Freundin/Feindin so treffend, dass ich ihn mir auf jedenfall in meine Eigenen Dateien kopieren werde, um ihn immer wieder schnell lesen zu können.
Hast Du ihn alleine geschrieben oder ist dies in Zusammenhang mit einer Therapie entstanden? Jedenfalls noch mal Lob, ich hätte sowas - trotz 10 Jahre Bulimie - nicht so wunderbar schreiben können. Ich bekomme dadurch soviele Anregungen zum Nachdenken...
Liebe Grüße
*Katzenauge*