hallo lebensfreude, hallo djinn!
es tut gut eure nachrichten zu lesen. ich bin auch froh zu lesen, dass ich nicht die einzige bin, die mit rastlosigkeit und getriebenheit zu kämpfen hat. ich versuche auch gerade ein wenig ruhiger zu werden, d.h. ich versuche mir freie zeit zu gönnen, in mich hineinzuhören, zu überlegen, was ich in diesen momenten wirklich brauche. so ganz klappt das aber (noch) nicht. ich glaube, das geht auch erst, wenn ich mir erlaube 'faul' zu sein und dabei kein schlechtes gewissen zu haben. mir passiert es aber oft, dass ich mich zum yoga, zu sport, zu tagebuchschreiben,... richtig zwingen muss - ich denke, da geht es mir ähnlich, wie mit deinem 'erzwungenen' bad, djinn... manchmal wünschte ich, ich hätte im kopf einen schalter, den ich einfach umlegen könnte, um dann nur mehr auf stand-by zu laufen
unzufrieden bin ich deshalb, weil mein leben zur zeit nicht so wie geplant verläuft. ich tu mich sehr schwer, mit veränderungen zurecht zu kommen. meine angst vor der ungewissheit, schritte, in eine unbekannte richtung zu machen,hängt damit sicher zusammen oder bedingt das (oder beides zugleich). mein exfreund und ich haben uns vor ziemlich genau einem jahr getrennt. wir waren mitten im hausbau, unser leben war dadurch auch schon gewisserweise in eine richtung gelaufen, familie, kinder und so. leider haben aber unser beider vorstellungen von der gestaltung eines gemeinsamen leben nicht zusammengepasst. er wollte karriere machen, hat eine frau gebraucht, die nur für den haushalt und die familie da ist. ich war der meinung, dass beides gehen sollte. so habe ich es bei meinen eltern gesehen, die beide arbeiten gegangen sind, sich die erziehung von meinem bruder und mir geteilt haben und auch sehr zufrieden waren. ich wurde auf jedenfall fast von einem tag auf den anderen vor vollendete tatsachen gestellt und war lange zeit unfähig, überhaupt daran zu denken, in welche richtung meine zukunft nun gehen soll.
ich weiß schon was ich will. ich möchte wieder eine gut funktionierende partnerschaft, ich möchte familie, möchte aber auch gleichzeitig bereicherung im beruf finden (ich rede also nicht von einer position als top-managerin, die ich erreichen möchte

). vor meiner freundin trau ich mich das gar nicht, das thema anzuschneiden. sie hat mir auf den kopf zugesagt, dass ich nie in meinem leben zufrieden sein werde. irgendetwas würde ich immer finden, was mir nicht passt. solche aussagen tun mir weh und machen mir auch angst. sie tut das alles als eben diese kleinigkeiten ab, die ich schon erwähnt habe. ich hätte in den letzten jahren so viel erreicht, ich hätte mich so positiv entwickelt, ich soll doch das anerkennen und zufrieden sein.
zwischen meiner freundin und mir hat sich in den letzten jahren sehr viel angestaut. daher ist es auch im sommer zum bruch gekommen. sie ist sehr vereinnahmend, ich bin mir z.t. vorgekommen, wie in einer beziehung. wenn ihr etwas nicht gepasst hat oder ich etwas falsches gesagt habe, hat sie mich mit e-mails konfrontiert, in denen recht heftige anschuldigungen aber auch erwartungen gestanden sind, die ich nie erfüllen konnte (und wollte).
wir haben erst seit kurzem wieder kontakt. eine aussprache - so wie du vorgeschlagen hast, lebensfreude - würde nicht gut verlaufen. sie hat schon öfters aussprachen gefordert, hat mir dann dinge von vor drei jahren an den kopf geworfen, aussagen, an die ich mich z.t. nicht einmal mehr erinnern konnte. deswegen - und auch aufgrund der e-mails, die ich im frühjahr und sommer bekommen habe - würde ich eine aussprache nicht mehr aushalten. in den letzten tagen kommen mir auch meine zweifel, ob es überhaupt gut ist, wieder kontakt zu ihr zu haben. denn irgendwie hat es den anschein, dass auf einmal wieder alte gefühle hochkommen. und allein die aussagen, die sie in bezug auf meine unzufriedenheit mit meinem leben gemacht hat, wie sie über bestimmte dinge und ansichten in meinem leben urteilt, lassen mich sehr daran zweifeln, ob mir die freundschaft wirklich so gut tut...
uff, jetzt habe ich viel geschrieben, noch mehr aber die letzten tage darüber nachgedacht
@djinn: ich glaube, meine arbeitskollegin besitzt den gleichen hund

- eine ganz, ganz lustige und lebensfrohe (aber auch sehr komplizierte) hundedame!
ich wünsche euch beiden noch einen erholsamen sonntag!
lg, jill